[1086] Tintenkleckse [Angelique, Gabriel]

[Angelique]

Angelique seufzte tief, obwohl sie es nicht musste. "Alerio war zu nett für einen von uns. Sie haben ihm erzählt, er müsse wie sie werden, das Menschliche hinter sich lassen und irgendwann hat er es geglaubt.

Es hat ihm nicht gutgetan. Aber bevor er alles Menschliche hinter sich ließ, hat GOtt ihn dankenswerterweise abberufen und einen Teufel Ahrimans dafür benutzt. Es ging wohl schnell."

Manische Betriebsamkeit erfasste sie plötzlich und unter den wenigen Pergamenten, die noch da waren, suchte sie herum und präsentierte stolz wie ein Kind eine Skizze, die einen ziemlich durchschnittlichen Jungen zeigte.

Ziemlich dünn wie Angelique und eher unauffällig.
Sein Haar war wellig und von einem dunklen Braun, ebenso die Augen, deren Ton nur etwas heller war als seine Haare.

Irgendwie wirkte das Bild, als sei es von einer Statue abgemalt worden.

"Hier, so sah er aus." Sie lächelte gequält und ihre Augen schimmerten dabei rosa.

Sie tat, als atmete sie tief ein.
"Zu den Visionen habe ich alles gesagt. Die Kerze steht auf einem Tisch aus Holz, sorgfältig gefügt und poliert. Der Tisch steht vor einer Wand aus Holz, sorgfältig gedichtet und geschmückt. Und ein Teil dieses Schmuckes ist der Speer. Findet einen solchen Ort. Es kann nicht so viele davon geben. Wie viele Wände aus Holz sind so gut und reich geschmückt in diesen Städten mit Steinwänden? Das solltet Ihr Euch ... oder andere fragen."

Sie überlegte und meinte mahnend: "Was auch immer diese Fiamma tut, sie sollte sich ein Beispiel an Alerio nehmen und nicht direkt die Waisen unterstützen, sondern es über die Kirche tun lassen. Alerio spendete über San Donato zum Beispiel. So halte ich es auch bis zur heutigen Nacht. So vermag niemand auf unsere ... eure Gesellschaft Rückschlüsse ziehen ... oder persönliche Feinde in der Gesellschaft können nicht Kindern schaden, um dem Spender zu schaden."

[Gabriel Ducas]

„Mhhh“ nickte Gabriel zu ihrer Erklärung bezüglich des Ortes, ehe er auf ihre Aussagen zu Fiamma einging. „Nun das sind Dinge, die ihr der jungen Gangrel vielleicht besser erläutern könnt als ich.“ nachdenklich sah er auf die Skizze die Angelique ihm da präsentiert hatte. Eine weitere beendete Existenz in Genua. Allerdings sagte er hierzu nichts weiter und ging stattdessen zu den letzten Themen über, welche er mit dem kindlichen Orakel zu besprechen hatte.

„Ihr wisst, dass die Villa Fiori langsam Formen annimmt?“ er erwartete hierauf offensichtlich keine Antwort denn er fuhr einfach fort. „Ich habe mit dem verehrten Blutvogt gesprochen und denke es wäre ein passender Ort für die, von uns besprochene Schrifthalle.“ nachdenklich legte er den Zeigefinger auf sein Knie und nun den Mittelfinger hinzu. „Euer zugesagter Beitrag, wird sicher das wohlwollen ihrer höchst verehrten Majestät finden. Da wir darüber hinaus über die Versorgung mit Blut gesprochen haben, würde ich euch fragen, ob ihr diesen Teil zur Villa beisteuern wollt. Somit könnte ich auch hier, dem Prinzen melden, dass ihr euch an dem, von ihr gewünschten, Projekt beteiligt.“ mit gezückter Augenbraue sah der Brujah nun zu der kindlichen Kainitin.

[Angelique]

"Das kann ich leider nicht mehr tun. Das wäre eine offizielle Aufgabe innerhalb der kainitischen Gesellschaft, die mir verwehrt ist. Es würde gegen mich verwendet werden von Leuten, die vorgeben würden, es wäre ihre Aufgabe oder Idee und ich wolle mich profilieren."

Sie schien das wirklich zu bedauern, hatte aber einen Vorschlag. "Aber verwendet diese Idee doch und lasst sie jemanden umsetzen, der auf diese Weise sich einen guten Namen machen kann."

Sie hob die schmalen Schultern. "Insgeheim würde ich dieses Projekt, wie angedacht, unterstützen, aber alles über Euch laufen lassen. Würde ich selbst Geld oder gar Bücher zur Verfügung stellen, würden die hochgeachteten Kainiten sie lachend stehlen, ohne dass ich etwas tun könnte."

[Gabriel Ducas]

„So werdet ihr mir die Schriften und Bücher geben? Auf dass ich sie, wie abgemacht, einbringen kann?“ etwas skeptisch klang das schon. „Würdet ihr damit nicht bestätigen, was man euch vorwirft? „Sollte nicht euer Name damit in Verbindung stehen? Auf dass man euch nicht weiteres anlastet?“ da war kein Vorwurf in der Stimme. Mehr Interesse und Neugier, denn immerhin würde es ihr nichts bringen, wenn lediglich Gabriel wüsste, dass sie sich an ihre Abmachung gehalten hat. „Wenigstens den verehrten Blutvogt, solltet ihr vielleicht in Kenntnis setzen. Immerhin weiß er von eurer zugesagten Beteiligung.“ riet er ihr, bevor er sich ihren ersten Worten widmete.

„Was die Verwendung eurer Idee angeht muss ich ablehnen. Ihr habt es zugesagt. So haltet euch daran. Wir werden sehen, wer es gegen euch verwenden möchte, wenn ihr einen Beitrag, wie von ihrer höchst verehrten Majestät gefordert, leistet und andere nicht.“ da sprach nun wieder der Kaufmann aus ihm. Pacta sunt servanda. Ihr Status als Autarki entband sie, zumindest für den Gelehrten, offenbar nicht von ihren gemachten Zusagen.

[Angelique]

"Gut, wenn Ihr das weiterhin wünscht, können wir das so machen. Es ist aber gefährlich. Dinge, die mir gehören, kann jeder stehlen und ich dürfte mich nicht mal wehren. Nur mein Leben dürfen sie mir nicht nehmen."

Sie musste lachen. "So wie Kain verstoßen wurde. Manchmal ist Ironie zu köstlich."

Sie hob eine Braue. "Ich werde mich an die Abmachung halten und die Werke über den Custodes, der sie bewahrt, Euch zukommen lassen.
Da er ihren Schutz mir versprochen hat, werden Diebe es sich vielleicht zweimal überlegen, ob sie ihn damit verärgern wollen."

Sie hob die Braue noch höher. "Ich werde das Blut liefern, bis mir jemand das untersagt."

[Gabriel Ducas]

Gabriel nickte zufrieden und schien auch wieder etwas lockerer zu werden. Die Aussicht auf, nicht erfüllte Händel waren ihm offenbar ein Gräuel. „Was das Blut angeht. So wahrt die Stille und liefert es. Ich werde ihrer höchst verehrten Majestät eure Beteiligung an diesem Werk für die Domäne bestätigen.“ erneut nickte er. „Die Sicherheit eurer Werke, hängt natürlich von dem Custodes ab. Aber ich denke, ihr werdet eine weise Entscheidung diesbezüglich getroffen haben. Was das Schiff angeht, so werden sich eure Leute nach ihrer Rückkehr melden. Damit euch niemand euren Beitrag wegnimmt, werde ich diesen verwahren und ihn euch zukommen lassen, wenn wir hierfür eine geeignete Lösung gefunden haben.“ langsam erhob sich der Brujah nun und auch wenn er nicht nickte, so senkte er einen Moment die Augenlider. „Habt Dank. Falls ihr keine weiteren Anliegen oder Fragen habt?“

[Angelique]

Angelique begleitete ihn hinaus. "Nein, vorerst haben wir alles Nötige und Dringende besprochen, denke ich. Es war sehr informativ und kurzweilig. Ich habe zu danken.
Wie immer war es sehr angenehm, mit Euch zu plaudern. Und produktiv zum Wohle Genuas war es auch noch. Alles Kriegsglück Euch und meinen Söldnern. Möge der Heilige Nikolaus, der Patron der Seefahrer, alle beschützen!"

Mit diesem Segensspruch verabschiedete sie ihn herzlich.

Sie hoffte, dass alles gut ging, hatte aber ein gutes Gefühl dabei. Gabriel würde ihre Ressourcen richtig einsetzen. Da war sie sich sicher.

[Gabriel Ducas]

Zusammenfassung: Gabriel besucht Angelique in ihrem Turm, um über die bislang getroffenen Absprachen bezüglich der Villa Fiori und der Schrifthallte zu sprechen. Der Brujah bietet dem kindlichen Orakel Unterstützung bei der Sicherung ihres Hab und Guts an und man kommt überein, dass man sich für Genua an den geplanten Dingen von Senat und Herrschaft beteiligt und anschließend die Beute teilt.