[1063] Flannieren in Savona [Iulia, Brimir]

[November '21]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

Benutzeravatar
Brimir
Gangrel
Beiträge: 1827
Registriert: Do 21. Jan 2016, 13:52

Re: [1063] Flannieren in Savona [Iulia, Brimir]

Beitrag von Brimir »

Der Alte folgte und lauschte. Er schien vorsichtig interessiert an der Sache zu sein und stellte noch die ein oder andere Rückfrage - Absicherungen, Bestätigungen, dass er alles richtig verstanden hatte. Dass er sowieso vorhatte bald die Beine hoch zu legen sagte er jedoch nicht. Geld haben oder eben nicht, war hier die Frage. Und warum sollte man sich keinen schönen Lebabend machen?

Es dauerte eine Weile, in der er sehen wollte, ob er mehr heraus schlagen konnte, aber am Ende riskierte er nicht zu viel, um die Unbekannte nicht zu vergraulen.

Mit einem Lächeln auf den Lippen verschwand der Alte am Ende wieder in der Taverne.

***

Eine Minute später tauchte auch Brimir wieder aus der Gasse auf. Aus der Entfernung deutete er auf einen alten und offensichtlich nicht mehr in Benutzung befindlichen Turm. Dieses steuerte der Nordmann von der Taverne aus an.

"Subtiler als ich angenommen habe. Maximinianus und die meisten anderen Ventrue, die ich kenne haben nicht so Feingespür für das Menschliche in der Herde. Ich bin... ohne dir nahetreten zu wollen... ... überrascht. Positiv." Seine Stimme erklang, als sie näher beieinander waren.

"Das ist das Ziel unserer Reise."

Die Krone des Turms ist weit und flach und kann zu gesellschaftlichen Anlässen mit Pavillons und Zelten geschmückt werden. Von dort aus hat man einen weiten Blick über den Hafen von Savona. Geschützter kann man ein Stockwerk tiefer, im Herzen des Wehrturms sitzen. Wo früher wohl Pech und Öl, Proviant und Munition lagerten, wurden die Wände verputzt und weitere eingezogen. Der Reichtum, den der Hafen bringt, spiegelt sich direkt in diesen wunderschön eingerichteten Räumen wieder - fast ein wenig ZU protzig, doch auch das gehört wohl zu der Stimmung dieser Zeit und der der Seehändler.

In diesen Räumen gehen einige wenige sterbliche Wächter oder auch Diener des Elysiums einher und genau dorthin brachte Brimir die Tochter Aurores. Er stellte sie dem Hüter vor und dann diesen ihr: Konrad, Hüter und Harpyie der Domäne Savona, Neugeborener des Clans der Malkavianer, Kind des Fontano.

Konrad selbst sieht man sein deutsches Blut an: Er hat kantige, wettergegerbte Gesichtszüge, rotblondes Haar und trägt aus dem Leben noch die eine oder andere Narbe auf der Haut. Seine Hände wirken so als wären sie rauh von der Arbeit - der Mann sieht aus wie ein Seemann oder ein Fischer. Italienisch spricht er eher schlecht als recht. Sein Latein ist besser.

Nachdem das erledigt war kündigte Brimir an auf dem Turm zu warten, um Iulia später weiter durch die Stadt zu führen oder wieder in ihre Unterkunft zu bringen, ganz wie es ihr beliebte.
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
Grettirs Saga
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1063] Flannieren in Savona [Iulia, Brimir]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia betrachtete den Turm, der sich vor ihnen aus der Dunkelheit schälte für einen längeren Augenblick andächtig, während sie sich an ihre Begleitung wandte und dieser zustimmte: „Das ist es wohl.“ Mit einer ruhigen Bewegung drehte sie sich dem Ancilla zu, bedankte sich noch einmal für das sichere Geleit und bestätigte die Ankündigung des Blutvogts des Wartens mit einer höflichen Verneigung.

Offenkundig war die Ventrue ein wohlerzogener und pflegeleichter Gast, der nicht nach Savona gekommen war, um dort Ärger zu verursachen. Stattdessen folgte sie, wie sie selbst bereits mehrfach verlautbaren hatte lassen, mit diesem Besuch tatsächlich ihren persönlichen Interessen und schien entsprechend dankbar darüber, überhaupt in der Domäne ihres Blutsbruders sein zu dürfen, weshalb sie offenbar keinerlei Grund sah, diese Gastfreundschaft zu missachten.

Die Unterhaltung mit Konrad selbst verlief in fließendem Latein und dauerte nicht all zu lange, aber auch nicht all zu kurz. Die Ventrue wirkte zufrieden damit, wie es verlaufen war und dankte dem Blutvogt für die Frage hinsichtlich ihrer Interessen. Iulia selbst schien eine Stadtführung nicht aktiv einzufordern, aber auch nicht zu verneinen, so es dem Ancilla danach war.

Einzig um einen kurzen Gang über das Gasthaus hatte sie gebeten, um herauszufinden, ob tatsächlich alles zur Zufriedenheit des Gangrels verlaufen war oder ob die Ventrue gegebenenfalls Korrekturen hätte vornehmen müssen. So nicht, hätten den Alten tatsächlich regelmäßig Boten erreicht, welche dafür sorgten, dass dieser einen angenehmen Lebensabend haben würde, sofern er sich denn weiterhin an die Abmachung gehalten hätte. Kein unendlicher Reichtum, aber mehr als genug für einen einzelnen Mann.

Nachdem Iulia letztlich ihre bereitgestellte Unterkunft erreicht hatte, wurden zeitnah bereits die ersten Vorbereitungen für die Abreise getroffen, welche einige Zeit später ohne größere Eile und in einer routinierten Selbstverständlichkeit geschah, dabei dieselbe Vorsicht walten lassend, wie bereits bei ihrer Anreise, war sie schließlich inkognito unterwegs.




Zusammenfassung:
Brimir brachte Iulia bei ihrem Besuch in Savona zum Hüter des Elysiums der Domäne. Auf dem Weg dorthin legte der Ancilla der Neugeborene nahe, den Gefallen zu erwidern, den er ihr für das sichere Geleit bot. Die Ventrue erfüllte diesen ohne Widerworte zu leisten bereitwillig und in einer für den Blutvogt überraschend subtilere Art und Weise. Die Beiden unterhielten sich ebenfalls über Iulias Hiersein in Savona, Brimirs Plänen bezüglich ihr, aber auch über die Gründe, welche zur Blutjagd auf den Ancilla in Genua geführt hatten.
Gesperrt

Zurück zu „1063“