[1082] Adel verpflichtet [Gabriel, Drita]

[Drita]

"Es ist eure Entscheidung", sagte Drita offen und direkt. Und genauso offen blieb die Frage, ob das jetzt gut oder schlecht war. Und wenn, für wen.

"Ich habe hier angefangen über Eide zu wachen... aber von der Harpyie in Venedig gelernt. Beobachtung. In Venedig habe ich begonnen früh Gefallen zu handeln. Auch da habe ich von der Harpyie dort einiges Lernen können."

Die Frage nach dem Wer ihr die Information gegeben hat, beantwortete Drita mit einem Lächeln und einem Schulterzucken. Das bliebe wohl ihr kleines Geheimnis.

"Jede Domäne hat ihre Eigenheiten. Wie es um die in Genua steht, mag ich noch nicht beurteilen. Wie ist eure Meinung zu den Ämtern? ... und ihrer Besetzung?"

[Gabriel Ducas]

Du kennst sie nicht und hast mit Adamo zumindest eine Basis, du solltest ihn Fragen. Er ist zwar nur Neugeborener und ein Tölpel auf dem Weg, dafür stammt sie aus Venedig und bei Ancilla zahlt man immer drauf. ging es ihm durch den Kopf und er nickte auf ihre ersten Worte, zwar mehr zu sich selbst aber auch zu ihr. Mit einem freundlichen Lächeln antwortete er ihr höflich auf die Frage nach den Amtsträgern, allerdings gab es wohl nichts, was sie nicht schon wusste. *

„Das gesellschaftliche Schwert ist doch meist ebenso scharf, wie das tatsächliche.“ seine Schilderung war ruhig und kam ohne großes zögern „Die Nacht folgt gewissen Regeln. Gerade als Neugeborener sollte man diese nicht als Gängelung betrachten.“ dann lächelte er „Aber wem erzähle ich das. Wie ist das so? Wenn ich fragen darf?“ er sah ihr noch immer nicht direkt in die Augen. „Wenn man andere dabei beobachtet, wie sie versuchen, was einem selbst gelungen ist, und dabei scheitern? Sehen die Augen der Ältesten, woran es scheitert, auch wenn sie die Person nicht einmal kennen?“

*

Spoiler!

Wie OT besprochen, keine Ahnung wer welches Amt 1083 bekleidet.

[Drita]

Das Nicken der Lasombra war eine Bestätigung seiner Worte.

"Und wer dich schlägt auf einen Backen, dem biete den andern auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem wehre nicht auch den Rock. Lukas 7, wenn ich mich nicht irre."

Sie schloss die Augen für einen kurzen Moment.

"Viele sehen es als Strafe, knieen zu müssen... haben keine Geduld es zu ertragen. Die meisten, die so leben... fallen am Ende. Diejenigen aber, die die Wahrheit hinter den Regeln kennen und sie zu nutzen wissen, steigen auf."

Als sie ihn anblickte lächelte Drita wieder warm.

"Schon als alte Neugeborene habe ich ein Gespür dafür entwickelt und die Dinge gesehen... erahnte, wie scheitern wird. Hatte eine Idee davon, wer sich gut anstellt. Die Augen lernen die Dinge zu sehen, Kleinigkeiten... oftmals so klein, dass ein Kind oder ein junger Neugeborener sich ihrer Existenz gar nicht bewusst ist. Und ja, dafür muss man die Person nicht einmal unbedingt kennen. Wer zu sehr danach strebt Ancilla zu werden... Andere zu überholen... scheitert des Öfteren. Andere lassen sich treiben, bis sie keine Wahl mehr haben den letzten Schritt alleine zu gehen. Aber die wenigsten wissen, wie... gut sie es haben... ... unten zu sein. Selbst, wenn sie buckeln müssen. Aber sie können innehalten, Ruhe finden... und sei es auch nur für einen kleinen Moment."

Drita zuckte mit den Schulter.

"Wie es so ist, fragt ihr mich? Ihr Streben nach oben... erinnert mich daran, dass ich keine Ruhe mehr finden werde. Es gibt kein Anhalten mehr... ... außer, man ist bereit als Asche zu enden. Die Alten fürchten, dass man nach ihrer Position strebt... die Ancillae riechen Konkurenz auf dem Weg zum Ahnen und die Jüngeren greifen selbst nach dem eigenen Platz. Ihr Scheitern... ist mir Mahnung... Mahnung nicht selber zu scheitern und es macht mir keine Freude sie dabei zu beobachten."

[Gabriel Ducas]

Auf das Bibelzitat nickte Gabriel nur etwas ratlos. Er war kein Mann des Klerus und seine Kenntnisse von Bibelstellen daher beschränkt. Zumindest zuordnen konnte er das Gesagte. Die folgenden Worte verfolgte er interessiert und tatsächlich konnte es fast so scheinen, als ob der Gelehrte sich einige Dinge so schon gedacht hatte. Zumindest zeigte er keine Anzeichen von plötzlicher Erkenntnis. Verblieb jedoch höflich und nickte bevor er erwiderte.

„Ich kenne mich zwar mit Kleinigkeiten aus, doch das ist eher handwerklicher Natur. Jedoch sehe ich es als Mosaik. Bei einigen sind nicht alle Steine in der passenden Position oder fehlen gar gänzlich. Bei wieder andern haben die Steine das ursprüngliche Bild bereits verlassen. Eine Frage der Harmonie des Gesamtbilds, wenn ich es mit meinen einfachen Worten wiedergeben müsste.“ etwas unruhiger knetete er nun die Hände, rang sich aber dann doch durch und fragte.

„Nun ihr spracht Eingangs von Steinen die man gemeinsam aus dem Weg räumen sollte. Gibt es außer dem werten Adamo Steine die ihr bewegt wissen möchtet? Darf ich annehmen, dass der verehrte Hüter euch bereits von der letzten Zusammenkunft in Kenntnis gesetzt hat?“ fragend lag der Blick, weiterhin unterhalb ihrer Augen. „Er sprach anno 1065 davon, dass die Wandler der Via Regalis einst eine Macht, mit der zu rechnen war, in Genua gewesen seien. Ich verstand dies als Wunsch zur Zusammenarbeit.“ fasste er kurz einige Aussagen von damals zusammen, bevor er noch einmal auf die Rose zu sprechen kam. „Was meine Informationen anbelangt, würde ich mich freuen so ihr mir helfen könntet meine Kenntnisse in Etikette und Politik, zwei Dinge die oftmals Hand in Hand gehen, zu verbessern.“ Meist lernt der Lehrer ja ebenfalls etwas. dachte er während der diesen Wunsch demütig aussprach.

[Drita]

Die Beschreibung, die Gabriel wiedergab, schien Dritas Gedanken zu treffen. Denn die Lasombra nickte nur. Lächelte, als hätte Sie nichts anderes von einem Mitglied der Via erwartet.

"Ihre Majestät hat mich mit dem Ausbau des Hafens in Nord beauftragt. Ich gedenke dies um zu setzen und ein Sinnbild dafür zu erschaffen, was man mit Gefallen und Handel unter unsereins erreichen kann. Es soll groß und prachtvoll werden. Ich denke ich werde dort auf eure Dienste als Handwerker zurück kommen und eben jene Kunst mit Gefallen meinerseits erwidern, solltet ihr Interesse an dieser Zusammenarbeit haben. Es soll nicht zu eurem Schaden sein."

Sie überlegte kurz.

"Ich habe mich noch nicht vollends mit dem verehrten Ilario unterhalten. Aber ich denke, dass ein Treffen der Könige sinnvoll ist. Konkrete Pläne zu schmieden. Die Politik der Sterblichen und den Handel unter unsere Hand zu bringen, erscheint mir als gutes Ziel. Niedere Pfade sollen sich an unserer Größe messen und daran scheitern. Der Name eines jeden auf der Via Regalis soll in Genua bekannt und geschätzt sein." Selbst, wenn das bedeutete einmal aufräumen zu müssen. Also ja: Ich denke wir müssen enger zusammen arbeiten... und bei euch habe ich keinerlei bedenken, dies auch zu tun."

Ein weiteres Nicken folgte. "In Etikette kann ich euch sicherlich schulen. Die Feinheiten sind von Domäne zu Domäne unterschiedlich. Anders sieht es in der Politik aus. Zum einen war ich in Vendig nicht Teil davon... zum Anderen beschäftigt man sich hier mit ganz Anderen Themen. Ich lerne selbst noch, aber vielleicht können wir uns zu einem Austausch treffen, wenn ich ein wenig Zeit hatte, um zu lernen?"

[Gabriel Ducas]

Er nickte respektvoll auf Dritas Lob. „Ich freue mich das ihr bezüglich meiner Person keine Bedenken seht. Es ist doch durchaus schwer in der Domäne Handelspartner zu finden oder Personen die einen Gegenwert auch erbringen.“ seufzte er etwas, als hätte er diesbezüglich bereits mehr als einmal schlechte Erfahrungen gemacht. „Der Hafenausbau in Nord ist ein großes Projekt. Ihre höchst verehrte Majestät trug dies anno 1041 bereits dem werten Baumeister auf.“ sprach er und schien Geschäften durchaus nicht abgeneigt, sondern vielmehr interessiert. „Ich erinnere mich an ihre Betonung auf dem Hoftag.“ sagte er lächelnd. „Nun als Mercator werde ich diesbezüglich natürlich nicht zurückstehen. Es dient dem Handel und ist ein Beweis für die Stärke des Handels und sollte jenen anderen auch die Stärke der Via vor Augen führen.“ mit dem Zeigefinger tippte er sich nachdenklich ans Kinn und schien über etwas nachzudenken. „Zusammenarbeit ist mir stets ein Anliegen. Auch eine Zusammenkunft wäre wohl aufgrund der letzten Änderungen in der Domäne durchaus angebracht. Man könnte eine gemeinsame Linie abstimmen. Handel betreiben und auch Lernen...“ leitete Gabriel nun über.

„Was den aktuellen Stein betrifft…“ sinnierte er nachdenklich. „Kann es nicht Schaden die Ohren gen Nizza, Mailand und Pisa zu richten. In allen drei Domänen kam es wohl zu diplomatischen Verwicklungen. Der verehrte Orazia Visconti, seines Zeichens Hüter der Elysien und Harpyie zu Mailand kann euch sicher mehr erzählen. Aber auch der verehrte Hüter der Elysien zu Pisa, Christian di Calabria verfügt vermutlich über aufschlussreiche Geschichten diesbezüglich.“ ergänzend gab Gabriel der Ancilla den Ort und somit eine Kontaktmöglichkeit zu letztgenanntem. „Ob es darüber hinaus Zufall war, dass es ausgerechnet während des Heimataufenthalts des werten Adamos zu Krieg in Syrakus kam vermag ich weder zu bestätigen noch zu verneinen. Verwundern würde mich eine Involvierung jedoch nicht, beschrieb die wohlwerte Iulia Cornelia die Rose doch einmal nicht nur über dessen Verweigerung öffentlicher Veranstaltungen und dessen fragwürdiges Benehmen, sondern hob auch die diplomatischen Fallstricke hervor, die der werte Adamo scheinbar gern einmal übersieht.“ sachlich gab der Gelehrte die von ihm angebotenen Informationen weiter.

[Drita]

Drita schien durchaus zufrieden mit diesem ersten Treffen.

"Meine Unterstützung findet dieser Vorschlag. Wir brauchen einen Plan, der allen Mitglieder der Via Vorteile bringt gegenüber dem Rest der Domäne. Etwas, was die Einigkeit der Könige zeigt. Ich werde dies einmal bei meinem Bruder anbringen. Er ist der Älteste auf der Via hier. Sollte er dies nicht in die Hand nehmen wollen, übernehme ich das."

Sie war gerade dabei sich zu erheben und wollte sich offenbar bereit machen zu gehen, während sie die weiteren Informationen aufnahm, als Drita nochmal innehielt.

"Könnt ihr die.. Verwicklungen ein wenig spezifizieren, auch, wenn die konkreten Details dazu von euren Kontakten kommen? Ich kann schlecht in die drei Domänen Boten schicken mit dem Aufhänger, dass ich 'etwas' gehört habe."

[Gabriel Ducas]

„Soweit mir bekannt, wurden wohl Schiffe der werten Rose in Nizza festgehalten. Eure wohlwerte Clansschwester Giada Salvaza Rossi wollte in dem Falle wohl vermitteln. Etwas das…“ der Brujah machte eine kurze Pause „…wohl zu einigen Unstimmigkeiten führte. Welche genau ist mir leider nicht bekannt. Es ist eine vergangene Geschichte, aber vielleicht erfahrt ihr mehr.“ nachdenklich sah er noch einmal drein, ehe er ergänzte. „Vermutlich drei Jahrzehnte her, ich war damals noch nicht in Genua vor Ort. Aber ich denke das wird eure Suche etwas konkretisieren.“ Gabriel verneigte sich, als Drita das Gespräch beendete und wünschte noch „Gute Geschäfte, verehrte Drita.“ ehe er sich kurze Zeit später selbst aufmachte.



Zusammenfassung: Auf Einladung der Ancilla Drita kommt Gabriel ins Elysium. Man unterhält sich über den beklagenswerten Zustand der gesellschaftlichen Ordnung in der Domäne, die Etikette und auch über den Konflikt zwischen Adamo und der Magistra. Gabriel tauscht ein paar Informationen gegen Unterricht in Etikette und man kommt überein, dass die Könige mehr zusammenarbeiten sollten.