[1079] Ein Wunder, gleich zwei Einhörner. [Nicolo, Weihlaer, offen]

[Allegra Aldighieri]

Allegra schaute zu Mariam hinüber.

"Ich könnte die Blutsdienerin mit einem Necroprosopeion belegen. Es würde ihr ergehen wie Eurydike nach dem Schlangenbiss, ihre Anmut würde in die Unterwelt hinabfahren und ihre Züge aschfahl, ihre erkühlenden Glieder würden erstarren, und sie würde ein armseliges Ding, zwischen Tod und Leben hängend. Eine sehr scheußliche Sache für das hübsche Ding, und, noch viel wichtiger, etwas das den Hüter und seine Blutsdienerin gegen mich aufbringen würde."

Sie schüttelt den Kopf.

"Nein, selbst wenn ich freie Hand hätte, das wäre nichts was ich leichtfertig einsetzen würde. Da müsste es schon so weit sein, dass die Alternative wäre dass Mariam ansonsten jetzt gleich unter Atessas Fängen stirbt - und das auch nur, wenn ich vertrauenswürdige Zeugen dafür hätte dass es nicht anders ging.

Ich würde es lieber mit den Einhörnern versuchen, was meinst du?"

[Nicolo Trevisan]

Nicolò hörte erst aufmerksam seinem Clansbruder zu, besonders bei der Erwähnung der Visionen, war Neugier in seinen Blick deutlich zu sehen.
Schließlich aber schüttelte er den Kopf. Er hatte seine Stimme wieder gesenkt und vermied es scheinbar bewusst direkt zu den anderen Kainiten im Elysium herüberzuschauen. Stattdessen betrachtete er sie aus den Augenwinkeln.
"Hier ist nicht der richtige Ort. Das sind Angelegenheiten der Kinder Saulots und sie sollten nicht an andere Ohren gelangen. Daher muss ich euch vertrösten.
Doch will auch ich mich mit Euch darüber unterhalten. Wenn Ihr wollt, trefft mich in der morgigen Nacht, am besagten Ort."

Nicolò lehnte sich danach etwas zurück und betrachtete Weihlaer noch einmal genauer, bevor er wieder mit normaler Stimme weitersprach
"Es ist nicht nur die Ahnenreihe, auch wenn ihr bei einer formalen Vorstellung wenigstens Euren Erzeuger und Clan nennen solltet. Tut Ihr das nicht, zeigt das entweder, dass Ihr mit Eurem Erzeuger gebrochen habt oder ihn nicht kennt. Beides ist nicht förderlich für Eure Stellung in unserer Gesellschaft.
Sie gab mir auch deutlich zu verstehen, dass Eure Kenntnisse der Etikette, nun... zu verbessern wären..., durch ihr knappes Nicken Euch gegenüber hat sie wiederum ihre Meinung zu Eurer Stellung ausgedrückt."
Nicolò schloss kurz die Augen und kniff mit zwei Fingern der linken Hand an seine Nasenwurzel. Dann legte er die Münze in die Hand von Weihlaer zurück und schloss dessen Finger darum. Bei der kurzen Berührung war festzustellen, dass sich Nicolòs Hand angenehm warm anfühlte.
"Wenn ich die Möglichkeit habe, nehme ich mein Schicksal lieber selbst in die Hand. Ich kann Euch nur raten, wenn Ihr dem höchst verehrten Prinz gegenüber steht, solltet Ihr wissen, was Ihr wollt und es sollte von einer gewissen..." Nicolò stockte und suchte scheinbar nach dem richtigen Wort , "Wichtigkeit für Euch oder der Domäne sein. Ich denke Ihr wisst was ich meine?"
Fragend sah er seinen Bruder im Blute an.
"Ich kann für Euch Fürsprache halten, aber zunächst müsst Ihr Eure Kenntnisse in den Umgangsformen verbessern. Dazu solltet Ihr mit der wohlwerten Julia, der Harpyie von Genua und Kind der höchst verehrten Princeps sprechen und sie bitten, Euch zu unterrichten.
Wenn Ihr wollt, kann ich in Eurem Namen um eine Audienz bei ihr ersuchen.
Was euren Wunsch betrifft, kann ich euch nichts versprechen, da es mir in meiner Position nicht zusteht, mehr als die Bitte um eine Audienz bei der höch verehrten in Eurem Namen zu stellen."

Dann nickte er kurz zur alten Greisin und der Kappadozianerin herüber.
"Die beiden scheinen sich über uns unterhalten zu haben, zumindest haben sie hierher gedeutet."

[La Strega]

Die alte Vettel hörte fasziniert den Ausführungen der Kappadozianerin zu und schien das was sie sagte aufzusaugen wie ein Schwamm und formte mit dem Mund erstaunte Ausdrücke.

"Du musst mir bei Zeiten unbedingt mal erklären, wie das geht."

Sagte sie mit deutlicher Gier in der Stimme. Etwaige Einsprüche von Allegra wedelte sie mit einer zittrigen Handbewegung weg und deutete auf die Salubri.

"Ja vielleicht hast Du recht. Reden wir mit ihnen."

Sie begann ohne zu zögern auf die beiden Einhörner zu zu humpeln. Atessa schien aus ihrer Aufmerksamkeit völlig verschwunden zu sein.

[Weihlaer]

"Ich weiß nicht genau was Ihr meint. Aber die wohlwerten Amtsträger würde ich gerne von mir überzeugen."

Weihlaer holt aus seiner Tasche eine weitere Sibermünze und sagt: "Denn muss wohl doch ich derjenige sein, der es tut."
Er Atmet einmal ein und einmal aus wärend die münze auf dem Tisch rotiert.
Für 3 Sekunden, 2 Sekunden... bleibt sie auf der seite stehen, bevor diese "Tails" zeigt.*

"Gerne besuche ich euch dennoch morgen Abend." Er steckt sich die Münze wieder in die Robe und geht bestimmt auf Atessa zu, wobei er schweigend die Nosferatu Dame ignoriert.
Auf seiner sonst flachen Stirn richtet sich, so wie es aussieht, etwas aus. Etwas rundes. Aus dem leicht blutigen Horizontalen riss wird ein weiteres Auge.

"Entschuldigt, manchmal kommt es raus raus... zum spielen." Dabei trägt er einen nicht ganz so sicheren Gesichtsausdruck.*

Er fasst Lady Federizzi an Ihr brustbein und flüstert in Ihr Ohr:"vergesst nicht Eure Lunge zu nutzen... oder ist es das Herz welches euch gerade in Versuchung bringt?"



*
*Münze:

Spoiler!

Request: [1d100] Roll: [52]

*Salubri Auge:

Spoiler!

Request: [7d10] Roll: [9, 9, 9, 7, 7, 1, 1] = 3 Erfolge

[La Strega]

Tatsächlich schien die Nosferatu von der plötzlichen Bewegung des Salubri überrascht. Sie hatte ihn angelächelt, was bei ihrem Gesicht eher ein hässlichen Grinsen war, und wollte gerade etwas sagen, als er schon an ihr vorbei rauschte und die alte Vettel Weihlaer verdutzt hinterher sah.

Sie bemerkte die komische Stelle auf seiner Stirn durchaus und glotzte diese ungeniert an. Als der Salubri dann Atessa so einfach an die Brust fasste, blickte die alte Strega einmal kurz fragend zu Nicolò, bevor sie das Schauspiel mit unverhohlener Neugier beobachtete und aufmerksam lauschte.

Dieser Abend war das beste, was sie seit einer langen Zeit im Elysium gesehen hatte.

[Allegra Aldighieri]

Allegra schüttelt energisch den Kopf bei Stregas Frage nach dem Geheimnis der Necroprosopeia. Sie war wahrlich keine Heilige, aber gewisse Dinge gehörten einfach nicht in unbefugte Hände.

Die Kappadozianerin begab sich wieder zu den Einhörnern.

"Wohlwerter Nicolo, werter Weih..." - da stürmte schon der jüngere Salubri an ihr vorbei, auf Atessa zu. Allegra sah einen Moment perplex nach, und wandte sich dann wieder Nicolo zu.

"Nun, wohlwerter Nicolo, was ich sagen wollte, ist, dass die werte Atessa Federizzi ein Leiden der Seele erlitten zu haben scheint. Sie kann ihr ganzes Sinnen und Trachten nur noch auf die Blutsdienerin richten, und weist sogar eine gute Freundin wie mich körperlich grob ab. Es ist als wäre sie in Minne entbrannt, ein sterbliches Empfinden das unsereins nichts mehr anfichten sollte.
Aber euer Clansbruder scheint die Lage schon erkannt zu haben. Ich hoffe, die Heilkunst in Porto Maurizio steht in größerer Blüte als das dort übliche höfische Betragen."

Das Gesicht dem Amtsträger und den Rücken Weihlaer zugewendet entgeht ihr das Schauspiel des dritten Auges.

[Atessa Federizzi]

Zufriedene Entspannung hatte sich Atessa breit gemacht, seit sie in Ruhe mit Mariam am Tisch saß und sie betrachten konnte. Was für ein wunderbarer Anblick! Und ihr Geruch, so verführerisch! Jede Farbe, die die Toreador wahrnahm war intensiver, jedes Geräusch, dass ihre Gegenüber macht war deutlicher - es war ein Fest für die Sinne der Rose und sie liebte es dieses Fest zu feiern - wenn es nach ihr ging, die ganze Nacht durch!

Die unliebsamen Erlebnisse der Minuten zuvor waren in den Hintergrund gerückt - nichts weiter als eine unangenehme Erinnerung, die es zu vergessen galt. Atessa spielte mit einer ihrer eigenen Haarsträhnen und setzte zu irgendeiner sinnlosen Belanglosigkeit an, ihre Stimme war warm, schmeichelnd, verführerisch. "Sagt, Mariam..."

Und dann landete eine tote Hand auf ihrem Brustbein, verzerrte die bunten Farben in ihrem Blick und riss Atessa halb aus ihrem Tagtraum. In einer ruckartigen Bewegung schlug sie heftig nach der Hand des Fremden und drehte ihren Kopf so, dass sie sowohl Mariam, als auch den Salubri sehen konnte. Hatte sie Allegra zuvor noch geschoben, war der Schlag jetzt ungebremst.
Als Atessa das Wort in Richtung Weihlaer erhob, war ihre Stimme eher ein Grollen, als der warme Wohlklang, den sie zuvor noch innehatte.

"Fass mich nicht an!"

Die entspannte, fast schon laszive Haltung, die die Toreador zuvor eingenommen hatte, war einer Anspannung gewichen, die nichts Gutes verhieß, wenn man sie denn weiter provozieren würde.

"Jetzt verschwinde..."

Entweder hatte sie die Worte des Einhorns nicht gehört oder aber sie hatte sie ignoriert. Auch schien sie nicht zu begreifen, dass er eine seiner Kräfte auf sie anzuwenden versuchte - sein Glück. Aber was auch immer er versucht hatte, es schien nichts zu bewirken, außer das es die Rose erneut gereizt hatte.

Ihr Blick wanderte wieder auf Mariam und ihre Anspannung schien ein wenig nachzulassen, sie räusperte sich. "Verzeiht, wo waren wir..." Das Grollen war verschwunden.

[Weihlaer]

Weihlaers Augen werden groß als er seit langem wieder echte Emotionen sieht.
"...Also das Herz.", denkt er sich und beginnt leicht zu grinsen.

Er wartet darauf das jemand anderes das Wort ergreift, bevor er die peinliche Stille aufhebt.

"...Ihr wolltet euch gerade näher kennen lernen." ,sagt er bevor er noch ein schneller gesprochenes: "Viel Glück.", anhängt.
Das ging anscheinen an beide Parteien als sein blick, zwischen Mariam und Atessa hin und her wandert.

Er begibt sich zu La Strega und verbeugt sich, wobei das Auge auf der Stirn verschwunden ist, als er sein Haupt wieder erhebt.
"Entschuldigt.", sagt er bevor er das lächeln von vorhin wiedergibt.

[La Strega]

La Strega betrachtete Weihlaer mit unverhohlener Neugier. Ihr Blick schien auf alles zu achten...auf dieses dritte Auge, auf seine Bewegungen, die Hand auf der Brust der Rose.

Dann sah sie ihn ebenso neugierig wie leicht überrascht an, als sich der Salubri vor der alten Nosferatu verbeugte und legte den Kopf vergnügt glucksend schief.

"Wofür genau, mein Junge?"

Fragte sie nach und die Art implizierte, dass sie von mehr als einer Sache wusste, für die sich der Salubri entschuldigen könnte. Aber die Frage klang nicht bösartig, sondern vergnügt neugierig.

Wahrnehmung + Gewahrsein gegen 8 mit WK: 10, 9, 7, 5, 3, 3, 2 (3 Erfolge)

[Weihlaer]

"Generell halte ich es für sozial sich regelmäßig bei jemanden zu entschuldigen. Haha", sagt er bevor er nach seinem selbstgefälligem lachen weiter spricht.
"In Eurem Fall hatte ich allerdings das Gefühl, Euch übergangen zu haben."

Er nickt leicht in die Richtung der Rose, öffnet seinen Mund aber entscheidet sich doch dagegen noch etwas hinzuzufügen. Er grinst breit.
Seine Augen scheinen die Schrumpelige Haut zu begutachten. Ob er mit der Zeit sogar eine Möglichkeit findet dieses Makel zu korrigieren? Wollen die Verborgenen das überhaupt?

"Aber wenn ich schon dabei bin, entschuldige ich mich schonmal präventiv für meine Zukünftigen...Verbrechen... nein, Unhöflichkeiten... ja, das passt besser."

Er schaut zum Clansbruder und wieder zurück zur Nosveratu.
"Ihr seht alt aus.", sagt Weihlaer bevor er realisiert was er gerade gesagt hat. "Ich meine... atemberaubend."
"Das passt hier auch nicht so ganz", denkt er sich.
Räuspernd versucht er seinen Fehler zu überspielen.
"Ähem... worauf ich hinaus wollte: "Ihr könnt mir doch sicher sagen, welches Verhältnis unsere Clans innerhalb dieser Stadt pflegen, oder nicht?"