[1041] Justitia [Alle]

[Oktober '20]
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Aurora
Salubri
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Registriert: Fr 8. Mai 2020, 20:32

Re: [1041] Justitia [Alle]

Beitrag von Aurora »

Die Blicke der Salubri waren zu Beginn noch auf die Personen in der Arena gerichtet, auf den Prinzen, auf ihren Bruder, ja auf die frische Neugeborene, ebenso auch auf Galeno, doch mit fortschreiten der Zeit zog sie sich immer weiter diskreter zurück, weg vom Rand der Arena. Immer größer wurde der Abstand und je mehr dieser wuchs, desto mehr wandte sie ihren Blick ab von den Personen unten, hin zu den Personen, die mit ihr oben geblieben waren. Demütig, oder einfach nur müde, aber Aurora senkte den Kopf, lauschte ob der Worte und meinte Nicolo herausgehört zu haben. Erst der Gesang der Ventrue ließ sie erneut den Kopf heben und wieder zwei Schritte vorwärts gehen, als zöge es sie wie an einem unsichtbaren Faden zu der Sängerin. Als der Gesang endete, so endete auch alsbald der Gang der Salubri nach vorne an den Rand und mit dem fortschreiten des Rituals in der Arena zog es sie auch wieder zurück.
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Il Canzoniere
Erzähler
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Registriert: Fr 22. Jan 2016, 20:22

Re: [1041] Justitia [Alle]

Beitrag von Il Canzoniere »

Auch Ferrucio schien die Stimme die sich dort so himmlisch in die Nacht emporschwang nicht unterbrechen zu wollen. Offenbar ging ihm der Sinn für Schönheit nicht völlig ab, solange es die richtige war die sich ihm zeigte. Ein seeliges Lächeln breitete sich auf dem sonst so intensiven Gesicht aus und einen Moment lang schienen auch jene starrenden eisblauen Augen mit soetwas wie Milde und Menschlichkeit infiziert worden zu sein.

Erst als der letzte Ton verhallt war und noch nach einer kleinen Atmepause danach, hob sich erneut die Stimme des Malkavianers in die Luft die nun im Kontrast misstönender und viel inhaltlicher klang als jene der jungen Ventrue. Iulia gebat er dabei sich zu erheben. "Heißen wir Iulia Cornelia, Neugeborene aus dem Hause Ventrue im Kreise der mündigen und gläubigen Kinder Kains willkommen!" woraufhin ein leises Gemurmel erklang als einige der Anwesenden dies durchaus wörtlich nahmen und einen Willkommensgruß formulierten.

Nach einigen weiteren Augenblicken und nachdem klar geworden war das diese Taufe abgeschlossen war, erhob wie weiße Prinzessin das Wort, die nur wenige Schritte abseits des Malkavianers stand: "Das ist das letzte Blut was heute Nacht geflossen ist. Recht wurde gesprochen, Urteile verhängt. Die Versammlung ist beendet. Wer gehen möchte darf gehen. Wer bleiben möchte darf bleiben. Wer mich und mein Gefolge zum Casteletto begleiten möchte kann auch dies tun. Lucio wird sich hier um alle Nachbereitungen kümmern." wobei sie dem fülligen Diener am oberen Ende der Arena zunickte, der diesen "Gruß" auch prompt erwiderte.

Nach und nach verließen die Nächtlichen den mit Blut getränkten Arenaboden oder die Höhle die tief in den luccolischen Wäldern verborgen ward.
Eine lange Nacht ging zu Ende.
Was sie brachte, mochte die Zeit offenbaren.
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1041] Justitia [Alle]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Filip lief nach draußen als alles vorbei war und musste sich sehr zusammenreißen nicht dabei zu rennen. Einfach nur heraus zu kommen aus dieser Hölle. Fort von den ganzen Monstern und Tieren, die alle so kurz davor gewesen waren sich zu zerfleischen, nur um dann ein Schaustück wie aus einer Kirche aufzuführen. Eine Taufe. Grotesk. Und doch waren sie auch alle irgendwann mal Menschen gewesen, so wie er, nicht wahr? Waren sie also nicht immer noch Christen?
Er hatte daran nicht teilnehmen können. Zu unsicher war es gewesen was da tatsächlich stattfinden würde und Toma hatte ihm nichts dazu gesagt. So viel nicht gesagt zu dem was darin stattgefunden hatte. Sie hatten ihn wie ein Hasen einem Rudel Wölfe vorgeworfen. Hatte er dort sterben sollen?

Doch er hatte obsiegt. Er hatte überlebt. Und niemand hatte etwas gemerkt. Toma würde Stolz sein.

Das war der einzige Gedanke der ihm die Last der letzten Stunden von den Schultern nahm, als er zwischen den Bäumen durch die Dunkelheit ging.
Er hatte andere gesteinigt. Ihren Schmerz gesehen, aber vor allem ihre Wut. Er hätte jemanden damit ermorden können, oder? Doch was hätte er schon tun sollen? Er hatte keine Wahl.
Sie alle nicht. Er war nicht Schuld. Er hatte es tun müssen. Wieder und immer wieder. Oder? Doch nun war es zu spät darüber nachzusinnen. Er hatte eine Entscheidung getroffen gehabt und musste nun damit leben.
Er musste Toma stolz machen. Er hatte zeigen müssen, dass er diese Prüfung bestehen konnte. Er wäre sonst auch so arg wütend geworden. Oder er selbst wäre vermutlich tot.

Er würde sich freuen. Bestimmt. Er hatte alles richtig gemacht. Niemand hat etwas bemerkt und er wurde nicht bestraft. Er war aufmerksam gewesen. Hatte alles verfolgt.
Wieder und wieder ging er in Gedanken die Geschehnisse durch um sie wiedergeben zu können.
Ein Gefühl der Erleichterung und des Glücks wuchs in seiner Brust.
Er war hier raus. Er hatte überlebt.

Mit wackelnden Knien begab er sich in den Wald und an die Stelle wo die Pferde warteten.
Im Schatten eines Baumes hinter den Tieren saß eine Gestalt mit Kapuze.

„Herr…“ flüsterte Filip und grinste breit voller Freude.
„Ich bin zurück und alles ist gut gegangen.“


Die verhüllte Figur stand auf und band sogleich die Pferde los.
“Shhh. Berichte uns dann zuhause. Wir müssen sofort los.”

Toma war überrascht und erleichtert und nachdenklich. Das war anders ausgegangen als erwartet. Als befürchtet. Doch warum? Was bedeutete das? Sie hatten nun jedoch keine Zeit darüber nachzudenken.
Sie nahmen das eine Pferd an den Zügeln und Filip das andere, während dieser sich einen Mantel mit Kapuze noch überwarf und sie folgten dem bekannten Weg mitten durch den Wald zurück nach Genua. Nicht dem offensichtlichen ausgetretenen Weg oder jenem den die Diener Aurores durch den Wald gelegt hatten. Sie waren oft genug hier gewesen dass sie wusste wie sie unauffälliger zur Arena kamen und konnten ihn leichter als andere mit ihren gesteigerten Sinnen wieder finden. Erst am Rande des Waldes legten sie den Rest des Weges zu Pferde zurück.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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La Cronista
Erzähler
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Registriert: Sa 15. Dez 2018, 20:22

Re: [1041] Justitia [Alle]

Beitrag von La Cronista »



Zusammenfassung:
Ein neuer Hof, eine neue Nacht für Ruhm, Fall und Schrecken.
Alle Kainiten Genuas machen sich zur Arena im Wald von Lucolli auf um dort der Bestrafung der Stillebrecher aus den Nächten beizuwohnen oder dort gerichtet zu werden. Ein Teil wird beim Castelleto abgeholt, andere finden selbst durch den finsteren Wald, der einst Brimirs Revier war.
In der Arena, die ebenfalls Brimirs Eigentum gewesen war, finden sich schließlich alle ein und der Abend beginnt nach der Eröffnung durch Lydiadas mit der Vorstellung der Neuankömmlinge. Dabei macht sich Valerios unbeliebt und muss zur Strafe zu den Verurteilten sich auf den Boden knien.
Danach wird Iulia als Kind Aurores präsentiert und muss öffentlich zeigen dass sie ihr Tier im Griff hat indem sie sich schneidet und eine Vorstellung und Handel mit einem Neugeborenen, Ancillae und Ahnen vollziehen.
Folgend kommt es zu Bitten der Untertanen.
Der Garten Avelinas wird als Elysium anerkannt und Ilario als Hüter dessen eingesetzt.
Die fremde Brujah Charda, Kind der Tarratia von Utica, bittet darum der Blutjagd auf Brimir teilhaben zu dürfen.
Signora Achilla bittet um das Amt der Harpye und erhält es, neben Iulia,als zweite Harpye.

Lydiadas berichtet über neue Entwicklungen. Die Egel haben Titus und Gasparo vernichtet. Wurden zum Großteil jedoch von Benjamin, Salvador und Toma aufgerieben und sollen nun selbst auf der Flucht sein.
Der von den Egeln gefangen gehaltene Gangrel Cynolycus, wurde befreit und wird in der Arena zum Tode verurteilt.
Es kommt zu Anklagen. Lydiadas beschuldigt Alain und Arash eine ebensolche Vitaequelle für die Egel zu sein da sie versuchten habe Cynolycus aus Lydiadas Unterschlupf zu befreien. Sie griffen seine Zuflucht an und sollen an Brimir gebunden sein. Der versucht habe seinen Getreuen zu befreien und mit den Egeln unter einer Decke steckt.

Alain gibt zu die Zuflucht angegriffen zu haben ohne zu wissen, dass es die Zuflucht des Seneschalls war. Jedoch beschuldigt er wiederum Salvador ihn bei der Suche nach dem Gangrel hintergangen zu haben, was Aurore bereits auch bekannt war.

Toma wird wegen seiner Teilhabe an der Egeljagd begnadigt.
Der neue Ventrue Liutprand wird zum Liktor ernannt und Salvador zum Hilfsliktor und unter dessen Aufsicht gestellt, als auch aus der Domäne verbannt. So muss er seinen Dienst auf See verrichten.

Arash wird der Lüge bezichtigt, als er versucht sich zu erklären und Benedetto aufgetragen dessen Band an Brimir zu brechen.

Alain wird zum Tode verurteilt.

Anastasia bittet um das Amt des Blutvogts, wird es jedoch verweigert und sie öffentlich zurecht gestutzt ob ihres törichten Vorgehens.

Nicolo wird zum Hofgelehrten, Medicus erklärt.

Sodann beginnt der eigentliche Grund des Abends. Die Bestrafung.
Diese stellt sich als Steinigung heraus an der jeder teilnehmen muss. Reihum auf den halbrunden Tribunen stehen Steinhaufen bereit um von den Kainiten Genuas auf die Verbrecher geworfen zu werden.
Die Salubri Aurora weigert sich dem nachzukommen und wird daraufhin von Lydiadas in die Arena geworfen.
Ihr Clansbruder Nicolo, Liutprand und Benjamin springen hinunter, um sie vor dem dort gefangenen Salvador zu beschützen, auf den nach Alain und Vergonzo, die Steine niederregnen und so das Tier in ihm reizen.
Es kommt zu einigem Aufruhr. Während die Kainiten in der Arena versuchen Salvador auf Abstand zu halten und gleichzeitig die in Starre geschlagenen Kainiten zu heilen, steckt sich Arash oben selbst in Brand und Anastasia rennt auf Aurore zu, doch wird von Iulia zum Umkehren bewegt. Allderweil geht Lydidas herum und überprüft, dass jeder andere Kainit Steine wirft.
Schlussendlich landen Alain, Vergonzo, Salvador, Arash und Mareno in der Arena und von den Steinen in Starre geschlagen.
Vergonzo und Salvador werden von den Salubri wieder erweckt, während Alain und Mareno an Benjamin übergeben werden, der diese zu einem Ahnen seines Blutes zur Vernichtung bringen soll.

Arash wird von Benedetto mitgenommen.

Auch Melissa wird zum Tode verurteilt und an die Assamiten übergeben.

Danach werden die übrigen gefangenen Guhle von Alain an den meistbietenden versteigert.
Liutprand erhält zwei Hauptmänner und deren 15 Soldaten.
Galeno erhält den Guhl Animo, der wir ein Zwilling Alains aussieht und einen Wirtsbesitzer aus Nervi.
Benedetto eine hübsche Guhlin und Valerios den fleischgeformten Juri, der Schwimmhäute und Kiemen besitzt.

Als letzten Punkt des Abends wird Iulia von Ferruccio in der Arena unter Zeugen getauft und danach der Abend durch Aurore beendet.
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