[1080] Scaena rosarum [Liviu, Atessa]

[Liviu Cosma]

Das Theater vom wohlwerten Adamo lag im Nordteil der Stadt. Er hatte über die ganzen Jahre einiges an Arbeit und Geld hingesteckt, um das Innere im Gegensatz zu dem etwas unscheinbaren Gebäude zu einem kleinen Schmuckstück zu verwandeln. Oben im Turm findet sich eine Laterne, doch diese bleibt in dieser Nacht dunkel. Liviu warte vor dem Eingang auf die Werte Atessa Federizzi und es gab viel zu besprechen.

Er war frisch gebadet, seine Haare, sein Bart frisch gestutzt und ein leichter Rosenduft ging von seiner Haut aus. Seine Kleidung war in dunklen Farben und er trug einen Gürtel mit einem kleinen Geldbeutel. Als Schmuck trug er einen einzelnen Ring an seinem Finger. Liviu bedauerte die Entscheidung seines Clansbruder, aber er wusste selbst wie steinig Genua für seine Familie sein könnte. Nun war er der, der am längst in dieser Stadt weilte und er fühlte sich in dieser Rolle noch etwas unwohl. Er hoffte ein Teil dieser Verantwortung, der Aufgaben an seine Clans Brüder und Schwestern abgeben zu dürfen.

[Atessa Federizzi]

Im Schutz der Dunkelheit und einer in einen Mantel gehüllten Gestalt schritt Atessa durch die Gassen Nords und hielt direkt auf das Theater zu, in dem sie sich einst Adamo vorgestellt hatte.
Als sie ihren Clansbruder erblickte, blieb sie kurz stehen und wandte sich an ihre Begleitung, die an einer Ecke mit deutlichem Abstand stehen blieb. Die Toreador nahm die Kapuze ihres Umhangs vom Kopf und brachte ihr dunkelbraunes Haar kam in Form eines dicken Zopfes zum Vorschein.

Als sie sich näherte, wurde ihr dunkelgrünes Kleid mit dem bestickten schwarzen Fäden sichtbar. Die gestickten Linien erinnerten an den Verlauf großer Wellen , die an einem Punkt zusammenliefen und sich danach wieder voneinander entfernten.
Eine leichter Hauch von Lavendelduft umgab die Frau Ende zwanzig, als sie kurz vor Liviu stehen blieb und ihm ein Nicken und ein charmantes Lächeln schenkte.

"Die Nacht zum Gruß, wohlwerter Liviu." Sie musterte kurz seine Kleidung, den Ring, sein Auftreten. "Ihr habt um ein Treffen gebeten?" Sie hatte ihn zuletzt auf dem Hoftag getroffen.

Atessa blickte zur Tür des Theaters und sah sich dann um. Hoffentlich wollte er dieses Gespräch nicht hier draußen führen.

[Liviu Cosma]

„Werte Atessa seid gegrüßt. Der wohlwerte Adamo ist so nett uns das Theater nutzen zu lassen. Wenn ihr mir bitte folgen würdet.“

Er klopft an die Tür und wie verabredet wird diese geöffnet. Sie gehen hinein und hinter ihnen werden die Türen wieder geschlossen. Durch den Eingang gelangen sie in einem eleganten Flur, der sie in das Theater bis auf die Publikumsränge und bis zur Bühne führt.

Hinter der Bühne führte eine kleine Rampe in das Dunkel unter der Bühne. Kleine Lampen und Kerzen brannten, um diesen Bereich zu erleuchten und Gehilfen die Möglichkeit zu geben, Dekoration und Musikinstrumente nach der Vorstellung oder dem Konzert wieder in den unteren Bereich zu transportieren. Unten fanden sich 2 Türen und die linke stand offen. Der Raum war überraschend groß und geräumig eingerichtet. Ein großer Raum mit einem runden Tisch für Besprechungen, aber auch ein Schreibtisch und Regale mit diversen Papyri fanden sich hier. Der Raum wurde durch einige kleinere und größere Kerzen und Laternen beleuchtet, so dass eine helle und gemütliche Atmosphäre im Raum herrschte.

„Bitte nehmt Platz, wir haben eine Menge zu besprechen und wie ich euch schon geschrieben haben, wird unser Bruder Geschäftlich außerhalb von Genua unterwegs sein. Wenn alles klappt, wird er natürlich zeitg zurück sein. Sein Wunsch ist es, dass es zurzeit noch unter uns bleibt!“

[Atessa Federizzi]

Ruhigen Schrittes folgte sie ihrem Clansbruder. Gelegentlich strich sie mit dem Finger an Holzbalken oder Stein entlang, bevor sie nach Liviu in das Zimmer eintrat und sie schwungvoll niederließ.

Atessa schlug ein Bein über das andere und lehnte sich dann auf ihre kalten, toten Oberschenkel. Anscheinend war sie bereit zuzuhören, nachdem sie ein sanftes "Ich verstehe." zurückgegeben hatte.
Ihr letztes Gespräch mit Adamo an ihrem Ort war recht angenehm gewesen. Er hatte sie willkommengeheißen und ihr gleichzeitig etwas für's Auge geboten - eine durchaus erfreuliche Besprechung also.
Sie sah sich um und ließ den Blick über die Papyrusrollen gleiten dann blickte sie Liviu an und schien zu warten. Ihren Mund umspielte weiterhin das charmante Lächeln, doch ihre Augen verrieten Wachsamkeit. Ein leeres Theater weit weg von elysärem Boden bot wenig Schutz.

[Liviu Cosma]

„Gut – erlaubt mir euch als erstes von dem Wettstreit der Künste ihrer höchstverehrten Majestät Aurore von 1073 zu berichten. Es haben damals teilgenommen

- Der wohlwerte Liutprand mit der Kunst der Rhetorik
- Der wohlwerte Gabriel Ducas mit der Kunst der Glasmalerei
- Die wohlwerte Angelique mit der Kunst einer Illumination und Gesang
- Der Wohlwerte Vergonzo Faro mit der Kunst des Bauwerks
- Der Wohlwerte Arash mit der Kunst der Unterhaltung und Lehre durch eine Schau des Kampfes und der Akrobatik
- Der wohlwerte Macario mit dem Aufruf zum Bau einer Kathedrale
- Meine Person mit der Kunst der Wörter in den Klängen und Lauten verschiedener Sprachen

„Die anwesenden Ancillae Genuas haben bei dem Wettkampf entschieden, wo wir Neoanten unsere Punkte vergeben dürften. Alle Teilnehmer haben sich mit großer Leidenschaft und Kraft auf diesen Abend vorbereitet und ihren Part vorgetragen. Allen gebührt unsere tiefste Anerkennung! Nur der wohlwerte Arash musste den Wettkampf im Auftrag des Prinzen verlassen und konnte so nicht mehr auftreten. Da Unbekannt versucht haben die Villa Fiori durch Feuer zu vernichten. Erst wurde der wohlwerte Arash dorthin beordert und später wurde die ganze Veranstaltung deswegen vorzeitig beendet."

Stand bei Abbruch des Wettkampfes:
Liutprand: 1 | Gabriel Ducas: 3 | Angelique: 2 | Vergonzo 1 | Liviu: 2 | Macario: 0

6 Stimmen fehlten noch als der Wettkampf durch die Geschehnisse um die Villa Fiori abgesagt wurde.

Außerdem verkündigte der höchst verehrte Prinz von Genua:
- Toma Ianos Navodeanu beging Traditionsbruch und fanden sein Ende

- Macario, Neugeborener im Blut Lasombras wurde zum neunen Herold berufen

- Adamo Manacres, Neugeborener vom Blut der Rose soll den Prinzen und den ersten Liktor durch seine Blutskräfte in seinen Bann geschlagen und ungebührliche Worte an ihre höchstverehrte Majestät gerichtet haben => Urteil: Bestrafung durch das Richterschwert des ersten Liktors. Seine Zunge wurde abgeschlagen

- Es wurde von unbekannten versucht die Villa Fiori durch Feuer zu vernichten. Die Verantwortlichen sollen gefunden werden und die Schäden behoben und das Gästehaus neu hergerichtet werden. Die Führung dieser Aufgaben liegt in die Hände von Gabriel Ducas und Macario.

- Clan der Rosen wird aus den Pflichten am Aufbau des Gästehauses mitzuwirken herausgenommen. Stattdessen wird der Clan der Rose in Genua eine Zusammenkunft für die Gesellschaft Genuas ausrichten. Wir sollen den Glanz und die Pracht unsere Familie zeigen und die Veranstaltung wird im Zeichen der Rede vom wohlwerten Liutprand stehen.

Eine kurze Pause

„Nun es gibt eine Reihe von Dingen und Projekte, die mit der Abreise neue verteilt werden sollten und ich würde mich über eure Mitarbeit freuen! Bevor wir aber dazu kommen, würde ich gerne eure Meinung über die Situation unsere Familie in der Stadt und wie wir diese verbessern können hören?“

Liviu wartet auf eine Antwort von Atessa und scheint sie dabei genau zu beobachten (Auspex1)

Spoiler!

+1wk
Liviu Cosma (Tobias) Request: [6d10] Roll: [9, 8, 8, 4, 2, 1] Result: 32

[Atessa Federizzi]

Als ob ein Wachstäfelchen voller Notizen vor ihm lag, ratterte Liviu die Fakten des Kunstwettbewerbes herunter, ohne Punkt und Komma. Es war sein Glück, dass er nicht mehr atmen musste, denn sonst wäre er vermutlich einfach umgefallen bei der Masse an Informationen, die er Atessa vortrug.

Das Lächeln der Rose wich etwas bei der schieren Menge an Fakten, die überraschend auf sie einprasselten. Kurzum, sie wirkte sichtlich baff. Recht irritiert saß die junge Frau vor Liviu als er geendet hatte und seinen Redeschwall mit einer Frage untermalte, die für Atessa keinen klaren Zusammenhang zu haben schien. Und so kam es, dass sie nichts sagte, sondern ihren Gegenüber nur anstarrte und augenscheinlich ihre Gedanken sortierte.

Nach einigen Sekunden, die sich zogen wie halbfester Schleim, setzte die Rose zu einer Antwort an. Sie hatte die Fakten zum Kunstwettbewerb beiseite geschoben und konzentrierte sich auf die von Liviu gestellte Frage.

"Meine Meinung zu der Situation unseres Blutes hier in Genua? Nun, offenkundig ist niemand von uns ein Amtsträger und wenn man den Geschichten der Anderen so lauschen mag, scheinen einige derer, die vor mir hier waren, ihren Ruf mal mehr und mal weniger angeschlagen zu haben. In wie weit das allerdings auf uns, die heute hier sind, übertragen wird, vermag ich nicht zu beurteilen."

Sie zuckte leicht mit den Schultern, anscheinend nahm sie es nicht persönlich oder störte sich im Übermaß daran.

"Ich kann nicht behaupten, dass man mir schlecht begegnet wäre, nur aufgrund der Vorgeschichte meiner Clansgeschwister hier in Genua. Aber ich habe sicherlich noch nicht mit jedem mich intensiv austauschen können und die paar Jahre, die ich nun hier verweile sind nicht so viele... gemessen an der Zeit, die gewiss die meisten hier bereits verbracht haben."

Weiter stand Irritation in ihrem Gesicht geschrieben und da schlich sich Vorsicht mit in ihren Gesichtsausdruck - sie schien wenig Interesse daran zu haben, sich als Esel vor den Aufgabenkarren anderer spannen zu lassen.

"Und von welchen 'Dingen' und 'Projekten' genau sprecht ihr?"

[Liviu Cosma]

„Daran zu arbeiten unseren alten Glanz zurückzugewinnen!“

Er lächelt freundlich
„Dazu gehört, dass der Prinz uns allen eine Aufgabe gegeben hat und wir gemeinsam daran arbeiten, diese zu erfüllen. Genauso wie wir neue Familien Mitglieder den Start in Genua versuchen könnten zu erleichterten und sowohl bei den Gästen, den Vasallen als auch bei den Amtsträgern wieder stärker präsent werden.“

Eine kurze Pause

„Natürlich nur, wenn ihr möchtet und der wohlwerte Adamo hat dafür dieses kleine Schmuckkästchen geschaffen. Er hat mit mir und mit anderem Bewohner und Gäste in Genua erste Projekte gestartet, die nun in seiner Abwesenheit fortgeführt werden sollten. Genauso gespannt sind wir auf eure Ideen, Anmerkungen und eigene Projekte dazu. Denn Wissen entstehen nur in einem gesellschaftlichen und offenen Austausch!“

„Die Wahl ist aner bei euch und auch ich muss meine bisherige Politik den aktuellen Verhältnis anzupassen und das fällt mir bei einer Reihe von Personen nicht besonders leicht." – Ein Seufzer ist zu hören

[Atessa Federizzi]

Anerkennung und Macht, verpackt in wohklingende Worte wie "Glanz" und "Erleichterung". Atessas Lächeln kehrte langsam zurück, doch so ganz schien ihre Irritation noch nicht gewichen.

"Nun, wenn ihr die Wahl hättet - welches Amt würde Euch denn interessieren?" Sie blickte ihren Clansbruder offen an. Der Mann war ihr ein Rätsel. Niemand konnte ihr erzählen, dass er das alles aus reiner Nächstenliebe tat. Was war das größere Ziel? Er hatte doch sicherlich eins? Lief es tatsächlich auf Macht und Anerkennung hinaus?

"Erzählt mir doch von diesen bereits gestarteten Vorhaben. Mit wem wart ihr in Kontakt und was wurde besprochen?"

Dann pausierte sie erneut kurz. "Und von welchen Personen redet ihr, wenn ihr von der Anpassung Eurer Politik sprecht, wohlwerter Liviu?"

All das wirkte mehr und mehr durcheinander und Atessa würde zu nichts zustimmen, dass sie nicht wenigstens glaubte zu verstehen.

[Liviu Cosma]

Liviu lächelt freundlich
„Werte Atessa, ich habe euch schon damals gesagt, dass ich euch bitte, dass ihr euch ein eigens Bild von Genua, den Gästen und ihren Bewohner machen sollt. Dasselbe gilt auch für den Zustand unserer Familie und wie sich dieses verbessern lässt. Denn nur gemeinsam lässt sich das ändern. Die Meinung, die Beobachtungen, die Ideen und Empfehlungen jedes einzelnen von uns können ein wichtiger Schlüssel dafür sein. Ich habe in den ersten Jahren immer einen gewissen Widerstand, eine Zurückhaltung gegenüber uns überwinden müssen aufgrund der Vergangenheit unsere Familie in Genua. Lass uns das gemeinsam ändern !“

Kurze Pause
„Bitte überlegt euch, wie wir die Aufgabe des höchst verehrten Prinzen von Genua erfüllen können und ich hoffe ihr habt euch in Genua schon einleben können!“

„Was die Ämter angeht, so bot uns der wohlwerte Nubis beim Schachturnier an, jemanden von uns in den Feinheiten des Amtes des Heroldes auszubilden. Aufgrund eigener Ambitionen würde er in Zukunft dieses Amt gerne übergeben und würde diese Person später weiterempfehlen. Es entscheidet am Ende selbstverständlich der höchst verehrte Prinz. Der wohlwerte Adamo wollte sich darum kümmern, bedauerlicherweise hat sich seit dem Turnier der wohlwerte Nubis immer weniger in Genua gezeigt.“

[Atessa Federizzi]

Mehr und mehr Irritation mischte sich in den Gesichtsausdruck der Rose, gepaart mit langsam aufkeimender Ungeduld.

"Und ich habe mir mein Bild gemacht. Wenn Euch so viel daran liegt, dass der Stand unseres Blutes wieder an Ansehen gewinnt, so habt ihr gewiss einen ersten Schritt getan, in dem ihr unserer höchstverehrten Aurore den Vasalleneid schwort. Ein nächster Schritt wäre gewiss das Ergreifen eines Amtes, so ihr denn wollt. Ich für meinen Teil habe mich mit diesem Gedanken noch nicht beschäftigt. Mein 'Projekt' ist derzeit die Erfüllung meiner Aufgabe."

Sie pausierte kurz, um ihrem nachfolgenden Satz etwas Gewicht zu verleihen.

"Darum war meine Frage, welches Amt EUCH interessiert. Ist es das Amt des Herolds?"

Ihre schlanken Finger strichen über ihre Stirn, sie schien nachzudenken.

"Ich gehe davon aus, dass ihr bei der 'Aufgabe' unserer höchstverehrten Majestät von der 'Veranstaltung' sprecht, die sich an der Rede des wohlwerten Liutprands ausrichten soll."

Atessa zuckte leicht mit den Schultern, ein leichtes Stirnrunzeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.

"Nun war ich weder bei der Veranstaltung zugegen, noch habe ich die Rede vernommen - was war denn der Kern seiner Aussage? In welchem Zeichen soll die besagte Veranstaltung stehen? Ich kann mir keine Gedanken machen, wenn ihr mir diese Informationen nicht geben könnt."

Die Rose lehnte sich zurück und wartete, ob ihr Clansbruder zumindest dieses mal auf ihre Fragen eingehen würde.