[1067] Schach und matt [Iulia, offen]

[Benjamin]

Benjamins Antwort auf ihre unverhohlenen Drohungen kam so schnell dass es selbst für das kainitische Auge schwer war zu folgen. Giada sah noch ein eigenartiges Zucken in Benjamins Mundwinkel und den kalten Schatten der sich über seine Augen gelegt hatte, doch währenddessen verwischten seine Konturen schon mit dem Panorama des Gartens. Nach einem Wimpernschlag, einem Windstoß oder... war es kürzer ...länger... konnte sie Benjamins Stimme und seine Präsenz unangenehm zwischen ihren Schulterblättern wahrnehmen. Seine Worte klangen hohl hatten aber eine furcheinflößende Klarheit.

"Wisst ihr was das Paradoxe am Morden ist wohlwerte Giada?" fragte seine Stimme sie gleichsam monoton wie fordernd.

[Giada Salvaza Rossi]

Giadas Gestalt versteifte sich. Ihre Hände packten den Tisch und das Schachbrett vor sich. Weiß traten ihre Fingerknöchel hervor, doch sie drehte sich nicht um.

“Je harmloser ihre Gestalt, desto tödlicher sind sie.” Auch ihr Tonfall war monoton, sorgfältig auf einer einzigen, beherrschten Ebene hervor gepresst. Die Lasombra hielt sich kerzengerade aufrecht, während sie sich nun langsam zu Benjamin umwandte.

Spoiler!

manipulation + ausflüchte, um die eigene Angst/Schrecken nicht (oder weniger) zu zeigen: 10 5 6 8 4 5.

[Benjamin]

Mit einer Körperkontrolle die ihresgleichen suchte bewegte Benjamin sich im selben Tempo wie Giada ihre Drehung vollführte in die entgegengesetzte Richtung.* Zwei Zeiger die sich gegenüberstanden. Als Giada ihren Blick auf die Stelle lenkte von der sie vor wenigen Wimpernschlägen noch Benjamins Stimme ausgemacht hatte war dort niemand. Und als sie sich erneut umdrehte saß Benjamin ruhig auf der Steinbank als wäre nie etwas passiert. Lediglich sein Gesichtsausdruck deutete an, dass es tatsächlich gerade seine Stimme gewesen war die sie hinter sich wahrgenommen hatte. Seine Mimik war ausdruckslos und sein ganzer Habitus wirkte eher so als ob er seine folgenden Worte aus einem Folianten zitieren würde. Wie viel Stunden, Monate, Jahre musste dieser junge Mann indoktriniert worden sein?

"Nicht ganz, aber eine durchaus zu vertretende These. Oft versucht der menschliche Geist, und ebenso der unsere Rechtfertigungen für begangenes Unrecht zu finden. Ich konnte nicht anders... Ich wollte das nicht... Ich wurde dazu gezwungen! Meuchelmord zerfetzt diesen Selbstbetrug und lässt ihn wortwörtlich als Asche im Winde verwehen. Es ist etwas völlig anderes jemanden in der Hitze des Gefechts eines Schlachtfelds zu erschlagen als in vor Schreck geweiteten Augen wehrlose Augen zu schauen in denen die Erkenntnis liegt, dass um Hilfe schreien zwecklos ist weil eine aufgeschnittene Kehle und daraus hervorpulsierendes Blut jeden Laut im Keim ersticken." für einen Moment wirkte es so als wäre das alles was er sagen wollte.

"Man weiß erst ob man dazu in der Lage ist wenn man schon keine Wahl mehr hat." Benjamin atmete hörbar aus "Einige kommen damit zurecht, viele zerbrechen daran... und dann gibt es jene die dafür ein besonderes Talent besitzen." er fuhr sich mit der rechten Hand durchs Haar während er gequält lächelte. "Das war das zweite Mal dass ihr mir derart mit dem Karren über den Mund gefahren seid und mir das Wort verboten habt. Ich respektiere euch und deswegen rate Ich euch diesen Fehler kein drittes mal zu begehen wohlwerte Giada." mit ruhigen Händen begann er die restlichen Figuren wieder auf das Brett zu stellen.

"Noch ein Spiel?" fragte er, mittlerweile wieder ein sorgenfreies Lächeln auf seinem bubenhaften Gesicht tragend.


*/roll 10d10 Geschick Heimlichkeit
@ Benjamin (Adrian) I rolled 10d10 for you which resulted in 58.
Results: 7 4 1 7 10 7 9 4 6 3.

[Giada Salvaza Rossi]

Ruckartig und steif drehte sich Giada herum, aus der Benjamin nun sprach. Da war ein Aufflackern von Verwirrung und Gereiztheit in ihrem Blick, über dieses Spiel, das der Banu Haqim mit ihr trieb. Doch auch das brachte sie eisern wieder in unter Kontrolle.

“Ich zweifele nicht an Euren Fähigkeiten”, sagte sie dann barsch, hielt inne und korrigierte ihren Tonfall. “Und ich bestreite auch nicht, dass ich mich Euch gegenüber ungebührlich gegeben habe.” Sie sah ihn abwägend an und neigte den Kopf ein wenig.
“Meine Lust am Wettstreit und Kräftemessen, ganz gleich auf welchem Spielfeld, geht mit mir durch. Doch das sollte nicht auf Eure Kosten gehen. Ich bin alt genug, dass ich besser sein sollte und gewiss bin ich nicht von der Art, die sich hinter einer falschen Einbildung von Perfektion vor sich selbst versteckt. Wollt Ihr mir meinen Ausbruch vergeben?”

Wie zuvor schon entspannte sie sich langsam, lockerte den Griff ihrer Hände, ließ die Schultern einmal rollen. Dann lächelte sie. “Zu einem erneuten Spiel sage ich gewiss nicht nein!”

[Benjamin]

Benjamin machte eine wegwischende Handbewegung „ Es gibt nichts zu vergeben. Nachtragend zu sein und Groll oder sogar Rachegelüste zu hegen können sich nur die wahrlich mächtigen leisten. Ich habe auch keine Persönlichen Zwiste mit euch. Im Gegenteil schätze Ich eure Direktheit in gewissen Dingen.“ für einen kurzen Moment wirkte es so als ob er noch mehr sagen wollte es dann aber nicht tat. Stattdessen stelle er mit Sorgfalt die restlichen Figuren auf. Er selbst neigte auch den Kopf, entweder auf ihr vorangegangenes oder um ein gutes Spiel zu wünschen.

„Auf ein gutes Spiel.“ interessiert beobachtete er ihren ersten Zug.

[Giada Salvaza Rossi]

"Auf ein gutes Spiel."
Manchmal gab es nicht mehr zu sagen als das. Giada besaß die seltene Gabe, sich ganz einem solchen Spiel wie diesem hinzugeben und so saßen die beiden Kainiten wohl noch eine Weile in diesen Wettstreit über dem Brett vertieft.


Iulia Cornelia und Benjamin treffen beim Schachbrett im Elysium aufeinander. Die Stimmung zwischen beiden ist angespannt, als Giada dazu stößt. Das Gespräch zwischen den dreien geht hin und her und hat einige Schärfen, doch darunter kommt auch für Iulia die Idee auf, einen gesellschaftlichen Abend mit einem größeren Schachwettstreit zu veranstalten. Benjamin bietet einen möglichen Preis für den Gewinner an, Giada bietet sich als Schiedsrichterin oder Spielerin nur allzu gern an.
Doch das Gespräch verliert den Biss nicht, Iulia lässt die beiden anderen irgendwann zurück. Letztlich jedoch vertiefen sich Benjamin und Giada in ein eigenes Schachspiel.