[1067] Rettung widerwillens? [Vergonzo, Liutprand]

[März '22]
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Liutprand
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Re: [1067] Rettung widerwillens? [Vergonzo, Liutprand]

Beitrag von Liutprand »

Liutprand hörte den Ausführungen des Nosferatu in aller Ruhe zu. Runzelte hier und dort ein wenig nachdenklich die Stirn und sortierte die Aussagen in seinem Kopf offenbar ein wenig. Als Vergonzo endete, sah er ihm direkt in die Augen und er neigte seinen Kopf nur ganz leicht zur Seite.

"Wem, befürchtet Ihr, sollte ich denn Eure Aussage vorher geben, bevor ich sie Ihrer höchst verehrten Majestät vorlege? "

Es schien im ersten Moment eine rhetorische Frage zu sein, doch offenbar, da der Ventrue nicht weiter sprach, wollte er auf diese eine Antwort hören.
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Vergonzo Faro
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Re: [1067] Rettung widerwillens? [Vergonzo, Liutprand]

Beitrag von Vergonzo Faro »

"Verzeiht wenn ich etwas falsches diesbezüglich sagte, was lediglich in meiner Unkenntnis der gesetzlichen Abläufe begründet ist. Mir ist nicht klar, was genau mit eurem Bericht passiert. Ob er von jemanden im Vorfeld geprüft oder überprüft wird. Oder ob er direkt im Beisein mehrerer Vorgetragen wird." erklärte er sich sachlich.

Er wusste nicht, ob Liutprand jemandem über sich hatte, dem er zuerst berichten musste, ehe es an die Herrscherin weitergeleitet wird.
Vielleicht hatte er auch Angst davor, der Hofgelehrte würde davon Wind bekommen und im Vorfeld Einfluss auf die Princeps nehmen. Nachdem was dieser bereits alles öffentlich getan hatte, war dies jedenfalls die Hauptannahme vieler, wieso er überhaupt zum Hofgelehrten und somit zu einer nahen Vertrauensperson der Princeps werden konnte. Doch dies würde er nicht offen aussprechen.
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Liutprand
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Re: [1067] Rettung widerwillens? [Vergonzo, Liutprand]

Beitrag von Liutprand »

"Mein Bericht geht direkt an ihre höchst verehrte Majestät. Was sie daraus macht, kann ich nur bedingt beeinflussen...vielleicht könnte sie einer Empfehlung von mir folgen. Allerdings wird sie letztendlich entscheiden."

Er wusste nicht, ob das die Sorge des Verborgenen zerstreuen oder lindern würde. Liutprand machte aber nicht den Eindruck, als hätte er ein gesteigertes Interesse daran, Sorgen und Ängste zu verringern.

"Was die Informationen über die Blutskräfte angeht...natürlich ist dies Eure Entscheidung wie viel Ihr in unserem Gespräch davon preisgeben wollt. Allerdings wird jede fehlende Information mich dazu zwingen zu spekulieren und letztlich die Aufklärung des Vorfalls erschweren. Und sollte es tatsächlich so sein, dass es ein Kainit war, der Euch dem Mob preisgegeben hat, so hat er oder sie einen schweren Stillebruch begangen. Und da wäre jede Information hilfreich, dieses Vergehen mit der rechtmäßigen Strafe zu belegen."

Er machte eine kurze Pause, vielleicht hatten seine Argumente ja bewirkt, dass Vergonzo bezüglich der Blutsgeheimnisse ein wenig gesprächiger wurde.

"In jener Nacht...in jenem Krieg...auf welcher Seite habt Ihr eigentlich gestanden?"

So harmlos wie die Frage gestellt wurde, war sie ganz offensichtlich nicht.
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Vergonzo Faro
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Re: [1067] Rettung widerwillens? [Vergonzo, Liutprand]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Der Nosferatu nickte leicht. Es schien das Liutprands kurze Erläuterung ihn zufrieden stellte, ob beabsichtigt oder nicht.

"Nun, soweit ich mich erinnere, hat mich seid beinahe mehr als 10 Jahrzehnten nie ein Mensch entdecken können. Daher liegt der Gedanke nahe, dass dies nicht möglich ist ohne weiteres. Natürlich könnte man sagen, ich hätte Glück gehabt, vielleicht geht es aber auch einfach nicht." erklärte er im Grunde das offensichtliche ohne Geheimnisse zu verraten oder Grenzen zu überschreiten.
"Verzeiht, ich kann euch diesbezüglich nichts genaueres berichten darüber, sonst würde ich beginnen zu spekulieren oder gar zu lügen. Daher habe ich mich darauf beschränkt euch die Informationen zu geben, wie es bisher immer gewesen ist."

Über die letzte Frage legte er den Kopf schief und schaute etwas schiefgestelt. Er schien überrascht zu sein, dass Liutprand dies scheinbar nicht wusste.
"Verzeiht meinen schiefen Geischtsausdruck. Ich dachte ihr wüsstet darüber bereits bescheid. Erlaubt mir eine Gegenfrage oder eine Theorie.
Wäre ich auf der Seite unserer Herrscherin gewesen, ist meine Aussage über das Verhalten eines Mitstreiters, glaubhafter
und
hätte ich auf Seiten Lydiadas gestanden, ist meine Aussage über das Verhalten eines Gegenspielers weniger glaubhaft?"

Neugierig blickte er den Liktor an, vielleicht erkannte er etwas in seiner Reaktion.
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Liutprand
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Re: [1067] Rettung widerwillens? [Vergonzo, Liutprand]

Beitrag von Liutprand »

"Nun ganz offenbar handelte es sich bei diesen vier Sängern nicht um normale Menschen. Sie waren in der Lage, ohne körperliche Gewalt anzuwenden, Acacia von der Flucht abzuhalten...mehr noch - sie dazu zu bringen sich in den fackeltragenden Mob zu stürzen, der sie ganz offensichtlich vernichten wollte. Etwas an ihnen scheint dem Tier in Acacia mehr Angst gemacht zu haben, als das Feuer der Fackeln oder der drohende endgültige Tod durch die Hände ihrer Träger. Ist dies das erste Mal, dass Ihr soetwas beobachtet oder davon gehört habt? Wie ich weiß seid Ihr einer jenen Mitglieder der Domäne, die am längsten hier sind."

Er machte eine kurze Pause, um dann auf die These und die Gegenfrage einzugehen.

"Die Seite, die Ihr gewählt habt, habt Ihr ja keineswegs willkürlich gewählt. Ihr habt Euch von Eurer Entscheidung etwas versprochen...oder vielleicht wurde Euch etwas versprochen und der Preis war ausreichend hoch, um Eure Seite zu wählen. Wegen Eurer ausweichenden Gegenfrage nehme ich an, dass Ihr nicht auf der Seite ihrer höchstverehrten Majestät gestanden habt. Zumindest in den Nächten vor dem Pakt der Asche war es demnach Euer Ziel, sie zu stürzen. Nun da Frieden herrscht und dieser Pakt geschlossen wurde, solltet ihr dafür nicht mehr belangt werden. Doch streng genommen stellt sich durchaus die Frage, wie weit es mit Eurer Loyalität bestellt ist. Seid Ihr mit dem Ergebnis des Krieges zufrieden? Habt Ihr vielleicht immer noch das Ziel ihre höchst verehrte Majestät zu stürzen? Wenn nicht, bleibt das auch so, wenn der nächste kommt und Euch einen ausreichend hohen Preis verspricht?" Und im Lichte jener Fragen werden auch Eure Aussagen bewertet werden müssen. In unserer Gesellschaft ist Vertrauen ein kostbares gut. Ebenso schwer zu verdienen, wie es leicht ist, es zu zertrümmern. Und das Gewicht, welches man Eurer Aussage zuspricht, verhält sich zum Gewicht, das generell Eurem Wort beigemessen wird. Und dieses Gewicht wird zu einem großen Teil aus der Summe Eurer Worte und Taten der Vergangenheit errechnet. All das bedeutet nicht notwendiger Weise, dass Ihr lügt."

Er ließ die Worte wirken. Sie wogen schwer und Doch war zumindest im Klang der Stimme des Ventrues keine Anklage zu hören. So als beschriebe er nur Tatsachen einer Kausalkette.

"Ich will Euch das an Hand eines Beispiels verdeutlichen. Der verehrte Hofgelehrte Ferrucio hat auf die Frage, warum er sich in jener Nacht in Mitten des Mobs befunden hatte, geantwortet, dass er dort war, um die Meute im Sinne ihrer höchstverehrten Majestät und im Sinne der Tradition der Stille zu lenken. Er habe sich dezent im Hintergrund gehalten und habe sogar zwei Kainiten vor der Meute gerettet. Er nannte Mareno und Euch...er habe also Euch die Flucht vor dem Mob ermöglicht."

Er pausierte und beobachtete im Gesicht des Verborgenen, ob er irgendeine Reaktion in seiner Mimik ablesen konnte.

"Was sagt Ihr dazu?"
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Vergonzo Faro
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Re: [1067] Rettung widerwillens? [Vergonzo, Liutprand]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er nickte zu den ersten Ausführungen des Liktors bestätigend. Entweder weil dieser es richtig erkannt hatte, oder er eine ähnliche Schlussfolgerung hatte wie Liutprand.
Auf seine Frage hin malmten seine Kiefer aufeinander. Kurz huschte ein Schrecken über das Gesicht des entstellten Nosferatu als er sich erinnerte.
Es entstand eine längere Pause in der der Nosferatu den Blick starr auf Liutprand hielt.

"Seid ihr vertraut mit dem Ereignis, in der der Hofgelehrte sich von hunderten ihm fanatisch folgenden Menschen durch die Stadt hat tragen lassen, Teile Genuas brannten, eine Nacht aus Chaos und Feuer? In dieser Nacht hat der betende Gesang dieser Prozession viele Kainiten Schmerzen zugefügt, mich eingeschlossen. Schmerzen die dazu führten das ich aus Augen, Ohren und Nase blutete, obwohl ich hunderte Meter davon entfernt war. Dies war damals ähnlich seltsam, wie in dem soeben besprochenen Ereignis. Menschen deren betender Gesang sie zu seltsamen Fähigkeiten befähigte und unser Tier herausforderte." versuchte er recht neutral und objektiv zu berichten und zu interpretieren.

Über die darauf folgende Aussage hatte der Bucklige den Kopf leicht zur Seite geneigt und sah den Liktor interessiert, vielleicht etwas herausfordernd an.
"Ihr interpretiert viel in eine Gegenfrage hinein wohlwerter Liutprand. Ich bin gerne bereit auf einige dieser Spekulationen einzugehen." er lächelte wohlwollend.

"Beginnen wir mit euer Annahme, diese Wahl wurde nicht willkürlich getroffen. Dies würde bedeuten ich hätte eine Wahl getroffen aus bestimmten Gründen. Weder das eine noch das andere trifft zu. Um ehrlich zu sein war mir damals dieser Konflikt ein Ärgernis und etwas das mir übel aufstieß. Der Zwang eine Seite wählen zu müssen war etwas, das so nicht hätte passieren dürfen. Aber lassen wir das. Wenn ihr weiter nachforscht, oder bereits habt, werdet ihr feststellen das die Brut Genuas im Grunde Neutralität gewählt hat. Es ist kein Geheimnis mehr, dass wir auf beiden Seiten standen. Wer von uns auf welcher Stand, war daher für jeden einzelnen irrelevant, wenn ihr versteht was ich meine, wovon ich ausgehe.

Betrachtet ihr dies bei euren Überlegungen, kommt ihr vermutlich zu dem Schluss, dass sich, so wir Nosferatu wirklich aktiv wurden, unsere Aktionen wohl unterm Strich gegenseitig ausgeglichen haben.

Betrachtet ihr dies bei euren Überlegungen etwas harscher, werdet ihr wohl so formulieren, wie soeben getan, dass ein Teil versuchte die Herrscherin zu stürzen und die andere Seite versuchte dies zu verhindern. Allgemein gebe ich jedoch keine Informationen zu den Aktivitäten meine Brüder und Schwestern, werde jedoch jedweden Bruch des prinzlich angeordneten Rechts sofort melden, wie auch Bedrohungen die mir zu Ohren kommen.

Wenn es also darum geht wie weit meine Loyalität der Herrscherin Genuas gegenüber geht, nun wenn ich ihre Reaktion auf meinen versuchten Eid richtig interpretiere, hat sie diesen Eid abgelehnt, und die Strafe dafür habe ich ohne Widerworte gemäß des prinzlichen Rechts, angenommen. Ich habe mich immer jeglichem Richtspruch gefügt und mich an jede Anweisungen gehalten. Ich habe immer für ihre Domäne gearbeitet. All die vielen Jahrzehnte zuvor und noch heute habe ich für ihr Volk, Kainit wie auch Mensch, gearbeitet damit diese wachsen und florieren kann. All dies im Detail aufzuzählen, würde heute Nacht vermutlich den Rahmen sprengen. Bleibt übrig, dass ich für die wenigen Verfehlungen in den letzten knapp 100 Jahren stets, ihrer Gnade dankend, gebüßt habe und für die vielen guten Taten, keine gesonderten Dank verlange, da mein Bestreben dem Wohl der Domäne, ihrer Domäne gilt und somit eine Pflicht war. Vermutlich tue ich als Gast mehr, als es ein Gast tun müsste."
er lächelte sanft, was der Ehrlichkeit seiner Worte allerdings nicht abtat. Er schien eher mit Freuden seine Energie auf Genua zu richten und anzuwenden.

Auf das Thema vertrauen ging er nicht ein, da er annahm, der Liktor wusste, dass die Nosferatu vom Vertrauen lebten. Würde man den von ihnen gekauften Informationen nicht trauen können, wäre dies fatal.

"Es gibt für mich keinen Grund den Worten oder Angeboten fremder Herrscher Gehör zu schenken. Unsere Herrscherin hat stets Krieg oder Krisen schnellstmöglich beendet, so dass das Volk nie lange Leiden musste. Etwas, dass soweit ich informiert bin, wohl kaum ein anderer Herrscher so geschafft hat. Gehts dem Volk gut, geht es mir Gut. Eine einfache aber bedeutende Erkenntnis. Daher denke ich könnt ihr eure soeben verfasste Interpretation nun durch mehr Informationen grade rücken. Am Ende entscheidet jedoch unsere Herrscherin inwieweit ich eine Gefahr oder ein Nutzen für Genua und ihre Domäne bin. Allerdings bin ich es gewohnt, das das Wort unsereins eher gering geschätzt wird.“
Er zuckte mit den Schultern als er diese Fakten erwähnte, denn so waren die Dinge nun mal. Sie waren eher Graue Eminenzen die aus dem Hintergrund agierten, was nur von einem Teil der Gesellschaft erkannt wurde.

Als der Liktor dann von Ferrucios Aussage berichtete entglitten dem Nosferatu die Gesichtszüge.
Eine irritiert schauende Fratze wurde dann von einem Runzeln der kahlen Stirn abgelöst und einem bösen Blick, welchen er sofort von Liutprand wegnahm und an die hintere Wand richtete.
So schnell wie das Gesicht entglitten war, so schnell fasste er sich und wandte den freundlich lächelnden aber nachdenklichen Blick wieder Liutprand zu.
„Als ich Mareno fallen sah, den Bauch von Mattia aufgeschlitzt, war es eben jener, Mattia, welcher scheinbar etwas in Mareno sah und diesen dann beschützte. Was geschah als Mattia dann fiel weiß ich nicht, jedoch soweit ich es deutlich wahrnehmen konnte, war es der Hofgelehrte der die Meute in Richtung Mattia und Mareno befehligte. Verzeiht, ich formuliere die Geschehnisse chronologischer um.
Mareno wollte scheinbar mit Worten zu Mattia durchdringen, dieser attackierte Mareno allerdings darauf hin und streckte ihn nieder. Dann stellte er sich über ihn und beschützte Mareno vor der Meute und den Reitern, welche der Hofgelehrte mittler Weile auf ihre Position geschickt hatte.

Was mich betrifft, so habe ich den Hofgelehrten nicht bei meiner Flucht sehen können. Das wäre auch schwierig gewesen bei all dem Chaos, vor allem wenn dieser sich auch noch tarnen hätte können, was in der Macht seines Blutes liegt.
Ihr habt meinen Bericht zu den Ereignissen so eben gehört. Ich hatte an keinem Punkt der Ereignisse das Gefühl Hilfe zu haben oder das die Meute urplötzlich ein anderes Ziel gehabt haben könnte.
Würde man mich also fragen, könnte ich seine Hilfe nicht bestätigen. Aber wenn er, wie er sagte, geholfen hat, hat er es schlecht gemacht oder gar versagt dabei.“

Nun sah er den Liktor prüfend an, wie dieser mit dem Gesagten umgehen würde und was seine Reaktion darauf war.
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Re: [1067] Rettung widerwillens? [Vergonzo, Liutprand]

Beitrag von Liutprand »

Zu dem ersten Gesagten und dem Ereignis, das scheinbar vor dem Aschekrieg vorgefallen war, hob er seine Hand in Richtung des Nosferatu...eine auffordernde Geste.

"Berichtet näher darüber. Wenn Ihr glaubt, dass es da einen Zusammenhang gibt, dann ist auch dieses Ereignis nicht unerheblich."

Zu dem anderen richtete er sich ein wenig näher auf. Auf den leicht herausfordernden Blick reagierte er mit einem deutlichen Runzeln der Stirn.

"Wie ich zuvor schon andeutete...wenn Ihr mir auf meine Fragen nicht klar antworten wollt oder könnt, muss ich spekulieren. Aber immerhin konnte ich Euch dazu bringen zumindest ein paar der offenen Fragen zu beantworten. Was Eure Erwiderung auf die Aussage des verehrten hofgelehrten angeht habe ich allerdings noch eine Frage. Könnt Ihr Zeugen benennen, die außer Euch dem Geschehen gefolgt sind und Eure Aussagen bestätigen könnten?"
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Re: [1067] Rettung widerwillens? [Vergonzo, Liutprand]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Kurz kicherte der bucklige Baumeister auf ehe er zu einer Antwort ausholte.
"Ihr denke es steht mir nicht zu eigene Schlüsse in einer offiziellen Angelegenheit zu ziehen und sie als Tatsachen darzustellen. Ich berichtete lediglich an was ich mich erinnert fühlte, als ich die Macht des betenden Gesangs vernahm. Und das die Vermutung nahe liegt, dass in beiden Vorfällen der heutige Hofgelehrte daran beteiligt war was wiederum die Vermutung ins Licht rückt, dass eben jener Ursprung dieser Macht sein könnte.
Wie ich berichtete, in der Nacht am Hafen sah ich ihn, später als man mich seltsamerweise entdeckte, konnte ich ihn nicht eindeutig indentifizieren.
In dem Vorfall weit vor dem Krieg, sah ich ihn eindeutig. Über dieses Ereignis habe ich nun das berichtet, was einen Zusammenhang sein könnte. Dies eindeutig festzustellen oder darüber zu urteilen steht mir nicht zu. Ich berichte lediglich Dinge die ich weiß, von einem Standpunkt aus, dem Meinen."

Ein sehr kurze Pause folgte.

"Was mich zu eurer letzten Frage bringt. Ich habe, wie ich finde, euch recht klar und umfangreich geantwortet. So weit und eindeutig wie es mir möglich ist, wissend das ich dadurch den Zorn und die Rache eines alten mächtigen Kainiten auf mich ziehen werde." letzteres schien ihn weniger zu erregen als es die Worte vermuten lassen würden.
"Allerdings wäre es vermessen von mir zu denken, dass meine Sicht der Dinge die einzig wahre Sicht oder Wahrheit wäre. Superbia ist etwas, das andere in dieser Sache viel besser bedienen können als sie sollten. Diesen Fehler begehe ich nicht."
Wen er damit meinte könnte sich erschließen, wenn man das Blitzen in den hellblauen Augen des Nosferatu richtig deutete, wie auch das kurze Schmunzeln. Klar war, das er nicht den Liktor meinte.

"Auch ihr seid Weise und Intelligent genug zu wissen, dass ihr auch mit 100 Aussagen zu diesem Vorfall, keine eindeutigen, klaren oder wasserdichten Aussagen erhalten werdet, die alle Informationen die ihr braucht beinhalten werden. Ich habe euch viele Details genannt aus dieser Nacht, viele Beschreibungen und viele Eindrücke. Allerdings alle nur aus meiner Sicht. Ob der Angeklagte Glück hat vermag ich nicht zu sagen, aber ihr habt vermutlich Pech, da die meisten Zeugen dieser Nacht vernichtet wurden durch den Mob. Ich sah Accacia, Mattia, Mareno...alle vernichtet. Ob meine Schwestern oder Brüder vor Ort waren, kann ich nicht sagen, ich sah keinen, kann aber Nachforschungen anstellen, so ihr dies wünscht. Ich erinnere mich daran einige Gestalten erkannt zu haben am Hafen, nachdem ich mir einen Überblick verschafft hatte. Ich meine den Ritter Gasparo vom Clan Ventrue gesehen zu haben, Ghazed vom Clan Gangrel auf einem Dach, wie auch einen recht stattlichen Soldat mit einem Pferd, welcher alleine vom Rand aus die Szenerie beobachtete." beendete er seine Antwort und sah den Liktor offen an.
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Re: [1067] Rettung widerwillens? [Vergonzo, Liutprand]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Der Liktor lauschte aufmerksam und schien vieles zu kombinieren, zurecht zu rücken und zu vermerken.
Der fortgeschrittenen Zeit geschuldet, wurde diese Vernehmung diese Nacht beednet.
Der Nosferatu sicherte zu, zur Verfügung zu stehen, sollten weitere Fragen auftauchen oder ähnliches.
Somit hatte der Erste Liktor Vergonzo zur Nacht am Hafen Quarta 1034 im Krieg befragt.

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Re: [1067] Rettung widerwillens? [Vergonzo, Liutprand]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Zusammenfassung:

Liutprand und Vergonzo trafen sich auf Grund einer Befragung zur Nacht am Hafen des Krieges im Jahre 1034.
Vergonzo sollte berichten was und wen er dort alles sah und wie er die Nacht erlebt hatte, im Auftrag der Princeps.
Liutprand offenbarte Vergonzo die Rechte und Pflichten und eventuellen Folgen seiner Aussage.
Vergonzo willigte ein und berichtete dem Liktor die Geschehnisse dieser Nacht aus seiner Sicht, wobei er neutral erzählte und eigene Meinungen, Einschätzungen und Vermutung deutlich kenntlich machte.
Beide trennten sich in dieser Nacht mit der Möglichkeit, die Befragung ggfs. fortzusetzen.
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