[1046] Fortschritt ist das Werk der Unzufriedenheit [Nicolo, Valerios]

[Valerios]

Valerios beäugte den Salubri besorgt. Irgendetwas verbarg er hinter seinen leeren Augen. Und so sah er lange in die beiden schwarzen Pupillen, bis er etwas aufblitzen sah.*
Hunger und Verlangen**. Apophis führte den Kainiten in Versuchung. Und beinahe wäre er gestrauchelt.

Unwillkürlich duckte er sich etwas, die Hände zu einer beschwichtigenden Geste halb ausgestreckt. Ruhig blickte er Nicolo an, verständnisvoll und mitfühlend***.

"Ihr seid durstig, ich weiß. Ihr könnt ihn hier stillen, wenn ihr könnt und mögt. Oder euch zurück ziehen. Ich werde euch keines davon übelnehmen, wohlwerter Hofmedicus.
Es tut mir leid, falls ich euch Unbehagen bereitet habe.

Aber vorher:

Ein Ptolemaios, Ancilla vom Blut der Schlangen aus der Linie Merkurs hält sich weder in Calvi noch auf der gesamten Insel auf nach Kenntnis aller meiner Quellen.
Auch wurde die Insel in der Vergangenheit nicht von Mitgliedern meines Blutes betreten, da ein namenloses Übel sie für sich beanspruchte und alles tötete was dort anlandete.
Doch hat Markus von Ansbach - ein Tedesci, Ancilla des Clans der Könige dieses Übel beseitigt und die Insel eingenommen, so dass eine permanente Expedition des Clans dorthin sich in Planung befindet, aber auch dieser gehört kein Ptolemaios an.

Ein Mitglied des hohen Clans der Lasombra, Vespio ist Statthalter des Prinzen in Portus Syracusanus. Er residiert auf der "Salta Morica" dort im Hafen und erfüllt die Aufgaben eines Herolds für den Prinzen."

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*Wahrnehmung + Empathie: Um Nicolos Gefühl zu antizipieren: 1 Erfolg (Today at 8:38 PM)
** Wits + Enigma: Um das Tier und seine Reaktion zu deuten: 2 Erfolge (Today at 8:58 PM)
*** Präsenz 1: Wohlwollende Fürsorge: 2 Erfolge (Today at 8:59 PM)

[Nicolo Trevisan]

Nicolò hatte sich nun wieder vollends im Griff. Der mitfühlende Blick und die sanften Worten schienen ihm zu helfen. Schließlich faltete Nicolò die Hände ruhig zusammen und sah sein gegenüber freundlich an.
"Ich danke Euch für Euer Verständnis, werter Valerios und entschuldige mich für meine harschen Worte." Damit nickte er seinem gegenüber mit Respekt zu.
"Ich möchte nicht von dem Mädchen trinken, weil ich ihr nicht schaden möchte. Ihr versteht das sicherlich."

Dann sah Nicolò mit etwas enttäuschten Ausdruck drein, aber nicht auf Valerios, sondern mehr ob der Informationen, die er überbrachte.
"Das ist äußerst bedauerlich. Ich hätte wohl schneller reagieren müssen... aber ich danke Euch trotzdem für die Informationen. Vielleicht kann ich mich nach dieser elenden Hungersnot einmal selbst dort umsehen."

[Valerios]

"Natürlich, absolut klar, das verstehe ich. Keine Entschuldigung nötig." entgegnete Valerios.

"Vielleicht kann ein anderer Setit euch das geben, was der verehrte Ptolemaios euch im Moment nicht geben kann?"

[Nicolo Trevisan]

Nicolò schaute etwas bedauernd drein und schien länger abzuwägen. Dabei fuhr er mehrere Male nachdenklich durch seinen Bart.
"Ich danke Euch für Euer Angebot, aber ich fürchte das wird momentan nur schwer möglich sein. Wenn sich die Situation jedoch ändert, werde ich mich erneut an Euch wenden, wenn Ihr damit einverstanden seid."

[Valerios]

"Natürlich. Ich habe mich auch schon etwas wegen eurem Wunsch nach Büchern umgetan. Kainitische Magie, darüber werdet ihr wohl sehr schwer etwas finden.

Was sterbliche Magie angeht - werdet ihr hier in Oberitalien auch eher nichts finden. Die Hexer hier überliefern ihr Wissen direkt von Meister zu Schüler. Wenn ihr genau sagen könnt, und damit meine ich sehr genau, dann liese sich ein Bote in eine der südlichen Städte schicken, vielleicht Tunis oder Palermo und dort Ausschau halten, allerdings wäre das ein gewagtes und sehr kostspieliges Unterfangen.

So werdet ihr doch am ehesten bei einem der Unseren fündig werden - wen habt ihr bereits gefragt?"

[Nicolo Trevisan]

"Mir ging es weniger um kainitische Magie in dem Sinne, aber mein Anliegen ist schwer in Worte zu fassen... Vielleicht kann man es eher ausdrücken, als die Sagen, die es über unsereins gibt. Wobei mich einige bestimmte Sagen interessierten. Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass Ptolemaios Werke in dieser Richtung besaß und sie auch zum Verkauf angeboten hatte.
Tatsächlich habe ich mich über genau darüber mit jemanden außerhalb der Domäne Genuas in Verbindung gesetzt. Leider kann ich Euch den Namen nicht nennen..."

Nicolò seufzte vernehmlich auf.
"Ich muss ihn wohl ungeachtet der möglichen Kosten erneut kontaktieren... Nun, es ist wohl nicht zu ändern..."
Nicolò machte dabei eine beiseite wischende Handbewegung.

"Darüber hinaus interessieren mich auch die Sagen der Sterblichen, soweit ich sie nicht selbst kenne... Auch ein weites Feld, ich bin mir dessen bewusst. Es begrenzt sich aber auf das Gebiet Liguriens, aber falls es dazu Werke geben sollte, was wohl unwahrscheinlich ist, müsste ich mir diese anschauen, um auszuschließen, dass ich dennInhalt nicht bereits selber kenne...
Ich würde mir jedoch erhoffen, dass die werte Angelique möglicherweise hierbei weiter helfen, sie scheint ein profundes Wissen zu besitzen.
Aber ich danke Euch für Eure weiteren Bemühungen und Vorschläge."

[Valerios]

"Aber was ist es, was ihr in diesen Sagen zu finden sucht? Ist es etwas aus unserer Vergangenheit? Etwas zu unserer Natur? Welche Frage treibt euch voran?
Vielleicht gibt es ja andere - nicht so kostenschwere - Wege sie zu beantworten?"

Valerios faltet die Fingerspitzen konzentriert vor der Brust und versucht den wirren Andeutungen und Gedankensprüngen des Salubri schlau zu werden.

[Nicolo Trevisan]

"Ah seht Ihr, es ist nicht so ganz einfach... Wenn ich es sehe, dann werde ich es wissen," antwortete Nicolò durchaus weiterhin nebulös.
"Es betrifft aber eher unsere Vergangenheit, als unsere Natur. Wobei solche Fragen stets interessant sind, nicht wahr."

Nicolò beobachtete, wie Valerios die Fingespitzen zusammenlegte und zuckte leicht entschuldigend mit den Schultern.
"Ich kann Euch wohl nicht mehr dazu sagen. Es ist äußerst schade, dass die Quelle auf Korsika versiegt ist. Aber nun ja, dann muss ich einen anderen weg finden."
Er wartete noch kurz ab, ob Valerios noch ein anderes Thema ansprechen würde, ansonsten würde er sich anschicken aufzustehen.

[Valerios]

"Ich werde dennoch weiter die Augen und Ohren offenhalten, wohlwerter Nicolo.
Nehmt doch gerne auch meine Grüße mit an eure Schwester im Blut. Es wäre mir eine Ehre eine so mutige Frau einmal persönlich kennen zu lernen."

Als der Gast sich zum Aufbruch anschickt, steht der Setit ebenfalls auf und geleitet ihn noch zur Tür.

[Valerios]

Nicolo sucht Valerios auf und löst den Gefallen bzgl. des Kontakts auf Korsika ein. Außerdem fragt er nach Valerios Beweggründen für die Gesetzesentwürfe gegen den Sklavenhandel. Valerios hingegen berichtet von der Ankunft Euphemias.

Als er Valerios Angebot für einen Schluck Blut ablehnt, muss er sich gegen eine Hungerraserei wehren, was ihm aber gelingt.