[1067] Winterhafen [Arash, Gabriel]

[Gabriel Ducas]

Gabriel Schmunzelte einen kurzen Moment. „Nun neben der, offen zur Schau gestellten, gegenseitigen Abneigung. Bekleidet ihr beide ein Amt in der Domäne. Jeder beschützt die Domäne auf seine Weise und, mit Verlaub,…“ er hob beschwichtigend die Hände „…offenbar sind beide überzeugt ihre Art und Weise wird sie weit bringen.“ er zuckte einen Moment mit den Schultern. Alsdann zeigte er drei Finger und hob noch einen vierten. „Darüber hinaus sind beide Raubtiere auf ihre Art und Weise.“

Mit einer wegwerfenden Geste schien er das Thema beenden zu wollen. „Doch genug von Politik. Wie lange sagtet ihr, ist diese Hungersnot vorüber? Ist es möglich den Menschen außerhalb der Stadt zu helfen?“ Für Gabriel schien das politische Geschehen in der Nacht hinter den Belangen der Kinder Seths anstehen zu müssen. Er klang ernsthaft besorgt und schien in Gedanken bereits seine Möglichkeiten durchzuspielen, wie den Menschen wohl zu helfen sei, beinahe verträumt fügte er beiläufig hinzu. „Sorgt euch nicht um meine Geschwindigkeit. Es gibt Dinge, die könnten überraschend sein.“

[Arash]

Wieder hob sich eine Augenbraue des Gangrels, als er die Worte und Vergleiche des Brujahs vernahm, bevor er ein kurzes hartes Lachen ausstieß. "Die Hälfte der Argumente trifft auf so oder so auf jeden Kainiten in der Domäne zu. Auch ist es nicht das Ziel eines jeden Kainskinds sich in der Politik nach oben zu arbeiten. Die Geißel steht am unteren Rand aller Ämter was das Ansehen angeht." er zuckte mit den Schultern, als würde ihn dies nicht wirklich interessieren.

"Die Harpyie legt wiederum die Rangfolge des Ansehens der Kainiten fest. Aber normalerweise wird eine Harpyie nicht ernannt, sondern der Titel wird verdient, durch Gerüchte, Taten und Wissen." Er machte eine wegwerfende Handbewegung. "Es gibt mehr als das Wort der Harpyie."

Kurz lies er diese Worte in der Luft hängen bevor er fortfuhr. "Die Hungersnot ist jetzt etwa 3 Dekaden her. Due Schäden von damals sind bereits lange repariert. Die Menschen sind wieder aufgeblüht. Wollt ihr aber wirklich den Menschen dort helfen, so könnt ihr versuchen dort Kunst und Schönheit zu etablieren, so dass vielleicht einige der Städter den Sinn darin sehen sich dort anzusiedeln. Die Dörfer versorgen sich größtenteils selbstständig. Und alles was sie nicht selbst herstellen handeln sie mit Genua oder den umliegenden Dörfern. Lasst euch etwas einfallen."

[Gabriel Ducas]

Bei den letzten Worten des Gangrel runzelte Gabriel etwas die Stirn. Auf einmal sind die Schäden längst repariert und die Menschen wieder aufgeblüht? Erholten sie sich nicht ein paar Sätze zuvor noch? Einerlei. Der Gelehrte zuckte mit den Schultern, lächelte wölfisch breit und zeigte damit seine Zähne, ehe er antwortete. „So möchtet ihr also andeuten, die Harpyie hätte ihr Amt nicht verdient?“ er schüttelte sanft den Kopf „Möchtet ihr sagen ihr habt eures verdient? Mit Verlaub, das wäre ein hohes Ross, auf dem ihr da sitzt. Wurdet ihr nicht auch durch ihre höchst verehrte Majestät ernannt? Warum lag sie bei der Beurteilung eurer Verdienste richtig und bei der Harpyie falsch?“ Gabriel breitete etwas die Arme aus und drehte die Handflächen nach oben.

„Ich will mich nicht politisch nach oben arbeiten, daher kann ich euch ehrlich sagen, eure Worte Schwächen nicht das Ansehen der Harpyie, sondern dass des Entscheiders und euer eigenes. Denn wenn die ernennende Person bei der Harpyie falsch lag, warum nicht auch bei euch?“ Gabriels Tonfall war höflich fragend. Er sah dies offenbar mehr als einen Austausch von Meinungen und nicht als eine Lehrstunde. Auch wandte er sich offen seinem Gesprächspartner zu und vermied Gesten, wie das Heben eines Fingers.

„Was die Menschen in den Dörfern angeht, freut es mich zu hören, dass sie wieder aufgeblüht sind.“

[Arash]

Der Gangrel zuckte mit den Schultern. "Wie ihr meine Worte interpretiert, überlasse ich euch. Aber ihr versteht was ich meine, wenn ihr "Verdienste" sagt." Auf das wölfische Lächeln ging die Geißel nicht ein. Er wirkte eher gelangweilt, von der Demonstration der Zähne. "Ihr werdet noch schnell erkennen, dass gerade die Hohen Clans, zu denen auch der Eure zählt in dieser Domäne kaum um politische Possen herum kommen." Er wandte seinen Blick wieder gen Genua und seufzte.

"Euer Blut hat in der Vergangenheit hier für einiges Aufsehen gesorgt. Insbesondere indem es sich zu Asche verwandelt hat. Entweder durch Menschen oder durch jemandem eures eigenen Blutes. Die Geschichte der Gelehrten in Genua ist daher sehr blutig, wenn sie auch lang sein mag. Auf euch mag dies nicht zutreffen, aber ich gebe euch den Rat euch vorsichtig in den gesellschaftlichen Kreisen zu bewegen. Messer und Schwerter gibt es überall."

Er trat an dem Brujah vorbei und schien Anstalten zu machen das Gespräch zu beenden. Dann drehte er sich aber einige Schritte entfernt noch einmal um und sah über die Schulter zu Gabriel zurück. "Ihr habt verstanden das für das verdienen eines Amts Verdienste notwendig sind. Denkt nun noch einmal über meine Worte nach. Vielleicht fällt es euch dann auf."

Mir diesen Worten lies der Gangrel den anderen Kainiten auf dem Steg stehen und ging mit beinahe lautlosen Schritten Richtung Stadt. Er blickte nich erneut zurück.

[Gabriel Ducas]

Gabriel ließ seinen Gegenüber in aller Ruhe ausreden und sich auch bewegen. Mit offenen und geübten Bewegungen folgte er dem Gangrel und schenkte ihm seine Aufmerksamkeit. Als dieser die „politischen Possen“ und die „hohen Clans“ erwähnte zuckte seine Augenbraue einen Moment in die Höhe und er schüttelte sanft und mitleidig lächelnd den Kopf. Doch er unterbrach ihn nicht. Nicht einmal als dieser das Gespräch offenbar für beendet hielt.
Mit einem Achselzucken murmelte er nur kurz. „Vielleicht versteht ihr es auch irgendwann…“ Der Zelot sah der Geißel noch einen Moment hinterher, ehe er sich erneut dem Wasser zuwandte und seine Augen über die Wellen glitten.



Zusammenfassung:
Arash erspäht Gabriel im Hafen von Genua und die beiden stellen sich einander persönlich vor. Nach einem kurzen Austausch über das Verdienen und Verleihen von Ämtern trennen sich die Wege wieder.