[1058] Erfreulicher Besuch [Vergonzo, Tankred]

[Juni '21]
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Tankred Drengot
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Re: [1058] Erfreulicher Besuch [Vergonzo, Tankred]

Beitrag von Tankred Drengot »

Tankred scheint seinen Ohren nicht zu trauen. Sagt Vergonzo die Wahrheit? War ihm zu trauen, wenn er es war, der die Brut verlassen hatte? Wie dem auch sei, festlegen konnte er sich diesbezüglich keinesfalls, da er keinerlei Einblicke hatte und immerhin: Vergonzo teilte es ihm aus freien Stücken mit. Warum sollte er das tun, wäre es zumindest nicht seine Überzeugung, dass es ist, wie er erläutert hatte. Darüber hinaus war er dem Baumeister zugetan, der Buckelige wirkte sympathisch. Doch er durfte sich nicht zu sehr einnehmen lassen, wenn er klar erkennen wollte, was wahrhaftig, was erdacht war. Emotionen verklären den Blick. Das hatte er schon zu Lebzeiten gelernt.
Über das Gehörte war er enttäuscht. Die Brut vor Ort war entzweit, handelte gegeneinander. Das muss aufhören, wollen die Verborgenen hier in der Domäne überleben, oder sich gar etwas Einfluss aufbauen.
Der Konflikt wäre eine gute Gelegenheit gewesen selbigen zu erlangen; vertane Möglicheiten.
Und was sollte das mit der Beichte. Das verstand er noch nicht, war der Fürst tiefgläubig?

"Das sind viele Neuigkeiten, manches das mir nicht zusagt Vergonzo." gab Tankred schließlich von sich." Ich werde die Zusammenhänge noch in Erfahrung bringen. Eines kann ich Euch versichern. Ich werde mich dem *Blut der Verborgenen* gegenüber loyal verhalten, er betont diesen Punkt etwas grimmig und stets bemühen, hilfreich zu sein, versprechen kann ich letzteres allerdings nicht." Eine Spur Amüsemant mischt sich in die letzte Aussage.

"Wann ist es möglich, den Ältesten zu treffen?"
Hält mich auch kein anderer beim Worte, so wird es um desto mehr Pflicht, dass ich mich selbst dabei halte.
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Vergonzo Faro
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Re: [1058] Erfreulicher Besuch [Vergonzo, Tankred]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er lachte kurz auf.
"Mir sagt nicht nur manches davon nicht zu. Alles große Scheiße, wa. Nun, ich habe jedem der Brut und auch dir jetzt alle Informationen gegeben, die ich zu deinen Fragen habe. Auch wenn ich es versucht habe kurz zu halten. Und diese Informationen waren kostenlos, so wie es die ehernen Prinzipien unseres Blutes vorgeben. Und auch wenn einige der Brut aus anderen Teilen der Welt kommen und vielleicht anders geschult worden sind im Clan, so hat unser Ahn hier diese Regeln so aufgestellt. Und sie haben sich in der Vergangenheit bewährt. Ich bin sicher, dass sie zeitlos Gültigkeit haben sollten. Details zu dem soeben gesagten, oder den genauen Vorkommnissen innerhalb der Brut, der Grund wieso ich ihnen nicht mehr blind vertraue, können wir gerne in anderen Nächten bereden."

Über seinen kleinen Scherz grinste der Nosferatu.
"Da du mir bestätigst, die ehernen Prinzipien anzuerkennen und du scheinbar ähnlich geschult wurdest, habe ich bisher keinen Grund etwas anderes von dir zu denken und schenke dir das Vertrauen, welches dein Blut verdient. Auch wenn ich aus Erfahrung aus deiner Sicht vielleicht nicht alles sagte oder dir gegenüber noch vorsichtig oder verhalten wirke." Der Bruder würde verstehen, dass er immernoch ein Fremder war.

"Nun, ich werde eine Katze zu ihm schicken, und in den kommenden Nächten werde ich dich dort hinbringen oder eine Katze wird dich hinbringen."

Darauf hin würde er kratzig miauen, wie eine alte räudige Katze.* Nachdem sich eine der Katzen ihnen offenbarte, würde Vergonzo ihr Tankred zeigen und sie zu Il Ghiotto schicken um Tankred anzukündigen.


*Tierhaftigkeit
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Tankred Drengot
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Re: [1058] Erfreulicher Besuch [Vergonzo, Tankred]

Beitrag von Tankred Drengot »

Tankred hörte zustimmend den Ausführungen Vergonzos zu. Er bestätigte Vieles mit einem nicken. Er blickte der Katze etwas neidisch hinterher.

"Ich danke Euch für die anerkennenden Worte. Ich denke auch, und hoffe es inständig, dass Ihr gut mit mir auskommen möget."
Tankred hoffte es wirklich, Ein ruhigen Hafen zu finden war ihm ein Anliegen und hier schien er gebraucht zu werden.
Doch für dem Moment war es ihm genug. Er wollte noch etwas alleine sein und er verspürte den verhassten Hunger in ihm aufsteigen Er musste noch "Jagen" gehen, wollte er morgen ausgeglichen erwachen.

"Herr, ich danke Euch für Eure Freundlichkeit. Ich stehe dem Clan zur Verfügung. Ich erbitte nun die Möglichkeit einstweilen Abschied zu nehmen, merke ich, dass das Tier nach Vitae dürstet. Bitte verzeiht."

Tankred blickte Vergenzen entschuldigend an.
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Vergonzo Faro
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Re: [1058] Erfreulicher Besuch [Vergonzo, Tankred]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Abermals legte Vergonzo seinen Kopf leicht schief als er Tankred ansah und zuhörte.
Der neue Bruder würde sicherlich gut ankommen bei den meisten, so gut wie man es als Nosferatu eben vermochte.
Höflich, respektvoll und man erkannte den Feinschliff seines Erzeugers, der seinem Kind etwas mitgegeben hatte. Etwas das sein Überleben in einer Gesellschaft voller Egoisten sichern konnte.
"Aber sicher, wenn man das gleiche Ziel verfolgt hat meine eine gute Grundlage. Besser noch wenn man ein gewisses Maß an Sympathien hegt."

Als sein Gegenüber dann den Hunger erwähnte, kam keimte unverhohlen, wie es üblich für ihn war, eine direkte Frage auf.
"Natürlich, ihr solltet es nicht warten lassen, aber eine Frage erlaube ich mir. Welche Überzeugungen und Regeln nutzt ihr für das Monster in euch, so ihr mir diese Frage beantworten möchtet?"
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Tankred Drengot
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Re: [1058] Erfreulicher Besuch [Vergonzo, Tankred]

Beitrag von Tankred Drengot »

Tankred verstand die Anspielung Vergnzos als Kompliment und verbeuget sich sacht.
Konzentriert folgte der Krieger den Ausführungen seines Gegenübers.

Schließlich überlegte er hinsichtlich der zuletzt gestelten Frage.

"Es ist nicht als wollte ich Euch nicht antworten. Ich bin nicht sicher, was Ihr darunter versteht."
Er überlegt kurz.
"Struktur, Hierarchie, Tugend und die Erfüllung meiner Pflichten verleihen meinem Selbst und meinem mir innewohnendnem Abgrund Ruhe. Je klarer die Ordnung ist, desto mehr Ruhe genieße ich. Habe ich ein Aufgabe, geht es uns gut. Erfülle ich meine Pflichten, schweigt das Monster. Darf ich dienen und werde mit Respekt behandelt, ist der Fluch fast vergessen.
Meint Ihr das mit Eurer Frage?"

Nachdem er zu Ende gesprochen hatte, blickt er Vergonzo verschwörerisch-fragend an.
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Vergonzo Faro
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Re: [1058] Erfreulicher Besuch [Vergonzo, Tankred]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er nickte:
"Ja sowas in der Art habe ich gemeint. Jeder folgt seinem Weg das Tier mit sich zu verbinden oder zu unterdrücken, je nachdem." er kicherte.
"Aus Ausgleich sage ich dir, das ich es anders handhabe. Mir sind keine Grenzen gesetzt in dem was ich tue, keine Tugend, Pflicht oder Struktur zwingt mich in Ketten im mein Inneres zu beruhigen. Nicht das ich so etwas ablehne aber ich brauche nichts davon um mich gut zu fühlen. Ich bin Frei würde ich sagen." sprach er ebenso bedeckt und verschwörerisch.
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Tankred Drengot
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Re: [1058] Erfreulicher Besuch [Vergonzo, Tankred]

Beitrag von Tankred Drengot »

Der Normanne blickte gleichmütig drein. Verstand er was Vergonzo ihm mitteilen wollte?
Vermutlich nicht, war das Gesagt zu wenig konkret für den gradlinigen Verstand des Hünen.

"Gabt Dank für Euren Sinn für Gerechtigkeit. Mag sein, dass ich nicht so recht verstehe, wie Ihr es handhabt, Euer Tier zu bändigen. Meiner Erfahrung nach, leben wir alle in dem Gefängnis, welches uns am ehesten beliebt. Und Freiheit" Tankred sagt dieses Wort, als sei es eine Frage. Er wirkt bei den kommenden Worten nicht anfeindend, nicht belehrend "ist meines Erachtens nur ein Begriff. Ein Begriff den der Jeweilige mit Inhalt füllt. Manchmal ist es ein Kampfbegriff, meist ein Ideal. Was stellt sie für Euch dar? Verzeiht mein Herr, allerdings vermittelte mir Eure Person nicht den Eindruck, als wäret Ihr frei, oder fühltet Euch dieser Art?!"

Neugierig betrachtete der Krieger den Baumeister
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Vergonzo Faro
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Re: [1058] Erfreulicher Besuch [Vergonzo, Tankred]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er hob die Augenbrauen und lächelte.
"Nun gut, dann ein kleiner Ausflug in die Wahrheit,...sagen wir meine Wahrheit, da ich deine nicht schmälern möchte."
Er holte rasselnd Luft und begann ein wenig von dem zu offenbaren, was seinen Bruder befreien könnte.

"Einige von uns verbringen die Ewigkeit in einem Gefängnis, das sie selbst geschaffen haben. Sie sind weich, beherrscht durch Angst – Angst vor ihren eigenen Sehnsüchten, Angst vor denen, von denen sie beherrscht werden, Angst vor den Konsequenzen, die auf alles, das sie irgendwie tun, folgen könnten. Sie sperren sich selbst in kleine Kisten ein, die sie durch die Grenzen, die sie sich selbst gesetzt haben, kreiert haben und wundern sich, warum sie unglücklich sind.
Das ist nicht mein Weg, und es kann auch niemals mein Weg sein.

Sie predigen, der einzige Weg, mit dem Tier umzugehen sei, es zu völlig verneinen. „Mach einen Käfig aus deinem Willen“, sagen sie, „und bau ihn um dein Tier herum, und verschließ den Käfig mit 1000 Schlössern, widersteh ihm mit allem, was dir möglich ist, ansonsten wird es dich vernichten.“
Das ist sehr simpel und naiv gedacht – und diese Art hat mehr kainitische Seelen zerstört.
Du kannst das Tier nicht für immer einsperren – kein Wille auf der Welt ist stark genug dazu. Käfige brechen, ihre Stangen dehnen sich, das Tier darin wütet wie eine Furie, um frei zu kommen."

Er vollführte dabei Gesten und Mimiken, die man sonst selten an ihm sahen. Denn hierbei ging es eben genau darum, keine Barrikaden durch Etikette oder Benehmen, Grenzen die einen einengen und handlungsunfähig machten. Es ging darum diese Grenzen niederzureißen und alles den freien Lauf zu lassen, so wie er es bei diesem Auszug tat.

"Außerdem ignoriert diese Predigt einen nicht zu verleugnenden Teil unserer Natur. Das Tier ist ein Teil von uns. Es ist kein Eindringling von außen. Es kommt aus uns selbst. Es ist aus dem Stoff unserer Seelen, unserer Leidenschaften und Begierden, unseren brennenden Wünschen geformt. Das Tier ist ein Teil von uns und wir eins von ihr, denn was glaubst du wie es entstanden ist? Genau, du uns und all dem was uns antreibt und umtreibt. Und wie jedes andere wilde Ding kann es mit Geduld und Fleiß verstanden und beruhigt werden – aber zuerst musst du es verstehen wollen!
Wenn du also gegen deinen Willen handelst, dass was du wirklich willst, wie stark wird dein Käfig dann wohl sein? Genau, nie so stark wie er sein müsste um unser wahres inneres fest zu halten, denn das womit wir es festhalten kommt eben nicht aus der eigentlichen Quelle unserer Kraft."

Er machte eine kurze Pause. Tankred hatte somit Zeit das gesagte sacken zu lassen.

"Freiheit....Dreh- und Angelpunkt um deine Freiheit als solche anzunehmen ist, dass du dir deiner Verantwortung dir selbst gegenüber bewusst bist, die Freiheit, die du erreicht hast, auch zu nutzen. Sei frei in deinen Gedanken und in deinen Taten, in deinen Worten und in deiner Meinung. Nimm dir die Dinge, die du begehrst. Sprich, wenn andere in angstvoller Stille verharren. Steh auf beiden Füßen, wenn andere knien. Probiere all die Süße und Bitterkeit deiner Existenz, heiße alle Erfahrungen, die auf dich zukommen, willkommen – Gutes wie Schlechtes -, und nutze all dies, um dein Wissen über dich selbst zu erweitern. Denn Freiheit bekommt im Kern, von Innen, nicht dadurch das ich frei in Genua herum laufen kann. Und ja Bruder, die Freiheit die du genannt ist eben jene, die man schenkt, sich erkämpft, einredet oder benutzt um andere in ihrer Freiheit zu stutzen. Ich spreche von der echten Freiheit, und diese befindet sich nur in einem, sonst nirgends. Sie kann weder geschenkt, irgendwo erkämpft, gestohlen noch benutzt werden. Sie ist da und wahrhaftig, du musst sie nur finden."

Damit hatte er seinem Bruder zumindest ein kleines Licht auf etwas geworfen, dass ihm vermutlich nur allzu fremd war.
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Tankred Drengot
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Re: [1058] Erfreulicher Besuch [Vergonzo, Tankred]

Beitrag von Tankred Drengot »

Welche Gedanken sich der Krieger dazu machte, war schwer zu erkennen. Offenkundig machte er sich allerdings welche. Erfasste er das Gesagte? Tankred taxierte einige Momente den Punkt an der Wand hinter Vergonzos Kopf. Schließlich sagte er.

"Habet Dank für Eure Ausführungen Herr. Vieles von dem Gesagtem ist schwer für mich nachzuvollziehen. Manches teile ich so, insbeosndere jene Aspekte, welche die EIgenverantwortlichkeit fokussieren."
Tankred lächelt Vergonzo offen an.
"Herr ich möchte in diesem Moment den Käfig nicht aufsprerren, auch wenn mein Tier danach verlangt."
Bei den letzen Worten vollführte er mit seiner Hand eine kreisende Bewegung auf seine Bauch.Der Normanne zwinkerte Vergonzo zu.
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Vergonzo Faro
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Re: [1058] Erfreulicher Besuch [Vergonzo, Tankred]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Dieser nickte zurück.
"Vorerst haben wir alles. Gute Jagd."
So beendete er das erste Treffen mit Tankred.



Zusammenfassung:
Tankred erreicht Genua und wird außerhalb von Vergonzo in Empfang genommen.
Man lernt sich kennen, Vergonzo klärt Tankred über Genua und den Stand der Nosferatu auf. Er leitete ihn an einen der Herolde weiter, damit Tankred sich vorstellen und anmeldne konnte. Desweiteren sprach man über den eigenen Umgang mit dem Tier und verabschiedete sich.
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