[1046] Liktor, Liktoria [Anastasia, Liutprand]

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Liutprand
Ventrue
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[1046] Liktor, Liktoria [Anastasia, Liutprand]

Beitrag von Liutprand »

Es war ein lauer Herbstabend, die Sonne war eine Handbreit über dem Horizont und tauchte den Himmel in ein sanftes Orange, als ein Bote bei der Klingenschleiferei ankam und eine Botschaft an die "Herrin des Hauses" übergab. Sie wurde mündlich überbracht und lautete wie folgt:

So die werte Herrin des Hauses gewillt war mit einem gewissen Liutprand zu sprechen, so würde er sie heute in drei Tagen nach Sonnenuntergang an dem Ort treffen, den nur sie kannten. Ihm wurde gesagt, dass die Herrin schon verstehen würde.

Auf weitere Nachfragen wusste der Bote, eine kleiner bisschen abgemagerte Junge, keine Antwort und flitzte wieder davon.


Liutprand wartete geduldig am verabredeten Abend am Brunnen des Elysiums auf seine Amtskollegin. Er trug eine Cotte und Surcotte aus Leinen und darüber einen Radumhang mit Kapuze, die er aber zurück geschlagen hatte, sobald er das Elysium aus Richtung Maddalena betreten hatte. Am Eingang hatte er auch seinen Gladius bei der Wache abgegeben. Das Wetter war über den Tag leicht feucht geworden, so war es nun in der Nacht empfindlich kühl. Aus Norden brachte der Wind von den Alpen die ersten Vorboten des Winters.
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Anastasia
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Re: [1046] Liktor, Liktoria [Anastasia, Liutprand]

Beitrag von Anastasia »

Der Geselle in der Schleiferei schickte den Jungen ins Haupthaus, wo dieser von einer verschleierten empfangen wurde. Sie gab ihm sogar was zu essen und hatte ihn gefragt, wo er herkommt und wie er heißt. Sie hörte sich die Nachricht an und sagte ihm, sie würde kommen, zum üblichen Preis, wie immer.

Erst kurz vor dem Elysium wurde sie sichtbar, ging langsam hinein und gesellte sich zu der Gestallt am Brunnen. Ihr dreckiges Kleid, das mal gelb gewesen sein mag, und dieverse male schon Blut gesehen hatte. Ihr Haar hochgesteckt mit Haarnadeln, wie immer. Sie stellte sich neben Liktor Liuprand und wartete. Sie war unauffällig hingegangen. Vielleicht gar erst aufgefallen, als sie dort schon stand.
Die nächtliche Kühle schien ihr nichts auszumachen. Sie wartete, doch ihr Zappeln verriet sie, verriet, dass sie ungeduldig war und neugierig.

Spoiler!
Sie kam ohne Waffen.
I saw a creature, naked, bestial,
Who, squatting upon the ground,
Held his heart in his hands,
And ate of it.
I said, "Is it good, friend?"


Ausschnitt aus in the desert, stephen crane
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Liutprand
Ventrue
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Re: [1046] Liktor, Liktoria [Anastasia, Liutprand]

Beitrag von Liutprand »

Der Junge hieß Paolo und wohnte an der Grenze zwischen Domus und Clavicula. Er nahm das Essen dankbar an, zuckte ein wenig ratlos mit den Schultern, als sie den "üblichen Preis" ansprach und verschwand dann wieder.

Als Anastasia sich näherte wandte sich Liutprand der Nosferatu zu und betrachtete sie eine Weile. Da sie so viel kleiner war als er, sah er auf sie hinab und musterte sie interessiert und versuchte ihre körperlichen Eigenschaften abzuschätzen. Bei Frauen gelang es ihm schwerer als bei Männern, da es weibliche Soldaten nicht gab. Auf seinem Gesicht zeichnete sich ein höfliches und freundliches Lächeln ab.


"Seid gegrüßt, werte Anastasia. Da wir bisher noch nicht die Gelegenheit hatten einander vor zu stellen, mein Name ist Liutprand, Neugeborener des Clan der Könige aus der Linie des ehrwürdigen Ahnherren Mithras, Liktor von Genua."

Seine Stimme klang ebenfalls höflich und versprühte eine gewinnendes Charisma. Dann überließ er ihr das Wort, um ihr ihrerseits die Gelegenheit zu geben, sich vorzustellen.
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Anastasia
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Re: [1046] Liktor, Liktoria [Anastasia, Liutprand]

Beitrag von Anastasia »

Der Schleier in ihrem Gesicht machte es äußerst schwierig ihre Gesichtsregungen zu bemerken und zu deuten. Sie veneigte sih leicht, als Dank für die freundliche Vorstellung? Vielleicht, weil sie nicht genau wusste, ob eine angebracht war? Vielleicht aber auch aus anderen Gründen. "Werter Liktor Liuprand, ich bin Anastasia, die Verborgene, Neugeborene des Clans Nosferatus, aus der Linie von Konstantin und Tomaso, Liktor von Genua. Was verschafft mir das Vergnügen, dass Ihr mich rufen lassen habt?" Ihre Augen waren neugierig offen und äußerst wachsam. Und sie beobachteten ihn, genau. Jede Biegung des Stoffes, jede Bewegung des Körpers. Sie stand entspannt da, aber doch schien sie in Bereitschaft. Wäre sie keine Frau, könnte man ihre Haltung mit der eines erfahrenen Kämpfers vergleichen.
I saw a creature, naked, bestial,
Who, squatting upon the ground,
Held his heart in his hands,
And ate of it.
I said, "Is it good, friend?"


Ausschnitt aus in the desert, stephen crane
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