[1061] Das Mysterium der Zeichen [Giada, Galeno]

[September '21]
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Nubis
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Re: [1061] Das Mysterium der Zeichen [Giada, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Galeno nickte stumm, blieb weiterhin bei Giada mit seiner Aufmerksamkeit, sagte aber kein Wort. Er hegte schliesslich nicht in allem Misstrauen, nur in einigen Worten...einigen Begebenheiten. Denn als Schriftgelehrter wusste man, wie einfach es doch war, die Schriften abzuändern, besonders wenn kaum jemand vom einfachen Volk lesen und dies somit überprüfen konnte. Und von jenen, die lasen ... nun, wenn es ihnen doch wohlgefällig war, so würden sie auch nichts daran auszusetzen haben.

Doch er hatte gesagt, was er sagen wollte und irgendwie war es auch das. Er musste darum kein grosses Fass aufmachen, zumal es gefährlich war. Wenn nur einer der Himmlischen seine Worte hören würde...
Doch für ihn war dies hier wahrlich ein Gespräch unter Gelehrten, ein Gespräch, bei dem Kritik eben auch seinen Platz hatte, sei sie nun angebracht oder von der Gesellschaft verpönt.

Und so konnte man vielleicht annehmen, dass er weitere Gedanken dazu hegte, aber auch dass er sich zurück nahm, um eben nicht aufzudrängen oder zu viel zu sagen. Eine eher höfliche Zurückhaltung.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1061] Das Mysterium der Zeichen [Giada, Galeno]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Was sind dies für Visionen, von welchen Ihr sprecht? Sind sie vielleicht ein Weg zu Eurer Erkenntnis? Gäbe es vielleicht eine Weise, sie für Euch zu gebrauchen, zu klären oder zu deuten?”

Natürlich tat die Lasombra Visionen nicht einfach ab. Sie kannte die Anziehungskraft der Sibylle, sie kannte zu viele und zu vieles, welches an den Grenzen des Begreifbaren kratzte.
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Nubis
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Re: [1061] Das Mysterium der Zeichen [Giada, Galeno]

Beitrag von Nubis »

"Es gibt Momente, in denen ich dunkle Zeiten vorher sehe...oft kommen diese Visionen mir vertraut vor und doch scheinen sie noch weit in der Ferne zu liegen. Sie zu deuten ist schwierig und jene, die sich damit wohl auskennen, die mir empfohlen wurden, sind zur Zeit unerreichbar."

Er schmunzelte. "Ich denke, dass diese Visionen mir nicht ohne Grund zugetragen wurden. Vielleicht soll ich warnen, vor etwas, das noch kommt, vielleicht jene informieren, die es ändern könnten...doch so mancher tut solch Visionen ab, schickt einen als Tölpel und Lügner hinfort."

Er schüttelte sacht das Haupt. "Es mag aber auch daran liegen, dass die meisten Menschen, aber auch unsereins, lieber mit dem Positiven konfrontiert wird und von einer güldenen Zukunft träumt, statt der Realität zu sehr ins Auge blicken zu müssen..."
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1061] Das Mysterium der Zeichen [Giada, Galeno]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Eine Versuchung, die keiner von uns beiden und keiner, der zu lernen wünscht, erliegen darf.” Giada schnaubte kurz.
“Visionen und ihre Deutung sind nicht meine Stärken. Ich kenne das Gewicht der Orakel und Traumdeuter. Hier in Genua aber, mit dessen nun eingeschränkten Mitteln? Die werte Angelique, vielleicht. Hochwürden Ferrucio, als verehrter Ancilla und Priester am Hofe - sofern Ihr mit dem Geleit, Maß und Halt des Glaubens gehen wollt.”

Sie sah ihn prüfend an. “Doch das sind Wege, die Ihr bereits eingeschlagen hättet, hättet Ihr es gewollt. Was war das Hindernis?”
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Nubis
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Re: [1061] Das Mysterium der Zeichen [Giada, Galeno]

Beitrag von Nubis »

"Die werte Angelique, ihresgleichen ebenfalls mit ähnlichen Fähigkeiten gesegnet, verwies mich an eben jene in Mailand. Doch ich bekam nie die Möglichkeit, ehe alles hier eskalierte. Der verehrte Ferruccio dagegen ... Auch ihn wollte ich schon einmal sprechen, doch auch hier spielte die Zeit eher gegen mich. Bei dem letzten Gespräch wurde es nicht zum Thema, wäre wohl auch fehl am Platze gewesen. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben."

Er lächelte sachte.
"Es wird sicherlich auch Mittel und Wege geben, ausserhalb Genuas fündig zu werden, sofern auch der verehrte Hofgelehrte keine Möglichkeit der Deutung besitzt. Diese werden steiniger sein und viel Zeit benötigen. Sofern die Ereignisse noch weit in der Zukunft liegen, ist jedoch noch nicht alles verloren."

Galeno wirkte tatsächlich positiv dem gegenüber. Auch war er ehrlich in dem, was er sagte.

"Es tat tatsächlich gut, mit jemandem darüber zu sprechen, der ein Verständnis für derlei Dinge aufbringen kann und es nicht einfach hinfort wischt, als wäre es Schabernack."

Ein anerkennendes Nicken in Richtung Giadas folgte.

"Doch ich denke, ich werde die kommenden Nächte gewinnbringend nutzen, und noch einmal sehen, ob die Zeit und auch der Ort diesmal besser geeignet sein werden, um mit dem verehrten Hofgelehrten ein Gespräch über dieses Thema anzustreben."

Er blickte erneut zu den Zeichen. Kurz war er in sich gegangen, verharrte still und wandt sich erst dann wieder Giada zu.
"Wir sollten solch ein Gespräch ein ander Mal wieder führen. Es ist erquickend, sich über diese spannenden Themen austauschen zu können und Ansichten zu teilen. Betreffend der Zeichen werde ich mich noch einmal bei euch melden, sofern klarer wird, ob wir Menschen dort hin schicken können, also auch jemanden gefunden haben, der Interesse darin bekundet und sie nicht zerstören möchte."

Es schien, als wenn der Herold für diesen Abend wohl alles gesagt habe. Weiteres könne sicher an einem anderen besprochen werden. Und doch wartete er natürlich ab, ob seine Gastgeberin nicht noch etwas auf der Seele brannte...oder ob sie eben auch diesen Abend enden lasen wollte.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1061] Das Mysterium der Zeichen [Giada, Galeno]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Ich erwidere dies, dass das Gespräch mit Euch mich erfreut. Lehrreich und zugleich von einer anderen Perspektive her, in der Achtung voreinander, die den gelehrten Disput erst möglich macht. Hierfür danke ich Euch.”
Es klang alles ein wenig steif und förmlich, so wie die Lasombra dies sagte. Doch das machte es nicht weniger wahr oder weniger ernst.


Auf eine frühere Verabredung hin kommen Giada und Galeno erneut zusammen. Giada präsentiert ihm Schraffuren und Kopien von Felszeichnungen, welche sie entdeckt hat und darüber kommen beide miteinander ins gelehrte Gespräch und zu Plänen, um die Zeichen vielleicht weiter untersuchen zu lassen.
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