[1077] Clavicula und seine Bewohner [Vergonzo, Atessa]

[Januar '23]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Atessa Federizzi
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[1077] Clavicula und seine Bewohner [Vergonzo, Atessa]

Beitrag von Atessa Federizzi »

Es war die Nacht vom siebten zum achten Dezember im Jahre 1077, als Atessa erneut von Seiten Raveccas aus das Elysium betrat. Wie gewohnt Schritt sie an den Wachen vorbei - es gab keinen Grund mit ihnen zu sprechen, denn sie war unbewaffnet. Sie wusste das es kalt war, der kalte Rauch aus den Lungen der Lebenden verriet es ihr zumindest. Auch nahm sie die Kälte wahr, aber wie die meisten ihrer Art störte es sie nicht. Kein Verlust.
Sie hatte bisher fast alle ihre Gespräche in auf diesem friedvollen Boden geführt und so hoffte sie auch heute, das tatsächlich ein Dialog zustande kam - mit einem zufriedenstellenden Ausgang.

Atessa strich unter ihrem schwarzen Reiseumhang ihr dunkelrotes Kleid glatt und glitt fast liebevoll über die schwarzen Linien, die in weiten Wellenläufen sich an einem Punkt trafen und dann wieder auseinander flossen. Als sie ihre Kapuze absetzte, kam ein charismatisches Lächeln zum Vorschein und rehbraune Augen, die die Umgebung absuchten nach... nun... einem Verborgenen. Welch Widerspruch.

Ihre Suche blieb erfolglos und so schritt sie ruhig zum Pavillion und ließ sich dort nieder. Sie wusste nicht, was sie erwarten würde, nur das es recht unwahrscheinlich war, das ein schöner Anblick sie ablenken würde.
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Vergonzo Faro
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Re: [1077] Clavicula und seine Bewohner [Vergonzo, Atessa]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Der Nosferatu erschien im Garten und hinkte guter Dinge, freundlich lächelnd, auf den Pavillon zu, die Hände hinter dem Rücken verschränkt.
Woher er genau kam konnte man nur vermuten aber ob er schon länger hier war oder erst gekommen war, war nicht auszumachen.

Wie seid Jahrzehnten nun schon, trug er einen langen und schweren Mantel mit Kapuze. Oft geflickt aber immer noch praktikabel und voller Gerüche von Exkrimente bis hin zu trockenem Stein und Meer konnte eine feine Nase wahrnehmen. Aber um ehrlich zu sein, würde vermutlich kein anderer Clan diesen Lumpen als Kleidung bezeichnen.

Zielstrebig, sich Zeit für jeden Schritt nehmend, betrat er dann den Pavillon und neigte respektvoll das Haupt vor der Dame des Hohen Clan und lächelte charmant.
Er überließ somit ihr, das Gespräch zu eröffnen. Dazu schien er es dabei nicht eilig zu haben und nutzte den Moment sie neugierig zu beschauen.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Atessa Federizzi
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Re: [1077] Clavicula und seine Bewohner [Vergonzo, Atessa]

Beitrag von Atessa Federizzi »

Sie bemerkte irgendwann die Anwesenheit des Nosferatu und erhob sich in einer fließenden Bewegung. Ihr Blick ruhte auf dem laufenden Fleischklumpen, dieser Beleidigung der Ästhetik des Fleisches. Bei allem was ihr wichtig war - sie war so froh, dass sie vorher wusste, dass Vergonzo ein Verborgener war. Somit fiel ihr ein freundliches Lächeln nicht allzu schwer.

Atessa nickte ihrem Gesprächspartner zu.
"Ich freue mich, dass ihr die Zeit finden konntet, Euch mit mir zu treffen, werter Vergonzo Faro. Mein Name ist Atessa Federizzi, Neugeborene aus dem Blut der Rose. Kind des Romian d'Lucacello, Ancilla der Rosen, Kind der Caramia da Napoli, letzter Schwurmeister Roms, Ahn aus dem Blut der Rosen."

Sie legte die Hande auf ihrem Rock ab und sah ihn an.

"Ich hörte ihr seid ein vielbeschäftigter Mann, in Eurer Rolle als Baumeister?"
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Vergonzo Faro
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Re: [1077] Clavicula und seine Bewohner [Vergonzo, Atessa]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Dankend nahm er ihre Reaktion und Vorstellung an und lächelte charmant.
"Es ist mir eine große Freude eine weitere Vertreterin eures Blutes kennen zu lernen wohlwerte Atessa Federizzi, Neugeborene aus dem Blut der Rose. Ich bin Vergonzo Faro, Erster Baumeister Genuas vom Clan der Verborgenen."
Stellte er sich vor und läutete eine positive Stimmung ein, als er fortfuhr.

"Bisher kam ich mit eurem Blute sehr gut aus und es gab die ein oder andere fruchtbare Geschäftigkeit. Ihr habt richtig gehört. Stillstand bedeutet Tod, daher sind meine Hände und mein Verstand stets beschäftigt, sind es schon seid vielen Jahrzehnten." dabei hob er die Hände nach vorne und drehte sie sanft während er selbst auf sie hinunter schaute ehe sein klobiger Zeigefinger an die Schlefe deutete.
"So ihr es mir gestattet, würde ich nach eurer Herkunft fragen und was euer Grund war ins schöne Genua zu kommen. Mir ist durchaus bewusst, dass vor allem in den ersten Nächten in einer neuen Domöne ihr diese Fragen dauernd hört, aber ich hoffe das ihr es nicht leid seid, darauf zu antworten." der Tonfall war gedämpft und ruhig, die hellblauen und klaren Augen suchten ihre Reaktionen ab. Die Hände legten sich vor dem Bauch ineinander.
"Und so ihr euch dafür interessiert, berichte ich euch gerne von mir und dieser Perle Genua."
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Atessa Federizzi
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Re: [1077] Clavicula und seine Bewohner [Vergonzo, Atessa]

Beitrag von Atessa Federizzi »

"Es freut mich Euch kennenzulernen. Wollen wir uns setzen?"
In gleicher fließender Bewegung, wie sie sich erhoben hatte, setzte Atessa wieder und schlug ein Bein über das Andere. Sie schien zu warten, bis sich ihr Gegenüber es bequem gemacht hatte. Ob nun sitzend oder stehend war ihr gleich, es war seine Entscheidung.

Sie lauschte seinen Worten und nickte, nachdem er abgeschlossen hatte.
"Nun, dann hoffe ich, dass auch wir früher oder später fruchtbare Geschäfte tätigen können. Aber eins nach dem anderen." Atesse legte den Kopf schief, schien kurz nachzudenken und ließ ihren Blick schweifen.
"Ich komme aus Salerno und bin im letzten Jahr hier eingetroffen. Die Ereignisse in der Stadt gaben mir die Gelegenheit, einen Neuanfang zu wagen." Sie zuckte mit den Schultern. "Nicht besonders aufregend, ich weiß."
Dann fokussierte sich Atessa wieder auf ihren entstellten Gegenüber. "Aber in der Tat habe ich Interesse an einem Bericht zu dieser Perle. Einige Bewohner durfte ich bereits kennenlernen." Ihr Lächeln blieb und sie schien aufrichtig interessiert. Ihr linke Hand strich eine dünne Haarsträhne hinter ihr Ohr, während sie da saß und wartete.
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Vergonzo Faro
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Re: [1077] Clavicula und seine Bewohner [Vergonzo, Atessa]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo nickte freundlich und dankend, nahm dann Platz und wandte sich Atessa zu damit ihr seine gesamte Aufmerksamkeit zuteil wurde.
"Salerno ist weit weg. Seid ihr zu Land oder übers Wasser nach Genua gekommen? Beide Wege sind durchaus nicht ungefährlich. Aber es freut mich das euer Antlitz Genua unbeschadet erreichte." dann kicherte er glucksend.
"Unsereins hat den Vorteil der Zeit, welcher uns dazu befähigt mehr Neuanfänge zu tätigen als die Menschen, so die Alten uns nicht fressen." kurz wanderte sein Blick unverhohlen ihren schlanken Hals entlang.
"Ich empfinde es durchaus als aufregend wenn Genua neue Gesichter in sich aufnimmt, da dies auch immer den hiesigen Bewohnern etwas neues und fruchtbares bietet. Auf Grund eurer Zugehörigkeit zu den wundervollen Rosen," er kentete seine Unterlippe zwischen Daumen und Zeigefinger und wählte seine Worte mit Gelassenheit,"würde ich zuerst vermuten, euch interessiert das Schöne und Beeindruckende an Genua, aber ich glaube auch das euch mehr als das Offensichtliche interessiert."

Das Verhältnis der Kainiten war stets ein geben und nehmen, ein Austausch von Informationen und das Abschätzen, wie auch die temporären Partnerschaften auf Grund von Gemeinsamkeiten.
"Euren Worten entnehme ich das ich bereits Kontakt zu einem Herold hattet. So ihr diesbezüglich Fragen habt oder es Probleme gab, zögert nicht auf mich zu zukommen. So der Herold seine Arbeit machte, wurden euch eure Clansgeschwister sicher genannt, welche Ämter in Genua vorhanden sind und wer diese bekleidet. Was die einzelnen Jagdgründe betrifft, wo welche Domänen und deren Verwalter sind, die Grundsätze dieser Gesellschaft und dergleichen." kurz beobachtete er ihre Reaktion um zu erfahren, ob sie ausreichend Informationen erhalten hatte, ehe er dann weiter sprach.
"Ich kann euch gerne von meinen Arbeiten als Erster Baumeister berichten, welche eine positive Zustimmung unserer Princeps vorweisen kann. Ich kann euch, so ihr Gelüste habt, öffentliche und nicht ganz so öffentliche Möglichkeiten aufzeigen oder einfach nur eine allgemeine Zusammenfassung der Geschichte Genuas aufzeigen, auch wenn der verehrte Chronist dies wohl besser könnte."
Nun konnte sich Atessa wohl aussuchen, worüber sie gerne mehr erfahren würde. Der Nosferatu gehörte ganz ihr.
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Atessa Federizzi
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Re: [1077] Clavicula und seine Bewohner [Vergonzo, Atessa]

Beitrag von Atessa Federizzi »

In aller Ruhe hörte sie sich Vergonzos Ausführungen und nickte, während er von Ämtern, Jagdgründen und dergleichen sprach.

Ein leises, charmantes Kichern verließ Atessas tote Kehle. "Nun, die Freude über mein unbeschadetes Anlitz teilen wir dann wohl. Ich habe den Weg nach Genua über das Wasser gefunden." Sie schien kurz zu überlegen "Ich vermute, dass ist der deutlich schnellere Weg, wenngleich er mir immernoch recht lang vor kam." Ein kurzes Schulterzucken folgte der Feststellung. "Aber ihr habt Recht, uns gereicht die Zeit zum Vorteil - was sind da also ein paar Wochen auf See. Was ich der Stadt Neues zeigen kann, wird ebenjene Zeit zeigen. Das hängt sicher auch davon ab, wie fruchtbar der Boden hier ist, auf den Ideen fallen."
Atessas Lächeln wurde kurz dünner und ihr Blick dunkler. Wer wusste schon, welche Gefühle durch die Rose huschten. Angst? Wut? Unsicherheit? Nichts davon? Alles?
Dann kehrte das charmante Lächeln zurück.

"Gewiss gäben mir meine Clansgeschwister Recht, wenn ich sage, dass die Schönheit oftmals im Auge des Betrachters liegt. Nun interessiert mich Eure Einschätzung - was wäre das offensichtlich Schöne dieser Stadt, dem man seine Aufmerksamkeit schenken könnte und was denkt ihr, würde mich darüber hinaus interessieren?"

Wusste er irgendetwas über sie? Ihre bisherige Arbeit? Atessa legte den Kopf schief und musterte Vergonzo eindringlich. Sie hatte bereits in einem früheren Gespräch einen Namen gehört, dessen Geschichte sie interessieren würde aber sie wollte abwarten. Da war Neugierde in ihrem Blick.

Und diese Neugierde wich auch nicht, als sie schnell nachsetzte "Und erzählt mir gern von euren Bauwerken, die Euch das Wohlwollen der höchstverehrten Majestät einbrachten. Ich werde sie gerne bei meinen nächsten Spaziergängen bewundern."

Eins nach dem anderen. Informationen kamen immer mit einem Preis, soviel war sie sich gewahr. Außerdem hatte sie wirklich keine Ahnung, wer ihr da eigentlich gegenüber saß.
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Vergonzo Faro
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Re: [1077] Clavicula und seine Bewohner [Vergonzo, Atessa]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Ihr sich verfinsterner Blick wurde dem Nosferatu gewahr und kurz huschte ein Schatten durch seinen Blick.
"Ich freue mich darauf zu sehen, was ihr in Genua beitragen könnt. Solltet ihr je etwas benötigen, zögert nicht mich zu fragen wohlwerte Atessa."
Ein charmanter Augenaufschlag verlieh der grotesken Fratze des Nosferatu kurz etwas warmes, das irgendwie fehl am Platz wirkte.

"Nun offensichtlich wären die meisterhaften Büsten des verblichenen Steinmetzmeisters Toma vom Clan der Drachen, aber vor allem ein paar der Bauwerke, doch am meisten ist es die Schönheit Genuas selbst. Ihr Puls, ihr Wandel, ihre Unnachgiebigkeit in Anbetracht all der Schrecken um sie herum. Um zu ergründen, was ihr darüber hinaus von Interesse finden könntet, müsste man sicherlich mehr über euch wissen. Ich würde sagen ihr wisst zu bezirzen, könnt sicherlich auch selber Hand anlegen und habt zu Lebzeiten die Chance auf Wissen gehabt. Befreit von den Fesseln des Standes seid ihr nun in der Lage all das zu ergründen, was euch zuvor auf Grund von vielen argwöhnischen Augen, verwehrt blieb. Leben. Aber ich denke, es könnte Schreiben sein, dass euch interessiert."
Er war gespannt, ob Atessa darauf reagierte und wie. Gab sie Dinge über sich Preis? Beides würde eine Sprache sprechen und hätte durchaus unterschiedlichen Einfluss auf vieles noch kommende.

"Da ihr danach fragt, wäre es unhöflich euch nicht zu antworten." er kicherte glucksend.
"Nun, ich habe unter anderem das Kloster St. Agnese restauriert und erweitert, das Domus Medicorum in Domus gebaut und mehrfach wieder aufgebaut, einige der alten Handelsstraßen der Römer wieder instand gesetzt und erweitert, den Versunkenen Palast auf der Straße nach Nervi auch Palast der Meere genannt. Angeliques Geschlechterturm am Hafen habe ich errichtet, wie auch San Siro in Burgus umgebaut, die Kirch ein Quinto al Mare, die Burg in Pontedecimo, einige Kontor und Wachstationen, habe beim Giardino della Rosa silenziosa unserem Elysium mitgearbeitet und so weiter....ich vermute es würde euch langweilen wenn ich fortfahren würde. Daher würde ich abschließend einfach sagen, dass ich einen großen Teil dazu beigetragen habe, Genuas Antlitz zu verschönern und schön zu erhalten." sprach er anfangs geschäftig, hatte er an einigen Stellen etwas mühe sich zu erinnern. Manches war schon so lange her, dass es tief in seinem Innern beinahe vergraben war. Doch ein wahrer Baumeister erinnerte sich an jedes Bauwerk.
Er lächelte und nachdem er selbst einen Teil seiner Aufzählung gehört hatte, schien er doch recht stolz darauf zu sein.
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Atessa Federizzi
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Re: [1077] Clavicula und seine Bewohner [Vergonzo, Atessa]

Beitrag von Atessa Federizzi »

Sie erwiderte sein Lächeln, die Finsternis in ihrem Blick war längst verflogen. "Ich werde es mir merken, habt Dank."

Dann wechselte sie den Überschlag ihrer Beine, lehnte sich nach vorn auf ihren linken Arm und lauschte erneut den Worten des Nosferatus. Und ihre Augen weiteten sich mit jedem Bauwerk das Vergonzo erwähnte ein Stück mehr. Sie wusste nicht viel über das Bauen aber sie war sich recht sicher, dass Restaurationen, Straßenbau und der Aufbau neuer Gebäude keine Sache von ein paar Jahren waren. Ihr Gegenüber war alt - im Vergleich dazu war sie ein Küken. Und er der alte Fuchs. Sie musste vorsichtig sein.

Anerkennung und Faszination schwangen in ihrer Stimme mit.
"Ihr seid wahrhaft viel beschäftigt! Das klingt wirklich beeindruckend und ich glaube ich kann die Arbeit und Zeit nicht erfassen, die in all diese Vorhaben geflossen sind. Ich werde wohl einige Spaziergänge benötigen. Sollte ich je die Mittel besitzen, werde ich Euch gern um Euren Rat und Euer Können für eine eigene Bleibe für mich bitten. Ich befürchte nur, dass das noch einige Zeit dauern wird." Sie schien Respekt zu haben, vor seiner Leistung - so etwas schaffte man gewiss nicht ohne Leidenschaft für die Sache.

Dann wurde aus ihrem Lächeln ein freundliches Schmunzeln.
"Zu Eurer Einschätzung - ihr liegt gar nicht so schlecht. Ich sehe den Weg in die Nacht als Geschenk, nicht als Bürde wie manch andere von uns." Sie zuckte leicht mit den Schultern. "Aber ganz frei von Fesseln sind wir dennoch nicht. Es gilt Regeln zu wahren, die unser Überleben sichern und selbst unter uns halten die Diener des Herrn die Zügel in der Hand um uns zu führen." Ob sie diese Führung wollte oder nicht, blieb ungesagt.
"Aber dennoch, das Geschenk das uns zuteil wurde, gibt uns mehr Zeit und Freiheiten, als ich es je für möglich gehalten hätte." Atessa legte den Kopf etwas schief. "Aber dem Schreiben bin ich zugegeben nicht mit Leidenschaft verpflichtet. Ich erfreue mich an den wunderbaren Werken unseres Schöpfers." Sie zwinkerte Vergonzo zu, amüsiert, charmant.

"Mein wohlwerter Clansbruder berichtete mir bereits, dass ein gewisser Toma sein jähes Ende gefunden hat. Sofern es Euch nicht schmerzt - was war sein Verbrechen? Ich hörte, dass auch er sich an den Schöpfungen des Herrn erfreute? An deren, nun...Aufbau."


Wie dünn war das Eis, auf dem sie hier in Genua stand. Liviu hatte nicht fiel mehr als seine kurze Warnung ausgesprochen.
Neugier war in ihrem Blick zu erkennen.
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Vergonzo Faro
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Re: [1077] Clavicula und seine Bewohner [Vergonzo, Atessa]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Als sie sich nach vorne beugte um seinen Worten besser folgen zu können, tat er es instinktiv ebenfalls, nahm dies quasi als Einladung ihr näher zu kommen.
Er nahm ihre warme Reaktionen auf seine Taten wohlwollend auf und lächelte sanft, als er geendet hatte.
"Nun kennt ihr einen Teil Genuas und mein Zutun. Gerne könnt ihr auf mich zu kommen, solltet ihr planen etwas zu errichten, das von Dauer sein soll... aber auch in anderen Angelegenheiten."

Ihr Antwort zu seiner Einschätzung über Sie schien den alten Buckligen zu erfreuen. Auch das er mit dem Schreiben daneben lag, schien ihn zu amüsieren, denn er kicherte glucksend.
"Nun, es ist ein schwerer Akt das Gleichgewicht zu wahren. Gleichgewicht zwischen den Zwängen außerhalb, die man versucht uns aufzuerlegen und dem was wir sind und wollen. Dieser Ort hier, ist nicht der richtige," er deutete durchs Elysium," um das Thema Fesseln und Zügel und Diener des Herren tiefgehender zu besprechen." gab er an mehr sagen zu können, es aber nicht hier tun zu wollen.

"Gerne biete ich euch Hilfe dabei an euren Weg und euer Unleben freier zu gestalten, als es die von euch erwähnten Regeln und deren Bewahrer gerne sehen würden oder euch erlauben. Ihr macht auf mich nicht den Eindruck als würdet ihr danach streben ewig beherrscht und bevormundet zu werden in dem was ihr seid."
Und so bot er Atessa eine weitere Sache an bei der er glaubte, sie würde daran Interesse haben können.
Nun ging er auf ihre letzten Worte ein.
"Denn das Werk Gottes ist groß und vielseitig, doch am interessantesten sind wohl das Leben und die Lebewesen, in unseren Augen somit wohl die Menschen. Stets bemühen sie sich zu überleben, sie gehen leicht kaputt und sind doch so zäh wie Leder. Sind stets auf der Suche nach Führung und wünschen sich dennoch frei zu sein. Sind Nahrung, Unterhaltung und Studienobjekt zugleich für uns und manch einer sticht heraus und erhält als Geschenk unsere Aufmerksamkeit."
Er lächelte ein Lächeln, das weit weg von Menschlichkeit war und wie eine mysteriöse Macht, die über den Menschen am Nachthimmel schwebte, auf sie herab lächelnd.
"Wie tief und in welche Richtung führt euch euer Interesse an den Geschöpfen des Erschaffers?" fragte er dann nach.
"Es schmerzt mich einen Meister des Handwerks verloren zu haben. Wie ihr sagtet, die Zeit gewährt und Chancen die den Menschen verwehrt bleiben. Verratet mir euren Weg durch die Nacht wohlwerte Atessa, als Preis dafür das ich euch das Verbrechen Tomas erzähle?" bot er ihr einen Handel an.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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