[1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

[Februar '23]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Vincente Carlos
Lasombra
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Vincente Carlos »

Ein nicht unerheblicher Teil von ihm wünschte sich, dass er jetzt gemütlich am Strand lag, vom Mondlicht beschienen, während er jemanden aussaugte. Vorzugsweise jemanden, den er zuvor ein wenig gequält hatte. Stattdessen war er hier. Auf dem Hoftag von Aurore. Und nirgends entdeckte er eine ausreichend große, buschige Topfpflanze.

Der Abend hatte noch nicht einmal mit dem eigentlichen Abendprogramm begonnen, dennoch war genug los, dass man leicht den Überblick verlor.

Sofern er mit den eintretenden Gestalten bereits vertraut war - und daher wusste, wie diese zu grüßen waren - zollte er den ankommenden Gästen nach bestem Wissen und Gewissen seinen Respekt. Und hoffte inständig, dass ihm dabei keine Fehler unterliefen. Dennoch war es kein leichtes Unterfangen, waren doch genug neue Gesichter zugegen. Hinzu kam, dass sich die Personen ständig im Raum bewegten und er unmöglich alle im Blick behalten konnte. Wer hatte schon am Hinterkopf Augen?!

Vincente bemühte sich, die Harpyie und seine anwesenden Clansschwestern und – brüder im Blick zu behalten und anhand ihrer gesellschaftlichen Position und Verhalten den Stand der anderen Gäste abzulesen. Da er jedoch selbst ebenfalls Gespräche führte, war dies nur bedingt von Erfolg gekrönt. Nicht zuletzt auch deshalb, da er nach Adams Fehltritt zunächst von Drita in Dienst genommen wurde. Natürlich gab es auch dabei einiges zu lernen und er versuchte sich ein paar der vorgebrachten Feinheiten einzuprägen.

Alles in allem war es ein interessanter Abend. Und wenigstens gab es auch ein paar bekannte Gesichter, sowie Personen, mit denen er bisher keinen Streit hatte. Daher freute er sich, dass auch Fiamma anwesend war. Bei dem Mann, der hinter ihr eingetreten war, setzte sich ein Eisklumpen in seinem Magen fest, als sein Blick ihm durch den Raum folgte. Der Beschreibung nach ahnte er, um wen es sich dabei handelte, auch, wenn sein Name noch nicht gefallen war. Sollte er jedoch Recht behalten, so war das Auftreten des Fremden kein gutes Zeichen. Die Sterne an seinem Horizont begannen nach einander zu erlöschen, als er an eben jenes Gespräch mit Kasib zurückdachte.

Dann kam der nächste Schlag, da die Ankunft seiner höchst verehrten Majestät, Prinz Josef Szökyel angekündigt wurde. Vincente war sich nicht sicher, was genau hier die Etikette vorsah – mal wieder. Josef war mit „höchst verehrte Majestät“ und als Prinz angekündigt worden, und vor Prinzen hatte man zu knien. Gleichzeitig waren sie jedoch auf dem Hoftag von Aurore, er war also ihr Gast. Und noch dazu ihr Vasall. Vincente erinnerte sich daran, dass beim Wettkampf alle auf beiden Beinen vor Aurore gekniet hatten … dann machte es in seinem Kopf Klick und er war dankbar dafür, dass das Ausrufen von Titeln und Ahnenreihen doch so lange dauerte. Prinz Josef war Ancilla und Prinz Aurore war Ahn – das erklärte vielleicht warum, nach einem schnellen Blick durch dem Raum, Kainiten nur auf einem Bein knieten. Wahrscheinlich gab es also tatsächlich einen Unterschied in der Hierarchie der beiden?!

Vincente drückte sich innerlich ganz fest beide Daumen und ging auf ein Knie hinab und ging in eine demütige Haltung. Kaum wollte er sich, nachdem der Prinz vorbeigeschritten war und er ein paar Momente gewartet hatte, erheben, um dessen wohlwerter Begleitung Leandro Cerquiera ein tiefes, respektvolles Nicken zu schenken, da war auch schon der nächste Gast eingetreten. Aus den Augenwinkeln sah er, wie dieser direkt auf den Thron zuschritt und Vincentes Verwirrung wuchs. Heimlich sah er sich um, bemerkte, dass noch ein paar knieten und sich andere nur verbeugten.

Wie im Taubenschlag, dachte er. Die können froh sein, dass es bis auf den Buckligen hier wahrscheinlich keiner im Kreuz hat.

Er hatte Gerüchte gehört und vermutete daher, dass es sich bei dem Neuankömmling um Lydiadas handelte, Ahn und Seneschall, auch, wenn dieser nicht ausgerufen worden war. Kaum hatte er sich also wieder erhoben, so machte er es den anderen gleich und verneigte sich tief in dessen Richtung.

Und prompt wurde die Nacht schwärzer, als Benjamin und Arash in einen Kampf gerieten. Gerne hätte er sich ein paar Techniken abgeschaut und es genossen, dass Arash einstecken musste, jedoch wollte er keine Raserei riskieren. Er folgte daher dem Wink Giadas und entfernte sich, bevor er in Versuchung geriet.

Ob all das bereits Teil des Spiels ist und Aurore sich gerade jetzt irgendwo ins Fäustchen lacht?

Er war dankbar dafür, dass Giada an seiner Seite blieb und ihn mit ihrer Frage abzulenken suchte. Er bemühte sich darum, ihr Bemühen zu unterstützen, indem er das weitere Geschehen an den Rand schob und sich mehr auf das Gespräch konzentrierte. Aber so recht mochte es nicht gelingen, zu viel passierte – all die Nuance, das Gesagte und Ungesagte. Er versuchte allem zu folgen und zu begreifen und begriff doch nichts. Etwas ähnliches versuchte er auch auf Giadas Frage zu antworten, aber auch dies gelang nicht recht.

Als er das Fallgitter hörte, dass sich für diese Nacht zu schließen begann, wurde er unruhig. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie alle eingesperrt werden würden – denn so fühlte es sich an. Wozu hatte man denn schließlich Wachen? Ein Fallgitter schloss man seiner Meinung nach nur, wenn niemand hinaus sollte. Es beunruhigte ihn.

Sicher war es kein Zufall, dass Aurore mit dem sich schließenden Gitter angekündigt wurde. Er hatte zu schöne Frauen nie gemocht, denn seiner Erfahrung nach verbarg sich dahinter etwas sehr Hässliches. Wenigstens war er keine Rose und fing bei ihrem Anblick nicht sofort an zu sabbern, zumindest hoffte er das, denn am Ende war er auch nur ein Mann.

Kaum hatte der Ghule Aurore angekündigt, drehte er sich vage in die Richtung des Throns und ließ sich auf beide Beine nieder, bevor er demütig Haupt und Blick senkte. Selbst der Oberkörper war nach vorne geneigt.

Als der Seneschall das Programm verkündete, wunderte er sich darüber, dass man mit den Gästen beginnen wollte. Er hatte erwartet, dass man direkt mit den dringenden Themen begann oder wieder jemand verkündete, dass eine Kathedrale gebaut werden müsse. Das es sogar Hinrichtungen geben würde, ließ ihn schaudern.

Als die ersten sich vorstellten, blieb er unschlüssig. Wie sah das Protokoll aus? Giada hatte um das Gastrecht gebeten, ebenso andere Neulinge, Fremde. Gab es hier eine vorgeschriebene Reihenfolge? Machte er einen Fehler, indem er nicht direkt hinter Giada vorsprache? Doch was war mit seiner anderen Clansschwester? Er sah kurz zu Drita, die jedoch keine Anstalten machte, sich vor den Thron zu begeben, wie all die anderen. Er wollte sich nicht vordrängeln und damit einen Fehler machen.

Irgendwann musst du es tun, dachte er sich. Daher passte er einen günstigen Moment ab und ging nach vorne, auch, wenn er sich lieber davon gemacht hätte.
Er hielt den Blick demütig auf den Bereich vor dem Thron gesenkt und wagte es nicht Aurore direkt anzusehen. Auf seinem Weg wich er geschickt anderen Gästen aus, bis er schließlich vorne angelangt war. Er hatte sich mittig positioniert, direkt vor Aurore, sodass er nicht versehentlich dem Prinzvasall oder dem Seneschall eine Zugehörigkeit bekundete, nur weil er sich etwas zur Seite neigte.

In respektvollem Abstand ging er vor Aurore auf die Knie, beugte sich vorn über und neigte das Haupt. Den Blick hielt er dabei gerade so, dass er sehen konnte, ob und wenn sie ihm das Zeichen gab, dass er sprechen durfte. Erst auf ihre Erlaubnis hin, würde er es wagen das Wort zu ergreifen und sich vorzustellen.

Er wiederholte die Worte, mit denen der Allesfresser seine Herrin angekündigt hatte und die an diesem Abend schon so oft wiederholt worden waren.

„Höchst verehrte Aurore, Regina Alba, la principessa bianca, Prinzessin Genua, Ahnin vom Blut der Könige. Kind des Geoffrey le Croise, Ahn vom Blut der Könige. Kind des Alexandre de Paris, Ahnherr vom Blut der Könige. Kind des Ventrue, erster seines Blutes. Kind des Enoch, des Weisen. Kind des Kain, des Vaters.“ Er machte hier eine kurze Pause, damit sein weniger glanzvoller Name ihren edlen nicht direkt berührte.

„Ich, Vincente Carlos, Neugeborener aus dem Clan der Lasombra, Kind des Kasib Sami, Ancilla des Clan Lasombra, bitte euch um das Gast- und Jagdrecht in eurer Domäne.“ Zu gerne hätte er jetzt Salvador beobachtet. „Euer Herold, der wohlwerte Toma Ianos Navodeanu, Neugeborer im Blute der Drachen und Kind des Ancilla Navod Sorinescu hieß mich bei meiner Ankunft in eurer Domäne willkommen und erteilte mir eine Aufgabe, die ich gerne für euch fortführen will. Als meine Fürsprecher benenne ich den wohlwerten Herold Nubis, Neugeborener vom Blute des Todes, Kind von Bruder und Prior Martinus, Ancilla im Blute Kappadozius, Kind von Hephaistos, Seneschall der Domäne Florenz und Ahn vom Blute des Todes.“ Er machte eine kurze Pause, seine Stimme wurde schon etwas rau, ob vor Aufregung oder nicht hätte er selbst nicht sagen können. „Des weiteren benenne ich eure treue Vasallin, die wohlwerte Angelique, Orakel Genuas, vom Clan der Malkavianer als meine Fürsprecherin, sowie Gabriel Ducas, Neugeborener vom Clan der Gelehrten, Kind von Canissa von Catania, Ancilla der Gelehrten, Kind von Xanthus dem Wissenden, Ahn der Gelehrten aus der Linie von Syphax von Karthago. Vasall der höchstverehrten Majestät Josef Szökyel, Prinz der genuesisch-sardischen Territorien. Ancilla vom Clan der Gelehrten. Vasall ihrer höchstverehrten Majestät Aurore, Prinz von Genua, Ahn vom Blut der Könige, Kind des Geoffrey le Croise, Ahn vom Blut der Könige, Kind des Alexandre de Paris, Ahnherr vom Blut der Könige, Kind des Ventrue, erster seines Blutes, Kind des Enoch, des Weisen, Kind des Kain, des Vaters. “
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Paolo
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Paolo »

Paolo starrte auf die Fugen der Fließen vor sich und in seinem Kopf war für einen Moment einfach nur Leere und darin hallend, ein einziges Wort: Scheiße.

Er schluckte und setzte ein Lächeln auf, wenn auch nicht für Aurore, sondern nun für sich selbst. Lächle und du fühlst dich auch so...

Immerhin verstand er was sie gesagt hatte und konnte auch auf latein antworten. Sicher nicht so eloquent wie sie, aber immerhin.

"Tatsächlich komme ich von hier, höchstverehrte Aurore. ich wurde als Mensch in Genua geboren. Ging auf Wanderjahre und traf meine Erzeugerin und damit auch meinen Tod unterwegs. Sie brachte mich später...für meine Freisprechung, zu einem Prinzen unseres Blutes... Francesco von Torrente Valle einer kleinen Domäne an der Ostküste Italiens. Ich kann euch leider keine bedeuteten Namen nennen. Ich habe niemanden Bedeutenden hinter mir und ich mag ebenso nichts wert sein, aber ich kann mir einen Wert erarbeiten.
Ich bin quasi nach Hause zurückgekehrt und wünschte gern zu bleiben und dafür natürlich meinen Teil zu leisten."
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La Strega
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von La Strega »

Leise ächzend rutschte die Hexe auf allen Vieren etwas näher an den Thron und blieb auf ihren Knien gebeugt, um zu der Prinzessin zu sprechen. Demütig, kriechend. Sie wagte nicht die Herrscherin Genuas anzusehen und ihre zittrigen Hände rangen miteinander, während sie in Latein sprach.

"Oh höchste Herrscherin. Ich weiß nicht, ob Du Dich an mich erinnert, denn ich verweilte schon vor dem Äschernen Packt in Deiner Domäne. Doch wurde mein Leib während der Nächte unter den Trümmern Claviculas begraben und ich bin erst vor kurzem wieder erwacht..."

Nur ein kurzes scheues Zucken ihres Kopfes in die ungefähre Richtung des Seneschalls mochte vielleicht vermuten, wer sie gefunden hatte.

"La Strega werde ich genannt und ich bin Neugeborene im Clan der Verborgenen. Ein Ancilla meines Blutes mit Namen Giuliano hat mich in der Stadt Nizza vor 75 Jahren in die Nacht geholt und dort wurde ich auch von dem dortigen Fürsten, Blandus, Ahn aus dem Blut der Könige freigesprochen. Ich weiß nicht genau, ob er immer noch einer Deiner Vasallen ist, doch hoffe ich, dass Du mich auch wenn er es nicht ist in Deiner Domäne dulden willst."

Etikette war ganz offensichtlich nicht ihre Stärke, auch wenn das Du in der lateinischen Sprache als Anrede durchaus üblich war.

"Ich habe mich dazu bereit erklärt Deiner Geißel so gut ich es vermag wieder auf die Beine zu helfen. Als Heilerin und Kräuterfrau habe ich viel Erfahrung in dererlei Wissen, auch was die spezielle Art der Körper eines Kainiten betrifft."

Endete sie schließlich.
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Vergonzo Faro
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Der Nosferatu beobachtete mit feistem Blick das Treiben der Neugeborenen.
Wer trat wann und wie vor. Er achtete auf viele Kleinigkeiten ohne diese auf irgendeine Art und Weise zu bewerten.
Es war recht klar, das hier einige Fehler begangen wurden. Offensichtliche und nur für wenige sichtbare. Es wirkte beinahe so als würde keiner den Ablauf verstehen und jeder ihn anders interpretieren.

Seltsamerweise empfand er Mitgefühl für Aurore. Für die Alten. Es war ermüdend und nervig jedes Mal aufs neue ihnen Führung zu geben um dann zu sehen wie das Chaos ausbrach.
Seine Clansschwester schien er nicht besonders im Blick zu haben, als würde dies nicht nötig sein. Vielleicht die Gewissheit das sie keinerlei Unterstützung brauchen würde?

Dann wanderte sein Blick zu den Ancilla und blieb in Dritas Richtung stehen.
Seine Aufmerksamkeit fokussierte sich spürbar in diese Richtung für einen Moment, als würde er ihren Blick suchen.
Wie durch ein unsichtbares Zeichen eingeleitet nahm er den Blick aus irgend einem Grund von ihr um sich wieder der Szenerie zu widmen.
Bald war es so weit. Er blieb aufmerksam.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Giada Salvaza Rossi
Lasombra
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Dass jemand wie Aurore überhaupt ihre Zeit damit verschwendete, sich die Mühe zum Triezen] zu machen, war ein Grund für einen insgeheimen Stolz und Groll in gleichen Teilen. Es war ein traditionsreich altes Lied, dieses Auf und Ab, Für und Wider zwischen dem Zepter und der Krone.

“Ich danke Euch für Eure Gastfreundschaft”, erwiderte sie beherrscht, vielleicht sogar im Takt dieses uralten Liedes. Ihr Latein, wenn sie nicht einstudiert sondern relativ frei sprach, war gewiss nicht so flüssig wie sie italienisch sprach, doch es war klar verständlich.

“Umso mehr beschämt mich, dass wohl die Tedesci, in diesem Falle durch einen ihrer Jüngsten, meinen Namen für Intrigen in Eurer Domäne mißbrauchten. Der werte Nubis wird Euch und den übrigen Amtsträgern davon berichtet haben, doch diese Machenschaften sind so geartet, dass ich vermute, dass zwar einiges davon aufgedeckt wurde - jedoch anderes bislang im Dunkeln und verheimlicht blieb. Ich möchte diesen Mißbrauch meines Namens durch einen anderen nicht bestehen lassen. Wenn ich für Euch etwas dazu tun kann, dieses Lügengift der Tedesci auszumerzen, dann tue ich es gern.”

Giada sah während dieser Worte weder zu Nubis noch zu Vergonzo noch zu irgendeinem sonst. Ihr ganzer Fokus lag auf jenem Löwenthron und der Weißen Prinzessin, die darauf saß.
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Weihlaer
Salubri
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Weihlaer »

Weihlaer entschließt sich nun auch nach vorne zu treten und geht langsam auf die Knie seine beiden Augen sind geschlossen, während sich sein Haupt langsam neigt. Mit seinen Hände auf seinem schoß, beginnt er ungefragt an, zu sprechen.
Klar und deutlich sagt er: "Mein name lautet Weihlaer...", bevor der Oberkörper herunterschnellt, bis seine Stirn auf den Boden klopft.

Er wartete einen Moment ab und hoffte auf ein Zeichen bevor er in einem ruhigen ton fortfur.

"Höchstverehrte Prinzessin, Aurore, Ich bin ein nachfahre Saulot's, Neugeborener, Kind von Remigio Traffani und freigesprochen vom Verehrten Iole, dem Prinzen Imperia's."


Seine nächsten Sätze kommen leicht versetzt, aber dafür zusammen gefasst:
"Ich reiste aus Porto Maurizio an, um eure Stadt zu bewundern. Ich möchte diese zunächst meine Heimat nennen.
Über euren wohlwerten Herold, Macario, bin ich bereits auf eure Regeln aufmerksam geworden.
Und als Heiler würde ich eure Vasallen und eure Herde schützen können, während ich von den weisheiten der Älteren lerne."


Weihlaer würde sich nur zu gerne erheben, doch verbleibt zunächst in dieser unangenehmen Position bis ihm geantwortet wird.
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia hatte sich erhoben, nachdem es gestattet worden war. Sowohl das Protokoll, wie auch die darauffolgenden Vorstellungen der Gäste hatte sie aufmerksam verfolgt und einzig zart gelächelt, ob Aurores Blick, der sie bei Giadas Vorstellung gestreift hatte, fast so als wollte sie damit sagen: Nun ja, mailändischer Charm eben, nicht wahr?! Dritas Weigerung zuvor, wie auch Ilarios erfolgloser Rettungsversuch, hatte Iulia derweil aus den Augenwinkeln heraus verfolgt, doch sich nicht weiter dazu geäußert.

Stattdessen lag Iulias Aufmerksamkeit bei dem Prinzen der Domäne, als sich ihre Freude, die sie am Anfang des Abends gefühlt hatte, und die kurzzeitig verblasst worden war, nun langsam erneut begann sich einzustellen, während sie voll aufrichtigem und tiefstem Respekt und Anerkennung dankbar auf ihren Erzeuger blickte, der sie zu sich in die Nacht geholt hatte.

Als Gabriel während den Vorstellungen wenig später Tarratia als seinen Fürsprecher ergänzt hatte, kräuselte sich ihr feines Näschen und ihr steifgewordener Blick ruhte auf Aurore sowie auf Lydiadas, bevor sie diesen von Letzterem, ob dessen heutigen intensiverem Flackern unweigerlich abwenden musste. Den Blick des Prinzen nach Gabriels Vorstellung hielt Iulia einen Moment lang stand, bevor sie einzig verständnisvoll dezent nickte. Anscheinend konnte sie Aurores Nachdenklichkeit und Worte durchaus in Teilen nachvollziehen.

Als Allegra meinte sich alsdann ein zweites Mal vorstellen zu müssen, kräuselte sich das feine Näschen und die ansonsten ebenmäßige Stirn der Ventrue sanft. Fast wirkte es, als würde Iulia tonlos innerlich Seufzen, während ihr mitleidsvoller Blick auf ihrem Erzeuger lag. Insbesondere, als Allegra sich dann auch noch durch ihre gemeinsame Ahnenreihe mühte.

Den restlichen mehr oder weniger gelungenen Vorstellungen hörte Iulia mit neutralem Blick, aber durchaus interessiert zu. Als sich ein weiterer Assamit vorstellte, wanderte ihr Blick zwischen Benjamin und Lydiadas kurz hin und her, bevor er auf Aurore zurückfiel, neugierig, was diese wohl von dessen Ankunft halten mochte.

Wie kurz wenig später doch schon bald sein mochte, mochte Atessa wohl im Moment ihrer Worte noch nicht erahnt haben, als nachdem sie geendet hatte, mit feinstem Leder bedeckte Füße einen bewussten Schritt nach vorne in Richtung Thron taten, sowohl dem Prinzen, wie auch dessen Seneschall damit stumm signalisierend, dass Iulia zu dieser Vorstellung wohl etwas zu sagen wünschte oder dies bereits damit nonverbal tat.

Trotz ihrer aufrechten Haltung, war ihr Blick und Haupt demütig vor den beiden Ahnen gesenkt, ihnen damit respektvoll die Wahl oder vielmehr die Auslegung der feinen Details des Protokolls lassend, ob sie wohl Iulia heranwinken und sie nun diesbezüglich anhören wollen würden, erst zu einem späteren Zeitpunkt oder überhaupt.
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Il Canzoniere
Erzähler
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Il Canzoniere »

Allegra

Aurores Blick neigte sich ein wenig zur Seite und sie begann die vor ihr kniende Kappadozianerin abschätzend zu mustern. Erneut sah sie auf, hinüber zu Benedetto, dann zur Seite zu ihrem Seneschall. Ersterer reagierte mit einem knappen Nicken, der zweite mit einem groben Schulterzucken.

Erst dann wandte sich die royale Aufmerksamkeit zurück auf die Knieende. Einen Moment der Überlegung verharrend, nickte sie schließlich: „Also gut. Dann warte ich kurzfristig auf zwei Namen von Fürsprechern. Bis diese erbracht wurden kannst du dich weiterhin, wie die anderen Gäste meiner Domäne hier aufhalten. Am besten gehst du auch Benedetto etwas zur Hand.“ ergänzte sie. Der erwähnte verneigte sich dankbar im Hintergrund.
Mit einer entlassenden Geste wandte Aurore sich bereits dem nächsten Kainiten zu.

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Giada

Auf den Einwand, für einige der heute Anwesenden vielleicht auch enthüllenden Informationen hin, lächelte die Herrscherin dünn „Interessant das ausgerechnet dir dies als allererstes passiert…“ ehe sie den Kopf hob und über die wartenden Kainiten hinwegblickte, den Blick über alle schweifen ließ. „…aber es passt gut in den heutigen Abend hinein. Die Tedesci werden immer aktiver, nicht nur hier in Genua. Wir benötigen mehr Informationen über all jene die es neu hierher treibt. Wer weiß schon genau wer alles mit wem spricht? Stellt für Genua eine sichere Route nach Mailand her. Für jeden Kainiten der sich hin und herbewegen möchte. Wir lassen uns von Hardestadts Jüngern nicht in unserer Bewegungsfreiheit einschränken. Verstanden?“ dann entließ sie Giada ebenfalls, mit einer etwas weniger abrupten Geste wie zuvor Allegra.

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Paolo

Als Paolo erwähnte das er als Sterblicher in Genua geboren war, regte sich sanftes Interesse, wie es schien. Mehr noch als zuvor, dann runzelte sie die Stirn und schüttelte den Kopf. Kurz glitt ihr Blick zu Giada hinüber, ehe er sich, mit neuem Interesse auf Paolo heftete: „Interessant. Jemand der Genua gut kennt, freigesprochen im Nirgendwo an der Ostküste, jedoch ohne etruskisches Protokoll, der die beiden Kainiten Genuas aufgetrieben hat die am freimütigsten ihr Wort für jemanden in die Waagschale werfen… und dann… stört mich da noch etwas…“ leicht neigte sie sich nach vorn. Ihr Blick glitt zu Liutprand und Tankred. Mit eiserner Härte blickte sie Paolo nun direkt ins Gesicht. „Wer schickt dich?“ dröhnte sie laut, so das jeder der noch den Blick nicht hier vorne hatte versucht war dies nun zu tun.

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Roya
Ihr Blick lag, nach der Aufregung um den vorherigen Bittsteller, noch einen Moment auf der fremden Malkavianerin, dann nickte sie und entließ sie mit einer knappen Geste.

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Asim

Sie hörte sich das Bittgesuch des Assamiten mit einer kühlen Miene an, vielleicht war etwas nachdenkliches dabei, dann warf sich ihr kühler Blick in Richtung des Neuankömmlings: „Der Herold hat dich sicher aufgeklärt, das du zwei Fürsprecher benennen musst. Wer spricht für dich?“ auch für den Assamiten schien sie, wie bereits für Roya, eine Ausnahme zu machen und wechselte ins italienische.

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Atessa
Die pincipessa lauschte mit einem gewissen Vergnügen, was die Toreador vorzubringen hatte. Offenbar hatte sie an diese Vorstellung bereits einige Gedanken verschwendet. Als sich dann auch noch Iulia bemerkbar machte, lehnte sie den Kopf zur Seite und gab der Harpyie einen Wink. Diese sollte ebenfalls sprechen, ehe sie selbst hierzu etwas sagen wollen würde.

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Vincente
Mit einem nahezu lauernden Blick lag ihre Aufmerksamkeit nun auf Vincente, der als Nächstes vorgetreten war. Sie folgte dem Protokoll, welches den Lasombra offenbar gut durch die Vorstellung führte. Irgendetwas am Ende schien sie jedoch zu amüsieren, ihr Blick ging hinüber zu Gabriel und dann zurück zu Vincente: „Du benennst Gabriel Ducas als deinen Fürsprecher? Er hat sich doch eben selbst erst vorgestellt. Warum glaubst du das sein Wort Gewicht besitzt? Hat er es dir so verkauft?“ der Humor in ihrer Stimme war kaum zu überhören. Erneut hatte sich ihre Sprache ins lateinische abgewandt.

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La Strega
Ein Stirnrunzeln glitt über das Gesicht ihrer Majestät, als die Nosferatu vorkroch.
Als sie so persönlich angesprochen wurde, schnaubte sie, schien gar nicht auf die Vorstellung eingehen zu wollen. Schüttelte lediglich leicht den Kopf: „Hast du von deinem Erzeuger gehört? Ich würde ihn gerne sprechen.“

[Edit 19.11.23]
La Strega: unterwürfig und immer noch auf allen Vieren antwortete sie ihr.
"Mein Erzeuger heißt Giuliano, er ist Ancilla der Nosferatu und hauste zuletzt in Nizza. Ich habe zu ihm kein Kontakt, doch wenn Ihr es befehlt...so will ich mich auf die Suche nach ihm machen."
Aurore: Aurore betrachtete die unterwürfige Hexe einen Moment und schüttelte dann den Kopf "Das sagtest du bereits. Und ich habe ebenfalls bereits gesagt was ich möchte. Wenn du ihn nicht findest, kannst du mir einen anderen Kontakt eures Blutes aus Nizza auftreiben, der an seine Stelle getreten ist." dann wedelte sie die unschöne Erscheinung einfach weg. Als ob sie sich gar nicht groß mit ihr befassen wolle.

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Weihlaer

Der Blick Aurores schien einen Moment beinahe zu entgleisen, dann runzelte sie die Stirn und beugte sich leicht vor, musterte den Salubri vor sich mit unverhohlener Missbilligung. Dann schüttelte sie den Kopf und blickte zu Macario hinüber, offenbar etwas ungläubig.

„Lernen könnt ihr in der Tat noch einiges. Wer sind eure Fürsprecher? Und was gibt es für Neuigkeiten, aus Imperia?“ ließ sie sich, offenbar mit einem Gewissen Widerwillen, auf diese Vorstellung ein.
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Roya
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Roya »

Roya neigte sich auf die knappe Geste des Prinzen hin tief nach vorne, berührte mit ihrer Stirn den Boden, bevor sie sich in einer flüssigen Bewegung zurück in eine knieende und letztlich stehende Haltung schob. Sie machte anschließend ein paar Schritte zurück, ließ ihre Hand dabei von ihrer Brust sinken und begab sich ohne groß weitere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen an den Ort zurück, an dem sie bereits zuvor gestanden war, schweigsam den Rest der Vorstellungen und des Abends verfolgend, von dem sie nur wenig zu verstehen schien, ob der lateinischen Sprache. Entsprechend nutzte sie die Zeit und Möglichkeit, sich die Gesichter und Gestalten der anderen Anwesenden einzuprägen, als auch deren nonverbale Sprache zu- und miteinander.
Am Ende einer Nacht sollten deine Füße dreckig sein, dein Haar zerzaust und deine Augen leuchten.
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Gabriel Ducas
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Mit ruhiger Miene hatte er die Reaktion der Ventrue Ahnin abgewartet. Es lag kein Unterton in der Nennung seiner Fürsprecher. Es war eine schlichte sachliche Aufzählung. Und verstand er überhaupt, was sie da auf Latein sagte? Dem Protokoll entsprechend entfernte er sich vorerst auf den Wink der weißen Prinzessin und kehrte an seinen Platz zurück. Er hatte sich soeben wieder aufgestellt und suchte den Blick seines Lehensherren als Vincente wohl seine Aufwartung machte. Die Züge des Gelehrten verfinsterten sich als der Magister jeden Anstand vergessen ließ und er wollte wohl soeben etwas sagen als er in der Bewegung innehielt als der Blick dieser alten Augen einen Moment auf ihm lag. Er stoppte die Bewegung und wartete.

Die Antwort Allegras vermochte wohl allen Anwesenden einen unangenehmen Schauer über den Rücken zu jagen, als diese die klangvollen Namen Aurores Ahnenlinie in der Aussprache so verunstaltete, dass es auch Bauern aus dem nächsten Dorf hätten sein können. Die Aussagen der Magistra hingegen und noch viel mehr Aurores folgende Aufgabe ließen ihn etwas ungläubig zurück. Doch bevor er zuviel Gedanken daran verschwenden konnte, zerschnitt die eiserne Härte diese Gedanken als Aurores Stimme in Richtung des Wanderers dröhnte. Es gab fürwahr angenehmere Momente für einen Neugeborenen. Seine Augen glitten kurz zum reglosen Körper Arashs und danach zu Nubis, ehe er seinen Blick betreten senkte. Ob einer der beiden diese Frage wohl beantworten könnte? Gabriel, dir ist dies auch nicht in den Sinn gekommen! mahnte eine Stimme in seinem Kopf zu Selbstkritik.

Der Banu Haquim hatte im Vergleich zu Paolo noch ein vermeintlich einfacheres Los gezogen, zumal es gegenüber La Stregas Auftritt und Weihlaers Vorstellung geradezu vorbildlich war, wie dieser dem Protokoll folgte. Nur kurz verfolgten die Augen wie sich Roya, Allegra und Giada wohl entfernten, ehe er interessiert in Richtung Harpyie und anschließend zu Liviu blickte. Würde die Rose einschreiten, bevor das Kind des Prinzen etwas sagte? Gespannt lag seine Aufmerksamkeit nun wieder auf den knieenden.
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

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