[1075] (Ver-) Kreuzungen [Benjamin, Vincente]

[November '22]
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Benjamin
Assamit
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Re: [1075] (Ver-) Kreuzungen [Benjamin, Vincente]

Beitrag von Benjamin »

„Nein dürft Ihr nicht.“ erklärte Benjamin zwar freundlich aber bestimmt. Was auch immer er tat schien privat verbleiben zu sollen.

„Nur weil jemand politisch ist, heißt dies ja nicht, dass er nicht auch neutral sein kann. Und Uch glaube ihr verwechselt die Erfüllung der Aufgabe beziehungsweise Engagement um die Domäne mit dem Spiel. Man muss nicht geliebt und geachtet werden um respektiert zu werden. Wer nützlich oder mächtig ist dessen Wert in einer Zusammenarbeit setzt sich anders zusammen als gesellschaftlicher Stand. Auch wenn einem das von der wohlwerten Harpyie oft anders sverkauft wird. Was natürlich nicht an dem Umstand liegt dass sie an solch einer Vorstellung von einer Leiter auf der man sich nach oben arbeitet immer am meisten profitiert und stets unter den Neugeborenen ganz oben steht. Erbärmlich wenn ihr mich fragt.“ in Benjamins Gesicht lag Mitleid.

„Zum Beispiel habe Ich kein besonders gutes Verhältnis sowohl mit der wohlwerten Harpyie als auch mit dem wohlwerten ersten Liktor. Trotzdem macht man mit mir Geschäfte. Wäre die Aussage der Harpyie wahr, wie kommt es zu diesem Umstand?“ Benjamin grinste und schaute fragend Vincente an.
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Vincente Carlos
Lasombra
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Re: [1075] (Ver-) Kreuzungen [Benjamin, Vincente]

Beitrag von Vincente Carlos »

Gut, sollte der andere vorerst seine Geheimnisse für sich behalten. Zumindest hatte er es nicht mit einer Lüge versucht, was auch etwas heißen mochte.

„Die Frage ist doch, ob die Neutralität dann auch von anderen so gesehen wird. Oder ob nicht immer angenommen wird, das man auch auf einer zumindest ähnlichen politischen Seite steht. Zugehörigkeit durch Assoziation, wenn man so will.“ Es war tatsächlich recht friedlich hier. Fast konnte man vergessen, dass sie beide Mörder waren. „Als Neuankömmling ist es entsprechend schwierig vorherzusehen, wie eine Entscheidung, in jungen Jahren getroffen, einem später auf die Zehen fallen kann. Und doch muss eine Wahl jetzt getroffen werden.“

Er lauschte Benjamin. „Gesellschaftlicher Stand kann einem beim Erreichen der Ziele nützen. Insbesondere, wenn andere durch den Kontakt zu einem fürchten müssen, dass die Eigene Reputation durch den Kontakt leiden könnte. Er erhöht die Preise für Hilfe und Gefallen und mag manches Erschweren. Der eigene Stand ist somit sicher nicht ganz unwichtig.“ Die Bank war ein wenig unbequem, vielleicht hätte er sich ein Kissen mitbringen sollen. Er rutschte ein wenig hin und her, bis er es wieder bequemer hatte. „Ich schätze, man muss etwas haben, an das andere nicht so schnell selbst herankommen können. Seien es Ressourcen oder Kontakte, nur um zwei Beispiele zu nennen. Insbesondere, wenn man Gefallen bei hohen Amtsträgern haben möchte.“ Er fragte sich, was Benjamin haben mochte, dass sowohl der erste Liktor als auch Iulia mit ihm handelten. Sicher verfügten doch beide über eigene Ressourcen, sodass sie Dinge selbst vorantreiben konnten, so sie denn wollten. Vielleicht musste es ja schnell gehen und daher brauchten sie ein Netzwerk, das bereits bestand und nicht erst aufgebaut werden musste. Interessant.

„Außerdem“, fügte er hinzu, „Man kann jemanden durchaus hassen und ihn dennoch für sich arbeiten lassen. Es kommt wohl immer darauf an, was einem wichtiger ist. Der Zwist, oder das Ziel, das man erreichen möchte.“ Er machte eine kurze Pause. „Man sollte auch nicht vergessen, dass uns die Ewigkeit geschenkt ist und wir Zeit haben. Indem man Kontakt zu jemandem pflegt, so hat man auch immer die Möglichkeit die Verfehlungen eines anderen zu bemerken. Und zu sammeln.“ Er grinste wölfisch. „Wie sagt man doch gleich? Man solle Feinde nicht mit zu langem Arm von sich halten, oder so ähnlich? Aber das ist nur eine Theorie.“
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Benjamin
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Re: [1075] (Ver-) Kreuzungen [Benjamin, Vincente]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin überlegte eine Weile auf den Worten Vincentes herum und antwortete diesem schließlich während er ihn offen heraus anblickte.

„Nun Ich bin der Meinung dass die beiden Herolde für euch die am leichtesten zu erreichenden und dennoch gesellschaftlich anerkannten Fürsprecher wären, welche euch nicht in die eine oder in die andere Richtung im Ringen der Magister und der Könige drängen würden. Politisch sind sie sicher beide, aber nicht parteiisch.“

„Ich hätte eine Gegenfrage zu eurer Aussage bezüglich dessen dass man auch jene die man nicht leiden will nutzen kann. Wird man hier nicht im Gegenteil selbst benutzt wenn man mit jemandem verkehrt mit dem man am liebsten nichts zu tun haben wollen würde? Benutzt von den Alten die einem vorgaukeln man müssender Gesellschaftliche Rangordnung aufsteigen um sich einen Namen zu machen? Von der Gesellschaft als Ganzes die einen zu einer Handlung bringt die man eigentlich nie tun wollte? Und schlussendlich von sich selber, weil man ein Spiel spielt was man überhaupt nicht spielen wollte, aber es aufgrund von Außeneinflüssen trotzdem tut?“ erläuterte er seine Gedanken dazu, dieses Mal etwas ausgiebiger.
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Vincente Carlos
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Re: [1075] (Ver-) Kreuzungen [Benjamin, Vincente]

Beitrag von Vincente Carlos »

Vincente nickte „Habt Dank, ich werde euren Vorschlag in Erwägung ziehen und mich mit ihnen in Verbindung setzen, um die Frage der Fürsprache zu klären.“ Er lächelte.

Die anderen Worte ließen ihn nachdenken, dann schüttelte er kurz sacht den Kopf, wie um eine Fliege zu verscheuchen. „Ich sehe, ihr habt euch mit dem Thema schon länger und intensiver auseinander gesetzt“, räumte er ein. „Ich sehe offen gesagt nicht, wie man in irgendeiner Gesellschaft leben und gleichzeitig eine Insel sein und bleiben kann. Wenn man nicht fast schon.. und bitte verzeiht mir die Wortwahl, allmächtig fast schon göttlich ist, so wird man über lang nicht ohne Zutun anderer auskommen können. Von daher wird man auch nicht ganz umhinkommen, auch mit Feinden zusammen zu arbeiten, und sei es nur, indem man ihre Ressourcen indirekt über dritte oder vierte nutzt. Und damit muss man automatisch auch der Etikette folgen, und sei es auch nur in Abstufungen.“
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Benjamin
Assamit
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Re: [1075] (Ver-) Kreuzungen [Benjamin, Vincente]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin nickt leicht zu Vincentes Worten. "Natürlich habt Ihr mit eurer Aussage recht, dass man komplett isoliert nur wenig zu Stande bringen wird. Es ist schlichtweg unmöglich auch nur mittelgroße Unternehmungen und Pläne alleine in die Tat umzusetzen. Diese Tatsache beinhaltet meiner Meinung nach jedoch nicht im Umkehrschluss dass Ich die Ressourcen jener die Ich verachte als Unterstützung meiner Pläne benötige. Die Etikette ist keineswegs unbedeutend, gesellschaftlicher Stand durchaus nützlich aber beides ist sicherlich nicht das Alpha und das Omega einer Existenz wie der Unseren. Ihr könnt ebenso durch Erfolge um die Krone, einem anderweitg guten Leumund, außerhalb einer gesellschaftlichen Rangfolge, und schierer Macht zu einer attraktiven Option für Gefälligkeiten werden." versuchte er seine Worte abermals detaillierter darzustellen.
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Vincente Carlos
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Re: [1075] (Ver-) Kreuzungen [Benjamin, Vincente]

Beitrag von Vincente Carlos »



Zusammenfassung:
Vincente begegnet bei seinen Streifzügen durch das Elysium zufällig Benjamin. Er setzt sich zu dem jungen Mann und während sie auf den kleinen See blicken, beginnen sie eine Unterhaltung. Auf Nachfragen hin erklärt Benjamin, dass Vincente die Herolde der Stadt als mögliche Fürsprecher in Betracht ziehen sollte. Anschließend dreht sich das Gespräch vorrangig um die Etikette und ihr Stellenwert bzw. Stellenwert, den man der Etikette vielleicht besser nicht geben sollte.
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