[1077] Ein neues wachendes Auge. [Weihlaer, Macario]

[Januar '23]
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Weihlaer
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Re: [1077] Ein neues wachendes Auge. [Weihlaer, Macario]

Beitrag von Weihlaer »

Als der Mönch sich nach vorne beugt, tut Weihlaer es ihm gleich.
Erfährt er wohl ein Geheimnis? Womöglich sogar zur weißen Prinzessin von der er soeben sprach?

Es fühlte sich leicht falsch an, die nächsten Worte zu hören. Immerhin hätte er die Aufgabe auch freiwillig gemacht, doch nun fühlt es sich so an als hätte er Fußfesseln angelegt bekommen. Fußfesseln, welche wie Engel Augen an Ihrem Körper besitzen. "Komischer vergleich...", dachte er sich und beginnt dann wieder zuzuhören. Macario hatte sich auch schon wieder zurückgelehnt und es dauerte einen kurzen Moment bis Weihlaer ihm auch dies gleichtat.

"Wenn dem so ist, wollt Ihr nicht direkt einer meiner Fürsprecher werden?", anscheinend wollte das Einhorn keine Zeit verschwenden. "Ich bin mir sicher, es würde sich auch positiv auf meinen Ruf auswirken, wenn ein Amtsträger hinter mir steht."

Weihlaer überlegt kurz bevor er fortfährt, er war sich bewusst, dass diese Frage überstürzt ist.
"Obwohl... vergesst was ich gerade gesagt habe. Manchmal gehe ich einfach mit meinem Bauchgefühl.", sagte er, während er insgeheim daran dachte, dass das in Wirklichkeit eine Herzens Entscheidung war. Irgendwie vertraut er seinem Gegenüber und das obwohl er im Grunde nichts von Ihm weiß. Es liegt vermutlich an der Gemeinsamen Berufung und ähnlichen Kleidungsstil, welches sich wie eine tiefere Verbindung anfühlt.
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Macario
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Re: [1077] Ein neues wachendes Auge. [Weihlaer, Macario]

Beitrag von Macario »

"Wie kann ich vergessen, was Ihr sagtet? Es ist bereits Teil von mir, als da Ihr Eure Gedanken mit mir teiltet. Nur Gott weiß Euren Weg und ich will dies ehren, in dem ich Euch die Antwort gebe, die ich ad hoc zu geben vermag.", erklärte der geistliche Vater mit einer Vertrautheit in der Stimme, die nicht darauf schließen ließ, dass man sich doch erst seit dieser Nacht kannte.

"Meine Fürsprache ist möglich, ich bin Euch, Eurer Geschichte und Eurem Blut durchaus zugetan. Doch kennte ich Euch nur besser.
Nicht alles kann in der ersten Nacht besprochen sein. Vieles muss sich erst noch beweisen, als dass man sein Innerstes offenbart.
", versicherte der Herold dem Neuankömmling.

"Und doch vertraue ich Euch bereits etwas an... einen Teil von mir. ", bekundete Macario mit leiserer Stimme.

Und so offenbarte der Schatten dem Einhorn auch seine Gedanken:
"Unweit von hier in Clavicula werde ich eine Kathedrale errichten.

Clavicula ist das Drecksloch Genuas. Geschunden, niedergebrannt, vergewaltigt, ausgeraubt, siechend zum Sterben daliegengelassen. Nur die Verborgenen und Ausgestoßenen suhlten sich noch hier... ich habe mich der Menschen, die hier leben angenommen und verschrieben. Ich werde das Leid lindern. Diese Kirche ist Zeugnis, dass meinen Worten Taten folgen, trotz aller Widrigkeiten, die man mir in den Weg legte. San Cassiano ist der Fels in der Brandung. Die erste Kirche Claviculas. Die Kathedrale wird ein Leuchtfeuer des wahren Glaubens sein und Clavicula für immer zu einem besseren Leben verhelfen, ganz Genua verändern.
"

Nun blickte Macario Weihlaer nahezu herausfordernd an, als er ihm diese Offerte machte:
"Ich spüre, dass auch in Euch das Feuer des Glaubens brennt und Euer Weg, Eure Bestimmung mag mit dem meinigen Weg und Clavicula verwoben sein. Wollt Ihr mir nicht helfen etwas aufzubauen, der Menschen Leid zu lindern, Mitgefühl und Nächstenliebe zu leben und diese Kathedrale im Zentrum Genuas errichten zur höchsten Ehre Gottes?"*

*
Spoiler!
Spezi Überzeugung/ Manipulation + Empathie [Heute 14:35 Uhr] [9, 7, 7, 6, 3, 2] [4 Erfolge]
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Zenon von Kition
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Weihlaer
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Re: [1077] Ein neues wachendes Auge. [Weihlaer, Macario]

Beitrag von Weihlaer »

Er hatte recht. Als Weihlaer durch die Straßen Genuas zog, viel ihm auf, wie heruntergekommen es in Clavicula aussah. Warum also konnte er sein angestrengtes Gesicht nicht ablegen? War die Frage so kompliziert?

"Ich bin kein guter Baumeister", obwohl es die Wahrheit ist, die er spricht, so scheint es, als gäbe es ein tieferen Grund weshalb seine Antwort wie eine Absage klingt.
"Auch als Prediger würde ich mich nicht gut machen"... sind es ausreden oder Vertraut Weihlaer seinen eigenen Fähigkeiten nicht?

"Abgesehen davon, sehe ich dennoch den nutzen dieses Projektes und würde denen die nicht so viel Glück hatten, gerne helfen."-"LÜGE!", dachte er sich während er sein vorletztes Wort sprach. Seine Augen währenddessen geschlossen. Vielleicht kann die Dunkelheit, ihm diese Sünde abnehmen... immerhin würde er mit dieser etwas Gutes tun...

Es ist schwer zu erkennen, ob Weihlaer gedanklich gerade nach ausreden oder gründen zum Helfen, sucht. Irgendwas scheint ihn daran hindern zu wollen.

"Entschuldigt... wieder einmal... in mir brennt eher eine Glut des Glaubens...Doch kann ich mir nichts besseres vorstellen als das Leid unschuldiger zu Lindern." "...da Gott sich in dem Thema rauszuhalten scheint", dachte er sich. Seine nächsten Worten werden von einem Gesicht gesprochen, welches entweder Wut oder Entschlossenheit widerspiegelt. Es könnte das Sinnvollste sein, was sein lächerliches Leben bis jetzt hervorgebracht hat. "Ja, Ich will helfen... worin seht ihr meine Stärken?"
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Macario
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Re: [1077] Ein neues wachendes Auge. [Weihlaer, Macario]

Beitrag von Macario »

Die Antworten Weihlaers zeigten Macario auf, dass ihm ein komplizierter Geist gegenüber saß.
Niemand, der es sich leicht machte, sondern jemand, der seine sterblichen Zweifel pflegte und dessen innerer Kampf noch längst keinen Sieger kannte.


"Aus Euch mag die Jugend sprechen, die um ihre Berechtigung weiß.
Niemand verlangt von Euch ein Baumeister, ein Prediger zu sein.
Ihr seid der, der ihr heute seid. Ein Anderer seid ihr morgen.
",
so erklärte der Mönch es mit banalsten Worten.

Ehe er den Anderen charakterisierte:
"Euer Wert ist Euer guter Wille, Eure reine Absicht. Iuvenis. Euer Antrieb. Euer Zweifel.
Das sind Eure Stärken, wie Eure Schwächen. Ihr seid ein Wachsender. Ihr ringt um Eure eigene Erkenntnis. Sucht nach Eurer Bestimmung.
Eure Blüte steht noch bevor. Habe ich nicht Recht?!
"

Der geistliche Vater lächelte dem Einhorn verständnisvoll zu.
Gab es eine stille Übereinkunft?
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Zenon von Kition
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Weihlaer
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Re: [1077] Ein neues wachendes Auge. [Weihlaer, Macario]

Beitrag von Weihlaer »

Er scheint von den Worten Macarios' angetan und dennoch ringt etwas in ihm. Es braucht einen Moment, bevor er sich wieder auf das wesentliche konzentriert. "Hoffentlich.", antwortet Weihlaer mit einem schwachen Atem, bevor seine Miene wieder etwas seriöser wirkt.

"Ich danke euch vielmals für Eure Worte... bei unseren nächsten Begegnungen werde ich euch, so Gott will, ein besseres "ich" präsentieren."

Vielleicht soll es so sein und sein Schicksal wurde soeben wirklich mit dem Schatten verwoben. Schon lange hatte er kein so intensives Gespräch mehr erlebt und es schien, als wolle Weihlaer mehr davon.
Jedoch hält er sich mit weiteren Worten zurück... über die Kathedrale werden sie noch genug Gelegenheiten bekommen sich auszutauschen.
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Macario
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Re: [1077] Ein neues wachendes Auge. [Weihlaer, Macario]

Beitrag von Macario »

"So sei es.", bestätigte Macario, was Weihlaer ankündigte.

Er bekundete dem Salubri daraufhin:
"Ich bereue es, Euer Blut verunglimpft zu haben, es geschah im Affekt. Ich hoffe, dass Ihr es mir nachseht...
Gerne erführe ich mehr von Euch, Eurem Licht...
"

Abschließend fasste der Herold die nächsten Schritte Weihlaers noch einmal für ihn zusammen:
"Findet über das Elysium, über die Maid Mariam, Kontakt zum Toreador Liviu Cosma und ersuchet um ein Treffen mit ihm. Auf dass Ihr helft, das Leid, welches Genua bevorstehen wird, zu lindern.
So es Euch verlangt mit mir über Euren weiteren Weg, über Genua, zu sprechen oder ihr ersuchet die Absolution zu erfahren, Euch von Eurer Last zu befreien, findet Ihr mich hier in San Cassiano. Wer auf Gott vertraut, ist nie verlassen.
Ich werde Euch vor dem Altar jetzt noch den Segen aussprechen...
"

Sofern Weihlaer nichts Neues einbringen würde, würde Macario ihn hinausbegleiten.
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Zenon von Kition
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Weihlaer
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Re: [1077] Ein neues wachendes Auge. [Weihlaer, Macario]

Beitrag von Weihlaer »

"Ich sehe keinen Fehler in eurem Handeln, ich bin mir bewusst, dass auch Ihr eure Aufträge habt. Dazu gehört nun mal das aufnehmen meiner Person. Jeder fehler ist mir zuzuschreiben, immerhin bin ich es der für meine Taten und Worte entscheidet."
Er schien sich bei seiner aussage zwar nicht ganz sicher, doch diesen Gedanken verwarf er schnell wieder, als er mit dem blick von stolz und einem Zusatz von Aufregung zum Altar geleiten lässt. Schon lange fühlte sich Weihlaer nicht mehr so geschätzt, so hat es den Anschein.

Am Tor zur Straße bedankt sich Weihlaer noch einmal aufrichtig für das Gespräch und beendet das Aufeinander treffen mit den Worten: "[...] und lasst mich wissen, wenn Ihr es seid der Hilfe oder ein Zeichen sucht. Gerne stehe ich euch dafür zur Verfügung."

Er hat ein ehrliches und freundliches lächeln aufgesetzt, obwohl in seinen Worten kleiner Anflug von Humor mitschwingt, als er von einem Zeichen spricht.
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Macario
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Re: [1077] Ein neues wachendes Auge. [Weihlaer, Macario]

Beitrag von Macario »



Zusammenfassung:
Der Salubri Weihlaer meldete sich auf Geheiß vom Allesfresser in Clavicula in der Kirche San Cassiano, um sich dem Lasombra-Herold Macario vorzustellen und das Gastrecht zu erhalten. Dort traf Weihlaer zunächst auf Pater Ferotello und dann auch auf Macario. Nach einer etwas holprigen Vorstellung machte es der Herold dem Neuankömmling recht einfach, in dem er ihm die nächsten Schritte jeweils anempfahl. Der teils impulsive Weihlaer fand in Macario einen Gesprächspartner, der ihm gewogen schien und so wurde dem Salubri ohne große Umschweife das vorübergehende Gastrecht ausgesprochen sowie eine Aufgabe, die Unterstützung im Lazarett des Toreadors Liviu Cosma im bevorstehenden Konflikt mit Savona, erteilt. Ebenso klärte der Herold den Neuankömmling über die wichtigsten Gesetze, Gepflogenheiten, Orte und Amtsträger in Genua auf. Nur in dem Moment, als da Weihlaer sein Drittes Auge auf der Stirn und rötliches gleißendes Licht in seiner Hand erwachen ließ, geriet der Herold aus dem Konzept und beinahe wäre dies ungut ausgegangen. Doch das Missverständnis konnte das Einhorn erklären und man fand einen Weg das Gespräch dennoch auf gute Weise zu beenden und war sich nun einen Schritt vertrauter.
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Zenon von Kition
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