[1048] Seltsame Einladung [Adamo, Iulia, Ferrucio (SL)]

[Il Canzoniere]

Als würde die Antwort der Ventrue durchaus in das Bild passen das der Toreador von sich zeichnete, nickte der Malkavianer so wie jemand nicken würde der nachdenklich ist. Der eisblaue Blick mit dem er nun erneut Adamo durchbohrte passte jedoch keinesfalls dazu. Auch wenn er diesen anstarrte, war seine Frage doch immer noch an Iulia gerichtet, als würde er sie als Projektionsfläche seiner Gedanken nutzen.

"Wie hoch meint ihr stehen die Chancen das er behaupten wird er habe weder von Beichte noch von Konvertierungspflicht gewusst, da der Hofgelehrte es ihm nicht gesagt habe? Wo doch die Liktoren ihn nicht über dies und die Herolde ihn nicht über jenes in Kenntnis gesetzt haben?" dann, obwohl er den Kopf kein Stück bewegte, bewegte sich etwas in seiner Stimme wie ein Parasit in fremdem Fleisch. Er sprach nun wieder mit Adamo.

"Wofür könnt ihr noch alles nichts, frage ich mich. Welche elementare Regel unserer Gesellschaft hat euer Erzeuger euch angeblich nicht beigebracht? Was hat euch der Prinz eures Freispruchs niemals erzählt? Wem gebt ihr zu welchem Thema noch die Schuld, ehe ihr bemerkt das ihr selbst es seid der für sich selbst verantwortlich ist? Die Bequemlichkeit der Opferrolle in die ihr euch da begebt wird euch den Kopf kosten. Aurore wie auch Lydiadas haben keine Geduld für Lamentierer und Ausredenerfinder. Es zählen nur Taten." seine Mimik veränderte sich in etwas fragendes, als ob er wissen wolle ob es denn auch etwas auf der Habenseite gab. Etwas das der Toreador vorweisen konnte.

[Iulia Cornelia]

Die Ventrue gab dem Hofgelehrten auf dessen rhetorische Fragen hin keine Antwort, doch schien sie sich auch nicht im Geringsten daran zu stören, dass der Ancilla vom Clan des Mondes die Harpyie derart benutzte. Stattdessen trug sie es mit sichtbarer Fassung, bewahrte weiterhin eine klare und aufrechte Haltung, während sie selbst dabei eine unaufgeregte Ruhe ausstrahlte, ganz wie von Jemandem, der seinen inneren Frieden wohl nicht nur gefunden, sondern auch geschlossen hatte. Ob sie selbst später noch etwas dazu sagen würde, war fraglich, doch für den Moment gab auch sie offenkundig Adamo die Möglichkeit zu sprechen, als ihre blaugrauen Augen auf den Toreador wanderten. Geduldig abwartend ob oder auch was, dieser wohl vorbringen würde.

[Il Canzoniere]

Als der Toreador auf die Verbalattacke des Vates erst einmal mit Schweigen antwortete - auch weil es vielleicht gar nicht so einfach war in dieser Situation den Füßen unter den Boden zu behalten - schüttelte der Malkavianer vehement mit dem Kopf, wandte sich an Iulia:

"Tur mir doch den Gefallen und entfernt diese Gestalt aus dieser Kirche. Aus dieser Stadt, wenn es in eurem Vermögen steht." und warf noch einen funkelnden, aber starren Blick hinüber zu dem Toreador. Das Gespräch war beendet. Schlimmer noch. Man schwieg.

[Iulia Cornelia]

Iulia verneigte sich ohne weitere Worte zu sprechen vor Ferrucio auf dessen Bitte hin, bevor ihre blaugrauen Augen auf Adamo fielen, diesen mit ihrer feingliedrigen Hand den Weg aus der Kirche weisend, verbal nachhelfend, sofern dieser die zarte, aber bestimmte Geste nicht verstanden hätte.



Zusammenfassung:
Der Toreador Adamo wurde von dem Malkavianer Ferrucio zu einem Treffen in San Giorgio geladen. Weshalb der Ancilla mit dem Neugeborenen sprechen wollte, war der Rose zuerst unklar, doch die Anwesenheit der Harpyie Iulia und ihre Vorstellung der Beiden miteinander, brachte etwas mehr Licht ins Dunkel, hatte Adamo schließlich die Ventrue gebeten, ihm Jemanden aus der genuesischen Gesellschaft vorzustellen.
Weshalb es gerade Ferrucio war, erschloss sich an diesem Abend nicht weiter, denn bevor sie auf das eigentliche Thema zu sprechen kamen, erkundigte sich der Hofgelehrte wie es um den Glauben der Rose stand.
Nach dem Gespräch über religiöse Ansichten, war der Toreador bald nicht länger gewillt, hierüber zu sprechen und schwieg entsprechend. Der Ancilla war derweil über ein derartiges Verhalten des Neugeborenen nicht erfreut, und ersuchte Iulia darum, Adamo aus der Kirche zu bringen und so es in ihrem Vermögen steht, auch aus der Stadt.