[1069] Rätsel Raten [Nicolò, Athraklos (SL)]

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Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Nicolo Trevisan
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[1069] Rätsel Raten [Nicolò, Athraklos (SL)]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Immer noch kniete Nicolò in dem Audienzsaal des Ahnen Athraklos - die vielen Kinder um ihn herum waren befremdlich. Immerhin schien die Wahl seiner Geschenke angemessen gewesen zu sein.
Nicolò beobachtete die Kinder wie sie sie untersuchten und ihre Neugierde zeichnete ein Lächeln auf seinen Lippen, das auch nicht erstarb, als Athraklos sie ermahnte vorsichtig zu sein.
Schließlich hatte der Ahn ihn zum sprechen aufgefordert und Nicolò hatte seine Frage gestellt - jene die in auf diese weite Reise angetrieben hatte und darüber hinaus. Er erhoffte sich so vieles davon und es trieb ihn nun schon Jahre an. Gebannt beobachtete er den Ahnen und ebenso gebannt wartete Nicolò auf seine Antwort.
Dann sprach der Ahn* und seine Antwort bestürzte Nicolò zutiefst. Er hatte Amadi nie kennen gelernt, wusste aber wie sein Erzeuger von ihr sprach. Trauer, Bestürzung aber auch Wut wechselten sich auf seinem Gesicht ab und waren wohl offen zu lesen für den Ahn. Kurz stemmte sich sein Verstand dagegen, waren die Worte wahr?
Hatte sich Amadi selbst den endgültigen Tod ausgesetzt? Konnte es wirklich sein, dass Amadi sich selbst der Sonne ausgesetzt hatte? Aber warum sollte er ihn belügen, doch sagte er nicht "man habe und sie soll" gab es noch eine Chance, dass sie doch noch lebte? Nicolòs Gedanken kreisten sich um ihren endgültigen Tod. Stumm formte Nicolò das Wort "Warum" auf seinen Lippen, aber bevor er sie stellen konnte, wurde sie ihm schon beantwortet.


Auch die Antwort verstand er nicht so recht, warum sollte sich jemand wegen Religion heraus vernichtet haben? Aber Nicolò war auch nicht versiert genug in diesen Dingen.
Nach einigen Stummen Augenblicken - Nicolò wurde bewusst, dass er wohl hätte jetzt antworten sollen - rang er kurz mit seinen Worten.

"Ich... kenne tatsächlich den sehr verehrten Kometiolos. Er deutete an, dass der weiherne Mann mich beobachten würde und das jeder den weihernen Mann suchen würde. Seine Zeichen und Deutungen. Er sagte weiterhin, dass sich meine Vitae bereits bei dem Gedanken an ihn zeigen würde, denn es sei auch die seine. Ich habe gehofft, dass die verehrte Amadi mir bei der Lösung dieses Rätsels würde helfen können. Aber der sehr verehrte Kometiolos ist nicht der einzige, der mich schickte. Eine andere Neugeborene unseres Clans erreichte Genua und suchte mich auf. Ihr Erzeuger, der verehrte Matthias, hatte ihr aufgetragen mehr über den weihernen Mann herauszufinden und seine Träume und Visionen führten nach Genua."

Man sah, dass Nicolò mit sich rang - erfüllt von dem Verlangen mehr über Amadis Tod zu erfahren und was es mit der Religion auf sich hatte und mit seiner Aufgabe, etwas über den weihernen Mann zu erfahren. So stand er wieder mehrere Augenblicke da, unfähig Worte in die eine oder andere Richtung auszusprechen. Schließlich kamen sie dennoch über seine Lippen und man sah, wie schwer es ihm fiel.
"Wenn ich... Amadi hierzu nicht fragen kann, so bitte ich Euch hierin um Hilfe."



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Spoiler!
*
"Ihr kennt Kometiolos? Ist diese Queste auf seinem Rücken entstanden? Ich wäre nicht überrascht. Auch wenn ich heutzutage auch von anderem ausgehen könnte, so unglaublich mehren sich die Zufälle. Ich schätze aber das ich euch helfen kann: zuerst mit einer traurigen Kunde, denn Amandi, Tochter von Hagne Athanasiadis ist von einem Besuch auf Kefalonia niemals zurückgekehrt. Man sagt sie habe sich selbst das Leben genommen indem sie freiwillig ins Angesicht der Sonne trat." Er betrachtete erst einmal Nicolòs Reaktion und schwieg eine Weile. Dann, bevor Nicolò erneut sprechen konnte, sieht er ihn wieder an: "Und jetzt fragt ihr: was ist auf Kefalonia? Und ich sage: Religion. Dort werdet ihr keine Antworten auf jene Frage bekommen die ihr sucht. Tatsächlich ist jene Entwicklung um den weihernen Mann, wie ihr ihn nennt, eine italienische Entwicklung, wie es scheint."
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Il Canzoniere
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Re: [1069] Rätsel Raten [Nicolò, Athraklos (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Sein Blick glitt leicht hinab zu den blinden Kindern, die gerade damit begonnen hatten zu ertasten und erfühlen was Nicolo hier alles mitgebracht hatte. Einige rochen auch daran. Was eigentlich weniger ungewöhnlich war als es den Anschein nahm. Sie lachten und riefen sich etwas zu. Ihre Stimmen waren voller Erstaunen, voller Wunder und Neugierde. All die Lebensfreude die in ihnen steckte und die den Kontrast zu ihnen so deutlich machte. Auch wenn beide nicht zu jenen zählten die sich zu den Kalten rechnen würden.

Diejenigen die nicht hergekommen waren. Nicht im Pulk um die Geschenke saßen und laut in zahlreichen Sprachen lachten und gestikulierten, waren aber mindestens genauso interessant wie die anderen. Sie wirkten nachdenklich, in sich gekehrt und von den vor ihnen auf den Teppichen liegenden Murmeln, Runensteinen, Knöchelchen und Würfeln so gebannt, das sie kaum aufsahen. Nur immer und immer wieder jene kleinen Händchen nach den kleinen Gegenständen vor sich ausstreckten, sie einsammelten und neu warfen. Sie erneut eingängig studierten und dann das Spiel von vorne beginnen ließen. Dann und wann hob einer von ihnen die Hand und Athraklos schlug den Weg dorthin ein, Nicolo an seiner Seite haltend. Er kniete sich dann hinab zu dem Kind welches einige Wörter in seine Ohren flüsterte. Mal in dieser Sprache, mal in jener. Mal nur wenige Worte, mal sehr viele. Der Ältere betrachtete daraufhin die geworfenen Zeichen, Konstellationen oder Formationen und erhob sich wieder. Alles in allem wirkte er selten beeindruckt oder auch nur anteilsam an dem was sie dort taten.

"Der verehrte Matthias?" fragte er als erstes, als ob er erst einmal die Gegebenheiten erkunden wollte, mit heller Stimme. " Du sprichst also nicht von jenem von Bath. Dessen Kind in Genua von der weißen Prinzessin, in Verletzung ihres Lehnsherrenschwurs vernichtet wurde. Wovon ganz Italien gesprochen hat. Von welchem Matthias sprichst du dann? Welcher Kaste gehört er an? Und wie heißt sein Kind? Warum suchen er und Kometiolos in Genua nach jenem?" stellte er einige dicht aufeinanderfolgende Fragen - jedoch eher wie eine sanfte Brise als wie das Dauerfeuer das es auch hätte sein können.

"Lasst euch nicht von Kometiolos einlullen. Er flüstert ein paar geheimnisvoll klingende Worte, macht hier und da eine Andeutung und schon lauft ihr ihm hinterher wie einem Heiligen. Erfüllt seine Aufgaben wie ein apportierender Hund, nur weil ihr euch einen Reim darauf machen wollt was denn hinter diesen ganzen Sachen steckt. Und ehe ihr euch verseht, überlasst ihr ihm euer Métopo máti und versprecht irgendeine Urne bei Vollmond im Territorium der wilden Jagd zu vergraben." er wirkte nicht als ob er scherzen würde, auch wenn man dies ob seiner Art dann und wann von ihm erwarten würde. Sein Gesicht verdüsterte sich sogar ein wenig "An dieser Sache scheint jedoch wirklich etwas dran zu sein. Auch Brutus Aquillus wirkt äußerst interessiert daran. Und der jagt für gewöhnlich keinen Gespenstern hinterher."

Einen Moment schien er zu überlegen, dann oben zwei Kinder gleichzeitig die Hände. Gedankenverloren schritt er zuerst zum einen hinüber, lauschte dessen Worten, warf einen Blick auf die Runenknöchelchen vor ihm und nickte dann in Richtung des anderen, um Nicolo die Richtugn anzuzeigen in die es ging. "Habt ihr ihn gesehen? Einen Eindruck? Ein Abbild oder etwas verblassendes? Eine Emotion oder einen Eindruck? Irgendetwas?" ehe er beim zweiten Kind in die Knie ging und dabei die Murmeln vor diesem betrachtete.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1069] Rätsel Raten [Nicolò, Athraklos (SL)]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò beobachtete aufmerksam, was Athraklos tat und auch sagte. Vielleicht konnte er so sich so einen Reim darauf machen, was die Runen und Würfelwürfe der Kinder zu bedeuten hatten*1 und vielleich war ja auch eine Sprache darunter, die er beherrschte?
Dann konzentrierte auch er sich auf die Kinder, ein lächeln umspielte seine Lippen und er genoss es einen Moment ihnen zu zusehen - ihre Staunen, ihr Lachen, ihre Neugierde - obschon er möglicherweise im Gegensatz zu seinen Ahnen keinen tiefgreifenderen Grund dazu hatte, als die Gegenwart von so viel der Lebensfreude zu genießen.

"Ich war bei jenem Ereignis dabei, als Gaius vernichtet wurde, aber es war mir nicht möglich in irgendeiner Form zu reagieren, die Geschehnisse überschlugen sich..." Nicolò hielt inne und erinnerte sich kurz an die verhängnisvolle Hofnacht und den Beginn der sieben Nächte zurück. Auch an seine eigenen Versäumnisse. Schließlich riss er sich vor dem Ahnen zusammen.
"Nein, ich spreche von dem verehrten Matthias, aus der Linie von Achmet dem Träumer, Kind des Orpheus. Sein Kind Aurora wurde nach Genua geschickt aus Meran, wo sich derzeit auch ihr Erzeuger aufhielt."

Aufmerksam hörte er sich die Worte über Kometiolos, dennoch kam er nicht darum herum sich auch der Warnungen seines eigenen Erzeugers zu erinnern. So nickte er denn nur zu den Worten des Ahnen und hoffte, dass man hierzu keine Äußerung verlangen würde - er wollte nicht in einen Konflikt der beiden Kasten aus dem Clan Salubri hineingezogen werden, auch wenn ihn dieser Ahn faszinierte. Er war nicht so, wie er einen der Kriegerkaste erwartet hatte.
"Verzeiht meine Unwissenheit, sehr verehrter Athraklos. Wer ist Brutus Aquillus," fragte er daher nur vorsichtig.

Auf seine letzte Frage hin, hob er entschuldigend seine Hände.
"Ich erinnerte mich lange nicht und erst im Gespräch mit dem sehr verehrten Kometiolos in jenen Nacht, kam die Erinnerung wieder hoch. Als ich ein Kind war, wurden mein Bruder und ich beobachtet von einem Mann mit einer falschen Hirschmaske. Er kam nur Nachts, doch nur mein Bruder bemerkte ihn, nicht ich. Als Kind nahm ich es nicht ernst, doch schon damals war ich mir sicher, dass mein Bruder mich nicht anlog. Heute weiß ich, dass er die Wahrheit sprach. Doch mehr kann ich nicht bieten und auch der sehr verehrte Kometiolos trug in jener Nacht eine Hirschmaske..."

Nicolò versuchte aus den Augenwinkel die Reaktion des Ahnen genau zu verfolgen.*2




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Spoiler!
*1 Geistesschärfe + Enigma
@🦄 Nicolò Trevisan I rolled 4d10 for you which resulted in 30.
Results: 4 10 10 6.
*2 Wahrnehmung + Empathie (oder Aufmerksamkeit ist gleich)
@🦄 Nicolò Trevisan I rolled 7d10 for you which resulted in 48.
Results: 2 9 8 6 7 6 10.
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Il Canzoniere
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Registriert: Fr 22. Jan 2016, 20:22

Re: [1069] Rätsel Raten [Nicolò, Athraklos (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Das erste Kind sprach eine Art slawischen Dialekt - unmöglich zu sagen welcher, gab es davon doch so viele und bewegten sie sich doch so durcheinander. Die Knochen davor wirkten Nicolo irgendwie vertraut,er kam aber nicht darauf woher. Das zweite Kind sprach griechisch, wodruch der Neugeborene verstand das es auf die Murmeln deutete und sagte "Ein Stier im Wasser.". Auch die Formation der Murmeln kam Nicolo bekannt vor. Und nach einem Moment wusste er auch woher: es war das Sternbild des Taurus. Die Murmeln stellten seine Konstellation exakt darf. Es mochte kein Zufall sein das in diesem Raum solche Dinge zuhauf passierten.

Athraklos hingegen erhob sich, einen Moment überlegend, was die Weissagung des Kindes zu bedeuten haben könnte, ehe er sich erneut Nicolo zuwandte. Er schnaubte verächtlich durch die Nase: "Ihr werdet manipuliert." Ehe er sich direkt zum nächsten Thema weiterbewegte: "Dann schickt Regensburg jemanden aus der zyklischen Linie? Interessant. Und diese Aurora, sie ist ebenfalls hinter dem weihernen Mann her? Was berichtet sie über diesen? Hast du dich mit ihr ausgetauscht?" offenbar war sein Interesse geweckt. Dabei blieb Nicolos Frage, wer denn nun Brutus Aquillus sei, leider unbeantwortet.

Stattdessen schnellte eine weitere Kinderhand empor. Athraklos runzelte die Stirn. "Drei?" fragte er, eher sich selbst als irgendjemanden anderes. Seine Stirn kräuselte sich. Angestrengt begann er nachzudenken. Irgendetwas schien ihn an der dritten Hand zu stören. Er machte keinen Schritt auf das letzte Kind zu. Stattdessen stand er wie angewurzelt da, seine Augen hushcten nach rechts und links, als ob er etwas übersehen oder vergessen hätte.
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