[1071] Census Nicolo [Nicolo, Liutprand]

[Liutprand]

Liutprand beobachtete Nicolò und die Reaktionen auf seine Forderungen. Seine Miene verriet, dass er es durchaus ernst meinte.

"Im ersten Monat des nächsten Jahres werdet Ihr mir den Beweis präsentieren, für die eine oder die andere Lösung."

Dann nickte er knapp.

"Schickt mir den nächsten hinein."

[Nicolo Trevisan]

Nicolò quittierte es mit einem Nicken, nicht mehr aber auch nicht weniger, wieder gelassen und bar jeder Mimik.

Bei seinen nächsten Worten runzelte der Salubri dann doch die Stirn.
"Wie ich bereits sagte, schläft er im Haus nebenan, euer Angebot annehmend, nur einen verborgenen Blick zu werfen. Ich führe Euch dorthin."

Nicolò ging voraus, das Sternenlicht beleuchtete noch genug des Weges, den beide Kainiten entlang gingen.
Leise flüsterte Nicolò Liutprand zu:
"Um gleich Eure Frage vorneweg zu nehmen. Er wohnt ebenfalls auf diesem Anwesen."

Der Weg führte sie durch ein erneutes Tor, weit kleiner als die anderen zuvor. Die Mauer, welche den Bereich der Werkstatt und das Wohnhaus voneinander trennte, war nur hüfthoch und um das Haus herum war noch ein Kräutergarten zu sehen. Das ganze Grundstück wurde außen von einer ziemlich dichten, vor allem aber dornigen Hecke umgeben. Ein Stück hinter dem Haus, begann ein kleines Wäldchen.

Das Haus selber lag im dunklen und war weder besonders geschmückt, noch sonderlich groß, doch ausreichend, dass zwei große Familien darin Platz finden konnten.

Nicolò öffnete nun leise die Tür und führte Liutprand einen kurzen Gang entlang. Gleich die erste Tür auf der linken Seite wurde von Nicolò geöffnet und gab den Blick auf ein spärlich ausgestattetes Zimmer frei - nur wenige Truhen und ein Schreibpult standen dort. Es war eine Liege hinein gestellt worden, auf der nun ein tief schlafender Mann lag, mit dem Gesicht Liutprand zu gewandt.

[Liutprand]

Liutprand folgte Nocolò stumm und betrachtete den schlafenden Blutsdiener. Das Gesicht was durch das Licht, das durch die geöffnete Tür hineinfiel, gut zu erkennen und auch dieses Gesicht prägte Liutprand sich gut ein. Nachem er der Meinung war, den Schlafenden lange genug betrachtet zu haben, nickte Nicolò zu und beide zusammen gingen wieder in den Raum zurück, in dem sich Tebaldo immer noch, auf Grund der übernatürlichen Beherrschung des Ventrue, aufhielt.

Der erste Liktor wandte sich an den Salubri.

"Der Census ist von meiner Seite nun beendet. Habt Ihr noch etwas, dass Ihr mit mir besprechen möchtet?"

[Nicolo Trevisan]

Nicolò blickte etwas irritiert Tebaldo an und sein Blick wanderte zwischen Liutprand und Tebaldo hin- und her.
Auf seinem Gesicht schlich sich ein nachdenklicher Ausdruck und er machte nur "hm..."
Schließlich schüttelte er aber den Kopf, wie um die Gedanken beiseite zu schieben.
"Ich nehme an, Ihr wollt Tebaldo dann wieder sehen? Oder reicht es Euch, wenn ein anderer Kainit dieser Domäne es bezeugt? Ich habe nur ein andere Bitte. Falls Euch als ersten Liktor oder den anderen Liktoren seltsame Todesfälle unterkommen, bitte ich Euch darum, mir Bescheid zu geben. Da meine Aufgabe es ist, Krankheiten und Seuchen unter der Herde zu bekämpfen, könnten sowas möglicherweise erste Indizien sein."

Er wartete einen Moment die Antwort des Ventrue ab, bevor er fortfuhr.
"Habt Ihr noch ein Anliegen? Ihr deutetet vorhin etwas an."

[Liutprand]

Liutprand folgte dem Blick des Hofgelehrten und schien Tebaldo erst jetzt wieder zu bemerken und sich daran zu erinnern, dass er ihm befohlen hatte diesen Raum nicht ohne Erlaubnis zu verlassen.

"Du darfst den Raum jetzt wieder verlassen."

Löste der Ventrue den Bann und wandte sich dann wieder Nicolò zu.

"Der werte Nubis erwähnte Euch als einen ausgewiesenen Experten auf dem Gebiet der Baali. Er hatte mir bei einem Treffen die Notwendigkeit nahe gelegt in dieser Problematik unsere Strategien und Aktionen besser zu koordinieren, was wohl in der Vergangenheit eher weniger geklappt hatte. Ich werde im nächsten Jahr ein Treffen anstrengen, auf dem wir uns beraten können. Falls Ihr außer Nubis noch jemand weiteren hinzuziehen wollt, höre ich mir Euren Vorschlag gerne an. Auf jenem Treffen könnt Ihr mir Tebaldo dann wieder vorführen."

[Nicolo Trevisan]

Tebaldo nutze die Gelegenheit und bewegte sich, so schnell es seine alten Knochen zuließen nach draußen, froh endlich dem zu entkommen und die Distanz zu Liutprand zu vergrößern.

Nicolò dagegen fuhr mit seiner Hand durch den Bart und schwieg einen Augenblick. Schließlich antwortete er.
"Der Werte Nubis hat Recht. Mein Clan hat sich dem Kampf gegen die Baali verschrieben und ich habe mich mit dem Feind beschäftigt, weshalb ich mich mit ihnen auskenne.
Auch habe ich früher schon die Liktoren ersucht und gewarnt. Und auch hierin hat der Werte Herold recht.
Ich nehme Eure Einladung daher gerne an. Ob ich Euch dann den anderen Kainiten hinzuziehe, entscheide ich nach unserem nächsten Treffen."
Die Stimmlage hatte sich nicht geändert und Nicolò sprach weiterhin ruhig und unaufgeregt. Trotzdem schien sich seine Haltung verändert zu haben, als Liutprand dieses Thema ansprach. Der Salubri vermittelte hier weder den sanften und nachgiebigen Eindruck, den er sonst vermittelte, noch schien er sich in diesem Belangen dem Liktor unterzuordnen. Als das Wort Baali fiel, war sein Blick hart und hatte etwas ungewohnt fanatisches an sich.

Nach einigen Augenblicken nickte er Liutprand dann noch einmal bestätigend zu.
"Wie Ihr wünscht, bringe ich Tebaldo zu jenem nächsten Treffen, sollte seine Zeit bis dahin nicht gekommen sein."

[Liutprand]

Liutprand betrachtete Nicolo ein wenig nachdenklich, abschließend nickte er jedoch.

"Also gut...ich wünsche Euch noch eine angenehme Nacht."

Er wartete noch die Verabschiedung des Salubri ab und würde dann in die Nacht hinaus gehen.

[Liutprand]

Zusammenfassung: Liutprand führt den Census bei Nicolo durch. Dabei erfährt der erste Liktor, dass der Diener Tebaldo in Rom von seinem Blutsband befreit worden war. Mit Hilfe der Beherrschung befragt Liutprand den alten Mann und erfährt, dass das fehlende Band nicht dazu geführt hat, dass Tebaldo die Stille gebrochen hatte. Liutprand verpflichtet Nicolo dazu, sich um die offene Lücke zu kümmern. Liutprand stellt bezüglich der Baali ein gemeinsames Treffen zwischen Numbis, Niccolo und ihm in Aussicht.