[1060] Elysische Begegnungen [Angelique, Macario]

[Macario]

Macario nickte Angelique zu. Wohl zur Bestätigung, ob Ihrer aufrichtigen Erwartungshaltung.

"Die Jahre werden es zeigen...", gab er ihr noch obendrein als einfache Antwort.

Der Mönch betrachtete nun in einer Weise den Kindsvampir, als ob er abwog, ob der Moment passend wäre, eine neue, offene, vielleicht schwierigere Frage zu stellen.

"Solche Neugier mag mir nicht zustehen, doch eines frage ich mich seit unserer letzten Begegnung... ", so begann er seine Frage,

"... wie es wohl dazu gekommen ist, dass die Höchstverehrte, Euch als nahe Vertraute tituliert... ", setzte er mit leiser werdender Stimme fort,

"... ich möchte Euch in Gesellschaft kein Unrecht tun und wüßte gern, wie dies zu verstehen sei und was es bedeute.", so beschloss er seine Ausführungen dazu.

Er blickte Angelique von oben herab, aber ohne weiteres Gehabe, neugierig, Wert-schätzend an.
Würde sie ihm etwas erzählen oder mit einer leeren Phrase einer echten Antwort schuldig bleiben? Wie groß war dies Thema wirklich?

[Angelique]

Angelique hob die schmalen Schultern.

"Es gab eine Situation, in der ich ihr hätte schaden können, wirklich schaden, in der vielleicht jeder versucht gewesen wäre, ihr zu schaden.

Ich tat es nicht, ich half ihr.

Ohne durch Bluthexerei oder Schwüre dazu gezwungen zu sein. Im Gegenteil: all die Jahre zuvor war ich das enfant terrible, dass sie bei der ersten Begegnung fast vernichtet hätte.
Ich hatte keinen Grund, ihr zu helfen, und doch half ich ihr. Meine Treue zur ihr und Genua ist unumstößlich.

Ich habe meine Existenz riskiert, um ihr zu helfen. Und das ist keine Übertreibung! Wer würde das von all ihren Untertanen sonst noch tun?

Außerdem interessiert mich die alberne Politik nur so weit, wie ich ein gutes Unleben führen und meine Interessen damit finanzieren kann."

[Macario]

"So ward Ihr in Versuchung und habt zum Wohlgefallen Gottes widerstanden...", kommentierte er ihre Worte leise.

Macario deutete eine Art der Respektsbekundung vor Angelique an, in dem er ihr längeranhaltend zunickte.

"Nun kann ich Euren wahren Stand ermessen.", fügte er seinem Verhalten bei.

[Angelique]

"Das freut mich.
Ich wünsche Euch, dass Ihr niemals solch eine Prüfung selbst auferlegt bekommt, und auch nicht, dass Ihr sehen müsst, was ich in dieser Nacht sah.
Man wird bis ins Mark erschüttert, das sage ich Euch!"

[Macario]

"Nun, ich bin ein guter Zuhörer und hier... sub rosa, unter dem Siegel der Verschwiegenheit, könntet Ihr durchaus davon sprechen, was sehen ihr musstet... ", erklärte Macario langsam mit milder Stimmlage.

Der Magister vollführte eine öffnende, einladende Geste mit seiner rechten Hand und schenkte der Kleinen ein aufmunterndes, vertrauensvolles, gar väterliches Lächeln. *

*

Spoiler!

Manipulation + Empathie (Spezi) (Heute 11:30 Uhr) (3 Erfolge)

[Angelique]

Angelique wollte nur zu gerne der väterlichen Art sich anvertrauen. Aber sie war sich ihrer eignen Schwächen wohl bewusst und wie leicht sie von anderen erkannt und gegen sie verwendet werden konnten.

Außerdem wollte sie den Magister nicht mit diesem Wissen gefährden und obendrein auch noch ihre und der Princeps Geheimnisse herum tratschen.

"Aaah, die Jugend. So selbstsicher und voller Vertrauen in die eigene Willensstärke!

Euer Absicht mag sehr redlich sein. Aber Ihr wisst nicht, wie leicht es wäre, Eure Verschwiegenheit zu brechen oder, ohne dass Ihr es überhaupt merken würdet, Euchg Geheimnisse zu entreißen.

Nein, vertraut mir, wenn ich auch aus Erfahrung sage: Wenn zwei etwas wissen, weiß einer schon zu viel!"

— heute um 12:07 Uhr
@ Angelique (Olaf) I rolled 6d10 for you which resulted in 38.
Results: 2 4 10 3 9 10.

[Macario]

"So sei es.", antwortete der milde Vater ihr knapp und doch gleichwohl zugeneigt.
Er unterließ es nicht den Kindsvampir erneut in Augenschein zu nehmen.

Er führte weiter aus:
"Erlaubt mir abschließend zu fragen, wo ich Euch in Genua antreffen mag, ob Euch der höchstverehrte Prinz in Ihrer Güte mit einer eigenen Domäne belehnte?"

Dem Mondkind ließ Macario Raum für eine direkte Antwort auf sein Ersuchen, bevor er Angelique diese Einladung aussprach:
"Werte Angelika, besucht mich doch einmal in San Cassiano zu Clavicula, so Ihr mögt, und wir setzen unser Gespräch dort zu einem späteren Zeitpunkt fort. Es wäre mir wahrlich eine Freude."

[Angelique]

"Ich bin häufig im Elysium. Da kann ich in Ruhe studieren. Und gerne will ich Euch besuchen kommen. Danke für die Einladung."

[Macario]

Im Heckenlabyrinth des Elysiums trafen in einer herbstlichen Neumondnacht des Jahres 1060 die Malkavianerin Angelique, der Kindsvampir, und der Lasombra und Mönch Macario anscheinend zufällig aufeinander. Im recht zwanglosen Gespräch fand man Anknüpfungspunkte über wohlzitierte Bibelverse in Glaubensfragen, während der Mönch bestätigte wahrhaftig an Gott zu glauben und verneinte die Ordenskutte als bloße Tarnung zu tragen. Angelique indes offenbarte, dass sie zwar kindlich wirken mochte, aber über einen enormen Wissensfundus verfügte, der den Geistlichen mehrfach und deutlich aufmerken ließ. Nicht zuletzt waren die Aussagen der Malkavianerin anscheinend von solcher Brisanz, dass Macario auch auf den Hofgelehrten Ferrucio zu sprechen kam. Die offenen Worte, die Angelique wiederrum über Ferrucio von sich gab, verblüfften Macario. Man wechselte erneut das Thema und kam über die Speisung der Ärmsten in Clavicula, das gute Werk der Kirche, auf arme christliche Seelen zu sprechen, die man aus der Sklaverei der Sarazenen freikaufen müsse, was von Angelique propagiert wurde.
Abschließend wollte Macario von Angelique wissen, wie es dazu kam, dass sie das Ansehen des höchstverehrten Prinzen Genuas genießt. Angelique gab Macario einen Einblick in die Zusammenhänge diesbezüglich, behielt die Einzelheiten und Geheimnisse dann aber doch wohlwissend für sich.
Macario sprach dem Mondenkind noch die Einladung zu San Cassiano in Clavicula aus, die Angelique auf unbestimmt bestätigend annahm.