[1069] Wert und Worte [Adamo, Giada]

[Giada Salvaza Rossi]

“Ja.” Giada runzelte die Stirn. “Wir sprachen über vielerlei. Über dies, was uns eint. Über dies, was uns trennt. Über den Eidbruch des höchst verehrten Prinzen - und ob wir selbst auch einen Eid verraten würden, wenn die Einhaltung unseren Tod bedeuten würde.”
Sie lächelte kurz und freudlos.

“Ich glaube, dass wir in Gesprächen wie diesen lernen. Über die Wege, gewiss. Doch vor allem übereinander. Einst sprach ich mit dem verehrten Ferrucio über die Geschichte der Via Regalis hier in Genua. Mir scheint, dass in diesen Fragen, die oftmals fern und schwer greifbar wirken, doch greifbare Geschichte geschrieben wurde. Wir leben nun in den Bahnen, die dies gezogen hat, und versuchen dennoch, unsere Schritte gut zu setzen.”

[Adamo Manacres]

" Was uns eint sollte einiges sein und was uns trennt ebenfalls. Das was für uns wichtig ist es, was derzeit für uns im Vordergrund stehen sollte. Viel geschieht in Genua, was unsereins zu trennen versucht. Dem nicht nachzugeben ist unsere Pflicht. "

Adamo hatte seiner Gegenüber aufmerksam zugehört, bevor er seine Worte gewählt hatte.

"Ja, ich hatte bereits die Gelegenheit, mit dem verehrten Ferrucio eine aufschlussreiche Disputatio zu führen, von welcher ich sehr bewegt war."

[Giada Salvaza Rossi]

Diese Antwort ließ Giadas ihre rechte Augenbraue in die Höhe ziehen. "Das klingt nach sehr blumigen Worten für ein hartes Gespräch", kommentierte sie sehr trocken. Doch offensichtlich hatte Adamo damit ihr Interesse geweckt.

[Giada Salvaza Rossi]

Jahre nach den Anschuldigungen Giadas gegen Adamo und dessen Kniefall und Bitte um Verzeihung treffen die beiden wieder aufeinander. Giada will sehen, ob Adamo tatsächlich nach seinen Worten gehandelt hat. Sie lässt ihn wissen, wie er aus ihrer Sicht die Dinge wieder gerade rücken könnte. Adamo nimmt ihren Vorschlag und auch ihre Warnung vor den damit verbundenen Gefahren an.