[1071] Stillschweigen [Giada, Liutprand, (SL)]

[Juli '22]
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Il Canzoniere
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Re: [1071] Stillschweigen [Giada, Liutprand, (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Richard nickte, als ob er der klaren Aussage, das das Blut der Könige in sechzig Jahren in Genua herrschen würde nichts mehr hinzuzufügen habe.

Dennoch begann er erneut zu sprechen: "Calistus folgt der via mercator. Es muss also lediglich ein Angebot hereinschwirren das ihm gut genug erscheint, dann schlägt er zu. Auch weil er damit den schwelenden Konflikt mit Genua aus einer Position der Stärke heraus beilegen kann. Mitspracherecht bei einem pisanischen Beitritt hat Genua und damit Aurore keins. Es liegt also komplett in den Händen der Lasombra.

Bislang haben sie Aurore zur Stabilisierung Norditaliens benötigt. Aber wenn sie Pisa, Mailand, Turin vorweisen können, benötigen sie sie nicht mehr. Der schwarze Seneschall als vierter in der Riege nördlicher Lasombraprinzen würde ihnen viel besser in den Kram passen. Zumal die byzantinische Bedrohung in Italien gebannt ist und die Etrusker die Füße still halten. Das Blatt wendet sich zu unseren Ungunsten. Aber noch haben wir Zeit zu reagieren. Auch die tedescische Allianz möchte unser Geblüt an der Macht in Genua wissen. Wir bieten euch daher an euch bei diesem Unterfangen zu unterstützen. Einem Putsch seitens der Lasombra muss etwas entgegengesetzt werden. Wir könnten euch beim Aufbau einer Sicherheitsinfrastruktur und mit Personal weiterhelfen, wenn ihr wünscht. Auch mit Ressourcen oder Informationen aus anderen Domänen, wenn euch dies hilft. Seid versichert das wir in die gleiche Richtung arbeiten."
begann er mit den generellen Befürchtungen, wegen denen er offenbar hier war.

Dann wandte er sich Votori zu: "Was den Grenzkonflikt mit Savona angeht: Liutprand von Savona handelt nach meinem Wissen ohne Anordnung von oben. Er möchte diese Konflikt eskalieren. Es ist also gut möglich das er eigene Pläne verfolgt, immerhin hat Genua vor einigen Jahren einfach beschlossen das die Ortschaft um die es geht..." offenbar kannte Richard nicht einmal den Namen Votori "zur Domäne Genua gehört. Zuvor hat sie seit jeher zu Savona gehört, wie auch kirchliche-sterblicher Ebene. Liutprand von Savona war damit sicherlich nicht allzu glücklich. Ich nehme an der versucht nun, mit der tedescischen Allianz im Rücken, seine Pfründe zu halten....oder besser zurückzuerhalten." stellte er seine Theorie in den Raum. "Auch möglich wäre, das er sich einer Gruppierung innerhalb der tedescischen Allianz angeschlossen hat die einen kurzen, heftigen Schlagabtausch mit der See präferiert. Da Korsika verloren ist, möchte man eine Abtauschdomäne sichern die den mailändischen Nachschub einschränkt. Genua ist hierfür prädestiniert. Sollte Genua im Krieg von der tedescischen Allianz genommen werden, wird man mittelfristig Mailand und Turin einnehmen können, so die TheorieWie ihr meinen Worten entnehmen könnt, bin ich kein Anhänger dieser Theorie. Ich bin gegen einen kurzen, heftigen Schlagabtausch zwischen der See und uns. Ich befürchte das Pavia in einem solchen Fall schwer in Mitleidenschaft gezogen werden würde.

Vermutlich gibt es auch auf Seiten der See solche die den Vorteil in einer militärischen Eskalation des Grenzkonflikts sehen. Oder nicht? Was meint ihr hierzu?"
blicker er dann Liutprand nachdenklich an.
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Liutprand
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Re: [1071] Stillschweigen [Giada, Liutprand, (SL)]

Beitrag von Liutprand »

Liutprand lauschte weiterhin sehr nachdenklich den Worten des Deutschen und strich sich ein paar Mal nachdenklich über das Kinn.

"Dem ist so." Stimmte er der letzten Aussage Richards zu, dass es auch innerhalb der See der Schatten Kräfte gibt, die einen Vorteil in einer Eskalation sähen.

"Und je nachdem wie der Konflikt verläuft, wird die See ihn nutzen. Wenn der Grenzkonflikt eskaliert, werden sie darauf drängen, dass Savona eingenommen wird. Sollte Aurore untätig bleiben, wird man Ihr Schwäche vorwerfen, was als Anlass zu einem Putsch dienen könnte. Erschwert wird die Sache noch, dass auf den Blutvogt von Savona von Aurore vor einigen Jahrzehnten eine Blutjagd ausgerufen wurde."

Liutprand dachte nach.

"Somit liegt es in unser beider Interesse, dass es nicht zu einem Krieg kommt. Wenn Ihr Liutprand von Savona nicht direkt beeinflussen könnt, sind Informationen über seine Pläne sicher von Vorteil. Womöglich könnte man im Falle einer Eskalation diese Pläne im Keim ersticken."

Er straffte sich ein wenig.

"Was Euer Angebot der Unterstützung betrifft, eine Ursurpation durch die Lasombra zu verhindern...was verlangt Ihr als Gegenleistung?"
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Il Canzoniere
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Re: [1071] Stillschweigen [Giada, Liutprand, (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Richard nickte auf Liutprands Kommentar bezüglich der Informationen hin.
"Ich nehme an derlei Informationen kann ich besorgen - zumindest von dem was von Savona aus an unsere Bundesgenossen in den Alpen geschickt wird. Wir müssen jedoch darauf achten das sowohl Aurore von Genua als auch Liutprand von Savona ihr Amt und ihre Domäne behalten. Einen Prinzenwechsel in einer der beiden Domänen würde auch die andere unweigerlich erneut in den Strudel der Ereignisse ziehen, den die Lasombra versuchen heraufzubeschwören. Wir haben bereits Nizza an die Toreador verloren. Verlieren wir jetzt Savona und Genua, haben wir die gesamte Küste abgeben müssen und keinerlei Zugang mehr zum westlichen Mittelmeer. Ganz gleich in welchem Machtblock. Ich appelliere also an euer Blut das ihr uns ebenso helft Liutprand von Savona in Savona an der Macht zu halten."

Auf die zweite Frage Liutprands hin überlegte er einen Moment, zu kurz um nicht klar zu machen das er sich nicht im vorhinein schon darüber Gedanken gemacht hatte, aber genügend lang um die Bedeutung dieses Gesprächs zu betonen: "Ebensolches. Wie ihr wisst, führen wir Krieg gegen einige Gruppen Lasombra. Nicht gegen die See oder Venedig oder eine Anzahl anderer Domänen, aber gegen solche die zuvor eskalativ in unsere Domänen in den Alpen eingedrungen sind. Die mehrere unserer Prinzen gestürzt haben. Wir haben den Spieß umgedreht und einige ihrer Prinzen gestürzt, aber aktuell steuert es auf einen langen, ermüdenden Patt zu." begann er ein wenig mehr Kontext zu geben, dann fuhr er fort.

"Ich spreche natürlich von Mailand. Totila ist ein Kriegsherr, das hat Genua ja an seiner eigenen Haut erfahren, wie auch Aurore an der ihren. Er steht in Verhandlungen mit der See, um sich ihr anzuschließen. Sollte er das tun, würde Genuas Bedeutung für die See im Norden stark nachlassen. Natürlich würden sich die Lasombra in Mailand, in Turin und Pisa zusammenrotten und Aurores Domäne zwischen sich zerreiben. Anders sähe es aus wenn Mailand fällt. Dann wäre Norditalien von unserem Blut beherrscht. Ebenso Mittelitalien wo die Etrusker regieren. Hardestadt würde sich jenen Schlachtfeldern zuwenden auf denen er fremde Clans niederstrecken kann, wie er es immer getan hat. Den Balkan und seinen Omenkrieg. Vielleicht sogar Byzanz. Und die See kann sich auf ihren iberischen Krieg konzentrieren und auf das östliche Mittelmeer." ging er einen Moment auf die strategische Perspektive ein.

"Die einzige Information an der ich daher - ebenfalls zur Verhinderung der Ursurpation durch die Lasombra - interessiert bin, ist die Marschroute der venezianischen Söldner die in Genua anlegen, die Stadt passieren und von dort nach Mailand marschieren. Wo genau kommen sie wann entlang? Insbesondere außerhalb der Domäne Genua." der Mann hatte offenbar wirklich etwas gegen die Kinder der Dunkelheit.
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Liutprand
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Re: [1071] Stillschweigen [Giada, Liutprand, (SL)]

Beitrag von Liutprand »

Das Gespräch lief noch eine Weile, bis eine Form der Vereinbarung getroffen wurde. Dann trennten sich die Wege der beiden Ventrue.



Zusammenfassung: Unter Vortäuschung falscher Tatsachen lockte Richard von Tann, der Blutvogt aus Savona und Neugeborener vom Clan der Könige Liutprand in ein kleines Tal an der Grenze der Domäne Genua. Richard warnte Liutprand vor einem Putsch der Lasombra und bot seine Unterstützung und Hilfe an, um den Clan der Könige auf dem Tron zu halten. Die beiden ventrue kamen zu einer Vereinbarung und trennten sich in dieser Nacht friedlich von einander.
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