[Fluff] delle ombre nostra [Drita]

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Drita
Lasombra
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Registriert: Mi 7. Dez 2022, 20:50

[Fluff] delle ombre nostra [Drita]

Beitrag von Drita »

Er war wirklich gekommen. Einsam und allein wurde er von Nijaz auf das Schiff gebracht. Ihr Ghul verharrte an der Leiter zum Boot. Seine gewählte Kleidung passte zum Schiff, konnte sicher mit den großen Kapitänen mithalten. Aber dieses Schiff war nicht das seine.

Das wurde in dem Moment klar, als er alleine vor Drita in der mondhellen Nacht stand.

Dia Lasombra schaute auf das Meer, bis die Schritte verklungen waren und wartete. Es war das erste Mal seitdem sie in Genua war, dass sie diesen Moment wirklich auskostete, es fast damit übertrieb. Adamo sollte mit jeder Faser seines Seins fühlen, in welche Situation er sich gebracht hatte. Dann endlich drehte Drita sich um. Das Gesicht bedeckte eine schwarze Maske, die nur den Mund mit den schwarz geschminkten Lippen frei ließ.

Auch die Augen waren in schwarz geschmi... nein. Das war keine Schminke. Der Schatten selbst lag in den Löchern der Maske. Er waberte in ihrem Kleid und in ihrem Haar. Der Schatten war Teil von ihr. Oder Drita vielmehr von ihm. Sie war der manifestierte Abyss.*

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Langsam und elegant, streckte sie ihre Hand mit dem Rücken nach oben aus. Dabei hing die Hand leicht herab. Eine Geste der Begrüßung... und eine Erwartungshaltung. Doch der Kuss blieb aus. Adamo war dazu nicht mehr in der Lage.

Denn auf diesen Anblick hin stockte die Eleganz der Bewegungen des Toreador. Er brachte seine Verbeugung zustande, doch es wirkte hölzern und letztlich machte er ein, zwei Schritte wieder zurück und fort von Drita. Das Kästchen glitt ihm aus der zitternden Hand, polterte hölzern zu Boden und sprang auf. Der kostbare Inhalt, duftend, farbenvoll, wahrscheinlich sündhaft teuer und kostbar, verteilte sich über dem Deck und im Seewind.

Adamo Manacres jedoch war nicht allein der lausige Tunichtgut, als den man ihn gern darstellte. Andere wären vielleicht nun gerannt, hätten ihr Heil in der Flucht gesucht, über die Reling und auf und davon. Doch die junge Rose rannte nicht, jedenfalls noch nicht. In gewisser Weise verlieh die blanke Angst ihm eine Art von zerbrechlicher, flüchtiger Schönheit.
Er sprach jedoch auch nicht und es wäre wohl ohnehin nicht an ihm gewesen, das Gespräch zu eröffnen.

Der Blick der Lasombra fiel auf den Inhalt des Kästchens, um den es ihr in dem Moment offensichtlich mehr leid tat, als um das Wohlbefinden Adamos. Sie schaute dem Pulver nach, welches vom Wind aufgewirbelt und davon getragen wurde. Als der Handkuss ausblieb senkte sie die Hand wieder. Bedauerlich... für ihn.

"Ein Sinnbild der Existenz, jener, die ihren Platz vergessen", drohte sie - den Moment weiter auskostend.

Nachdenklich fuhr sie mit den Fingern unter den bemalten Lippen entlang. Lächelte unheilvoll. Die Drita, die da vor Adamo stand, war das alte Monster, was hinter der Maske der Händlerin schlummerte. Und er hatte es geweckt.

"Ich sehe... du hast deinen Platz inzwischen wieder gefunden."

Lag da eine Spur Bedauern in ihren Worten?

"Also fangen wir an..."

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Aus einem OOC - zusammenarbeit mit Jule

Schattenspiele 1
Einschüchtern: 5 Nettoerfolge
Feuer und Sturm, Erdbeben mögen meine Waren zerstören.
Ich verliere nicht Viel, wenn mir das Vertrauen meiner Kunden erhalten bleibt.
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