[1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

[Februar '23]
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Drita
Lasombra
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Drita »

Drita verfolgte den Schwur von Vincente genaustens. Als er endete glitt ihr Blick gen Aurore - immerhin hatte die Venezianerin den Seefahrer dazu aufgefordert zu schwören - warum auch immer sie selbst nicht dran teilnahm, blieb ihr Geheimnis.

Als Vincente sich umdrehte, nickte Drita nicht. Aber ihre Augen lagen wieder auf ihm; für diejenigen, die ihren Blick suchten: erkennbar zufrieden.

Bei Adamons Schauspiel begann ein Auge von Drita zu zucken. Abscheu lag ebenfalls in ihren Augen. Ob sie sich gerade ausmalte, die Rose mit Blutskräften oder rein körperlich zu geißeln, um ihn endlich zu Besinnung zu bringe? Aber sie tat Nichts - fast, denn ihr Blick suchte Iulias, die allen Voran mit dem Verhalten Adamos klar kommen musste. Und doch stand die Lasombra bereit - für was auch immer.
Feuer und Sturm, Erdbeben mögen meine Waren zerstören.
Ich verliere nicht Viel, wenn mir das Vertrauen meiner Kunden erhalten bleibt.
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I Tarocchi
Erzähler
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von I Tarocchi »

Iulias warnender Blick, ihre Geste, die Kurven ihrer Gestalt - Adamos Blicke wanderten über all dies wie die zärtliche, gierige, lustvolle Berührung eines Liebhabers. Es war als blickte der Toreador auf etwas so wundervolles, dass es einen reinen, strahlenden Glanz in seine Augen zurück spiegelte.

Doch Iulias kaum miß zu verstehende Geste schien ihn auch einen Moment lang zu schockieren. Betroffen, nein, schwer getroffen legte er eine Hand über sein Herz wie um es vor noch größerem Schmerz zu bewahren. Andachtsvoll sank er vor und für Iulia Cornelia auf ein Knie herab und streckte seine andere Hand sanft nach der ihren aus wie um sie von jenem Dolch fort zu lenken.
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Benjamin
Assamit
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin hatte sich auf den Wink Aurores an ihn langsam erhoben und man konnte ein Nicken erkennen. Anschließend entfernte er sich so leise als möglich und gesellte sich wieder in den Kreis der Verdammten die mit gierigen Augen und noch gierigeren Fängen über die heutigen Geschehnisse richteten.

Er wartete einige der Bitten ab, nicht sicher wann er sein Anliegen vorbringen sollte. Die Reihenfolge der Bittsteller folgte in seinen Augen keinerlei Sinn und Verstand und so hielt er erstmal die Füße still.* Seine Stirn war konzentriert in Falten gelegt und die Furchen wurden noch einmal tiefer als sich Vergonzo Adamo in den Weg stellte und dieser mit übernatürlicher Geschwindigkeit um den Nosferatu herum geschossen war. Benjamin bewegte sich auf die beiden zu sodass er irgendwann unweigerlich in Vergonzos Blickfeld stoßen würde und schaute in dessen Richtung. Kaum merklich bewegte sich sein Kopf und seine Lippen formten stumm ein oder zwei Worte.


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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Ventrue unterband die Abwärtsbewegung des Toreador, noch bevor er diese zu Ende geführt hatte, indem sie mit den zwei Fingern, die sich von dem Griff etwas gelöst hatten, eine hebende und schließlich sacht in Richtung Aurore weisende Geste beschrieb. Oder vielmehr schräg hinter sich, so dass der Toreador letztlich zwischen Aurore und ihr stehen würde. Oder aber die Harpyie zwischen ihm und Vergonzo. Je nachdem wie man es betrachten mochte.

Dann drehte sich ihr Körper wieder ein Stück in Richtung dem Thron ein, jenen damit beinahe demonstrativ die kalte Schulter zeigend, die sich in Mitten des Raumes versammelt hatten und die Veranstaltung in ihren Augen wieder einmal mit schlechtem Benehmen zu stören versuchten. Entsprechend schenkte Iulia deren Betragen eben nicht die gewünschte Aufmerksamkeit, um die sie in ihren Augen wie so oft bettelten. Davon angewidert kräuselte sich ihr feines Näschen, bevor sie Adamo ein schmales Lächeln schenkte und so leise als möglich, ein paar kurze Worte ins Ohr raunte.
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Einen Moment beobachtete er, wie sich immer mehr in diese Sache einmischten und war sogar etwas überrascht als der Banu Haquim, eben erst mit ihm zurückgekehrt, auch loslief um etwas zu tun. Einen Moment zuckte der Arm des Gelehrten, als wollte er den Zeigefinger heben und Benjamin noch etwas sagen wollen, doch es geschah nichts. Er wandte seinen Blick von der Szenerie ab und zuckte innerlich mit den Schultern. Es wird passieren, was die Ältesten passieren lassen. Nicht dein Stall. Nicht deine Kühe. mit einem kurzen, kaum merklichen Nicken bestätigte er seine eigenen Gedanken und wartete auf den Moment an dem es sich geziemte das er vortreten durfte und ging alsdann, mit gesenktem Blick und weiterhin leicht unruhigen Schritten nach vorn. Er mochte seine eigene Unsicherheit nicht, doch er war heute nicht wirklich willensstark genug, um diese zu verbergen. Mit leicht zittriger Hand strich er über seinen Fuchspelz und dann auch den Mantel, wischte letzteren beiseite und sank auf beide Knie, den Kopf gesenkt und erwartete die Erlaubnis sprechen zu dürfen. Als Aurore dies gewährte erhob er seine leicht brüchige Stimme und begrüßte, tatsächlich in Latein die Ahnen und Prinzen standesgemäß.

Danach ließ er sich einen Moment um diese, respektvoll und demütig rezitierten Ahnenlinien verklingen zu lassen, sank offenbar einen Moment nach unten, ehe er seine Stimme und auch seinen Körper erneut anhob und in Latein fortfuhr. „Höchst verehrte Majestät, höchst verehrter Prinz der genuesisch-sardischen Gebiete, sehr verehrter Seneschall, verehrte Ancilla, wohlwerte und werte Neugeborene. Es ist meine Pflicht die Domäne Genua sowie die See der Schatten und all ihr Blut – sterblich oder nicht – zu beschützen. Daher muss ich alle Anwesenden darüber informieren, dass Arash, aus dem Clan des Tieres, von den wohlwerten Herolden begrüßte und somit geduldete Gäste und nun Vasallen ihrer höchstverehrten Majestät tätlich angegriffen hat. Ich selbst bin dem Mordversuch, seiner todbringenden Klauen, verletzt entkommen, nachdem ich es, in Zeiten in denen die Tedesci offenbar näher rücken, wie die wohlwerte Giada Salvaza Rossi verkündet hat, abgelehnt habe gegen euer Kind, die wohlwerte Harpyie Iulia Cornelia zu intrigieren. Diese Angriffe ereigneten sich im Hafen von Genua vor den Augen der Sterblichen. Ich habe den Angriff sowohl dem verehrten Hüter der Elysien Ilario Contarini als auch dem Wohlwerten ersten Liktor Liutprand gemeldet und mich, nach Rücksprache mit diesem, darum gekümmert Zeugen von Arashs öffentlicher Verwandlung in einen Vogel, unversehrt und lebendig, im Rahmen meines geleisteten Eides, aus der Stadt zu entfernen.“ er machte eine kurze Pause, bevor er erneut fortfuhr. „In Zeiten wie diesen betrübte es mich zutiefst zu hören, dass der Gangrel nicht nur öffentlich verkündete, sein Blut komme und gehe wie es ihm beliebt, sondern auch mit verleumderischer Zunge und Intrigen Zwietracht in der Domäne säen wollte und jenen, die sich diesen Plänen nicht anschließen wollten, nach dem Leben trachtet. Es ist meine Pflicht auch das Blut – sterblich oder nicht – zu schützen, daher kann ich allen nur davon abraten mit der Geißel Geschäfte zu machen insbesondere außerhalb der vom verehrten Ilario Contarini gehüteten Hallen des Elysiums.“ der Gelehrte machte eine erneute Pause, vielleicht etwas länger als zuvor und man hätte wohl den Eindruck gewinnen können, dass er am Ende seiner Verkündung war, da hob er noch einmal die Stimme. „Darüber hinaus ist mir zu Ohren gekommen, dass Arash aus dem Clan des Tieres, wie Toma Ianos Navodeanu, wohl gegen die, von ihrer höchstverehrten Majestät verfügten Anzahl an Blutsdienern verstößt. So wurden dem Wohlwerten ersten Liktor wohl zwei menschliche Blutsdiener gemeldet. Die Verfügung macht jedoch keinen Unterschied zwischen menschlichen und tierischen Blutsdienern und mir ist zu Ohren gekommen, dass die Geißel neben den genannten zwei Menschen, noch über mindestens einen tierischen Blutsdiener verfügt.“ demütig senkte er das Haupt und schien dabei etwas zu seufzen. Nun ist es gesagt. Andere werden entscheiden. mit diesem Gedanken wartete er nun auf die Dinge, die da folgen würden.*

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Benjamin
Assamit
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin schaute sich um, nachdem er sich kurz in das Blickfeld des Nosferatu begeben hatte, und wartete die Beendigung der Bitte des Brujahs ab ehe er selbst vortrat und sich auf die Knie begab. Die Stirn auf den Boden gesenkt blieb er ruhig bis er die Erlaubnis bekommen hatte zu sprechen und würde sein Anliegen anschließend vortragen.

"Höchst verehrte Majestät, höchst verehrter Prinz der genuesisch-sardischen Gebiete, sehr verehrter Seneschall. Ich trete vor euch weil Ich um die Sicherheit Genuas besorgt bin. Ich bitte euch verehrte Majestät eure Entscheidung bezüglich des Auftrags den Ihr an die wohlwerte Giada vergeben habt noch einmal zu überdenken." er ließ Lufthauch Zeit um die Gravitas seiner nächsten Worte zu unterstreichen.

"Sie muss vergessen haben, dass es Ihre eigene Unzulänglichkeit war die Richard von Tann und seinen Schergen überhaupt erst Tür und Tor geöffnet hat und Ihnen die Möglichkeit gab Amtsträger der Domäne zu kontaktieren. Vor einiger Zeit höchst verehrte Majestät, trat euer treuer Diener an mich heran und offenbarte mir dass der wohlwerte Nubis einen Brief erhalten hatte, welcher ihn im Namen der wohlwerten Giada zu einem Ort nahe der Domänengrenze lotsen sollte. Ich bot an dieser Sache nachzugehen, was Ich auch tat. Ich konfrontierte die wohlwerte Giada mit der Thematik und sie gab zu, dass sie auf dem Weg nach Mailand von eben jenem Richard von Tann und seinem Gangrel Schergen in einen Hinterhalt gelockt und gefangen genommen worden war. Ich habe sämtliche meiner Erkenntnisse damals eurem treuen Diener mitgeteilt, dieser wird meine Worte diesbezüglich bestätigen können. Ihre Abwesenheit durch die Gefangenschaft führte überhaupt erst zu der Situation in der Ihr Name missbraucht werden konnte." sein Blick verblieb, nachdem er diesen kurz auf den Allesfresser gelenkt hatte, weiterhin starr auf den Löwenthron gerichtet, widmete Giada keine Aufmerksamkeit.

"Ihr versteht also sicherlich meine Zweifel an der Eignung der Angeklagten für eine sichere Passage nach Mailand zu sorgen und die dorthin führenden Wege zu sichern. Ebenso mag im Lichte dieser Information auch ihre Integrität in Frage gestellt sein. Wurde sie freigekauft? Wenn ja, von wem? Gab es einen Handel mit den Tedesci und sollte man ihr im Lichte dieser Informationen noch Umfangreiche Bewegungsrechte gewähren bis diese Sache restlos aufgeklärt ist? Warum hat sie euch diese Zusammenhänge nicht direkt geschildert als, von euch eure höchst verehrte Majestät, die Sprache auf eben jene Umstände gelenkt wurde? Sind ihre ganzen hochtrabenden Worte bezüglich der Tedesci vielleicht nur Schall und Rauch?" seine Stimme war weiterhin ruhig und unaufgeregt.

"Ich habe keine Antwort auf all diese Fragen aber Ich hoffe dass diese beantwortet werden, und empfehle in dieser Angelegenheit sie mit einem Hausarrest zu belegen und ebenfalls einer Befragung durch den verehrten Hofgelehrten zu unterziehen um ihre Motive und Intention von allen Zweifeln befreien zu können. Sicherlich gibt es für all dies eine gute Erklärung. Aber Ich denke in solch einer brenzligen Situation wie sich die Domäne gerade befindet sollte man höchste Vorsicht walten lassen. Es wäre nicht das erste mal dass ebenjene Blut..." plötzlich brachen seine Worte ab. So als hätte er zuerst gesprochen und dann gedacht und als hätte er sich fast um Kopf und Kragen geredet. Doch vielleicht... ganz möglicherweise war jedes seiner Worte auch sorgfältig gewählt gewesen. So oder so, erhob er seine Stimme nicht mehr und erwartete die Antwort der Höchstverehrten.
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Der Nosferatu, den Blick auf Aurore gerichtet, bemerkte Giada als diese sich bei im positionierte. Ihre somit getätigte Aussage und Rückendeckung quittierte er mit einem sanften Schnauben und sie wusste, dass er sich ihre Geste merken würde.
Auch nahm er Benjamin peripher wahr, als dieser sich in sein Blickfeld bewegte. Auch seine Kopfbewegung und die lautlosen Lippenbewegungen, aber sein Blick blieb auf den Thron gerichtet.
Es wurde nicht klar was dort zwischen dem Banu Haqim und dem Nosferatu passierte, vermutlich ein unsichtbarer Austausch zweier alter Gestalten Genuas Nacht, wie zuvor mit Giada.
Der Nosferatu raunte lediglich rasselnd, ein Geräusch das Zustimmung aber ebenso auch als Warnung gedeutet werden konnte.

Die Absicht hinter der Interaktion Vergonzos mit Adamo war nicht zu ergründen und würde mehr Fragen als Antworten aufwerfen, egal was ein jeder für sich dazu dachte, hinterließ es doch mehr das Gefühl vermutlich doch daneben zu liegen. Doch ein Nosferatu dessen Alters tat sicher nichts unüberlegt, vor allem nicht bei dieser Vergangenheit.
Sein Auftreten heute Nacht blieb mysteriös, als würde er mehr als ein Geheimnis mit sich herumzutragen.
Der Nosferatu reagierte entsprechend dem was er vom Löwenthron vermittelt bekam und am Ende nahm er wieder seinen alten Platz etwas abseits zwischen Alt und Neu ein, dessen Position vermutlich nur die Ältesten hier genau einordnen konnten.
Dann vernahm er die weiteren Ankündigungen wobei es im Dunkeln blieb, wie er sie bewertete.

Vergonzo achtete auf das Geschehen, schien viel in allem zu lesen, wobei er sich mehr auf die Ancilla und vor allem die Ahnen konzentrierte, wie dem Seneschall.
Nachdem klar war, das alle Neugeborenen gesprochen hatten passte er den richtigen Moment ab, bevor der Seneschall den nächsten Punkt des heutigen Hofprotokolls ausrief und trat hinkend vor.*
Sich am Ast haltend sank er auf beide Knie hinunter, beugte sich leicht nach vorn, den Blick starr zwei Schritt vor die Füße der Herrscherin Genuas gerichtet, darauf wartend das Wort erteilt zu bekommen.

Die geheimnisvolle Aura um ihn herum macht es kaum möglich zu durchschauen was der Nosferatu vorhatte. Als die Erlaubnis kam begann er zuerst in einfachem aber sauberem Latein zu sprechen.
"Höchst verehrte Aurore, Regina Alba, la principessa bianca, Prinz Genuas, Ahnin vom Blut der Könige. Kind des Geoffrey le Croise, Ahn vom Blut der Könige. Kind des Alexandre de Paris, Ahnherr vom Blut der Könige. Kind des Ventrue, erster seines Blutes. Kind des Enoch, des Weisen. Kind des Kain. Ich habe zwei Anliegen vorzutragen." Es folgte nur eine kurze Pause nachdem er ihre Linie mit Respekt und Achtung vorgetragen hatte. Seine Stimme klang als würde sie einen rätselhaften Unterton haben der bei jeder Betonung begann zu schwingen, was die Klangfarbe beinahe tonal wirken ließ, wenn auch etwas düster.
„Es war mir eine Ehre als ihr euer Wohlgefallen mir gegenüber zum Ausdruck brachtet, nachdem ich beinahe acht Jahrzehnte in Genua, unser aller Heimat, mein Werk tat. Ich erschuf für euer sterbliches wie auch unsterbliches Volk etliche sichere Unterkünfte, über ein Dutzend Werkstätten und Kontore, Handelsstraßen, den Hafen in Il Quinto und etliche Bauten für den Klerus. Nun wird die geschuldete neue Stadtmauer in den nächsten Jahren von mir vollendet werden, welche im Jahre 1041 auf Justitia großzügigerweise von euch an mich befohlen wurde und von da an seinen Lauf durch die Stadt nahm.
Heute Nacht erlaube ich es mir mich daran zu erinnern welche Reihenfolge vorgegeben wurde: die Stadtmauer, der Hafenausbau, der Leuchtturm und Die Kathedrale. Es hieß, für jedes vollendete Projekt in dieser Reihenfolge würdet ihr dem Clan der Verborgenen wieder einen Diener mehr, pro kainitischem Kopf, gestatten. Ich bitte um Erlaubnis euch um diese Zusage zu bitten, sobald der letzte Stein der Stadtmauer gesetzt wurde.“

Natürlich hatte er ihre Worte und die genaue Aussagen seit dem stets präsent gehabt.
Je nachdem wie es der Wille der Princeps war, würde er abwarten ob er direkt sein nächstes Anliegen vortragen sollte oder auf ihre Weisung dazu warten sollte.

Dann würde er fortfahren.
„Für mein zweites Anliegen werde ich in das einfache italienisch wechseln, damit es ein jeder hier heute Abend versteht.“ In Gedanke fügte er hinzu, und dies nicht als Ausrede nutzen kann.
Dann wechselte er ins italienische und es klang ähnlich raunend, vor allem fiel aber auf das es kein modernes Italienisch war. So altbacken, dass einige Kainiten vielleicht noch gar nicht geboren waren als es Mode war. Der Baumeister erhob sich nun und begann sich an die kainitische Gesellschaft zu wenden um alle mit einzubeziehen.
„Heute Nacht wurden bereits einige Ankündigungen, Bitten und Angebote ausgesprochen. Ich bin kein großer Redenschwinger, daher lege ich einfach die Sachlage offen. Die meisten kennen mich und meine Schuld unser aller Princeps gegenüber. Diese Schuld wird beglichen werden, so oder so.
Daher biete ich euch heute allen die Chance an, den Kathedralenbau zu unterstützen, so wie wir es gemeinsam bei der Stadtmauer getan haben. Jeder der sich damals beteiligte und heute dieses Bollwerk anschaut, sieht was durch ihn erreicht wurde. Es gehört jedem ein Stück davon. Alle Unterstützer sind damals genannt und geehrt worden.
Auch jetzt wird ein jedermanns Zutun von mir gehört und Anerkennung finden, wie auch sein Name einen Weg in die Ewigkeit finden wird wenn die Kathedrale diese überdauert hat. Es ist unsere Heimat und die Kathedrale wird ein Zeichen dafür sein wozu wir Genuesen fähig sind. Sie wird Glauben, Handel, Schaulustige und Neider aber auch Wohlstand bringen. Wer sich beteiligt soll sehen, wie selbst der kleinste geleistete Teil um das Hundertfache wächst, sowie seine Reputation.

Es gibt in Genua keinen Baumeister mit meiner Expertise, geschweige denn mit ausreichend Erfahrung um Großprojekte wie diese umzusetzen. Ich biete jedem die Chance sich einen Namen zu machen und ein Teil davon zu werden, Namen die man später in einem Atemzug mit dem Bau der Kathedrale Genuas nennt, dem Juwel der Perle am ligurischen Meer.“

Und so war es nun mal. Die Kathedrale würde gebaut werden und jeder der half, wie auch jeder der nicht half, würde entsprechende Vorteile oder Nachteile erhalten. Auch das er die meiste Erfahrung und andere Vorteile hatte dies zum Erfolg zu bringen, war schlichtweg die Wahrheit des Nosferatu, ebenso das es keinen besseren Baumeister in Italien gab.

Damit hatte er sein Anliegen und seine Ankündigung beendet und würde etwaige Reaktionen Aurores abwarten. Später, mit ihrer Erlaubnis, würde er danach an seinen alten Platz zurück kehren um den Weg für den nächsten Protokollpunkt frei zu machen.


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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada war ruhig neben Vergonzo stehen geblieben. Nur kurz hatte sie seinen Blick erwidert. Sie hatte nicht genug Spielraum für mehr, doch dies war gut genug.

Benjamins Anklage jedoch begegnete sie mit einem Ausdruck von kalter Verachtung und jener wohlgeübten, verächtlichen Gelassenheit, welche die Mitglieder der Hohen Clans beinahe wie selbstverständlich gegen all jene aus den niederen zeigen konnten. Giada sprach nicht ohne dass die Etikette dafür den Raum ließ. Sie hob nur ein wenig das Kinn und schnaubte einmal als hätte Benjamin nichts anderes gemacht als peinliche Unflätigkeiten auszustoßen.

Sie wandte sich dann jedoch dem Thron, der Weißen Prinzessin und dem Schwarzen Seneschall zu, um ihnen Antwort zu geben, sollten sie Benjamins Worte zum Anlass nehmen, derlei zu fordern.

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Il Canzoniere
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Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Il Canzoniere »

Nach der Verneinung von Benjamins Anstalten heute Nacht erneut zu schwören nahm die weiße Prinzessin mit einem matten Lächeln und eiserner Ruhe die Schwüre von Gabriel (mit einem schmunzelnden Seitenblick zu Josef Szokyel) und Atessa (mit einem dankbaren kurzen Nicken) entgegen. Offenbar schien sie bereits jetzt zufrieden mit der Ausbeute zu sein. Als sich auch Tankred nach vorne begab, gönnte sie diesem seinen schwelgenden Augenblick und gab ihm erst nach einigen Augenblicken mit einem dankenden Nicken. Als auch Vincente vortrat und seinerseits schwor, schenkte sie diesem gar ein freundliches Lächeln, das jede bei der Vorstellung aufgetretene Ungerechtigkeit hinwegfegen mochte, so rein und jugendlich kam es daher.

Ihr Blick glitt langsam über die Knieenden, während sich im Hintergrund bereits eine kleine Rangelei zwischen Adamo und Vergonzo anbahnte, die sie jedoch völlig ignorierte. Lediglich Lydiadas Aufmerksamkeit verschob sich auf eben jene.

Aurore hingegen wandte sich mit lauter Stimme, in gut verständlichem gemeinen italienisch an die neuen Vasallen: "Erhebt euch, verschworene Vasallen der Domäne Genua. Willkommen in meinen Diensten. Ich danke jedem einzelnen von euch für diese Entscheidung. Lasst uns diese Stadt gemeinsam zu einem besseren Ort machen." mit einer unterstreichenden, freigebenden Geste erlaubte sie allen Knieenden auf die Füße zurückzufinden und zurückzutreten.

Dann, nickte sie Lucio Il Onnivorno zu, der den Ordnungspunkt der Neugeborenen-Ankündigungen tätigte.*

Als dann Liviu als erstes vortrat wandte sich die principessa an ihn, während sie ihren Rücken bedächtig an die Rückenlehne des Thrones schmiegte. Das im Hintergrund die Situation zwischen Adamo, Vergonzo und nun auch Iulia zu eskalieren drohte, störte sie offenbar kein bisschen. Und auch der schwarze Seneschall, der eher hierdrauf achtete, als auf den knieenden Toreador, schien keine weiteren Ambitionen zu haben als ein spöttisches Lächeln aufzusetzen. Vielleicht wollte er sogar Blut sehen.

Aurore unterdessen begutachtete Liviu einen Moment und wägte den Kopf von links nach rechts, als ob sie abwägen würde ob dessen Bitte stattgegeben würde, dann lächelte sie erfreut auf und klatschte in die Hände, als wäre sie soeben auf eine herrliche Idee gekommen: "Gut, machen wir es doch so: du kümmerst dich darum das sich die öffentliche Situation um das Theater in Platealonga beruhigt, das die Gerüchte enden, die Kirche ihre Ermittlungen einstellt und die Stille in dieser Sache gewahrt bleibt - oder wiederhergestellt wird - und wenn du damit erfolgreich bist, erlaube ich dir dich Liktor zu nennen und auch andernorts die Stille zu wahren und wieder herzustellen. Gut?" das jenes letzte Wort keine Frage war, schien klar, dennoch wartete sie kurz des Toreadors Antwort ab und entließ ihn zurück zu den anderen.

Ihr Blick wanderte zu Odo, dem Fremden Wanderer und ließ ihn sprechen. Als dieser gesprochen hatte antwortete sie recht zügig, als ob das keine schwere Entscheidung gewesen sei: "Dein Blut hat noch eine Schuld bei mir zu tilgen. Also versuche dich daran: findet Caspar oder wie auch immer er sich nun zu nennen pflegt, der nach dem Aschepakt die Domäne fluchtartig gen Iberien verlassen habe, man sagt er habe die Grenze zu den Höfen in Barcelona passiert, wo er jedoch mittlerweile ebenfalls nicht mehr residiert. Hefte dich auf seine Spuren, solange bis du weißt wo er steckt. Und dann überbringe ihm eine Nachricht. Lucio wird sie dir in einer Woche aushändigen. Triff dich mit ihm in der Villa Illuminata und sei solange mein Gast."

Als nächster trat Gabriel vor, während im Hintergrund die angespannte Situation zwischen Adamo und Iulia langsam zur Ruhe kam. Aurore bedeutet auch dem Brujah mit einer knappen Geste zu sprechen und lauschte seinen Worten mit kühler Miene. Als er seine Anschuldigungen gegenüber Arash hatte verklingen lassen, verharrte sie einen Augenblick und winkte dann Benedetto, wie auch Liutprand heran. "Wie schätzt ihr die Situation ein?" fragte sie dann die beiden die vorgetreten und dann auf die Knie gegangen waren. Nach einer kurzen Pause, die Benedetto Liutprand für eine Möglichkeit einen Fehler zu machen einräumte, leckte der Kappadozianer sich über die Lippen und sprach schließlich zuerst: "Eure Majestät, ich kann über jene Situation am Hafen keine Auskunft geben. Jedoch erschien mir die Geissel, neben den typischen Merkmalen des Clan Gangrel, seiner Wildheit und seiner tierischen Natur, während der Zeit seiner Entwöhnung des Blutsbandes von Brimir in San Marcellino ein durchaus angenehmer, aber auch berechenbarer Zeitgenosse. Ich beherbergte damals zwei seiner Ghule. Eine gewisse Tia und einen Otter namens Cazimir. Von einem dritten Ghul ist mir nichts bekannt. Ich möchte jedoch sagen das Arashs tierische Natur recht einfach zu lenken ist. Ich nehme an jemand mit einem gewissen Intellekt..." er warf einen kurzen Blick zu Gabriel hinüber "...könnte ihn mit Leichtigkeit zu einer unangemessenen Reaktion bringen." einen Moment wartete er, ob es eine Rückfrage seitens Aurore gab, dies nickte jedoch lediglich und wandte sich Liutprand zu. Dieser straffte sich und sprach geradeaus zu ihren Füßen: "Eure Majestät, mir sind tatsächlich zwei Ghule gemeldet, nicht jedoch dieses Tier. Wir sollten der Sache nachgehen. Auch ich bin der Ansicht das die Geissel in den letzten Jahren über die Stränge geschlagen ist. Auch wenn er sich meiner sofort unterworfen hat, gehe ich davon aus das er bei jenen niederen Blutes weniger Hemmungen hat seinen tierischen Instinkt voll auszuleben. Die Situation im Hafen ist... unübersichtlich. Wie Gabriel Ducas geschildert hat, gab es einen Bruch der Stille, den wir gemeinsam beseitigt haben."

Aurore nahm diese Aussage ebenso hin wie jene zuvor von Benedetto, dann entließ sie die beiden. Wandte sich in einem offenen Appell an alle im Saal befindlichen Kainiten: "Findet diesen Otter und bringt ihn zu mir. Arash bleibt außerdem aufs erste in Starre. Er wird erst geweckt, wenn ich über die Angelegenheit im Hafen und den Bruch der Stille entschieden habe. Jeder der hierzu noch Erkenntnisse hat, möge sich bei Lucio melden. Für dies, wie auch die Überbringung jenes Tierghuls wird eine Belohnung ausgegeben werden."

Damit schien die Angelegenheit, zumindest für heute, aus der Nacht zu sein. Jedoch trat bereits der nächste vor, diesmal Benjamin um dem Tanz der Anschuldigungen und Intrigen beizutreten. Die Prinzessin beobachtete den banu haqim während er vortrat und sich niederbeugte sehr genau, ließ ihn jedoch ebenso sprechen wie jeden anderen auch. Als er geendet hatte nickte sie knapp und schien einen Moment zu grübeln, ehe sie sich an ihn wandte: "Du hast Recht. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Stellen wir die wohlwerte Neugeborene also... nun nicht unter Hausarrest, aber jede Reise muss bei Lucio angemeldet, begründet und stattgegeben werden. Und als Reise zählt jeder Fuß außerhalb der Domänengrenze. Jene Überprüfung behalten wir uns offen, falls Ungereimtheiten in der ihr übertragenen Aufgabe aufkommen." gab sie der Bitte des Assamiten zumindest ein wenig nach. Mit einem dankenden Nicken entließ sie dann auch ihn.

Als, als vorerst letzter, Vergonzo vortrat und sich seinerseits auf die Knie begab, ließ sie ein dünnes Lächeln erkennen und nickte mit gütigem Gesichtsausdruck:
"Ich stehe zu meinem Wort: sobald der letzte Stein der Stadtmauer gesetzt wurde, dürfen du und dein Blut fortan einen zusätzlichen Blutsdiener in ihre Dienste nehmen. Auch bleibe ich bei der damals genannten Reihenfolge, auch wenn nichts dagegen spricht bereits in diesen Nächten damit zu beginnen auf einen Bau der Kathedrale hinzuwirken. Ich gehe bereits davon aus, das sich der Bau eine ganze Weile hinziehen wird. Nichtsdestotrotz brauchen wir zeitnah einen massiven Ausbau des Hafens."
Als der Nosferatu dann seine Ankündigung offenbarte lachte sie mit einem kindlichen Jauchzen auf und klatschte die Hände zusammen, wie als ob sie völlig begeistert ob dieser Ankündigung war. Aufmerksam und erwartungsvoll blickte sie danach in den Saal hinein ob es bereits hier und jetzt solche geben würde, die sich dieser Sache heute Nacht anschließen würden.


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OT: Ich habe es jetzt versucht in der Reihenfolge der Ereignisse herunterzuschreiben.

* Dieser Post: viewtopic.php?p=85737#p85737
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Allegra Aldighieri
Kappadozianer
Beiträge: 808
Registriert: So 15. Jan 2023, 20:24

Re: [1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Allegra versucht, in Iulias Gesicht abzulesen ob sie Hilfe braucht, aber das wird verunmöglicht als diese ihr und Vergonzo den Rücken zudreht. Nachdem sie noch einen Moment abgewartet hat, ob ihr EIngreifen geb raucht wird, entfernt sich wieder gemessenen Schrittes von dem Knäuel um Adamo.

Still lauscht sie den Anträgen der Nuegeborenen. Die Namen, Gesichter und Sachverhalte sind ihr völlig unbekannt - nur mit Arash hatte sie kurz zu tun, zu kurz um die Anschuldigungen Gabriels bestätigen, verneinen oder auch nur irgendetwas gehaltvolles hinzufügen zu können.

Erst beim zweiten Teil von Vergonzos Vortrag wird sie hellhörig. Als Aurore in den Saal hineinschaut und die Reaktionen abliest, nickt sie tief genug, um auch in der Menge noch erkennbar zu sein. Unsicher wanderte ihr Blick zwischen Aurore und Vergonzo hin und her, auch zu anderen Kainiten deren Gestik und Mimik zustimmend wirkte - würde von ihr, einer Neugeborenen und einem bloßen Gast, eine Wortmeldung erwartet, um ihre Unterstützung des Kathedralenprojekts zu bekräftigen? Oder würde das als unangemessene Beanspruchung der Zeit der Versammelten gesehen? Vielleicht ging auch ein anderer als Beispiel voran, und sie könnte dem Beispiel einfach folgen.
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