[1080] Blutige See [Giada, Gabriel]

[April '23]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Gabriel Ducas
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Re: [1080] Blutige See [Giada, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Die Augenbraue des Gelehrten zuckte einen Moment und er sah Giada fragend an. „Übereinkommende Gründe. Zwei Seiten eines Handels. Eine Seite beschafft die Ware, die andere nimmt sie ab?“ ruhig lehnte er sich zurück als er diese Frage stellte.

„Was Fabian von Wittlingen anbelangt. Nun, die pisanische Flotte hat sich, des von euch geschilderten Problems wohl angenommen, wie man mir zutrug. Dabei wurde Fabian von Wittlingen aufgegriffen.“ mit seinen dunklen Augen musterte er die Reaktion der Magistra auf diese Information, bevor er sachlich fortfuhr. „Ihr könnt euch sicher denken, dass dies Verhandlungen nach sich zieht. Soweit man hört, verlieren die Ventrue des Nordens ungern einen der ihrigen. Es könnte sich also eine Möglichkeit für euren höchst verehrten Lehensherren zum handeln ergeben.“ ob er damit einen Handel meinte oder dass man zur Tat schreiten könnte, ließ er offen. „Es ist gut, wenn wir uns bezüglich dieser Information beim verehrten Hüter nicht streiten. Wie ich bereits in früheren Gesprächen erwähnte, ist mir durchaus etwas an einer Einigkeit unter den Wandlern auf der Via Regalis gelegen. Ihr habt somit eure geforderte Gewissheit und vielleicht sogar noch etwas mehr.“
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1080] Blutige See [Giada, Gabriel]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Beansprucht ruhig Euren Erfolg für Euch”, meinte Giada dazu einfach. “Wahrscheinlich solltet Ihr jedoch auch dazu geben, dass Ihr diese Dinge auf meine Bitte hin herausgefunden habt. Dies könnte Eure Suche und auch Eure Ergebnisse in das rechte Verhältnis setzen. Womöglich wurdet auch ihr getäuscht, nur weil Ihr ein Genuese seid oder weil jemand darauf stieß, dass ich Euch den Auftrag gab.”

Es ließ tief blicken, dass die Magistra diese Dinge so selbstverständlich mitdachte wie andere über den schnellsten Weg zum Markt und zur Taverne nachdenken konnten. “Der Hüter wird sein Wort halten und Euch gewiss belohnen. Ich werde Euch nichts daran streitig machen. Die Einigkeit der Via Regalis ergibt sich aus dem festgefügten Gebäude von Herrschaft und Macht.”
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Gabriel Ducas
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Re: [1080] Blutige See [Giada, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

„Herrschaft und Macht?“ Gabriel hob skeptisch die Augenbrauen und schüttelte im Anschluss den Kopf „Wie dem auch sei. Damit ist unser Geschäft diesbezüglich zu eurer Zufriedenheit abgeschlossen?“ wenn etwas mit der Magistra nicht stimmte, war es Gabriel entweder nicht aufgefallen, er wollte oder er konnte nicht darauf eingehen.*

„Dann können wir uns also dem weiteren Grund unseres Treffens zuwenden?“ er lehnte sich etwas zurück. „Ihr erwähntet das ihr noch nicht viel über mein Blut wisst. Nun ich kann dies zum einen bestätigen und auch erwidern. Ich weiß nicht viel über die meinen und über die Schatten, die Magister, den Clan der Nacht noch weniger. Es gibt einige Beinamen, wie mir scheint.“ er schmunzelte etwas „Zumindest mehr als mir zu manch anderen, die meinen eingeschlossen, einfallen würden. Wie kommt das?“ Er überließ ihr das Feld für Antworten aber auch die Möglichkeit selbst zuerst Fragen zu stellen. Er schien nicht wirklich darauf zu bestehen das Giada zuerst antwortete, ebenso wenig kommentierte er ihre letzten Worte.

*
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1080] Blutige See [Giada, Gabriel]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Wenn Ihr es ebenso wünscht wie ich, dann können wir sehen, ob wir mehr heraus bringen können. Es ist keine Sünde, unwissend zu sein. Jedoch ist Sünde willentlich unwissend zu bleiben - eine umso größere Sünde für uns, die wir mit dem Fluch und Segen der Zeit belegt sind.”

Giada machte eine Geste zu dem Brujah hin. “Ich weiß über den Beinamen der “Gelehrten” allein, dass er durch große Denker bestimmt wurde. Eine der größten Errungenschaften, Wagnisse oder Häresien soll gewesen sein, was jene Eures Blutes mit dem Reich…? Der Stadt…? Carthago versucht oder gar begonnen haben sollen.”
Sie runzelte die Stirn. “Hier muss ich Euch um Nachsicht bitten. Denn ich weiß nicht mehr als das und nur dunkle Gerüchte. Rom und Carthago lagen im Krieg und es war Carthago, das brannte. Ich sah einmal eine Abschrift der alten Rede von Cato dem Älteren, doch bekam nie die Gelegenheit, sie tatsächlich zu studieren oder jenes Fragment aus der Tagwelt in das Gewebe der Nacht einzuordnen.”

Sie hob das Kinn ein wenig. “Unser Studium sollte jedoch in der Tat gleich auf gleich sein, ein Austausch unter Gelehrten und Lernenden. Wir können also auch versuchen, über mein Blut zu sprechen. Hier jedoch muss ich eine Einschränkung zugeben: Ich kann und will und werde nicht über die Finsternis in unserem Blut sprechen und ich kann Euch auch nur raten - um Eurer Selbst und Euer Seelenheil willen - nicht in dieser Richtung zu suchen und zu fragen. Ich achte den neugierigen und den gelehrigen Geist, doch in dieser Richtung liegt Verderben und ich werde dies Verderben nicht mit irgendeinem teilen, den es nicht ohnehin bereits ereilt hat.”

So unheilschwanger und wortwörtlich düster diese Worte auch klingen konnten, so unbedingt und wahrhaftig klangen sie jedoch auch, als die Magistra sie sagte. Das war keine Arroganz, kein Macht- oder Herrschaftsanspruch. Es war eine Grenze, die sie zog, und eine ernste, simple Warnung, die sie aussprach.
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Gabriel Ducas
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Re: [1080] Blutige See [Giada, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Mit gehobener Augenbraue sah Gabriel zu Giada bei deren letzten Worten, zuckte im Anschluss jedoch die Schultern und nickte zum Einverständnis. Sollte sie ihre Geheimnisse behalten, so konnte auch er seine bewahren.

„Was die Geschichte zwischen Rom und Karthago angeht so kann ich hierzu nicht viel beitragen. Die Welt wäre wohl eine andere, wenn es Rom gewesen wäre, das brannte. Besser? Schlechter? Wer vermag das schon zu sagen.“ offenbar hatte er zwar von der Zerstörung gehört aber entweder wollte oder konnte er keine näheren Details dazu geben. „Jedoch scheint es mir, dass es immer auf Karthago hinausläuft, wenn man über die Gelehrten spricht.“ er machte eine sachte Handbewegung wie um dies Thema beiseite zu wischen. “Man sagte mir einst, dass wohl einige der größten Philosophen aber auch Krieger aus meinem Clan hervorgingen. Etwas das vermutlich auch andere Linien für sich beanspruchen und im Falle der meinen wohl einer Überprüfung in der jüngeren Vergangenheit kaum standhält.“ Bescheidenheit? Demut? Oder Kritik an seinem eigenen Clan? „Jedoch sprach man mir gegenüber von Philosophen und Kriegern und nicht Herrschern.“ er schien da eine klare Trennung zu machen. „Wo befindet sich diese Abschrift? Vielleicht könntet ihr sie mir besorgen?“
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1080] Blutige See [Giada, Gabriel]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“In Brescia. Es war einer vom Clan der Rosen, der es sich zur Aufgabe seiner Existenz gemacht hatte, die großen Reden in Schriften zu sammeln oder wenigstens zu beschreiben. Er soll sie auch nachgestellt haben, jedoch wohl nur für seinesgleichen, denn ich durfte davon niemals Zeuge werden.”

Sie machte dann eine weglegende Geste. “Ob Karthago ist, was Euer Blut ausmacht, das will ich bezweifeln. Ich vermute, es ist eine der Blüten dieses Familienstammbaums der Gelehrten. Doch Blüten müssen hervorgebracht werden und diejenigen und dasjenige, was sie hervorbringt, das ist die Natur jenes alten Baumes.”

“Was ist es, das die Euren zu so legendären Kriegern und ebenso sagenhaften Gelehrten machen kann? Was denkt Ihr? Und weshalb wird dieser Clan der Gelehrten “Brujah” geheißen und nicht “Troile”? Oder ist diese nicht die Erste Eures Blutes?”
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1080] Blutige See [Giada, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Diesmal schwieg Gabriel und sein Blick lag schwer auf der Magistra. Einen Augenblick überlegte er wohl, bevor er ansetzte. „Nun da ihr nichts dergleichen sagt, nehme ich das als nein. Ebenfalls scheint ihr mir nichts über die Beinamen der euren sagen zu wollen.“ mit einem leicht verzogenen Mund und einem Achselzucken tat er dies beiseite. „Warum nennt man die meinigen die Gelehrten und die euren die Magister? Die Antwort liegt vermutlich in der Vergangenheit. Eine Blüte des Familienstammbaums. Worauf führen die Magister diesen Beinamen zurück? Meister? Lehrer? Was macht die Blüte der Lasombra aus? Ist die Stadt eures höchst verehrten Lehensherren die Blüte, die für die Ventrue Rom und für die meinigen Karthago war? Vielleicht liegt es bei Troile. War er ein legendärer Kämpfer und Gelehrter? Strebten dessen Kinder danach ebenso zu sein? Doch wieviel Zeit hatten diese Kinder, um dies zu erreichen? Ich bin zumindest weder ein großartiger Kämpfer noch ein Gelehrter. Ich bemühe mich redlich beidem gerecht zu werden. Aber ich werde dennoch stets hinter den Ältesten aller Clans stehen, kann man Zeit doch nicht aufholen.“ er verschränkte ruhig die Arme und sah Giada direkt an. „Wo liegt also der Unterschied zwischen dem Blut der Gelehrten und dem der Magister?“
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1080] Blutige See [Giada, Gabriel]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Ah.” Giada machte eine eher beschwichtigende Geste zu der verzogenen Miene des Brujah. “Nein, es ist weniger eine Frage des Wollens als eine Frage des Sinnes.” Giada zog den einen Mundwinkel hoch, in der Art eines halben Lächelns.
“Magister”, sagte sie dann. “Anstelle von König. Magister, Ratgeber, Wissende, Meister. Wo liegt die wahre Macht? Wir führen die Krone im Wappen, nicht das Szepter.” Sie neigte den Kopf ein wenig.

“Es ist eine Sache, die den Clan der Nacht prägt: Macht bedeutet mehr als der Titel. Ehrgeiz und Ambition sind wichtiger als die Ahnenreihe. Potential vor Geburt oder Stand. Können vor Ansehen oder Erbe.”

Sie hob das Kinn ein wenig an. “All diese Dinge: Erbe, Titel, Ansehen, Stand - sie sind austauschbar, beliebig. Vor allem sind sie wertlos, wenn man sie nicht zu füllen weiß. Und ich sage dies als eine, die als Neugeborene dennoch derlei zu tragen, zu präsentieren und zu beweisen hat. Doch all diese Dinge sind nicht etwas, was mir mein Blut oder Erbe verlieh. All diese Dinge sind Werkzeuge, Waffen, Mittel zum Zweck. Sogar ich selbst bin exakt dies: ein Werkzeug, eine Waffe, ein Mittel zum Zweck - und wäre ich nicht gut darin, so hätte ich längst schon mein Blut zurückgegeben. Und wenn ich jemals solche Schwäche zeige, dann wird es zurückgefordert, egal ob es meine erste Nacht wäre oder meine abertausendste."

"Darum kann einer wie der werte Vincente von unseren Blut sein ebenso wie der König der Goten, Totila, es konnte. Und wären sie zur gleichen Zeit in die Nacht geboren worden, sie hätten gleichauf miteinander konkurriert und es hätte sich in Herausforderung, Prüfung und Zeit gezeigt, wer triumphiert und wer unterliegt.”

“Was Mailand angeht: nein. Sie ist eine große und alte Stadt, in einer strategisch äußerst wichtigen Lage. Und deshalb ist sie bedeutsam. Und dahinter liegt womöglich dieselbe Philosophie.”

“Wenn mein Blut etwas hätte wie jenes alte Rom für die Ventrue, jenes alte Konstantinopel für die Rosen, Drachen und erneut die Ventrue, Carthago wohl für die Euren… dann wäre es wohl genau jenes tief bewegte, um sich selbst ringende, aus der Tiefe gestiegene und in die Tiefe fallende Mare Nostrum, Mare Umbrarum. Die ‘See der Schatten’, Eure Heimat, trägt ihren Namen nicht ohne einen Grund. Und wer in ihr auch nur einen Fuß breit Herrschaft für sich erkämpfen kann, ganz gleich wie flüchtig, hat ihn sich wahrhaftig verdient. Und ja, jenes alte Karthago oder Rom liegen inmitten des Geflechts der See der Schatten und selbst Konstantinopel kann sich dem nicht entziehen. Und auch dies folgt jener Philosophie.”

Sie legte die Hände ineinander. “Das heißt jedoch nicht, dass Mailand beliebig wäre. Mailand und Turin gehören nicht in fremde Hände.”
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1080] Blutige See [Giada, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriel hörte Giada aufmerksam zu. Er versuchte, ihre Sichtweise zu verstehen, auch wenn sie sich sehr von seiner eigenen unterschied. Er konnte nicht leugnen, dass sie klug und gebildet war, und dass sie eine gewisse Faszination ausübte. Aber er konnte auch nicht ihre kalte und berechnende Art akzeptieren, die alles auf Macht und Nutzen reduzierte. Etwas bedauernd schüttelte er sanft den Kopf. Er glaubte an etwas Höheres, an ein Ideal, das über das persönliche Streben hinausging. Etwas das sie vermutlich nie verstehen würde.

“Ich verstehe eure Worte”, sagte er langsam. “Aber ich teile diese Ansichten nicht. Ihr sprecht von Macht, als wäre sie das einzige Ziel, das es wert ist, verfolgt zu werden. Ihr sprecht von euch selbst, als wäret ihr nur ein Werkzeug, eine Waffe, ein Mittel zum Zweck.“ er machte eine kurze Pause und sah sie erneut an. „Was sind die Ambitionen eines Werkzeuges? Ehrgeiz und Ambitionen sind wichtige Eigenschaften, um persönliche Ziele zu erreichen oder Herausforderungen zu meistern. Führt ein Übermaß von beiden nicht jedoch zu Egoismus? Konkurrenz und Konflikten? Vernachlässigen nicht jene, die Potential vor Geburt stellen auch die Rolle von Gemeinschaft? Weil sie individuellen Druck erzeugen?“ der Brujah schien dem ganzen eher in einem philosophischen Konstrukt zu begegnen. Als er mit ruhiger Stimme erklärte. „Ich denke die Ältesten halten eine Diskussion darüber, ob Potential vor Geburt steht, sicher im besten Fall für bedenklich. Würde das nicht jedem die gleichen Chancen einräumen? Oder gilt dies nur für die Magister? Sind die euren dann gleicher als andere?“ er faltete seine Hände legte beide Zeigefinger aneinander und tippte sich nachdenklich ans Kinn.

„Einiges von dem, was ihr da beschreibt, könnte durchaus Anklang bei den meinigen finden, jedoch nicht unwidersprochen, wie meine Eingangs erwähnten Worte deutlich machen sollten. Die meinen schätzen Ehrgeiz wenn wir ihn auch nicht über alles stellen. Wir hinterfragen. Ein Magister mag sich auf Ehrgeiz berufen. Ein Ventrue auf Herrschaft. Wir würden jedoch beides Hinterfragen. Was ist gesunder Ehrgeiz? Was ist gerechte Herrschaft? Vielleicht ist es das, was uns zu Gelehrten macht.“
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1080] Blutige See [Giada, Gabriel]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada sah ihn eine lange Weile lang an. Ihr Gesicht wirkte still und leer, wo sie vielleicht früher aufbegehrt oder mit ihm debattiert hätte. Ihr Blick war dunkel und hoffnungslos wo früher sicher Zorn oder Eifer geglüht hätten.

“Dies ist, wonach Ihr fragtet”, sagte sie dann langsam. “Ein Teil der Natur des Clans der Nacht, jener Beiname der Magister. Eine Wurzel der Geschichte, vergleichbar mit Rom, Karthago oder Konstantinopel, diese See der Schatten zwischen allen diesen Größen.”

Giadas Lächeln wirkte müde. Dennoch raffte sie sich zu einer Antwort zu seinen Fragen auf: “Nein, Potential vor Geburt bedeuten nicht, dass jeder die gleichen Chancen erhält. Im Gegenteil. Die Fähigen nehmen sich, was sie können. Die Starken, die Gerissenen, die Skrupellosen, die in Geist und Moral vollständig Wendigen, die ewig durch Ambition Genährten - sie gehen über die Leichen aller, die zu schwach waren. Nein, ich spreche damit wahrhaftig nicht von einer Gleichheit oder von Chancen.”

Sie machte dann eine Geste zu ihm hin. “Dies kann ich verstehen und in Euch erkennen: Ihr habt genug Mut und Leidenschaft in Euch, um zu hinterfragen. Obwohl es kosten muss, immer wieder und wieder und wieder. In unserer Welt ist nichts ohne einen Preis. Und ja, in der Tat: wer so seine Existenz bestreitet, der hat verdient, dass er ‘Gelehrter’ geheißen wird. Wenigstens dann, wenn er wahrhaftig aus seinen Fragen lernt und wenn er lehrt.”
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