Er nickte und beruhigte seine Gedanken, um sich dem Themenwechsel zu widmen. Mit einem Ahnen zu sprechen war nie angenehm, Aurore war da keine Ausnahme. Auch wenn es vordergründig so schien, als wäre dies hier eine entspannte Plauderei, so war doch selten etwas so weit von der Wahrheit entfernt als das.
"Du bis die oberste Autorität unseres Blutes in Deiner Domäne, domina. Und es fällt mir nicht leicht es anzusprechen, doch möchte ich es dennoch tun, um die Stärke und Einheit unseres Blutes zu bewahren. Legt man die höchsten Erwartungen als Maß an, so gibt es zu Recht ab und zu an meinem Betragen etwas zu kritisieren."
Er straffte sich etwas und veränderte seine Sitzposition ein wenig, um sein Anliegen vorzutragen.
"Doch ich erwarte insbesondere von Deinem Kind, dass Kritik abseits der Ohren anderer Blutsangehörigen geäußert wird. Besonders abseits jener Ohren, die dem Blut der Schatten angehören, so unbedeutend diese Ohren auch sein mögen. Jede Schwäche und sei es nur die der Uneinigkeit spielt unseren Feinden in die Hände. Zu ihren Gunsten gehe ich in diesem Fall von Unerfahrenheit aus."
Er machte eine kurze Pause.
"Ich wollte Dich darüber in Kenntnis setzen, dass ich das kein weiteres Mal unwidersprochen hinnehmen werde."
[1076] Marmor, Blut und Könige [Liutprand, Aurore (SL)]
Re: [1076] Marmor, Blut und Könige [Liutprand, Aurore (SL)]
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Re: [1076] Marmor, Blut und Könige [Liutprand, Aurore (SL)]
“Ich höre dich, Liutprand”, beschied Aurore dazu kühl und klar.
“Du wirst abwägen, was der größere Schaden ist: Der an unser aller Ansehen, dem Monolithen unseres Blutes. Der am Ansehen meines Kindes, der Harpyie, und damit an uns allen. Der am Ansehen meines Ersten Liktors und damit an uns allen.”
Wachsam ruhte ihr Blick auf ihm.
“Du bist nicht der Erste, der über mein Kind klagt. Bedeutet dies, das sie ihre Aufgabe gut erfüllt? Bedeutet dies, dass sie sie schlecht erfüllt?” Offenbar erwartete sie tatsächlich eine Antwort von ihm.
“Du wirst abwägen, was der größere Schaden ist: Der an unser aller Ansehen, dem Monolithen unseres Blutes. Der am Ansehen meines Kindes, der Harpyie, und damit an uns allen. Der am Ansehen meines Ersten Liktors und damit an uns allen.”
Wachsam ruhte ihr Blick auf ihm.
“Du bist nicht der Erste, der über mein Kind klagt. Bedeutet dies, das sie ihre Aufgabe gut erfüllt? Bedeutet dies, dass sie sie schlecht erfüllt?” Offenbar erwartete sie tatsächlich eine Antwort von ihm.
Re: [1076] Marmor, Blut und Könige [Liutprand, Aurore (SL)]
Liutprand versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, dass er erwartet hatte von noch weiteren Beschwerden zu hören.
"Sie erfüllt ihre Aufgabe gut."
Begann er und Bescheinigte damit seiner Clanschwester ein gutes und wohlgemeintes Zeugnis.
"Es mag jene geben, die Ihr Urteil als unangemessen oder gar falsch erachten und sich deswegen beschweren. Es ist in den aller meisten Fällen die Frustration, dass die eigene Wahrnehmung mit der Wahrnehmung anderer nicht übereinstimmt. Jedoch...fehlt es Iulia daran eine Situation zu erkennen, in der ihre Belehrungen unangebracht und unwichtiger sind als ein wichtigerer Wert, wie die Einheit unseres Blutes in in dem von mir angebrachten Fall."
Verpackte er seine Kritik an der Harpyie.
"Sie erfüllt ihre Aufgabe gut."
Begann er und Bescheinigte damit seiner Clanschwester ein gutes und wohlgemeintes Zeugnis.
"Es mag jene geben, die Ihr Urteil als unangemessen oder gar falsch erachten und sich deswegen beschweren. Es ist in den aller meisten Fällen die Frustration, dass die eigene Wahrnehmung mit der Wahrnehmung anderer nicht übereinstimmt. Jedoch...fehlt es Iulia daran eine Situation zu erkennen, in der ihre Belehrungen unangebracht und unwichtiger sind als ein wichtigerer Wert, wie die Einheit unseres Blutes in in dem von mir angebrachten Fall."
Verpackte er seine Kritik an der Harpyie.
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Re: [1076] Marmor, Blut und Könige [Liutprand, Aurore (SL)]
Die Weiße Prinzessin neigte den Kopf ein wenig. Liutprand hatte ihre ganze Aufmerksamkeit: Seine Worte, seine Haltung, sein Tonfall. Es war ein feiner Balanceakt, den er ging, und sie beobachtete, wie er sich schlug. Es war eine Prüfung - für sein Begehren jetzt? Für seine Ambitionen für die Zukunft?
“Gut”, beschied sie schließlich. “Wenn du eine solche Lehre geben kannst, dann soll sie unser Blut am Ende stärken. Wähle deine Schritte weise und mein Kind wird dir dafür am Ende Dank schulden. Wähle deine Schritte töricht und mein Kind wird dir dafür Vergeltung schulden.”
Aurore lächelte. Es war ein süßes Lächeln, vielleicht ein wenig melancholisch, gefangen in alten Erinnerungen.
“Ist das alles, was du mir sagen wolltest, Liutprand?”
“Gut”, beschied sie schließlich. “Wenn du eine solche Lehre geben kannst, dann soll sie unser Blut am Ende stärken. Wähle deine Schritte weise und mein Kind wird dir dafür am Ende Dank schulden. Wähle deine Schritte töricht und mein Kind wird dir dafür Vergeltung schulden.”
Aurore lächelte. Es war ein süßes Lächeln, vielleicht ein wenig melancholisch, gefangen in alten Erinnerungen.
“Ist das alles, was du mir sagen wolltest, Liutprand?”
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Re: [1076] Marmor, Blut und Könige [Liutprand, Aurore (SL)]
Liutprand hat bei Aurore eine Audienz erbeten und erhalten. Beide unterhalten sich über Liutprands Fortschritte, auch seine Prüfungen und Hindernisse, vielleicht sogar sein Fortkommen.