[1076] Zwischen Bergen, Flüssen und Schweinen [Giada, Paolo]

[Dezember '22]
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Paolo
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Re: [1076] Zwischen Bergen, Flüssen und Schweinen [Giada, Paolo]

Beitrag von Paolo »

"Oh." machte Paolo. "Nun bei den Zuständen auf den Straßen mitunter ist das notwendig. Aber wäre das nicht auch eine Aufgabe des Grafen oder der Stadt? Wurde eurem Herren was gestohlen, was seine Racheglüste geweckt hat nun?" fragte er und lachte etwas als wäre es nicht ganz ernst gemeint gewesen, aber tatsächlich schloss er das nicht aus.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1076] Zwischen Bergen, Flüssen und Schweinen [Giada, Paolo]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Ha, das will ich sehen, wie der Graf bei dem Weg über die Berge oder da unten bei Pavia für Ordnung sorgt”, feixte Massino. “Ich bin mit den Händlern geritten seit ich eine Waffe führen kann und genug Bart zum Rasieren hatte, aber ich hab’ noch nie erlebt, dass die Städte oder der Graf was anderes gemacht hätten als Zoll einsacken.”

Er lachte einmal und griff nach dem Würfelbecher, um zu schauen, was es wohl für ein Spiel werden könnte. “Nah. Noch dazu sind sie in Pavia und Mailand ständig miteinander im Krieg, seit ich die Strecke mache. Nicht, dass Pavia groß genug dafür wäre, aber Mailand hat ein paar Feuer mehr auszutreten. So sieht das da aus.”

“Aber die Händler sind auch nicht blöde. Die Straße wird mehr befestigt und Leute wie ich und Steffo werden bezahlt.” Er nickte Paolo einmal zu. “Nicht, dass nicht vielleicht auch ein bisschen Rache dabei ist. Aber das ist nur gut für uns.”

“Was ist mit dir? Was ist dein Tagwerk, wenn du sonst nichts mit Hunden zu schaffen hast?”
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Paolo
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Re: [1076] Zwischen Bergen, Flüssen und Schweinen [Giada, Paolo]

Beitrag von Paolo »

"Ja leider wahr. Die Pflichten werden immer ungerecht verteilt. Unten am meisten." erwidert Paolo und stößt mit seinem Becher an.
"Die ständigen Kriege sind ein Gräuel. Weiss aber gar nicht was da so genau läuft. Ständig fällt irgendwo irgendwer ein. Bin einfach nur froh nicht drinn zu stecken. Aber dann bist du oder ihr zwei gute Kämpfer?"

"Ich...bzw. wir sind Schreiber und dazu ist das Tageslicht ganz hilfreich, sonst strengt es sehr die Augen an nur bei Kerzenschein dazuhocken. Ich hab aber auch mal ein handfestes Handwerk gelernt. Ich weiss gut anzupacken." Er wollte vor den Haudegen nicht wie ein Lappen dastehen.

"Also spielen wir um Geld?" fragt er dann noch und schaut auf den Würfelbecher den Massino in der Hand hat.
"Kannst ruhig das Spiel bestimmen, wenn du willst."
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1076] Zwischen Bergen, Flüssen und Schweinen [Giada, Paolo]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Massino fischte eine glänzend geriebene Silbermünze aus einer inneren Tasche seiner Lederweste hervor und legte sie auf den Brettertisch. “Gut, Geld”, sagte er. “Rischio”, bestimmte er dann das Spiel, ein einfaches, aber recht verbreitetes Würfelspiel.

“Wir haben ein paar Kämpfe gesehen, Steffo und ich”, sagte er dann. “Ich hab’ angefangen als Späher. Er als Ochsentreiber. Aber bei so einem Handelszug ist keiner einfach nur eine Sache und wenn die ersten krepiert oder bettlägrig geworden sind an Räubern oder im Gebirgspass oder sonst etwas, dann ist man eben, was gerade gemacht werden muss.”

Trotzdem sah er Paolo halb anerkennend und halb mißtrauisch an. “Schreiben, hm? Ja, allein dafür sind deine Arme nicht dünn und deine Finger nicht fleckig genug,” grinste er dann.
Er sammelte währenddessen schon fünf Würfel in den Becher, schüttelte und warf. Nur kurz sah er auf das Ergebnis und verzog sein Gesicht, reichte aber erst einmal Paolo den Becher.


6, 3, 3, 2, 1
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Paolo
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Re: [1076] Zwischen Bergen, Flüssen und Schweinen [Giada, Paolo]

Beitrag von Paolo »

Paolo legte seinen Einsatz von einer Münze dazu und warf die Würfel auf den Tisch:
2 2 5 4 2
ha ha drei gleiche. Erst mal zufireden mit seinem Wurf, gab Paolo den Becher an Marco, der mit Stefano ebenso gegeneinander spielen konnte.

"Besser als nichts, was? Immerhin seid ihr rumgekommen und habt was erlebt und seid noch am Leben. Das ist was wert. Sagt, was war so das gefährlichste was ihr bisher erlebt habt?" Spannende Geschichten waren die besten Geschichten.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1076] Zwischen Bergen, Flüssen und Schweinen [Giada, Paolo]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Massino grübelte kurz über seinen Wurf und strich dann alles bis auf die beiden Dreien wieder ein, um neu zu würfeln.
“Pahh”, machte er, als er den Würfelbecher wieder anhob und ließ sich dann lieber erst einmal von Steffo einen Krug und einen Becher herüberreichen.

“Das Gefährlichste”, sinnierte er. “Ah, da gibt es ein paar Sachen. Räuber, Schnee oben in den Bergen, Steinsturz… .” Er verzog das Gesicht. “Aber ehrlich? Wo mir und Steffo der Arsch auf Grundeis ging, das war hier in Genua. In Clavicula.”

Steffo gab ein Brummen von sich, das man als eine düstere Bestätigung werten konnte, dann trollte er sich, um sich eine Kiste oder einen Hocker zu suchen und zu schauen, was Marco wohl spielen wollte.


“In Clavicula schneiden dir selbst die Kinder die Kehle auf, wenn’s sich lohnt”, erzählte Massino. “Und Steffo und ich, wir saßen da in einem Trinkhaus, wenn man das so nennen kann, und um uns herum saßen die Schurken und Schläger von der Straße und wussten haargenau, wieviel Geld er und ich in den Taschen hatten… .”


[3, 3] 4, 1, 4
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Paolo
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Re: [1076] Zwischen Bergen, Flüssen und Schweinen [Giada, Paolo]

Beitrag von Paolo »

Paolo schaute auf die neu gewürfelten Würfel seines Kontrahenten und lächelte milde. "Sieht so aus als ginge diese Runde an mich."
Er stibitzte sich Massinos Münze und legte seine eigene erneut als Gebot heraus.
Dann nahm er den Becher und ließ seine Würfel für eine neue Runde darin kreisen. Ließ sich durchaus Zeit, damit Massino auch Zeit hatte was zu trinken.

"Aber erzählt ruhig weiter. Das klingt nach einer wirklich spannenden Geschichte. Clavicula ist wahrlich ein furchtbarer Ort und er hat sich kein bisschen verändert. Bis auf die neue Kirche. Hätte nie gedacht, dass Clavi eine bekommt. Dieser Fleck scheint ja immer von Gott verlassen."


Alibimäßig hielt Paolo seinen Weinbecher an seine Lippen, aber trank natürlich nicht davon.

Sodann schlug er den Würfelbecher auf den Tisch und offenbarte seinen Wurf bevor er den Becher an Massino weiterreichte.

1 5 6 5 3

Marco spielte mit Stefano doch etwas anderes und zwar wer es in den wenigsten Versuchen schaffte eine Münze in einen Becher zu schnippen.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1076] Zwischen Bergen, Flüssen und Schweinen [Giada, Paolo]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Stefano war gern dabei. In einer Hand einen Tonbecher, in der anderen eine Münze oder einen flachen Stein - es gab schlimmere Arten, ein wenig Zeit herum zu kriegen. Sein einer Daumen war ein wenig knotig - als wäre er schon arg geschunden worden. Handwerker oder Kämpfer, bei denen dieser Daumen wohl auch einmal etwas abbekam, hatten irgendwann solche Hände wie Stefano.
Das führte allerdings auch dazu, dass er im Münzschnippen nicht sonderlich gut war. Doch das schien ihm herzlich wenig auszumachen, solange der Becher gut gefüllt war und die Unterhaltung gut.

“...tja, da saßen wir also”, setzte Massino seine Erzählung fort und sammelte die Würfel in den Becher zurück. Er fischte eine weitere Münze aus seiner Tasche und legte sie auf den Tisch, während er mit den Würfeln im Becher in der anderen Hand klapperte.

“Der Witz war, dass wir gar nichts Übles im Sinn hatten. Wir sollten wen finden, der keine Frauen leiden kann.” Er lachte auf. “Verrückt, hu? Welcher Kerl mag keine Frauen?!” Er zuckte mit den Schultern und ließ die Würfel rollen.

5, 5, 1, 1, 1 - das Ergebnis ließ Massino seine Augenbrauen hochziehen. “Das behalte ich so!” Er grinste und schob Marco den Becher hin.

“Wahrscheinlich war es dieser verrückte Auftrag, dass Steffo und ich so dumm dastanden. WIr dachten: Klar, heuern wir halt wen an, der nichts besseres zu tun hat. Und wer hat nichts besseres zu tun? Die Penner in Clavicula, die für einen Groschen auch ihre Großmutter verkaufen würden. Und wir wollen keine alten Großmütter sondern einfach nur einen Kerl, der wenigstens so tun kann als würde er keine Frauen mögen. Ich weiß bis heute nicht, was das sollte.”
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Paolo
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Re: [1076] Zwischen Bergen, Flüssen und Schweinen [Giada, Paolo]

Beitrag von Paolo »

Marco erzählte Stefano eine Geschichte eines Bruders aus dem Klosterleben, der einmal versucht hatte mehrere Schüsseln in der Küch ezu jonglieren, nur um dann über seine beiden linken Füße zu stolpern. Da kann man mit den Händen noch so geschickt sein, wenn es die Füßen nicht sind oder der Geist.


Paolo nickte derweil zuhörend zu Massinos Geschichte. Er stimmte ihm mit einem Lächeln zu, aber eigentlich empfand er Männer auch nicht mehr so schlimm als Bettgesellschaft, wie er es früher gedacht hatte oder es immer gepredigt wurde. Aber so Beziehungen zwischen Ghulen und Vampiren waren ohnehin...speziell...

"Das ist ja ein wirklich ein merkwürdiger Auftrag. Aber ich nehme an, dass er einen solchen also gar nicht gefunden habt sondern euch Ärger in diesem Gasthaus eingehandelt hattet aufgrund dieser Frage?" Er schmunzelt und hatte schon eine ganz gute Vorstellung was da abgelaufen sein könnte.

Er nahm den Becher mit den Würfeln und legte die 1,6 und 3 wieder hinein um erneut zu würfeln und erhielt eine 5, 2, 3.
[5,2,3] 5,5
Mit einem Murren schob er seinen Einsatz zu Massino über den Tisch.

"Auf euren Sieg!" fügte er noch an und hob seinen Trinkbecher und spielte das Trinken nur vor, während er Massino so dazu animieren wollte zu trinken.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1076] Zwischen Bergen, Flüssen und Schweinen [Giada, Paolo]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Hossa-weg-damit-auf-n-Sieg!”, erwiderte Massino in einem Atemzug und trank im selben Schwung den Becher leer. Er lachte, schüttelte sich einmal und rülpste ein klein wenig. Dann schob er Paolo die Würfel hin - der Verlierer durfte neu anfangen.

“Wir saßen da also in Clavicula, mit den Taschen voller Geld, um den einen Pisser zu bezahlen, der keine Frauen mag”, erzählte er weiter. “...und Steffo da vorne viel nichts besseres ein als zu sagen: …”

Er machte eine wilde Geste zu Steffano herüber, der das aber gar nicht mitbekam, weil er Münzen schnippte und sich ganz gut unterhielt.

“... ‘Na, wer von euch steht nicht auf Frauen, hu?’”, ahmte Massino also Steffanos Stimme nach. Massino sah zu Paolo zurück und deutete mit beiden Armen seine eigene, große Unschuld bei alledem an.
“Jetzt kannst du dir selber ausmalen, wie tief wir da also in der Scheiße saßen, ja?!”
Gesperrt

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