[1070] Neuer Händler des Todes [Génotin, Iulia] [Kunst des Wettkampfs]

[Juni '22]
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Iulia Cornelia
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[1070] Neuer Händler des Todes [Génotin, Iulia] [Kunst des Wettkampfs]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Nachdem die Harpyie sich dem sterbenden Blümchen angenommen hatte, war sie sich der Geste des sich strategisch platzierten Kainiten gewahr geworden. Ein sanftes Lächeln huschte über ihre Lippen und für einen Moment musterte sie diesen, bevor sie das Nicken höflich, wenn auch weniger tief erwiderte. Ihre Hand mit den langen feingliedrigen Fingern lud ihn ein, sich zu ihr an den Pavillon zu gesellen, um gemeinsam mit ihr das Spiel zu betrachten. Oder auch, um zusammen um das Rund zu flanieren, denn ihr unaufgeregter, ruhiger Blick wirkte als würde sie durchaus mehr als eine Sache im Auge behalten. Auch wenn ihr Augenmerk in diesem Moment mehr und durchaus abwartend auf den ihr Fremden gerichtet schien. Auch wie dieser darauf reagieren würde, dass sie offenkundig nicht vorhatte, sich abseits des Pavillons und somit auch etwas ferner der Aufmerksamkeit aller Anwesenden mit ihm zu treffen, sondern im warmen Lichtschein verblieb. Offen und für alle sichtbar.
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Genotin
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Re: [1070] Neuer Händler des Todes [Génotin, Iulia] [Kunst des Wettkampfes]

Beitrag von Genotin »

Der Söldner drehte kurz den Kopf, um sich umzuschauen. Erst danach setzte er sich in Bewegung und ging gerade, wenn auch langsam, auf Iulia zu. Bei ihr angekommen wiederholte er das tiefe Nicken, räusperte sich und begann dann mit seiner Vorstellung.

"Mein Name ist Génotin Radulf Dalgaard, Neugeborener vom Clan des Todes, Kind von Bazil Tourmente ..."

Er röchelte, griff sich hinten an den Nacken und schien, etwas gerade rücken zu wollen. Nachdem er kurz das Gesicht verzogen hatte, fuhr er fort.

"Es ist mir eine Ehre, die Bekanntschaft mit der Gastgeberin des Abends machen zu dürfen."

Ein drittes tiefes Nicken folgte.
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Iulia Cornelia
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Re: [1070] Neuer Händler des Todes [Génotin, Iulia] [Kunst des Wettkampfs]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Schön euch kennenzulernen, werter Génotin.“, erwiderte die hochgewachsene junge Frau, welche ihr zartes Lächeln gehalten hatte und offenbar nicht in Eile war, sondern geduldig zu warten schien, bis ihr Gegenüber geendet hatte. Erst dann erwiderte sie das Nicken höflich und stellte sich selbst mit einer angenehm warmen und melodisch klingenden Stimme ihrem Gegenüber vor: „Mein Name ist Iulia Cornelia, Harpyie von Genua, Neugeborener vom Blut der Könige, Kind der Aurore, la principessa bianca, Prinz von Genua, Ahn vom Blut der Könige, Kind des Geoffrey le Croise, Ahn vom Blut der Könige, Kind des Alexandre de Paris, Ahnherr vom Blut der Könige, Kind des Ventrue, erster seines Blutes, Kind des Enoch, des Weisen, Kind des Kain, des Vaters.“ Die Art und Weise wie sie von ihren Vorfahren sprach, klang respektvoll und so als könnte sie ihm tatsächlich zu jedem Einzelnen davon etwas sagen.

„Wie gefällt euch die Veranstaltung?“, fragte sie freundlich, ihre Hände leicht geöffnet auf die Anwesenden um den Pavillon herum dezent deutend. „Ich hoffe ihr hattet bisher einen angenehmen Abend und genießt die Möglichkeiten.“, erklärte sie, bevor sie sich interessiert und mit einer unbeschwerten Leichtigkeit erkundigte: „Darf ich fragen, was euch nach Genua führt? Seid ihr hier zu Gast, auf der Durchreise oder gedenkt ihr gar, euch längerfristig in der Domäne niederzulassen?“
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Genotin
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Re: [1070] Neuer Händler des Todes [Génotin, Iulia] [Kunst des Wettkampfs]

Beitrag von Genotin »

"Ich bin ein Kind des Krieges, wohlwerte Iulia, und als solches muss ich mich erst an die Möglichkeiten des gesellschaftlichen Diskurses und der ... Spielerei gewöhnen."

Trotz der kratzig metallischen Stimme zeigte die gewählte Ausdrucksweise und der durchgedrückte Rücken, dass Genotin die Gewöhnung an das gesellschaftliche Parket nicht brauchte. Eine gewisse Abneigung gegenüber dem Schachspiel konnte jedoch nicht geleugnet werden.

"Ich genieße den Abend und konnte bereits so manche gute Unterhaltung führen."

Wenn Iulia das Spiel betrachten wollte, hielt Genotin Iulia nicht davon ab, jedoch blieb seine Aufmerksamkeit weniger auf das Spiel und mehr auf die Personen im Elysium gerichtet.

"Was mich nach Genua führt?"

Ein tiefes röchelndes Husten folgte. Mit dem Arm vor dem Mund krümmte sich Genotin, nach ein paar Sekunden konnte er allerdings fortfahren.

"Wie schon erwähnt, bin ich ein Kind des Krieges."

Er breitete die Arme aus, um sich und seine Rüstung zu präsentieren.

"Doch jeder Krieger benötigt von Zeit zu Zeit eine Pause. Genua wurde mir empfohlen als ein Ort, der frei von Krieg und voller Möglichkeiten ist."

Genotin wartete nicht auf eine Bestätigung, sondern nutzte die Zeit zwischen den Hustenanfällen aus.

"Ich gedenke zu bleiben. Wie lange, wird sich zeigen. Gut möglich, dass der Krieg mich irgendwann wieder zu sich ruft. Und möglich ist auch, dass uns der Krieg hier irgendwann heim sucht, selbst wenn die Wahrscheinlichkeit dafür im Moment zugegeben eher gering ist."

Dann legte Genotin den Kopf neugierig zur Seite. Wenn die gespannte Haut auf seiner Stirn hätte Falten werfen können, hätte sie es jetzt getan.

"Ihr seid die Tochter des Prinzen? Dann habt ihr meine aufrichtige Anerkennung. Viele scheitern an den großen Erwartungen, die ein solches Erbe mit sich bringt."

Es war nicht ganz klar, ob Genotin die Worte wirklich so aufrichtig meinte oder nur nach einer Wunde suchte, in der er bohren konnte um Iulia zu reizen.
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1070] Neuer Händler des Todes [Génotin, Iulia] [Kunst des Wettkampfs]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Nun, manch ein Kainit scheitert bereits an bedeutend weniger.“, entgegnete die Harpyie mit einem zarten Lächeln und einer unbeschwerten Leichtigkeit in ihrer Stimme, während ihre blaugrauen Augen auf dem Kappadozianer lagen, ruhigen Schrittes aufrecht weiter schreitend und erläuternd: „Entsprechend dankbar bin ich für die herausragende Erziehung, welche mir zu Teil wurde und die mir ermöglicht, den Erwartungen, die an mich gestellt werden, mehr als gerecht zu werden.“ Ihre Worte klangen nicht überheblich. Vielmehr war es, als beschrieb sie demütig eine Tatsache, für die sie ihren Erzeuger aufrichtig verehrte.

Iulia machte eine kurze Sprechpause, bevor sie sich unbeschwert weiter erkundigte: „Ihr sagtet ihr benötigt eine Pause und Genua wäre euch empfohlen worden? Darf ich fragen, wer euch jene Empfehlung ausgesprochen hat? Aber auch, wie ihr eure Pause hier in Genua gedenkt zu verbringen? Welche Möglichkeiten ihr vorhabt zu ergreifen? Oder auch, ob einem Kind des Krieges eine Domäne wie diese, in der Dank eines weisen Prinzen Frieden herrscht, nicht furchtbar langweilig vorkommen muss, einerlei der guten Unterhaltungen, die ihr bereits habt führen können?“
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Genotin
Kappadozianer
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Re: [1070] Neuer Händler des Todes [Génotin, Iulia] [Kunst des Wettkampfs]

Beitrag von Genotin »

Genotin nickte und es schien fast so, als würde sich eine gelöste Zufriedenheit in ihm breit machen. Ganz so, als hätte Iulia etwas gesagt, was er hatte hören wollen.

"Dankbarkeit und Demut sind Eigenschaften, die ich sehr schätze."

Einen Moment schien der Söldner zu überlegen, welche der Fragen er als erstes beantworten sollte. Wie immer nutzte der er die Pause, um seine Stimmbänder krächzend von Störendem zu befreien.

"Ich werde meine Zeit hier mit Studien verbringen. Studien über den Tod und über den Pfad, den ich beschreite. In den letzten Jahren habe ich mich vornehmlich mit ... körperlichen Dingen auseinandergesetzt. Wachstum bedeutet, sich hin und wieder auch geistigen Herausforderungen zu stellen."

Genotin rieb sich kurz den Nacken, was in einem hörbaren Knacken endete.

"Empfohlen wurde mir Genua von meinem Erzeuger. Er war selbst nie hier, hat aber einige Verbindungen. Er half mir, diese ... hoffentlich ... neue Heimat zu finden."

In seiner Stimme schwang eine ähnliche Demut mit, die Iulia im Vorfeld an den Tag gelegt hatte.
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1070] Neuer Händler des Todes [Génotin, Iulia] [Kunst des Wettkampfs]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Bazil Tourmente.“, widerholte die Harpyie durchaus aufmerksam den Namen seines Erzeugers, bevor sie nickte und charmant erklärte: „Ihr erwähntet seinen Namen bei eurer Vorstellung. Allerdings schien es mir, als hätte es euch die Stimme vor Hochachtung vor seiner Person verschlagen. Gestattet ihr deshalb die Frage, welchen Rang euer Erzeuger innerhalb der kainitischen Gesellschaft bekleidet?“ Iulia machte den Eindruck als sei sie durchaus interessiert den Kappadozianer besser kennen zu lernen, doch banden sie die Pflichten ihres Amtes und ihr Status als Gastgeber ein, weshalb sie gelegentlich dezent ihren Blick über die Geschehnisse auf der Veranstaltung mit wandern ließ, ohne jedoch ihre Aufmerksamkeit völlig von Génotin zu wenden.

„Auch würde ich mich freuen, mehr von seinen Verbindungen nach Genua zu hören, doch scheint dies ein zu weit reichendes Thema für die heutige Nacht zu werden, weshalb ich vorschlagen würde, wir verlegen dieses Thema auf eine andere Nacht?“, fragte die Ventrue freundlich und diplomatisch. Offenkundig war es kein Thema, welches sie an einer Veranstaltung wie dieser weiter breittreten wollte. „Ihr erwähntet Studien über den Tod.“, sprach die Harpyie stattdessen ein unverfänglicheres Thema an, als sie erklärte: „Vor einigen Jahren hatten der werte Nicolo und meine Wenigkeit gemeinsam mit euren Clansbrüdern Nubis und Livio erste Gespräche über mögliche gemeinsame Forschungen geführt.“ Ihre feingliedrige Hand deutete bei dem Namen Nicolo dezent auf den anwesenden Salubri, bevor sie diese erneut an ihre Seite zurückführte.

„Bedauerlicherweise waren wir alle in den vergangenen Jahren aus den verschiedensten Gründen heraus sehr beschäftigt oder auch in unseren persönlichen Pflichten eingebunden, weshalb wir dieses Vorhaben bisher verschoben hatten. Doch mit der Rückkehr des werten Nicolo, wie auch eurem Clansbruder, wäre es durchaus denkbar, dieses Thema noch einmal in drei, vielleicht auch vier Jahren anzusprechen, aufzunehmen und anzugehen.“, stellte die hochgewachsene, reinliche und zarte ewigjunge Frau höflich in Aussicht, dessen Äußeres kaum darauf schließen mochte, weshalb gerade Jemand wie sie, sich derartigen Forschungen widmen würde. Dass es ihr ernst schien, zeigte sich, als sie weiter feststellte: „Ich denke Jemand wie ihr, als Kind des Krieges könnte hierbei durchaus dazu beitragen, wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Das heißt, sofern denn ein gemeinsames Studium für euch denkbar und überhaupt von Interesse wäre?“
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Seresa
Brujah
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Re: [1070] Neuer Händler des Todes [Génotin, Iulia] [Kunst des Wettkampfs]

Beitrag von Seresa »

Auf Grund der plötzlichen Wendung des Geschehens im Schachturnier, verschoben die Beiden ihr Gespräch höflich auf eine andere Nacht.



Zusammenfassung:
Génotin und Iulia lernten sich auf dem Schachturnier kennen. Auf Grund der schnell wechselnden Geschehnisse dort, verabredete man sich höflich auf ein späteres Treffen.
~*~ Die Glut des Herzens ist am besten in den Nächten voller Dunkelheit zu erkennen. ~*~
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