[1076] Aufklärung [Benjamin, Giada]

[Dezember '22]
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Benjamin
Assamit
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Re: [1076] Aufklärung [Benjamin, Giada]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin schüttelte den Kopf. „Zuviel Arbeit für zu wenig Gewinn. Mein Angebot an euch steht, aber Ich werde keine Zeit mit unnötiger Kleinstarbeit zubringen, damit er dann am Ende doch nicht zur Rechenschaft gezogen wird.“ er schüttelte den Kopf, möglicherweise war er etwas enttäuscht über die Antwort der Lasombra.

„Wenn die Tedesci die Hand nach Genua ausstrecken in Form von Richard von Tann. Dann schlägt man sie ab. Vielleicht fange Ich Richard von Tann, foltere ihn, breche die Antworten aus ihm heraus, genauso wie seine Rippen und dann entscheidet man wie man weiter mit ihm verfahren soll? Vielleicht aber auch nicht. Wisst ihr solange ihr euch an das haltet was von euch erwartet wird bleibt ihr immer vor allem eins… berechenbar. Sagtet ihr nicht einst… Macht müsse sich nicht rechtfertigen.“ er schaute sie fragend und vielleicht auch ein bisschen herausfordernd an.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1076] Aufklärung [Benjamin, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Das ist wahr”, bestätigte Giada. Sie hob wie im Reflex das Kinn bei Benjamins herausforderndem Tonfall. Doch dann besann sie sich.
“Ich habe in diesen Nächten nicht die Macht, um mich leichtfertig und für eine einfache Rache über die Traditionen hinweg zu setzen”, stellte sie düster fest. “Wenn Ihr es könnt, beneide ich Euch.”

Sie beugte sich dann jedoch ein wenig vor.
“Folter indes jedoch ist etwas anderes.” Er hatte ihr Interesse, ganz offensichtlich. Und sie hatte nicht “Verhör” gesagt. “Sagt mir zuerst, weshalb der Bastard Euch so wichtig ist. Genua wird von allen Seiten bedroht. Eine Schwarze Menschenfängergaleere zur See, der Grenzschutz von Votori, der Zorn des Bischofs über Geschehnisse in Pontedecim— .”

Sie unterbrach sich. “Ah”, bemerkte sie dann, nach einer kleinen Pause. “Ist da ein Zusammenhang?”
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Benjamin
Assamit
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Re: [1076] Aufklärung [Benjamin, Giada]

Beitrag von Benjamin »

"Aber ist es denn nur einfache Rache?" Er ließ den Satz wirken. "Grenzverletzungen, Anstiftung zum Hochverrat... indirekte Hilfe für Lydiadas... und ja genau, man pisst mir nicht einfach so in den Vorgarten mit einer kleinen Kompanie und denkt man kommt damit durch." er lächelte milde.

"Die Banu Haqim sind seit Jahrhunderten jene die die Jagden der See auch außerhalb ihrer Domänen durchführen. Nennen wir sie doch nicht Traditionen... nennen wir sie Richtlinien. Es wäre natürlich schön wenn sie nicht gebrochen werden würden, aber manchmal muss man tun was getan werden muss. Und Ich habe keinen Grund eine Liste von solchen Vergehen wie sie Richard von Tann begangen hat unbeantwortet zu lassen." abermals konnte sie ein Lächeln auf seinem Gesicht sehen, dieses mal jedoch... vielschichtiger.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1076] Aufklärung [Benjamin, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Die Traditionen sind keine ‘Richtlinien’. Sie sind eherne Gesetze.” Giadas Stimme klang ebenso eisern.

“Ich bin nicht unempfindlich für die Verlockung Eurer Worte, Benjamin”, sagte sie dann. “Doch am Ende muss ich einsehen, wer ich bin. Und was. In diesen letzten Jahrzehnten habe ich nach Freiheit und …dem rechten Weg gesucht. Vielleicht ähnlich wie Ihr, doch meine Erkenntnisse und Lehren waren wohl vielleicht andere als die Euren.”

Die Magistra hob ihr Kinn ein wenig an. “Ich bin ein Erbe aus Boukephos’ Linie. Ich habe Pflichten, die größer sind als ich selbst. Dies sind Pflichten, für die ich leben und für die ich sterben muss. Dies nicht aufgrund der Machtspiele von Ahnen… ha.”

Sie schüttelte den Kopf, brachte ihren Satz auch nicht zuende. Stattdessen setzte sie neu an: “Ich habe eine Erkenntnis gewonnen, werter Benjamin. Dass wir in der Tat alle miteinander Verdammte sind. Verdammt dazu, eine Ewigkeit miteinander zu ringen und alles um uns her damit zu korrumpieren. Mein Blut und mein Stand könnten mich in so einem Spiel groß werden lassen. Das noble Blut, der hohe Clan, die großen Namen, die vielen Lehren, die Verbindungen, Unterstützung und so weiter und so fort.” Sie winkte ab.

“Und ich hätte dies auch sicher getan! Ich bin nicht nur ‘wie geschaffen’ dafür. Ich bin geschaffen dafür. Doch stattdessen habe ich eine andere Pflicht erhalten. Eine, die mich an mein eigenes Blut bindet. Eine, die mich irgendwann beenden wird, ohne die Hand eines anderen. Eine, die vor allen anderen Belangen meiner Existenz vorgehen muss.” Was Giada hier sagte, klang sehr ernst. Ebenso deutlich war, dass sie nicht aussprechen konnte oder wollte, was genau es war, das sie band. Es spielte wohl auch keine Rolle für das, was sie ihm sagen wollte:


“Ich kann nicht länger eigennützig den Träumereien von meiner persönlichen Freiheit nachhängen. Davon fantasieren, wie es sein könnte, die Ketten der Ahnen abzuschütteln. Mich darin ergehen, wie wohltuend es sein mag, die Dinge in die eigenen Hände zu nehmen und nach meinem eigenen Gutdünken zu handeln.”

Mit einem Schulterzucken stellte sie dann einfach fest: “Ich bin verdammt, werter Benjamin. Doch mit jedem Augenblick, jeder Nacht, Monat, Jahr, Jahrzehnt und Jahrhundert in welchen ich meine Pflicht weiter trage ist es vielleicht die Verdammung einer Einzelnen wert.”

“Doch solange ich diese Pflicht trage, bin ich auch gebunden. An mein Blut, an die Gesetze der Nacht, an die Traditionen, an die Gesellschaft mit ihrem schweren Gewicht, an das Wort der Ahnen, der Ancillae, der Mächtigen.”

“Eure Worte sind die reine Versuchung für mich. Bei Blut und bei Finsternis, ich habe meinen Herrn angefleht, dass er mich Rache nehmen lässt! Doch er hat mir anderes geboten und ich habe mich gefügt, weil ich weiß, wofür wir dies alles tun.”
Giada ließ ihre Schultern und ihre Hände sinken.

“So bleibt mir jetzt nichts weiter als Euch zu beschwören, dass Ihr auf Eurem gefährlichen Weg vorsichtiger geht.”
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Benjamin
Assamit
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Re: [1076] Aufklärung [Benjamin, Giada]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin seufzte abermals. "Weint eure Krokodilstränen woanders wohlwerte Giada. Wenn Ihr von mir Mitleid erwartet so seid ihr an der falschen Adresse. Noch vor wenigen Augenblicken sprachen wir davon Worten Taten folgen zu lassen und nun... das..." er stand auf, seine Züge waren hart geworden.

"Eure eigenen Ältesten treten die Traditionen mit Füßen, jede Nacht in der sie mein Blut dort nach draußen in die Dunkelheit schicken um ihre Drecksarbeit in anderen Domänen verrichten zu lassen." er zeigte mit dem Finger in Richtung der Tür.

"Und natürlich sind wir alle verdammt was habt Ihr von Abkömmlingen eines Brudermörders erwartet? Gott hat sich schon so lange von uns abgewandt und seine Worte in der Genesis waren sehr klar... wir sind in seinem Schoß nicht mehr willkommen." er schluckte seine Enttäuschung nach unten und schaute ihr dann fragend entgegen.

"Gibt es noch etwas?"
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1076] Aufklärung [Benjamin, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Ihr wisst nichts über meine Ältesten. Und weder Ihr noch Euer Blut tut Euer Werk gegen Euren Willen und ohne einen Gewinn in Blut und Seelen.”

Giada verschränkte die Arme vor der Brust. “Ihr habt bekommen, was Ihr wolltet. Geht, solange Ihr es noch habt.”
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Benjamin
Assamit
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Re: [1076] Aufklärung [Benjamin, Giada]

Beitrag von Benjamin »

"Stimmt, was nicht heißt das wir es nicht trotzdem tun." er nickte ihr noch einmal zu und verneigte sich anschließend vor Ihr. Dann verlässt er das Zimmer und ebenso das Haus.



Benjamin trifft sich mit Giada um diese nach ihren Aktivitäten in Pontedecimo zu befragen. Sie offenbart nach einigem hin und her und nach einer durch Benjamins Einschüchterung ausgelösten Raserei Giadas dass es sich bei diesen Aktivitäten nicht um sie sondern um Richard von Tann gehandelt habe. Benjamin bietet ihr an diesen auszuschalten. Sie lehnt ab und es kommt erneut zur Auseinandersetzung, Benjamin verlässt anschließend Giadas Unterkunft. Die beiden trennen sich unter Spannungen und weitere Zusammenarbeit scheint erstmal nicht in Sicht.
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