[1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

[Juli '21]
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Nubis
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Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Kurz war jeglicher Ausdruck aus seinem Gesicht verschwunden. Als sie davon sprach, wie einige geschickt und weise mit Macht umzugehen verstanden.
Er strauchelte eher, als dass er zu jenen gehörte.
Und doch konnte oder musste er ihr doch Recht geben. Und hoffte, dass er einmal auch dieses Ziel erreichen würde.

Er nickte bedächtig, wirkte sogar nun etwas niedergeschlagen.
"Mir waren drei bekannt, zwei sind tot, vom dritten ist unklar, ob er lebt oder nicht. Allerdings teilt selten jemand seinen Weg so offen mit. Es könnte also noch andere geben. Von der Via selbst kenne ich Könige, Händler und Wesire, die in dieser Stadt ihrem Handwerk nachgehen. Seid ihr interessiert daran mit ihnen in Kontakt zu treten?"
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Es fragt auch selten einer so direkt wie Ihr es tatet”, antwortete Giada. Es klang eher amüsiert als verärgert. “Und keiner von uns beiden muss sich wahrhaftig damit verbergen. Wenn jemand diese Dinge über uns weiß? Er wüsste dann, dass wir einen Blick auf das Geflecht der Macht haben. Er wüsste, dass uns unser Wort und das anderer wichtig und teuer ist, dass es einen Wert hat. Er wüsste, dass wir Rang und Stand achten und den Mächtigen Achtung zollen.”

Sie hob das Kinn. Aufmunternd? Selbst stolz?
“Nichts davon muss ich eifersüchtig geheim halten. Wer ausgerechnet dies über uns ans Licht zerren wollte, soll sich daran seine Zähne ausbeißen. Es mag einfacher sein, andere über solcherlei im Ungewissen zu lassen. Auch das ist Macht.” Sie ballte kurz die Faust als griffe sie nach eben jener kleinen Spielart der Macht.

“Doch am Ende sind unsere Pfade solche, die standhalten. Sie sind ein starkes Fundament und ein Weg, wenn wir fürchten, dass wir uns verirrten könnten. Sie sind eine Waffe, wo andere Pfade oft nur Auswege und Ausreden bieten wollen.”
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Nubis
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Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Er blinzelte, als sie so voll in ihren Redeschwall über ging und diesen noch mit kräftigen Gesten unterstützte.
Ja, das war wohl einer der Unterschiede zwischen ihren Ansichten. Jene, die die Macht offen nach draussen trugen und jene, die eher verborgen Macht ausübten.
Doch er liess sie natürlich reden. Es waren ihre Ansichten und diese wollte er nicht kritisieren. Das würde zu dem sonst führen, was er nicht wollte. Dem, was ihm schon im Haus einer Rose geschehen war.

"Wohl gesprochen", meinte er ruhig dazu, als sie geendet hatte.
Er wartete allerdings ab, ob noch etwas weiteres kam ... oder war dies eine Reaktion direkt auf seine Worte hin?
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Ganz offenbar war es das gewesen. Giada bestätigte Galenos Worte mit einem Nicken. Vielleicht war dies ihre Weise gewesen, den anderen aufzumuntern. So oder so: Sie war damit fertig.

“Lasst uns unser Gespräch damit beschließen. Ich will Euch bald einladen, dass Ihr Euch die Kopien ansehen könnt. Vielleicht gingen dann auch unsere Vorhaben voran.”
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Nubis
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Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Nubis »

"Sehr gern." Und es war nicht nur ein nett gemeinter Abschied, weil es als Gastgeber nun einmal so schicklich war, sondern ernst gemeint. Dieses Gespräch hatte einiges zu Tage gefördert, was ein einfacher Blick nur auf die Herkunft, nicht möglich gemacht hätte. Und vielleicht liessen sich noch mehr Gemeinsamkeiten ergründen, vielleicht auch Unterschiede. Vielleicht arbeitete man in Zukunft auch an anderen Projekten zusammen, vielleicht würde es auch nur bei dem einen bleiben.

"Ich werde diese Einladung mit Spannung erwarten." Vielleicht war er nicht ganz so begeistert, wie Giada gewesen, aber auch er hatte seine Fragen, für die Erkenntnisse in vielen Schichten dieser Welt zu finden sein würden. In der Geschichte und somit vielleicht verbunden mit diesen erwähnten Zeichen, im Reich der Toten, zu dem er Zugang hatte, womöglich auch im Reich der Schatten, die wohl eine Verbindung dazu aufwies oder sogar das Gleiche sein möge und noch in anderen, wie Politik, Glaube, Gesellschaft und natürlich der Zukunft...

So verabschiedete er Giada höflich und der Etikette entsprechend und sie wurde von seinem Diener bis zum Tor begleitet, an dem sie auch ihren Begleiter wieder wohlbehalten und etwas aufgewärmt abholen konnte.



Zusammenfassung:
Giada wird zu Galeno eingeladen, um einander etwas näher zu begegnen. Zuerst geht es ein wenig um die Aufgabe und Absprachen diesbezüglich, doch es wandelt sich schnell zu einem Thema, welches Giada besonders interessiert. Alte Zeichen in Felsen. Galeno teilt diese Begeisterung nicht ganz, möchte sie sich aber gern einmal ansehen und man vereinbart deswegen ein späteres Treffen. Zudem kommt Giadas Weg zur Sprache und beide tauschen sich über ihre Pfade auf dem Weg des Königs kurz aus.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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