[1060] Battaglia dei re [Iulia, Liutprand]

[August '21]
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Liutprand
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Re: [1060] Battaglia dei re [Iulia, Liutprand]

Beitrag von Liutprand »

Liutprand betrachtete den Körper seiner Clanschwester mit der stoischen Miene, die er zuvor auch schon gezeigt hat. Wenn er von der Wirkung ihres gemalten Körpers betört wurde, so ließ er es sich nicht anmerken, doch schien er keine Scham dabei zu empfinden ihren Körper genau zu betrachten. Natürlich war er schön anzusehen und welchem Mann gefiel es nicht diesen Anblick zu genießen? Allerdings war das mächtige Blut unter dieser makellosen Haut für ihn weitaus größere Befriedigung als jegliche fleischlichen Gelüste, die der schöne Körper versprach. Die erfahrenen Soldatenaugen versuchten die Kraft und die Kampftauglichkeit dieses Körpers einzuschätzen, was bei Kainiten schwerer war, als bei Menschen. In den untoten Körpern vermochte manchmal eine Kraft schlummern, die man von außen kaum sehen konnte.

Er bückte sich nach den Schwertern und reichte eines mit dem Griff voran seiner Clanschwester. So sie es in die Hand nahm, stellte sie fest, dass der mit Leder umwickelte Griff gut in der Hand lag. Doch die Holzschwerter waren ungewöhnlich schwer...zumindest für das Material. Offenbar sind sie künstlich beschwert worden, um das wirkliche Gewicht eines echten Schwertes nahe zu kommen.


"Die Schwerter sind mit Blei beschwert worden, um bei den Übungen auch den Körper zu kräftigen. So gewöhnt Ihr Euch gleich an das Gewicht eines richtigen Schwertes, wenn Ihr es denn mal benutzen müsst."

Er ließ ihr einen Moment, in der sie das Gewicht des Schwertes abschätzen konnte und stellte sich ihr gegenüber auf.

"Das was Ihr zunächst wissen müsst ist, welche Reichweite Ihr mit dem Schwert habt. Dazu streckt Ihr Euren Arm mit dem Schwert aus und berührt meine Brust damit. So wisst Ihr, wie nahe ihr Eurem Gegner kommen müsst, um ihn mit der Waffe zu treffen. Gleichzeitig versucht Ihr Eurem Gegner so wenig Trefferfläche wie möglich anzubieten. Dazu dreht ihr Euch seitlich zu Eurem Gegner mit dem Schwertarm nach vorne. Zuletzt nehmt ihr einen festen und stabilen Stand ein. Ihr stellt die Füße etwas mehr als Schulterbreit, geht leicht in die Knie. Der vordere Fuß zeigt zum Gegner, der hintere Fuß zeigt im rechten Winkel zur Seite."

Während er erklärte, machte er die Bewegung vor, zeigte an seiner Körperhaltung was er meinte und deutete auf die Körperteile, zu denen er etwas erklärte. So konnte Iulia seine Haltung leicht abschauen und an sich selbst ausprobieren.

Liutprand wirkte routiniert in dem was er tat. Es war klar, dass er diese Sätze schon hunderte Male gesagt hatte und allen möglichen Schülern diese Lektionen schon beigebracht hatte. Er ging auf sie zu, korrigierte ihre Haltung wo nötig. Schließlich stellte er sich neben sie und begann mit ihr einige Wiederholungen. Von einer normalen Haltung in die Kampfhaltung.
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Iulia Cornelia
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Re: [1060] Battaglia dei re [Iulia, Liutprand]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulias lange und feingliedrige Finger legten sich, ohne zu zögern, um das ihr so dargebotene Lederstück, gepaart mit einem dankbarem Nicken und einem höflichem Lächeln, bevor ihr Griff instinktiv fester wurde, als sie die Worte ihres Clansbruders vernahm und das Gewicht des Schwertes in ihrer Hand spürte. Ob sie die Entscheidung guthieß, die Liutprand für die heutige Nacht getroffen hatte, war schwer zu sagen, denn ihr hübsches Gesicht wurde zunehmend ernster und konzentrierter. Doch sie beschwerte sich nicht lauthals darüber, sondern nickte stattdessen nur stumm auf diese hin.

Aufmerksam verfolgten ihre blaugrauen Augen anschließend jede seiner Bewegungen und Anweisungen, während sie ihm offenkundig weiter zuhörte, um die Ausrichtung ihres eigenen Körpers dabei anzupassen. Die Haltung selbst war für die Ventrue sichtlich ungewohnt und sie benötigte einen Moment, in dem sie wiederholt den Krieger vor sich betrachtete, um dann ihre eigene Haltung noch einmal zu korrigieren, so lange bis sie selbst, aber auch schließlich ihr Gegenüber zufrieden damit war. Die Ventrue verweilte noch einen Augenblick länger in dieser Stellung, als sie sich offenkundig die Zeit nahm, um sich diese genau einzuprägen.

Die Wiederholungen ging Iulia dann kontrolliert und mit einer diszipliniert wirkenden Ruhe an. Beinahe so, als würde sie Schrittweise die Bewegungen eines höfischen Tanzes erlernen, um diesen zu verinnerlichen. Zuerst konzentrierte sie sich offenbar vornehmlich auf die Haltung ihres Körpers an sich, bevor sie mehr und mehr Achtung auf die Position der Beine legte, bis sie sich zuletzt stärker der Führung ihrer Arme widmete.

Entsprechend wirkte ihr ganzer Bewegungsablauf zu Beginn verhältnismäßig starr, beinahe ungelenk oder auch hakelig, bevor er zusehends weicher und geschmeidiger wurde, um mehr und mehr die Note eines achtsamen Tänzers anzunehmen, der sich zu einer Musik bewegte, die er selbst nur zu hören schien. Offenkundig führte die Ventrue nicht zum allerersten Mal eine Waffe, denn sie setzte die Grundlagen der Bewegung zügig flüssig um, nachdem diese ihr einmal vertrauter waren. Dennoch hörte sie nicht von sich auf, sondern ließ ihren Mentor darüber entscheiden, wann es in seinen Augen gut genug war.
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Liutprand
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Re: [1060] Battaglia dei re [Iulia, Liutprand]

Beitrag von Liutprand »

Nach einer Weile war Liutprand der Meinung, dass die Einnahme der Kampfhaltung einigermaßen passabel war. Er registrierte die Anzeichen, die verrieten, dass Iulia nicht zu m ersten Mal eine Waffe führte, doch ließ er das unkommentiert.

Er ging dazu über mit ihr zu üben, wie man sich in der Kampfhaltung bewegte. Immer zum Gegner gewandt, Schritt vor und Schritt zurück. Er zeigte ihr, wie man in Kampfhaltung zum Gegner stand und wie man sich drehte, wenn der Gegner versucht sie zu umrunden. Als sie die Bewegungen verstanden hatte, stellte er sich auf und gab knappe Anweisungen...Vor...zurück...rechts...links. Er bewegte sich so, als wäre er der Gegner, der sich um sie herum bewegte. Nach einigen dieser Anweisungen, verstummt er und ließ Iulia nur auf seine Bewegungen reagieren...machte sie einen Fehler korrigierte er diesen.

Schließlich kamen sie zu den Grundlagen des Führens des Schwertes.


"Das Schwert ist eine vielfältige Waffe. Die Schneiden können für Schläge und Schwünge gebraucht werden und die Spitze zum Stoßen. Wir beginnen mit den Schwüngen und teilen den Körper in drei Trefferzonen auf. Kopf, Torso und Bein...jeweils rechts und links. Dabei legt genug Kraft in den Schwung, so dass der Schlag auch einen Effekt hätte, sollte er treffen. Und der Schlag sollte auch auf meinen Körper geführt sein, so dass er treffen kann, würde ich nichts dagegen unternehmen. Am Anfang schlagen ungeübte Kämpfer instinktiv eher auf die Waffe des Gegners, das dürft Ihr Euch nicht angewöhnen. Solche Manöver sind nur effektiv, wenn dadurch andere Manöver folgen. Aber wir bleiben zunächst erstmal bei den Grundschwüngen. Führt nun die Schwünge aus Kopf von rechts, Kopf von links, Torso von rechts, Torso von links und dann die Beine...erst rechts dann links. Ich werde die Schwünge parieren."

Und damit begann der Teil der Übungen, die das eigentliche Kämpfen vermittelte. Die Kraft, die bei den Schwüngen notwendig waren, die Präzision....wie nah der Gegner sein musste, um ihn zu treffen. Es war fast wie ein Tanz und durch die Holzschwerter noch eher harmlos.[/i]
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Iulia Cornelia
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Re: [1060] Battaglia dei re [Iulia, Liutprand]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Ventrue wirkte aufmerksam und konzentriert, während sie sich die gezeigten Bewegungen diszipliniert verinnerlichte. Dennoch reagierte sie wenig später gefühlt immer einen halben Schritt zu langsam.* Sofern ihr dies selbst auffiel und sie darüber verärgert sein mochte, spiegelte es sich in ihrem glatten unbewegten Gesicht, welches etwas von einer Skulptur anhaftete, jedoch nicht wider. Stattdessen widmete sie sich anhaltend mit einer sichtbaren Härte gegen sich selbst darum, zu lernen und besser zu werden. Offenkundig war es ihr wichtig, auch wenn sie selbst keine Freude daran zu empfinden schien.

Auf Liutprands Worte hin nickte die Ventrue mehrfach verstehend, bevor sie ihrem Lehrer für einige Momente tief in die Augen blickte, ganz so als hätte sie nicht vergessen, dass dahinter nicht länger nur die Seele eines Mannes zu sehen war, sondern auch ein blutrünstiges Monster, ähnlich dem ihrem, auch wenn die Harpyie offenbar das ihre gut gezügelt hatte, denn sie wirkte in sich selbst ruhend.

Dennoch musterte sie ihr Gegenüber, womöglich um ihn oder auch seine Absichten abzuschätzen, bevor sie schließlich nickte und mit einer unaufgeregten Tonlage meinte: „In Ordnung. Sollte ich euch treffen werde ich danach innehalten.“ Ob sie tatsächlich damit rechnete, dass sie einen erfahrenen Kämpfer wie ihn treffen konnte, war schwer zu sagen, denn ihr hochgewachsener Körper wirkte weiterhin nicht wie der eines Kriegers. Dennoch schien es ihr wichtig gewesen zu sein, ihre eigenen Absichten hier offengelegt zu haben.

Dann glitt sie ohne weitere Worte zu sprechen mit einer ruhigen Bewegung zurück in die gelernte Ausgangshaltung und hielt dort geduldig inne, bis ihr Gegenüber dies ebenfalls getan hatte. Schließlich nickte sie, bevor sie sein zustimmendes Nicken abwartete oder auch ein Kommando von ihm, welches ihr gestattete zu beginnen. Fest umschlungen lagen dabei ihre feingliedrigen Finger um das Leder, bevor sich der angespannte Körper der jungen und schönen Ventrue einem einfachen Tanz gleich bewegte. Sie zögerte keinen Moment, noch spiegelten sich in ihrem Gesicht Anzeichen von Furcht wider, was geschehen würde, so sie ihr Gegenüber reizen oder womöglich gar verletzen würde. Und so ließ Iulia nach Liutprands Zustimmung hin, das mit Blei beschwerte Holzstück in Richtung des Kopfes ihres Gegenübers rauschen.**

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*Ausführen der Bewegungen: 1 Erfolg
**Ausführen des Angriffs gegen Kopf: SK8 -> 3 Erfolge
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Liutprand
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Re: [1060] Battaglia dei re [Iulia, Liutprand]

Beitrag von Liutprand »

Mit einer geübten Bewegung nahm Liutprand seine Kampfhaltung ein, die genau dem entsprach, was er seine Clanschwester beigebracht hatte. Da er genau wusste, wohin der erste Schlag von Iulia zielen würde, war seine Parade auch nicht verwunderlich rechtzeitig zur Stelle. Ein anerkennendes Nicken und ein leicht Hochziehen einer Augenbraue verriet die Überraschung über die Präzision des Schlages.

Die anderen Schläge parierte er ebenfalls auf die gleiche Weise mit fließenden Bewegungen.


"Versucht Euren Blick in den Augen Eures Gegners zu belassen. Wenn Ihr kurz vor Eurem Schlag dort hinseht, wo ihr dann hinschlagt, erleichtert Ihr Eurem Gegner seine Verteidigung."

Er ließ Iulia die Angriffsschwünge eine Weile lang ausführen. Waren sie gut ausgeführt, kommentierte er sie nicht weiter...höchstens mal mit einem knappen Nicken. Waren sie fehlerhaft korrigierte er sie mit einem befehlsgewohnten Tonfall knapp.

"Zu kurz...Arm mehr strecken...nicht hinsehen...Grundposition."

Schließlich erklärte er ihr, wie sie eine Parade mit der Waffe ausführte. Er beschrieb ihr und zeigt es ihr, in dem er es vormachte, wie sie die Waffe zu halten hatte, um Schwünge aus unterschiedlichen Richtungen abzuwehren.

"Die Parade muss schnell ausgeführt sein, um dem Angriff rechtzeitig zu begegnen. Dabei reicht es die Klinge des Gegners so umzulenken, dass sie den eigenen Körper nicht trifft."

Nachdem er die Grundlagen erklärt hatte, begann er nun seinerseits Angriffe gegen Iulia zu richten. Zunächst erst einmal sehr langsam. Zum einen, um Iulia eine längere Zeit die Gelegenheit zu geben, um eine Parade auszuführen und zum anderen, sollte sie das ein oder andere Mal eine falsche Bewegung machen, sie nicht zu verletzen. Stattdessen tippte er mit der hölzernen Klinge in diesen Fällen nur die Körperstelle leicht an. Sie war sich sicher, dass gewöhnliche Schüler in solchen Fällen den vollen Schlag hätten einstecken müssen.
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Iulia Cornelia
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Re: [1060] Battaglia dei re [Iulia, Liutprand]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Auf Liutprands überraschtes hochziehen der Augenbraue hin, lächelte die Ventrue ein um Entschuldigung suchendes, gar unschuldig wirkendes Lächeln, während sie mit zarter Stimme vorwurfsfrei feststellte: „Ihr sagtet Kopf.“ Sie geduldete sich anschließend einen Moment, bevor sie mit den weiteren Angriffen pflichtbewusst fortfuhr. Offenkundig hatte sie in der Vergangenheit bereits Kampfunterricht erhalten und war kein blutiger Anfänger mehr, auch wenn ihr der Umgang mit dem Schwert nicht vertraut schien.

Die weisende Worte ihres Gegenübers nahm die jüngere Ventrue derweil mit einem verstehenden Nicken entgegen. Offenkundig fiel es ihr nicht sonderlich schwer, den Blick in den Augen ihres Gegenübers zu halten, obwohl oder vielleicht gerade auf Grund dessen, was ihrem beider Blut zu eigen war. Auch schien sie sich nicht daran zu stören oder es gar persönlich zu nehmen, dass sein Tonfall beizeiten knapper und befehlsgewohnter wurde. Stattdessen korrigierte sie ohne Widerworte zu leisten das, woran er etwas auszusetzen hatte, und achtete verstärkt darauf, dass ihr der gleiche Fehler nicht ein zweites Mal geschah.

Beim Parieren der Schläge stellte sich die Harpyie der Domäne nicht gänzlich ungeschickt an.* Auch wenn sie wohl kaum einen ernsthaften und bedeutend härteren Schlag tatsächlich damit hätte abfangen können, gab sie sich trotzdem sichtlich Mühe. Das wiederholte leichte Anstupsen des Schwertes sorgte dafür, dass sich der Körper der Ventrue zunehmend versteifte. Ihre langen Finger lagen festumschlungen um den Griff ihrer Waffe und die weißen Fingerknöchelchen traten zunehmend sichtbar hervor, während sie in die Augen ihres Gegenübers blickte. Ein leichtes Funkeln lag darin, welches gierig nach mehr zu betteln schien.

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*Schläge parieren: SK 6 -> 2 Erfolge
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Liutprand
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Re: [1060] Battaglia dei re [Iulia, Liutprand]

Beitrag von Liutprand »

Liutprand ließ sie die Übungen wiederholen, wechselte zwischen Angriff und Verteidigung. Das Pensum war nicht ohne, für normale Menschen sicher sehr anstrengend und definitiv schweißtreibend. Doch waren die untoten Körper weit resistenter gegenüber Erschöpfung und dazu kam noch die dem Blut der Könige innewohnende übermenschliche Ausdauer, die auch den zähesten Söldner in den Schatten stellte.

Als Liutprand der Meinung war, dass Iulia seine Lektionen weitgehend verinnerlicht hatte, beendete er die Übungen und ließ seine Übungswaffe sinken. Schwer prüfend lag sein Blick auf Iulia und ihrem Körper, versuchte einzuschätzen, welche körperliche Kraft in diesen schlangen Gliedern stecken mochte. Doch dann nickte er knapp.


"Ich denke für heute Nacht sollte es reichen. Ich stelle fest, dass Ihr schnell lernt und auch nicht das erste Mal eine Waffe in der Hand haltet. Habt Ihr Euch zuvor schon in der Waffenkunst geübt?"

Aus seiner Stimme war eine gewisse Neugier herauszuhören.
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Iulia Cornelia
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Re: [1060] Battaglia dei re [Iulia, Liutprand]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Es dauerte einen Moment, bis sich der härtere Griff um die Waffe schließlich entspannte und mit ihm der ganze Körper der Ventrue, bevor sie ihrem Clansbruder zunickte und ihm das Schwert mit dem Griff voran entgegenreichte.

Auf ihren Lippen lag ein zartes Lächeln als sie meinte: „Habt Dank für eure Unterweisung und eure lobenden Worte, bedeuten sie mir gerade von Jemandem wie euch viel.“ Ihre freie feingliedrige Hand hatte sich auf die Höhe ihres Herzens gelegt, als sie leicht nickte und charmant entgegnete: „Ihr seid ein herausragender Lehrmeister, unter dem es leicht fallen mag, Neues zu lernen.“

Dann wurde ihr Blick etwas verschlossener, als sie ihrem Clansbruder weiter erklärte: „Was derweil eure Frage anbelangt, so habe ich mir schon vor vielen Jahren den grundlegenden Umgang mit Waffen beibringen lassen. Etwas, was mehr der Notwendigkeit geschuldet war als der persönlichen Faszination für die Waffenkunst.“

Iulia zuckte nur leicht mit den Schultern. „Ich bin und war noch nie ein Freund dessen.“, fuhr die Ventrue hörbar ernst fort, bevor sie überzeugt abschließend meinte: „Aber um sich und die Seinen zu schützen, ist es beizeiten ein unumgängliches Übel.“

„Wie steht es um euch? Hattet ihr bereits zu Lebzeiten Waffen geführt oder hattet ihr euch erst nach eurer Wandlung diesem Thema angenommen?“, erkundigte sich die Harpyie.
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Liutprand
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Re: [1060] Battaglia dei re [Iulia, Liutprand]

Beitrag von Liutprand »

Liutprand nahm das Schwert wieder entgegen und begann die Übungswaffen wieder in das Tuch einzuschlagen. Mit ruhiger Stimme und ohne Eile oder Hast begann er zu erzählen.

"Mein Vater...mein sterblicher Vater war ein König der Langobarden. Als sein Sohn trage ich seinen Namen und war Offizier in seiner Armee, die seiner Zeit fast ganz Italien unter Kontrolle hatte. Einzig Rom hatte sich bis zu Letzt und mit Hilfe der Byzantiner einer Eroberung entzogen. Ich habe also von Kindesbeinen an den Umgang mit Waffen und Männern gelernt sowie in Kriegen gekämpft, von denen heute allerhöchstens einige Lieder oder staubige Bibliotheken berichten."

Er blickte sich ein wenig um. Das nachdenkliche Gesicht wurde ein wenig düsterer.

"Mein Geschlecht spielt heute keine Rolle mehr...und mein Volksstamm aufgegangen in jene Sterblichen, die heute das Land bevölkern."

Es war kein Bedauern, das in seiner Stimme zu hören war. Es war eher so, als wurde ihm einmal mehr klar...wie sehr er aus der Zeit gefallen war.
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Iulia Cornelia
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Re: [1060] Battaglia dei re [Iulia, Liutprand]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia wirkte nachdenklich, als sie schließlich verstehend nickte und erklärte: „Meine sterblichen Vorfahren waren einst eine der bekanntesten, einflussreichsten und zahlreichsten Familien des Römischen Reiches. Meine Linie brachte unzählige Politiker und Konsule, aber auch Militärs hervor. Doch das Reich, welches sie dereinst miterbauten, zerbrach und was blieb sind einzig bruchstückhafte Erinnerungen, getragen von einer Generation zur Nächsten, über eine Zeit die weit besser war als die heutige.“

Ruhig lagen ihre blaugrauen Augen auf ihrem Clansbruder, der zu einer anderen Zeit oder auch einem anderen Ort wohl ihr Feind gewesen wäre. Jemand, der die Ihren, ohne zu zögern, abgeschlachtet hätte, und sie vermutlich hierfür die Seinen. Womöglich sogar sich gegenseitig.
„Die Zeiten ändern sich.“, stellte die Ventrue ihrem Clansbruder gegenüber fest. „Und wir sind Beide Teil einer neuen Familie geworden, die füreinander da ist.“, gab sie Liutprand zu verstehen und ergänzte: „Lasst es mich also gerne wissen, so ihr also etwas benötigt. Ihr wisst ja, wie und wo ihr mich jederzeit erreichen könnt.“

„Es würde mich zudem freuen, so wir uns, sobald ihr Zeit dafür entbehren könnt, noch einmal dem Kampf mit dem Speer widmen würden.“, gab sie Liutprand zu verstehen, bevor sie ihre Kleidung aufnahm, einladend mit ihrer feingliedrigen Hand dezent in Richtung Gästehaus deutete und abschließend meinte: „Und ich würde euch gerne noch auf ein gemeinsames Bad einladen, doch will ich euch auch nicht zu lange von euren Pflichten als Liktor abhalten. Mir scheint, wir haben Beide derzeit mehr als genug zu tun.“





Zusammenfassung:
Iulia und Luitprand trafen sich an dem neuerbauten Gästehaus nahe Quinto, wo der erfahrene Krieger seiner jüngeren Clansschwester am Strand den Umgang mit dem Schwert lehrte.
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