[1041] Asche, Sandelholz und Blut [Arash, Benedetto (SL)]

[Oktober '20]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Arash
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Re: [1041] Asche, Sandelholz und Blut [Arash, Benedetto (SL)]

Beitrag von Arash »

"Wer..weiß...ich nicht...ich...er hat seinen Namen...nicht genannt." Oder? Er dachte angestrengt nach, konnte sich aber überhaupt nicht daran erinnern. Es mochte am verklebenden Honig in seinem Kopf liegen, oder der Müdigkeit die sich in seinen Gliedern breit zu machen begann. Nein kein Name taucht auf. Er schüttelte langsam mit dem Kopf. "Er lies....einen Wurm....in meine Nase kriechen...dann....konnte ich...gehen..." Arashs Worte waren lagsam und kaum noch zusammenhängend. Einzeln tropften diese in seinen Verstand und wurden dann träge von seinem Mund wiedergeben.

"Es muss....so...vor...20 Jahren...etwa...gewesen sein." fügte er noch träge an.

Sicher war es für den ungeduldigen Mönch eine Geduldsprobe und er beendete den Satz in seinem Kopf zehnmal mit anderen Enden, bevor das Ende Arashs kam. Aber darauf konnte der Gangrel keine Rücksicht nehmen...wie auch? In seinm Kopf fühlte er sich, als würde er durch Hüfthohen Morast waten...ohne Ziel...ohne Ende.
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Il Canzoniere
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Re: [1041] Asche, Sandelholz und Blut [Arash, Benedetto (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Benedettos Blick lag wie ein Sack Steine auf dem Gesicht des Gangrels während dessen Lippen unsäglich langsam jedes Wort einzeln formten und es wie eine Seifenblase nach der anderen in den Raum spuckte. Trotz seiner sichtlichen Neugierde, Aufgeregtheit und Interesses blieb er geduldig. Hatte eine Art der Beschäftigung gefunden die es ihm erlaubte nicht damit zu beginnen seinen Gast zu würgen: jenes Wachstäfelchen in seiner Tasche auf dem er mit de Griffel in beeindruckendem Tempo Notizen hinterlassen konnte. Und wieviel er dort schrieb. Viel mehr als jene wenigen Worte Arashs.

Als dieser jedoch den Wurm erwähnte schreckte sein Blick auf, starrte den Gangrel einen Moment völlig perplex an und zwang sich dann langsam zu nicken anstelle davon ein weiteres dutzend Fragen in einem Stakkato herausschießen zu lassen. Stattdessen machte er noch einige weitere Notizen, sicherlich auch jenen Part mit den zwanzig Jahren, dann ließ er die kleine Wachstafel wieder in seiner Bauchtasche verschwinden. Er nickte abermals und leckte sich mit der bleichen, angeschwollenen, beinahe ein wenig bläulichen Zunge über die kränklich bleichen, aufgeplatzten Lippen. Er erinnerte Arash dabei ungemein an eine aufgedunsene Kröte.

"Dann bringen wir dich am besten wieder zurück in die Unterkunft. Ich bin mir sicher dieses Wiesel wartet bereits darauf." offenbarte er doch noch das seine Gedanken sich nun um etwas völlig anderes drehten, immerhin hatte Arash ihn nur wenige Minuten zuvor zu diesem Thema bereits schon einmal korrigiert.

Er wartete das sich auch Arash erhob und ließ ihn vorangehen. Die unheimlich schmale, dunkle und niedrige, Wendeltreppe hinauf die hier hinab in die Schreibstube des Chronisten führte. Oben angekommen platzte es dann doch noch aus ihm heraus, während sie - nun nebeneinander - die verlassenen Gänge San Marcellinos entlangschritten: "Wo habt ihr jenen Namenlosen getroffen? Vor zwanzig Jahren?" es war mehr als ersichtlich das zu den sich immer und immer wiederholenden Fragen ein paar neue hinzugekommen waren. Arash würde sie nicht zum letzten mal gehört haben. Da würde er drauf wetten.
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Arash
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Re: [1041] Asche, Sandelholz und Blut [Arash, Benedetto (SL)]

Beitrag von Arash »

Arash wollte den Chronisten erneut korrigieren, als er Cazimir ein Wiesel nannte, aber der Gedanke erreichte seinen Mund nicht, so klebrig fühlte sein Kopf sich inzwischen an. Fast hätte er etwas gesagt, aber dann kam ihm die Frage Benedettos dazwischen und beendete den Gedankengang zu Caszimir mit einer extra Ladung Spinnenfäden. Trotzdem dauerte es bis die Frage des Mönchs soweit klar vo seinem Inneren Auge stand und seine Gedanken das einzelne Wort geformt hatten, welches für die Antwort nötig war.

"Mailand."

Dann versank Arash wieder in stummen brüten und vor sich hinstarren. Das er dabei einen Fuß vor den Anderen setzte bemerkte er scheinbar nicht einmal. Er folgte einfach stumpf dem feisten Benediktiner und versuchte dabei nicht gegen Wände oder Türen zu laufen. Er war so müde.
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Il Canzoniere
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Re: [1041] Asche, Sandelholz und Blut [Arash, Benedetto (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Das schien eine Information zu sein mit der er etwas anfangen konnte. Mit einem knappen, stummen, ja geradezu nachdenklichen Nicken überlegte er einen Moment und schritt schweigend neben Arash her, die hier und da nur von Mondlicht beschienene Gänge, dann bogen sie in eine kleine Kammer ein. Direkt nachdem er die Tür geöffnet hatte flitzte Cazimir zwischen der Türöffnung hindurch. So schnell das er er beinahe an Arash vorbeigelaufen wäre. Gerade so hielt er noch an, und krabbelte sofort an dessen Bein hinauf. Dabei warf er dem Mönch einen vernichtenden Blick zu den Benedetto mit einem undeutbaren beantwortete.

Sie traten ein und der Kappadozianer schloss die Tür hinter sich, verriegelte sie und nahm eine Kerzenschale mit einer darin brennenden Kerze. War sie wirklich so weit hinuntergebrannt? In dieser kurzen Zeit? Oder war es eine andere als jene auf dem Hinweg? Sie wirkte als hätte sie Stunden gebrannt. Oder waren es Stunden? Es würde sich mit dem Gefühl des Gangrels decken. Beinahe mochte es beruhigend sein das es sich nicht nur so anfühlte wie Stunden, sondern tatsächlich welche waren.

Wieder ließ Benedetto ihn vorangehen, zurück in die Eingeweide des Felsen auf dem das Kloster vor langer Zeit errichtet worden war. Die Antwort die Arash dem Kappadozianer oben im Gang gegeben hatte schien diesen jedoch zu beschäftigen. Es kamen keine weiteren Fragen. Erst als sie wieder in der Kammer angekommen waren in der Arash übertagte nickte ihm Benedetto etwas weniger nachdenklich und etwas mehr freundlich erneut zu: "Bis Morgen." noch einen Moment abwartend ob der Gangrel sich direkt niederlassen würde oder noch mit ihm sprechen wolle. Falls nicht würde er Cazimir noch einen letzten, irgendwie unguten, Blick zu werfen und aus dem Türeingang verschwinden.
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Arash
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Re: [1041] Asche, Sandelholz und Blut [Arash, Benedetto (SL)]

Beitrag von Arash »

Auf Cazimir reagierte Arash ebenfalls langsamer, so dass dieser bereits auf seiner Schulter angekommen war, bis er überhaupt realisiert hatte, dass sein Freund da war. Langsam strich er dem Otter über den Kopf und genoss die Nähe des Vertrauten. Den Blick den sich Bendetto und Cazimir zuwarfen nahm er nicht wahr. Seine Gedanken kreisten langsam...sehr langsam um das Wissen, welches er erfahren hatte. Es würde dauern all das zu verarbeiten. Auf die Verabschiedung des Mönchs reagierte er daher auch deutlich verspätet, nämlich als sich die Tür bereits geschlossen hatte. "Bis...Morgen."

Dann lies Arash sich auf seinem Lager nieder und wurde von Tia und Cazimir bestürmt, die beide seine restliche Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen.


Auf den Befehl Aurores hin nimmt Benedetto Arash nach der Iustitia mit nach San Marcellino, um das Blutsband welches auf dem Gangrel liegt zu brechen.
Es dauert Jahre in denen Arash geschwächt und träge in den Mauern des Klosters lebt und Gespräche mit Bendetto über den Fluch der Gangrel und die Art seines Blutes generell spricht. Auch, wenn Arash die Länge der Behandlung nicht einschätzen kann, so verschwinden nicht nur alle Blutsbänder, sondern auch die katzenhafte Neugier.
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