[1072] Neue Straßen, alte Regeln [Virgile, Nubis]

[August '22]
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Virgile
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Re: [1072] Neue Straßen, alte Regeln [Virgile, Nubis]

Beitrag von Virgile »

Mit einem tiefen Nicken erwiderte Virgile die Begrüßung des Herolds und öffnete bereits die Lippen, um zu antworten. Doch fror sein Gesicht für einen Moment regelrecht ein, als man deutlich erkennen konnte, dass der junge Brujah auf der Suche nach den richtigen Worten war. Dann nahm er zunächst eine bessere Haltung an, richtete seinen Rücken gerade, platzierte seine Hände hinter dem Rücken und richte die gefundenen Worte an seinen Gegenüber:

“Werter Nubis, ich danke euch dafür, dass ihr mich in Genua willkommen heißt. Ich bin Virgile, Kind von Mélisande, Neugeborener vom Clan der Brujah. Mein Erzeuger schickte mich nach Genua, weil diese Stadt zu meiner neuen Heimat werden soll. In weiser Voraussicht hat er meine Ankunft hier in Genua von eigener Hand vorbereitet. Ich hoffe, dass dadurch keine Probleme entstanden sind.”

Wieder unterbrach Virgile für eine kurze Denkpause, wobei sein Blick über die Bücher und Pergamente auf dem Tisch schweifte, dann fuhr er fort: “Mir wurde Einiges aufgetragen, bevor ich meine Reise nach Genua angetreten bin. Dazu gehört auch, dass ich noch Vieles zu lernen habe. Falls ich irgendwelche Fehler mache, zeigt mir diese bitte auf. Und was meine Anwesenheit in Genua angeht, sind sicher noch Dinge von mir zu erledigen. Währt ihr so gut, mir die Regeln dieser Domäne zu erklären und was ich zu tun habe, um hier geduldet zu werden?”
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Nubis
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Re: [1072] Neue Straßen, alte Regeln [Virgile, Nubis]

Beitrag von Nubis »

Könnten Augenbrauen bei dem Totengesicht noch sichtbar werden, so würde man eine Bewegung erkennen können, doch nun blitzten eher nur die Augen etwas mehr aus den Augenhöhlen hervor und durch die halbtransparente Haut des Mundes wurden Zähne des Oberkiefers sichtbar. Irgendwo hatte es wohl doch eine Muskelverschiebung gegeben und nach einem Lächeln sah dies nicht aus.

"Setzt euch", meinte der Herold knapp und setzte sich selbst, nahm dann eine Wachplatte und einen Griffel.
"Eure Anmeldung war knapp und keine direkte. Entsprechend wurde ich wenig über euch und euer Anliegen in Genua informiert. So setzt mich doch über die Instruktionen eures Erzeugers in Kenntnis, auch über eure Aufgabe, die euch hier beschäftigen wird. Oder seid ihr hier hergekommen, ohne zu wissen, welchen Teil ihr in einer "neuen Heimat" erfüllen könnt? Euch wurde zumindest etwas aufgetragen, wie ihr gerade selbst erklärt habt."

Er musterte den Brujah ernst.
"Ja, ihr habt zu lernen, wie ich offenkundig höre. Eure erste Aufgabe wird es sein, euch über euren Stand in der Domäne zu informieren und wer über euch steht, wer darunter. Auf dass ihr dies auch einhalten werdet, denn in unserer Gesellschaft ist eine ordentliche Rangordnung und die entsprechende Etikette wichtig. Die wohlwerte Harpyie, Iulia Cornelia, Neugeborene vom Blut der Könige, Kind der Aurore, la principessa bianca, Prinz von Genua, Ahn vom Blut der Könige, Kind des Geoffrey le Croise, Ahn vom Blut der Könige,
Kind des Alexandre de Paris, Ahnherr vom Blut der Könige, Kind des Ventrue, erster seines Blutes, Kind des Enoch, des Weisen, Kind des Kain wacht darüber und kann euch entsprechend Informationen zukommen lassen.
Ihr sprecht mich in Zukunft mit wohlwert an, da wir nicht auf gleicher Ebene stehen."

Er setzte kurz ab, um dem Ganzen etwas Raum und Zeit zu geben.
"Dies als erstes, da ihr sogleich falsch ausgeführt habt. Eine verpatzte Begrüssung oder Vorstellung kann euch schnell Ansehen kosten und Wege erschweren oder versperren. Ihr solltet darauf achten.
Die weiteren Regeln folgen, wenn ich euch etwas besser kennengelernt habe. Beantwortet mir also vorerst meine Frage. Wo genau stammt ihr her und was wollt oder könnt ihr für Genua leisten?"
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Virgile
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Re: [1072] Neue Straßen, alte Regeln [Virgile, Nubis]

Beitrag von Virgile »

Ob der Antwort des Herolds knickte Virgiles stramme Haltung etwas ein. Man konnte einen Anflug von Enttäuschung erkennen, der jedoch schnell verflog, so als wäre er solche Situationen gewohnt. Seine Haltung blieb nun etwas lockerer und schon während er den angebotenen Platz einnahm, konnte man sehen, wie der junge Brujah in seinen Erinnerungen nach Antworten für Nubis suchte.

“Bitte entschuldigt meine Respektlosigkeit, wohlwerter Nubis.” begann Virgile in recht trockenem Ton, “Ich weiß euer Verständnis mir gegenüber sehr zu schätzen und bin dankbar für jede eurer Weisungen. Um eure Fragen zu beantworten: Meine sterbliche Zeit habe ich weit im Süden als Söldner verbracht. Den interessanteren Teil meiner Vergangenheit in Catania. Dort war jedoch wenig Platz für jemanden wie mich, also wurde entschieden, dass ich mich anderorts nützlich machen soll. Warum in Genua?”, unterbrach er seine Erklärung und fuhr mit dem Finger über die Narbe auf seinem Nasenrücken, um sich wieder eine Denkpause zu verschaffen.

“Nun, es gibt Gerüchte.” fuhr er fort, “Es heißt, der Prinz von Genua hat ein schwieriges Verhältnis zu den Brujah. Mein Erzeuger sagt, diese Gerüchte sind fern von der Wahrheit, gesät um einen Keil zwischen die Clans zu treiben. Ich wurde geschickt mit dem Auftrag, den guten Willen der Brujah zu beweisen und ich habe vor meine Befehle zu befolgen. Wenn ihr fragt, wie ich das schaffen will, dann fällt es mir schwer gerade jetzt zu antworten. Ich kenne Genua noch nicht. Mir fehlt es an einer sicheren Zuflucht, ich weiß noch nicht wo ich überhaupt jagen darf und wem ich meine Dienste anbieten kann oder soll weiß ich auch noch nicht.

Und bevor ihr fragen müsst: Ich war Söldner. Ich bin noch immer in gewisser Weise Söldner. Ich verstehe mich auf das Kriegshandwerk. Ich weiß Dinge zu finden und zu beschaffen, die sonst niemand beschaffen will oder kann. Ich bin derjenige, der sich die Hände schmutzig macht, um Dinge zu bewegen. Und es gibt immer Aufgaben für solche Hände. Die Frage ist nur wo?

Ihr erwähntet die…”
mit einem angestrengten Ausdruck pausierte Virgile seinen Satz, als würde er nach besten Kräften versuchen nichts Falsches zu sagen, “...wohlwerte Harpyie Genuas? Wäre es vielleicht angebracht, sie aufzusuchen, um einen ersten Weg zu finden, meinen Wert für Genua zu beweisen?”
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Nubis
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Re: [1072] Neue Straßen, alte Regeln [Virgile, Nubis]

Beitrag von Nubis »

"Den guten Willen der Brujah..."
Er überlegte kurz und einer der Glockenärmel glitt zum Kinn, ohne jedoch die Hände preis zu geben, die dort gut versteckt lagen. Ein wenig konnte man sie durch die Ausbeulung erahnen.

"Ihr seid nicht der einzige Brujah, der sich zurzeit in der Domäne aufhält. Möglich, dass gerade durch diese Gerüchte nun einige mehr hier angekommen sind. Ich würde allerdings auch nicht viel drum geben. Gerade über Persönlichkeiten in hohen Positionen wird oft auch viel Unsinn geredet oder nur Halbwahrheiten ausgesprochen. Ich sage dabei nicht, dass es keine Unstimmigkeiten gibt, doch manche resultieren aus geschichtlichen Ereignissen. Welchen Eindruck hättet ihr, als jemand vom Clan der Könige, von den Brujah, wenn auf eurem Jubiläums-Hoftag einer die Faust gegen einen eingeladenen Prinzen vom Clan der Könige erhebt und diesen tötet? Würdet ihr den nächsten Brujah mit offenen Armen empfangen?"

Er legte nun den Arm auf den Tisch und blickte ernst sein Gegenüber an.
Trotz der Ernsthaftigkeit im Blick, blieben seine Worte seit Beginn dieses Gespräches, seit der Vorstellung, angenehm, wohltuend im Klang. Die raue, leicht flüsternde Stimme, hatte einen sehr wohltuenden Nachklang, der wie eine Melodie im Raum mitschwang. Er unterstrich die Worte und machte das Zuhören angenehm. Das Flüstern wiederum gab dem Klang noch etwas Mystisches mit, wie ein Rätsel, welches stets mit den Worten spielte und das Innere des Zuhörers anstachelte, hinzuhören, hier zu bleiben, dem Gespräch zu folgen.

"Es wird kein Leichtes sein, doch wenn ihr euch anstrengt, so könnt ihr natürlich einiges erreichen und sicherlich auch beweisen, was ihr zu beweisen gedenkt.

Wenn ihr noch keine Unterkunftsmöglichkeit besitzt, so kann euch das A Tarda Ora für eine gewisse Zeit eine stellen. Natürlich solltet ihr euch schnellstmöglich nach etwas eigenem umsehen.

Als Gast werdet ihr nicht in der Stadt jagen dürfen, sondern nur ausserhalb und dort solltet ihr folgende Orte meiden: Burgus und das dortige Kloster, denn es ist die Domäne meines verehrten Ältesten, Kreuzdorf, in dem unser verehrter Hofgelehrter sehr viel Einfluss besitzt, die Villa Illuminata als Sitz unseres höchst verehrten Prinzen, Quinto al Mare, Nervi und Votori. Letzteres könnte schwierig wegen Grenzstreitigkeiten sein. Wenn ihr durch Genua streift, werdet ihr feststellen, dass die Innenstadt erweitert wurde und wird. Maddalena und Staglieno gehören nun mit zum Stadtgebiet."

Er setzte wieder ab, um nicht am Stück alles herunter zu rattern. Diesen Eindruck erweckte er wohl ohnehin kaum, denn auch wenn er vieles davon wahrscheinlich ständig einem neuen Gast vermitteln musste, so sprach er es mit einer guten Betonung und einer Überzeugung, die fernab von irgendeinem Alltagstrott lag.

"Die wohlwerte Harpyie wird vor allem sehen, wie ihr euch auf dem gesellschaftlichen Parkett gebt. Wie ich euch bereits sagte, solltet ihr unbedingt sie aufsuchen, wenn ihr den ersten Anlass ohne blaue Flecke oder schlimmeres, überstehen möchtet. So manch einer stolpert noch immer über gesellschaftliche Fallstricke, weil er bisher mit ihr kein richtiges Gespräch gesucht hat.
Jedoch ist sie nicht die einzige Person, bei der ihr euch zu beweisen habt. Eine erste Aufgabe erhaltet ihr beispielsweise vom mir und auch eine weitere Pflicht, ohne die ihr kein Bleiberecht erhalten werdet."

Noch einmal setzte er ab und die wohlklingenden Töne vermischten sich bald mit der Luft, die zusehend kühler und kühler zu werden schien. Diese wurde auch nicht wärmer, als die Worte wieder Wonne verströmten.
"Da ihr das Handwerk eines Söldners versteht, teile ich euch die Aufgabe zu, euch um die Befriedung der Domäne zu kümmern. Der Ausbau und der Bevölkerungszuwachs bringen auch grosse Schwierigkeiten mit sich. Der Unrat soll allerdings nicht zu gross werden. Die Menschen sollen gern nach Genua kommen. Und da setzt ihr an. Sorgt dafür, dass die Menschen sich sicher fühlen und gern hier herziehen wollen, ohne Angst davor haben zu müssen, geköpft oder ausgeweidet in der Strasse zu enden. Händler sollen gern Handel treiben und ihre Waren sicher befördern können. Totengräber sollen ihre Arbeit ebenfalls in Ruhe durchführen können, denn ansonsten stapeln sich die Leichen in den Strassen und Seuchen brechen über uns herein. Innerhalb der ersten fünf Jahre sollt ihr einen guten Schritt in diese Richtung vorweisen können."

Wieder setzte er ab, einen kurzen Moment. Dann fügte er hinzu:
"Zudem sollt ihr zwei Fürsprecher finden. Einer von ihnen muss ein Vasall Genuas, beziehungsweise der See der Schatten sein. Der andere muss mindestens den Status eines angesehenen Gastes besitzen, also als bleibender Gast von den Herolden und vor allem dem höchst verehrten Prinzen akzeptiert werden.
Meldet mir euren Status der Aufgabe und eure Fürsprecher und ihr erhaltet von mir Antwort, ob sich euer Aufenthaltsrecht zu einem bleibenden gewandelt hat."

Er faltete nun die Hände, also glitten die zwei Ärmel ineinander und legte sie auf dem Tisch ab.
Ruhig sah er sein Gegenüber an, die glimmenden Bernsteine in den tiefen Augenhöhlen starrten auf die Gesichtspartien, um mögliche Emotionen zu erkennen.
"Drängen sich euch bisher irgendwelche Fragen auf?"
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Virgile
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Re: [1072] Neue Straßen, alte Regeln [Virgile, Nubis]

Beitrag von Virgile »

“Das waren viele Namen.”, murmelte Virgile in so gedämpfter Stimme, dass es offensichtlich nicht direkt an den Herold gerichtet war. Dabei wendete er seinen Blick langsam auf seine Hände und noch leiser flüsternd schien er die Namen der Orte zu wiederholen, um sie in seinem Gedächtnis zu festigen. Seine Aufzählung beendete er dann, als er seine Hände wieder auf dem Tisch ablegte und sein Blick Nubis fixierte.

“Ich denke, ich werde Zeit brauchen, damit ich Genua und die Namen ihrer Ortschaften kennen lerne. Aber das soll mein Problem sein. Eure Aufgabe für mich ist sehr zuvorkommend und ich nehme sie gerne an. Mir war aber bisher nicht klar, dass Genuas Frieden in Gefahr ist und mir ist auch nicht ganz klar, von welcher Sorte Unrat ihr redet. Ist es nur menschlicher Unrat, der aufgeräumt gehört oder hat Genua sogar ein Problem mit unmenschlichem Dreck? Nicht dass es einen Unterschied für meine Aufgabe macht. Befehle werden befolgt.”

Virgile unterbrach wieder für einen Moment, lehnte sich zurück und wendete den Blick nachdenklich zur Decke. “Euer Angebot für die ersten Tage hier im A Tarda Ora unterzukommen, werde ich annehmen müssen.”, fuhr er dann fort, “Was werde ich euch dafür schuldig sein? Und wenn ihr noch mehr Fragen erlaubt: Gibt es hier ein Elysium und wie könnte ich die …wohlwerte?... Harpyie Iulia Cornelia erreichen?”
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Nubis
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Re: [1072] Neue Straßen, alte Regeln [Virgile, Nubis]

Beitrag von Nubis »

"In den fünf gegebenen Jahren werdet ihr vor allem die Zeit wohl dafür nutzen, euerer Aufgabe nachzugehen und die Bewohner und Orte Genuas kennenzulernen. Vielleicht auch etwas kleines für euch aufbauen.
Die Befriedung betrifft beide Seiten, da sie stets Einfluss aufeinander ausüben. Die mortale Welt auf uns, die kainitische auf die der Menschen. Unrat gibt es auf beiden Seiten."

Er fuhr sich kurz mit einem der Glockenärmel übers Kinn, verharrte dort und lächelte, was sich allerdings so zeigte, dass die Zähne durch die Haut am Mund durchschienen.

"Als Söldner könntet ihr euch zudem für das Liktorenamt eignen. Dies könnt ihr jetzt zwar noch nicht erlangen, doch durchaus ins Auge fassen. Falls ihr euch darüber informieren wollt, auch über die Anforderungen, so sprecht mit Liutprand, wohlwerter erster Liktor, Neugeborener vom Blute der Könige, Nachfahre des ehrwürdigen Mithras, Ahnherr vom Blut der Könige, dem Herrn der Sonne, Kind des Ventrue, erster seines Blutes, Kind des Enoch, des Weißen, Kind des Kain. Auch die könnte für euer Vorhaben interessant sein."

Die Hand, die eben noch am Kinn gewesen war, hatte ihre Position verändert und zu den Wachbüchern zurückgefunden, oder besser, dem Griffel und schrieb etwas nieder.

"Erreichen könnt ihr alle Kainiten wohl am besten über das Elysium, dieses ist der Giardino della Rosa silenziosa. Er besitzt zwei Eingänge, einen von Mascharana aus und einen von Ravecca. Dort ist stets eine Dienerin Mariam zugegen, die Nachrichten annimmt und übermittelt. Ausserdem finden sich dort wichtige Bekanntmacheungen."

Sein Blick wurde ernst. "Für Informationen oder Leistungen, die ich euch als Neuankömmling mit auf den Weg geben sollte, die also meinem Amt entsprechen, erwarte ich keine Gegenleistung. Für alles andere werdet ihr euch sicher zu gegebener Zeit erkenntlich zeigen können."
Wieder trat ein Lächeln auf, dass die Zähne durch die leicht transparente Haut durchschienen liess.
Ausserdem fiel die Temperatur im Raum noch einmal um einen Grad.

"Folgende Kainiten sind in Genua mit Ämtern ausgestattet und entsprechend auch für euch durchaus wichtig zu wissen.

Der sehr verehrte Seneschall Genuas ist Lydiadas, Ahn vom Clan der Schatten, Consigliere del padrone profondo, sanguigno cacciatore di Catania, Herr der Tiefen, aus der Linie Ahriman min alzilals, Ahnherr des Clan der Schatten, Kind Lasombras..

Die Hofgelehrten sind der verehrte Ferruccio, Ancilla vom Clan des Mondes und Beichtvater der höchst verehrten Prinzessin, sowie als Hofheiler der wohlwerte Nicolo Trevisan, Neugeborner vom Clan der Salubri.

Der verehrte Hüter des Elysiums ist Ilario Contarini, Ancilla der Schatten, Kind des Ahnen Lucius Valerius Galba.

Zusätzlich zu mir als Herold, hält noch der werte Toma Ianos Navodeanu, Neugeborener vom Clan der Drachen dies Amt inne, wobei er im Moment wohl nicht zugegen scheint...

Weitere Liktoren sind der werte Tankred, Neugeborener vom Blute der Verborgenen und der Hilfsliktor Salvador, Neugeborener vom Clan der Gelehrten. Jedoch sind auch weitere gerade im Prozess der Rekrutierung, sodass diese Angaben eventuell nicht ganz dem aktuellen Status entsprechen und bald wieder aktualisiert werden müssen.

Der werte Arash, Neugeborener vom Clan des Tiers ist unsere Geissel."

Nun setzte er wieder ab, denn er bombardierte den Neuling gerade mit Namen, obwohl er schon vorher so geklungen hatte, als wären es zu viele. In kürzester Zeit war noch einmal ein grosser Batzen dazugekommen.

"Ich will euch ebenfalls mit auf dem Weg geben, dass ihr als Angehöriger vom Clan der gelehrten drei Blutdiener in Genua euer Eigen nennen dürft. Dies wird durchaus durch die Liktoren geprüft. Besitzt ihr mehr, so müsst ihr dies melden und es kann sein, dass ihr reduzieren müsst."
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Virgile
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Re: [1072] Neue Straßen, alte Regeln [Virgile, Nubis]

Beitrag von Virgile »

Während der langen Aufzählung des Herolds hielt Virgile konzentriert Blickkontakt, doch mit jedem weiteren Namen wurde sein Blick glasiger, bis er starr durch Nubis hindurch zu schauen schien. So verblieb er auch für einen langen Moment, nachdem die Liste ein Ende nahm. “Das Elysium ist der Giardino della Rosa silenziosa und es gibt neben der Harpyie auch noch Liktoren, Hofgelehrte, die Geissel, den Hüter des Elysiums und natürlich noch einen Seneschall…”, wiederholte Virgile mit starrer Miene in dem offensichtlichen Versuch die Informationen irgendwie zu behalten, “Ich sehe, dass ihr euch die größte Mühe gebt, mich mit dem nötigen Wissen auszustatten, aber wie ihr schon gesagt habt, ich werde wohl die nächsten fünf Jahre brauchen, um die Orte und Bewohner von Genua kennenzulernen.”

Seine starre Miene lösend, lehnte sich Virgile in seinem Stuhl zurück und wiegte den Kopf nachdenklich hin und her. Die Anstrengung der Unterhaltung kaum noch verbergend, richtete er wieder das Wort an den Herold: “Falls ihr noch ein paar Fragen erlaubt wohlwerter Nubis: Wie viele Kainiten nennen Genua ihr Zuhause? Bei der Anzahl an Namen habe ich das Gefühl, dass es hier kaum einen gibt, der kein Amt belegt. Außerdem, wo sind die Grenzen der Domäne, was sind die nächsten Domänen und gibt es irgendwelche Feindschaften zwischen Genua und anderen Domänen?”

Kurz nachdem er seine Fragen gestellt hatte, runzelte Virgile Stirn, als hätte ihn ein neuer Gedanke getroffen und hastig ergänzte er dann: “Oder besser: Welchen Kainit sollte ich aufsuchen, um diese Fragen beantwortet zu bekommen. Ihr seid sehr… vollständig mit euren Erklärungen, aber langsam muss ich zugeben, dass mein einfacher Kopf in dieser Nacht nicht mehr viel aufnehmen will.”
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Nubis
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Re: [1072] Neue Straßen, alte Regeln [Virgile, Nubis]

Beitrag von Nubis »

Der Herold liess sich nicht anmerken, was er dachte. Sein Blick blieb starr auf sein Gegenüber gerichtet. Menschen hätten wohl schon längst gedacht, dass er geistig schon schlafen würde und die Augen nur starr geradeaus sehen würden, doch Kainiten wussten es sicher besser.

Sie schlossen sich für einen Moment, als es an ihm war zu antworten.
"Die Domäne hat jüngst einigen Zuwachs erhalten. Sicherlich auch ein Umstand dessen, dass die Domäne blüht und gedeiht. Somit zählt diese Domäne auch einige neue Gäste, sowie Gäste, die hier anerkannt sind, aber keine Ämter innehalten. Wie viele es genau an der Zahl sind, fluktuiert, denn es verlassen auch einige Gäste die Domäne wieder oder es kommen neue hinzu. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Somit kann und will ich euch keine genaue Zahl nennen."

Er lies einen Moment der Ruhe einkehren und nickte dann.
"Wie ihr es selbst gerade erklärt habt, so ist es an euch, diese Informationen an passenden Stellen einzuholen, nicht die meine, euch diese hier zu präsentieren. Lest am besten ein paar der Aushänge im Elysium und macht euch mit Genua vertraut. Wenn ihr Schwierigkeiten vermeiden wollt und Feinden aus dem Weg gehen mögt, so meidet vor allem den äussersten Norden der Domäne und den Westen. Pontedecimo und Votori, um genauer zu sein. Ausser natürlich, ihr werdet von hohen Ämtern dort hin entsandt."

Nun legte er das Schreibzeug wieder zur Seite, denn notiert war alles, was notiert werden sollte und stand dann auf.
"Quälen euch noch weitere Fragen?" Er blieb beim Gast, höflich wartend, doch auch signalisierend, dass dies wohl die letzten Fragen für heute Abend sein durften.
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Re: [1072] Neue Straßen, alte Regeln [Virgile, Nubis]

Beitrag von Virgile »

Mit einem nachdenklichen Raunen legte Virgile seine Stirn in die eine Hand, während er mit der Anderen leicht auf seinem Knie tippte. Doch lange hielt diese Denkerposition diesmal nicht an. “Fragen habe ich immer noch viele, aber es quält mich im Moment nur noch eine.”, antwortete er dem Herold, “Nämlich wo meine Messer abgeblieben sind. Ich denke, die werde ich mir jetzt zurückholen und mir dann die Stadt ansehen.” Beherzt erhob sich Virgile mit diesen Worten von seinem Stuhl, lockerte seine Schultern und ließ die Knochen in seinem Nacken mit einem kräftigen Rucken so laut knacken, wie es nur einem Untoten gelingen konnte.

Dann wendete er den Blick wieder dem Herold zu und verbeugte sich leicht. “Wohlwerter Nubis, ich danke euch aufrichtig dafür, dass ich mich so zuvorkommend in Genua begrüßt habt. Fürs Erste werde ich mich um meine eigenen Probleme kümmern. Eure Aufgabe für mich und euren Rat habe ich mir zu Herzen genommen, aber Zuflucht und Hunger sind Dinge, die an erster Stelle stehen. Ich denke, niemand will einen ausgehungerten Brujah in der Stadt haben. In dem Sinne möchte ich mich jetzt verabschieden.”

Damit richtete sich Virgile wieder auf und schaute bereits zur Tür, die zurück in die Halle führen würde und als er schon den ersten Schritt machen wollte, stoppte ihn wohl noch ein Gedanke. Wieder wandte er den Blick zu Nubis und schaute mit einem Gemisch aus Erwartung und Ungeduld, als würde er auf eine Erlaubnis warten gehen zu dürfen. Seine Absicht bekräftigend fügte er dann an: “Soll ich mich, was meine Unterkunft für die nächsten Tage hier im A Tarda Ora angeht, an Remigios wenden?''
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Nubis
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Re: [1072] Neue Straßen, alte Regeln [Virgile, Nubis]

Beitrag von Nubis »

Nubis verfolgte ruhig die lauten Gedankengänge des Brujah, die er hier eröffnete, die aber nichts zu einem Gespräch beitrugen. Seine Arme, verborgen in den langen Glockenärmeln, lagen auf dem Rücken und trotz der üppigen Kleidung, konnte man deutlich die aufrechte Haltung erkennen, das durchgestreckte Kreuz.

"Für derlei ist Remigio zuständig, ja. Er kann euch für einen kleinen Zeitraum ein Zimmer hier bereitstellen. Doch solltet ihr euch schnell nach etwas Eigenem umsehen."

Somit verabschiedete der Kappadozianer nun endgültig das Mitglied des Clans der Gelehrten, mit lediglich einem Nicken und nachfolgender Stille.

Draussen wartete Remigio neben der Tür. Ob er wohl das Gespräch verfolgt hatte? Oder lauschten Nubis Diener nicht?



Zusammenfassung:

Virgile, ein neuer Brujah, kommt in die Stadt und sucht Nubis auf. Die Vorstellung beim Herold verläuft ohne grosse Probleme, doch sind die Informationen sehr umfangreich, sodass dem Gelehrten bald ein wenig der Schädel brummt. Nach allen wichtigen Informationen will sich Virgile dann die Stadt ansehen und erhält für einen kleinen Zeitrahmen Unterkunft im A Tarda Ora.
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