[1089] Was das Meer an- und fortspült [Toma, Gabriel, Vergonzo, (SL)]

Wenn die Sonne hinter das Appenningebirge sinkt, kriechen die Verdammten aus ihren Löchern. Dies sind ihre Geschichten.
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I Tarocchi
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Re: [1089] Was das Meer an- und fortspült [Toma, Gabriel, Vergonzo, (SL)]

Beitrag von I Tarocchi »

Die Nacht war windig und düster. Eine träge Wolkendecke verdeckte die meisten Sterne und der Mond war ohnehin auf eine dünne Sichel heruntergeschmolzen, die nur hier und da einmal zwischen Wolkenfetzen zu sehen war.
Vergonzo konnte schräg über sich an der Böschung ein, zwei Schemen ausmachen, die sich nicht bewegten wie Büsche im Wind, aber dann doch hier und da beweglich schienen und wohl keine Felsen waren. Menschen? Mitstreiter? Benedettos Leute? Das war einfach nicht zu erkennen von seiner Position aus.

Die Gestalten am Strand konnte er ein wenig besser ausmachen. Paolos Gestalt beim Boot war kurz von einer der Lampen beleuchtet worden und er stand immer noch dort im Schein der Lampe, präsentierte wohl etwas. Die sechs... oder sieben? Gestalten in Kutten konnte er nur von schräg hinten betrachten. Sie waren achtzig oder neunzig Meter von ihm entfernt und das machte es selbst bei besserer Sicht nicht einfacher, feine Details zu erkennen. Er konnte jedoch sehen, dass sie mit Stäben oder Gehstöcken ausgerüstet waren - wahrscheinlich sowohl Gehhilfe als auch Bewaffnung. Vergonzo selbst benutzte ja oft genug denselben Trick. Sie trugen auch Taschen oder Bündel mit sich so wie Benedetto es auch oft tat, wenn er sein Wachstäfelchen und Schreibzeug mit sich herumschleppte.
Etwas an dem Anblick war jedoch seltsam in Vergonzos Augen. Unwirklich, unheimlich und düster. Etwas stimmte nicht mit diesen dunklen Silhouetten. Die Konturen schienen hier und da zu verschwimmen oder wirkten durchscheinend. Doch dann wieder schien alles normal, zum Beispiel gerade jetzt, als die Mönche sich etwas auffächerten und wohl sehen wollten, was Paolo dort zu zeigen hatte.

---

"Gut, gut", klang Benedettos Stimme säuselnd und dünn. Die Mönche fächerten sich etwas auf. Einer stieß ungeschickt die gerade erst abgesetzte Lampe um und die Szenerie wurde mit einem Schlag noch dunkler. Der andere mit der Lampe senkte diese und das Licht verschwand hinter dem Ärmel seiner Kutte. Zwei der Mönche traten etwas vor wie um die Leiche genauer zu betrachten. Keiner aus der Gruppe sah aus als könnte oder wollte er jetzt in die Gischt treten, sich irgendwie auf das Boot wuchten und dort gut zurecht zu kommen.
Das spielte Paolo wohl in die Hände, denn zum ersten Mal konnte er jetzt wohl den Kuttenträger erahnen, der wahrscheinlich Benedetto war. So gesenkt, wie Paolo den Blick hielt, war er doch sicher, dass einer nun vorgetreten war und wohl schon beinahe gierig eine Hand ausstreckte. Er winkte, als könnte er so das Boot oder die gepfählte Leiche irgendwie zu sich bewegen und immerhin traten dann doch vor und wollten wohl den Körper aus dem Boot heben... .
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1089] Was das Meer an- und fortspült [Toma, Gabriel, Vergonzo, (SL)]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Diese Mönche waren ihnen suspekt und es beunruhigte sie dass sie ihnen so nah kamen. Und warum löschten sie auch noch das Licht wenn sie doch eigentlich die Leiche betrachten wollten?
Sie waren eine Gefahr, die sie so nicht eingeschätzt hätten. Ja es hieß Benedetto bringe ein paar kräftige Hände zum Tragen mit. Aber 6 Mönche...oder was auch immer sich unter den Kapuzen verbarg (Sie konnten sich noch gut an die wirklich lebenden Toten erinnern, die Benedetto damals in die Stadt geschickt hatte, oder die Skelette von Galeno.)
Sie könnten sie vielleicht besiegen, doch nicht, wenn sie eigentlich Benedetto ergreifen mussten. Sie mussten sich von diesen trennen...

Doch zunächst beobachteten sie den Kuttenträger, den sie nun für Benedetto hielten um sicher zu gehen, dass dieser zumindest ein Kainit war und keine vorgeschickte Puppe.

Dabei bewegten sie sich auch zur Seite , als würden sie Benedetto Platz machen. Wollten sich aber gezielt hinter ihm platzieren.

Auspex 2
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I Tarocchi
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Re: [1089] Was das Meer an- und fortspült [Toma, Gabriel, Vergonzo, (SL)]

Beitrag von I Tarocchi »

Der eine Mönch mit der Lampe machte sich daran, die andere Lampe wieder anzuzünden. Zwei weitere begannen dann auch das Unterfangen, irgendwie den steifen Körper von Sousanna aus dem Boot zu hieven. Die Dunkelheit und der nasse Untergrund machten all das zu einem zähen Unterfangen. Der Wind zerrte an den Kutten und Umhängen.

Doch niemand hielt Paolo auf als dieser zur Seite trat und sich etwas um die Mönche herum begab. Einer von ihnen, der eher hinten stand, hatte sich ihm etwas zugewandt. Er hielt einen ordentlichen Wanderstab in der Hand und einen Gehstock von einem der anderen Mönche, die sich gerade an Sousanna zu schaffen machten, in der anderen. Sein Gesicht konnte Paolos mit den geschärften Sinnen einigermaßen erkennen: Das war nicht Benedetto, die Gesichtszüge etwas zu hager und etwas zu jung.
Der in der Mitte allerdings, das war er wohl. Die fette Gestalt, die wachsweichen Hände, die aus den Ärmeln der Kutte hervorlugten. Gerade jetzt war er wohl auch eher dem Unterfangen am Boot zugewandt als Paolo, so dass dieser Benedetto wie im Profil sehen konnte. Doch mit diesem Profil stimmte etwas nicht. Der eine Mönch mit den Lampen hockte aus der Sicht Paolos gerade auf der anderen Seite von Benedetto und fingerte an den Lampen herum. Doch Paolo konnte genau das sehen: etwas vom Schein der Lampen, das irgendwie durch Benedettos Gestalt hindurchging als wäre diese nicht richtig hier, als wäre der Ancilla vom Clan des Todes tatsächlich nicht mehr als ein Geist.

Mit vereinten Kräften und einigem Ächzen und Platschen in den an den Strand rollenden Wellen hievten die Mönche Sousannas Körpers an Land und legten ihn dort ab.

---Auspex 2---
Was Paolo erkennen konnte, waren die blassen Farben, die Vampire wohl zeigten: blassrot und orange, etwas verwandt mit Lust, aber nicht ganz. Übergänge zu violetten und lavendelfarbenen Tönen, vorsichtig, lauernd vielleicht. Violette, Rostrot, Orange in einem wabernden, pulsierenden Gemisch. Benedettos Gier war unübersehbar klar. Das Übrige war verworrener, nicht ganz so einfach zu deuten. Mißtrauen? Vorsicht? Er wartete auf irgend etwas?
Die "Blässe" hatte etwas merkwürdig liquides in dieser Situation. Ein wenig wie quecksilber, jedenfalls war da ein eher silbriggrauer Schein als ein einfach nur blassgrauweißer.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1089] Was das Meer an- und fortspült [Toma, Gabriel, Vergonzo, (SL)]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma stand da und war für den Moment so verblüfft, dass sie gar nicht reagierten und auch nicht wirklich darauf achteten, dass die Mönche, oder was auch immer sie waren, Filip aus der Kiste und dem Boot hoben. Sich tot stellen konnte er offensichtlich sehr gut.

Nun hatten sie ein großes Problem. War Benedetto gar nicht…physisch anwesend? Wie auch immer das sein konnte?
Konnten sie ihn nicht anfassen? Nicht packen, nicht pflocken?!

Wenn sie nun aber nichts taten, würden die Mönche Filip mitnehmen und damit wäre nichts erreicht und vieles schlimmer. Wenn sie nun dazwischen gingen, dann konnten sie Benedetto zwar nicht fangen und es auch nicht verhindern, dass dieser den Betrug erkannte, aber sie konnten auch unter keinen Umständen zulassen, dass der fette Chronist schon wieder ihr Blut in die Hände bekam.

Aber vielleicht konnten sie ihn fangen? Oder konnte er wirklich ein Geist oder eine Illusion sein?

Schon allein, weil sie nicht anders konnten ob ihrer eigenen Neugier, griffen sie vor nach der Gestalt des Chronisten, möglichst von der Seite oder hinten. Nicht mal um ihn schon zu packen, sondern schlicht zu sehen ob ihre Hand durch ihn hindurch gehen würde.
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I Tarocchi
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Re: [1089] Was das Meer an- und fortspült [Toma, Gabriel, Vergonzo, (SL)]

Beitrag von I Tarocchi »

Bevor der Mönch in der Dunkelheit richtig sehen konnte, was geschah, oder bevor er Paolo aufhalten konnte, war dieser vorgetreten und langte einmal nach Benedetto. "He!", raunte der Mönch halblaut und hielt seinen Stab schräg, so dass er quer vor Paolos Brust in der Luft hing und ihn wohl davon abhalten sollte, näher zu rücken.
Benedetto war eben drauf und dran gewesen, auf Sousannas reglose Gestalt zuzuwatscheln, doch nun drehte er sich halb zu Paolo herum, um zu schauen, was dort vor sich ging.

Paolo aber fühlte ...nichts. Hatte er Benedetto nicht richtig erwischt? War die fette Geißel tatsächlich nichts als ein Geist? Ein Trugbild? Oder war das einfach der kühle Seewind gewesen, der dessen Kutte noch in der Bewegung von Paolos Hand fortgezerrt hatte?
Benedetto sah nun jedenfalls mit gerunzelter Stirn zu Paolo herüber und immerhin konnte sich dieser nun sehr sicher sein: Sein Gegenüber zwischen den übrigen Mönchen war in der Tat Benedetto, Ancilla vom Clan des Todes, Chronist und Geißel von Genua.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1089] Was das Meer an- und fortspült [Toma, Gabriel, Vergonzo, (SL)]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als sie nichts zu fassen bekamen, sahen sie bestätigt, was sie befürchtet hatten.
Gerade nun wo sich Benedetto zu ihnen umwandte, senkten sie den Blick wieder. Auch wenn er ein Geist oder was auch immer war, war nicht sicher, ob seine Fähigkeiten nicht genauso funktionierten.

Eine immense Wut keimte in ihnen auf. Eine Wut darauf, dass dies alles, der ganze Plan zunichte nun war. Dass sie keine Chance hatten Benedetto zu fangen und als Paolo nie wieder haben würden.
Mit ausgefahrenen Fängen, knurrten sie wie ein Tier, während ihr Blut durch ihre Adern und Muskeln pulsierte.*

Sie könnten immerhin noch verhindern, dass Benedetto sie als Toma erkannte, sollte er doch lieber denken, dass die Ravnos ihn in eine Falle hatten locken wollen und versagt hatten.

„Steh auf! Flieh!“ riefen sie laut ihrem Kind zu und würden selbst Richtung Meer davon eilen.



*Blut pumpen +2 auf Geschick.
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Gabriel Ducas
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Re: [1089] Was das Meer an- und fortspült [Toma, Gabriel, Vergonzo, (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Das Rennen reichte als Signal. Was auch immer dort geschah, es lief offenbar nicht wie gewollt. Angestrengt starrte Gabriel in die Dunkelheit* und entschied sich, dass heute Nacht nicht der Wunsch Tomas erfüllt werden würde. Vom Geschehen am Strand löste der Brujah den Blick und bewegte sich vorsichtig in großem Bogen weg von der Szenerie wieder in Richtung Stadt.* Das war so nicht besprochen und er hasste es! Vielleicht eine der wenigen Gemeinsamkeiten zwischen ihm und dem Tzimisce. Die Wut darüber das es nicht nach Plan verlief.

So wie also Toma in der Nacht verschwand, so machte sich auch Gabriel auf, um sich wieder in die Stadt zu schleichen. Ein schöner Reinfall. Was war da nur schief gelaufen?

*
Spoiler!
Wahrnehmung:📜Gabriel (Karsten) Request: [6d10] Roll: [10, 9, 7, 3, 3, 3]
Schleichen: 📜Gabriel (Karsten) Request: [9d10] Roll: [10, 6, 5, 5, 5, 3, 3, 2, 1]
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

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Meet your Maker - In Flames
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1089] Was das Meer an- und fortspült [Toma, Gabriel, Vergonzo, (SL)]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Flieh!" hatten sie gerufen und reagiert hatten sie. Doch während Toma schon bereits einige Meter zum und ins Wasser gelaufen war, blieb die vermeintliche Sousanna am Strand zurück.
Sousanna war eigentlich Filip und Filip versuchte dem Befehl seines Erzeugers nachzukommen, aber wurde jäh im Versuch, zwischen die ihn umstehenden Mönche zum Wasser zu laufen, von Benedetto unterbrochen, dessen geisterhafte Erscheinung sich vor ihn schob und befahl: “Komm zu mir!”
Dann war er wieder weg und Filip konnte nicht anders als zu gehorchen. Laufen tat er jedoch nun in die falsche Richtung.
Zwei von Benedettos Mönchen liefen derweil Toma hinterher, konnte aber weniger Meter gut machen.

Toma dies sehend, dass ihr Kind nicht folgte, rannte so schnell wie möglich zurück, nun auf die andere Seite des Bootes und wollte ihn ergreifen.
Noch im Lauf spülten sie das Blut durch ihre Adern und Muskeln und erweckten eine ureigene Kraft der Tzimisce, die ihren Körper in sekundenschnelle streckte und veränderte.
Die Knochen wurden länger, die Haut riss für einen Moment auf, nur damit neue die Lücken füllte. Haar spross an mehr Stellen als nur dem Kopf und knöcherne Stacheln schossen aus der Wirbelsäule, als auch klauenartige Nägel aus den Finger und Zehenspitzen.
Schließlich rannte nur wenige Meter hinter der Maske der Sousanna ein 2,5 Meter großes Ungetüm, dass nur noch wenig menschlich zu nennen war.
Die Arme und Finger waren deutlich länger und muskulöser geworden. Der Rumpf war mit grau-braunen Schuppen und schwarzem Fell bedeckt. Die Beine hatten eine tierische Form angenommen, mit kräftigen Oberschenkeln und auf den Fußballen stehend, was sie schneller werden ließ als zuvor. So konnten sie auch auf allen vieren laufen.
Das Gesicht war verzogen, der Mund breiter, die Zähne allesamt spitzer, die Nase flacher, die Ohren spitz zulaufend.
Das Antlitz des Tieres war es, dass die Tzimisce trugen und es würde nicht zulassen, dass der Kappadozianer ihr Blut erneut in die Hände bekam.

Mit einem aufgebrachten Brüllen verschreckten sie ein paar der Mönche, die aufgeregt auseinanderstoben oder sogar in den Sand fielen. Dabei das Licht der Lampen verlierend.

Zwei der Mönche die hinter Sousanna herliefen drehten sich daraufhin herum und schlugen mit Stöcken nach der Kreatur, die an ihnen vorbei preschen wollte.
Sie trafen Toma auch, aber erzielten keinen Schaden an seiner schuppenbesetzten zähen Haut.
Toma konnte die kleinere Gestalt bereits nah vor sich sehen, sie mussten nur noch die Hand ausstrecken und zupacken…
Doch da schob sich das feiste hässliche Gesicht der Wasserleiche, die Benedetto war, vor Tomas und sprach: Erstarre!
Und Toma blieb stehen. Konnte nicht anders auch wenn alles in ihnen dagegen ankämpfen wollte und vor Wut raste. Wirklich raste, sodass die Wut des Tieres und ihre, dass dieser Kainit es erneut gewagt hatte genau dieselben Zauberworte zu sprechen wie vor 85 Jahren…Die Wut ob dieser damaligen Schmach saß so tief, dass sie alles andere fortwischte.

Der Befehl hielt nicht und Toma schlug in Wut aus. Jedoch nicht auf Benedetto, den sie ohnehin nich treffen konnten, das wussten sie, also schlugen sie nach dem nächstbesten Opfer. Einer der Mönche, die sie geschlagen hatte. Doch erwischten sie nur seine Robe.
“Sousanna” blieb stehen, da sie ihren Befehl Benedetto zu folgen nun erfüllt hatte. Völlig überrascht von Tomas Zulo Form blickte sie sich panisch zwischen allen Beteiligten um, bevor sie sich entschied, die Finger in die Ohren zu stecken, um diese mit Fleischformen zuzupressen, sodass sie Benedettos Stimme nicht mehr hören musste. Die Nutzung ihres Blutes führte jedoch dazu, dass sie sehr sehr hungrig wurde, so sehr, dass sie das Tier nicht in sich halten konnte und es mit einem gierigen Fauchen heraussprang.

Bevor es sich jedoch ein passendes Opfer suchen konnte, wurde sie von einem der anderen drei Mönche gepackt.
Benedetto, der Tomas Trotz wahrnahm, sprach eine dunkle Litanei, woraufhin Tomas Gliedmaßen plötzlich schwer und unbeweglich wurden, wie eingerostetes Metall. Ein Gefühl, das Toma auch noch gut von früher kannte, was die Wut nur noch weiter anfachte.
Zwei Mönche bei Toma hatten Angst. Ob nun mehr vor Toma oder vor Benedetto oder vor Sousanna, blieb offen. Dass der eine den Klauenangriff überlebt hatte, grenzte an ein Wunder. So wich dieser zurück und bekreuzigte sich, als hätten Gott und die Engel ihm das Leben gerettet. Vielleicht hatten sie das sogar. Der andere hatte das alles nicht so ganz mitbekommen und machte einfach einen Schlag ins Dunkle. Erneut prallte der Schlag einfach an Tomas Körper ab, als hätte er gegen einen Stein geschlagen.
Trotz der Schwere in ihren Gliedern, ließ Toma nicht nach noch einmal nach dem Mönch zu schlagen. Sie wollten ihn zerreißen an Benedettos statt. Diesmal fuhr ihre Klaue auch durch den Körper des fetten Mannes und riss mehrere tiefe blutende Wunden. Der Glaubensmann schrie in heller Panik und Schmerz auf.

Die anderen Mönche bei “Sousanna” fassten nun gemeinsam den schmaleren Leib und trugen sie unter geifernden und schreiendem Protest der Bestie von Dannen.
Jedoch nicht sehr weit, da es sehr dunkel und der Untergrund uneben war.
Benedetto hörte mit seiner Litanei nicht auf. Die Silben quollen wie sprudelndes Gift über seine Lippen, wie schillernde Aasfliegen. Toma spürte, wie sich etwas in seinem wunderbaren, wandelbaren, perfekten Körper festsetzte und ihn besudelte!
Sie hatten vielleicht gedacht, dass sie die Erinnerungen an die Gebrechlichkeit des sterblichen Körpers längst vergessen und überwunden hatte... doch die Erinnerung kehrte zurück, als hätte sie sie niemals losgelassen. Die klebrig-schweisskalte Hand von Schwäche und Übelkeit, fiebrigem Schwindel. Pestilenz.
Toma fühlte sich mit einem Mal schwach, ja richtiggehend krank. Ein Gefühl, das so seltsam war, dass es ihnen vielleicht sogar Angst gemacht hätte, wenn sie nicht in heißbrodelndern Wut gerade dabei gewesen wären einen Menschen zwei zuteilen.

Für eine Weil daa andere alles vergessen. Es war auch plötzlich so viel schwerer geworden die Situation vollends wahrzunehmen. Sie zogen erneut eine Kralle durch den Körper des Mönches und sahen mit Genuss und zufrieden zu, wie er blutend und schreiend zu Boden ging, einen ganze Arm verlierend.

Bevor sie sich nun aber einem anderen Opfer widmen konnten, hörten sie erneut die Worte des Nekromanten und die noch sehr frische, warme Leiche, die kaum eine Sekunden den kalten Sand getroffen hatte, begann sich wieder zur rühren.

Tomas Augen lagen ganz auf dem Schauspiel vor sich.
Ein wandelnder Leichnam! Das hatten sie schon einmal gesehen!

Derweil versuchte sich Filip gegen die Mönche zu wehren, doch kam einfach nicht frei, auch wenn sie einige Mühe der vermeintlich rasenden Vampirin hatten. “Helft uns!” rief einer von ihnen und ein weiterer Mönch, der zuvor ängstlich hinter Toma gestanden hatte, eilte auf ihn zu und packte mit an.

Nach Tomas Ruf hatten sich auch Gabriel und Vergonzo, die versteckt gelauert hatten, auf den Weg gemacht, die Böschung zur Straße hinauf. Ohne Auspex hatten beide Kainiten mehr Probleme als die Tzimisce und der Kappadozianer sich in der heutigen lichtlosen Nacht zurecht zu finden.

Schließlich kamen sie jedoch beide auf der Straße an und bemerkten unabhängig voneinander weitere Personen im Gebüsch, die Fallen gelegt hatten. In eine davon lief Gabriel hinein und schreckte so einen der Strauchdiebe auf. Gabriel, der von Toma wusste, dass diese Messerstecher als Notfallplan angeheuert hatten, wies die hagere Frau an sich lieber um die Mönche zu kümmern.
Diese war davon völlig irritiert und meinte, dass es eher Leute wie er seien auf die sie lauernden.
Gabriel, der maskiert und mit einem Speer bewaffnet dort stand, war durchaus eine bedrohliche Erscheinung. Weitere Komplizen der Frau kamen heran und es folgte eine rege Diskussion in derer Gabriel versuchte die Menschen mit Nachdruck von Präsenz davon zu überzeugen, dass er derjenige war der sie bezahlte und sie sich zum Strand begeben sollten. Sergio, der der Anführer der Gruppe war, weigerte sich jedoch und blieb stur darin, dass er Gabriel nicht kannte.
Genervt trieb Gabriel schließlich seinen Speer durch den Wanst des Claviculaner Abschaums und fragte, ob denn noch jemand Widerworte geben wollte?
Keiner sagte mehr etwas und einige legten auch die Waffen nieder.
Noch einmal bedeutete Gabriel ihnen sich zum Strand zu begeben, wohin sich auch ein paar auf den Weg machten. Jedoch wenig motiviert. Immer wieder sagten sich welche: Dort is n Monster…
Schließlich versteckten sie sich wieder im Gebüsch und Gabriel ging nach Genua.
Vergonzo, der in Verdunkelung alles mit angesehen hatte, ging zu einem der Wege, die hinunter zum Strand führten.

Währenddessen unten am Strand sich “Sousanna” weiter wehrte, gegen die sie packenden Mönche. Aber hatte erneut keine Chance den dreien zu entkommen. Schreiend gierte sie nach dem vergossenen Blut, dass sie wittern konnte. Doch die drei Mönche hatten sie fest gepackt und trugen oder schleiften sie Richtung des Weges hinauf zur Straße.

Toma der das Wegtragen ihres Kindes gar nicht richtig mitbekam, trat auf den Kopf des am Boden liegenden Zombies, auf dass dieser gar nicht erst aufstünde.
Der Zombie knirschte unter Tomas Fuß und der Schädel brach. Noch mehr frisches Blut spritzte aus der frischen Leiche, die sich wider alle Vernunft und Gesetze Gottes dennoch bewegte.

Benedetto herrschte den Mönch mit dem Kreuz an: "Kämpfe! Oder dir wird es ergehen wie Berito!"

Der Zombie Benito erhob sich dennoch. Toma schlug mit der Klaue nach ihm, was den Kopf des Zombies halb von dessen Körper riss, aber nur halb.
Er klappte irgendwie nach hinten, hing noch an ein paar Sehnen und was von der Wirbelsäule übrig war. Aber entgegen aller Vernunft stand die wandelnde Leiche noch. Der Mönch mit dem Kreuz hatte bislang mit beständig lauter werdender Stimme gebetet. Seine Stimme überschlug sich irgendwann und er nahm wieder den Prügel in die Hand und schlug nach Toma, den er aber verpasste.
Der Zombie biss die leere Luft, aber er stolperte vor und schlang seine Arme um Toma.
Obwohl er nichts zwischen ihnen bekommen konnte, schnappten die Zähne des Zombies trotzdem in die Luft, in einem schaurigen, klappernden, geifernden Geräusch.
Benedetto lauerte auf irgendwas. Es sah ein wenig so aus, als würde er nach etwas spähen oder lauschen.

Toma versuchte derweil den Zombie um seine Körpermitte abzuschütteln, aber schaffte es nicht.
Der Mönch mit dem Kreuz schlug erneut nach ihnen aber auch wenn er diesmal traf, kümmerte das Toma nicht. Sie nahmen den Schlag kaum wahr.
“Sousanna” wurde weiter den Weg hinauf davon getragen.
Benedetto schien zu driften. Sein Gesicht hatte sich zu einer höhnischen Fratze für Toma verzogen. Reine Provokation? Er schien zu lachen, ein säuselndes, fremdes Geräusch...
Er reizte Toma und es funktionierte. Mit einem zähnefletschenden Fauchen antworteten sie ihm, aber richteten ihre Wut weiter auf den geifernden Zombie an ihrem Körper.

Der letzte Mönch, der sich eine Weile im Boot versteckt hatte, nachdem Toma sich verwandelt hatte, eilte nun nachdem er seine Lampe wieder angezündet hatte den anderen Mönchen hinterher.

Toma stieß den Zombie von sich.
Der Mönch mit dem Knüppel sah wohl aus dem Augenwinkel. wie sich die Laterne näherte und rief nach Hilfe. Aber er schlug auch erneut nach Toma, nur um diesen wieder zu verfehlen.
Oben an der Böschung, waren nun die Lichter der Claviculaner zu sehen.
Benedettos geisterhafte Gestalt flackerte unwirklich. Man hörte irgendetwas wider hallen, verzerrte Geräusche, die sich mit denen des Kampfes überlagerten.
Der eine Mönch an “Sousanna” stolperte und fiel fast. Die anderen konnten aber weiter festhalten. Die zwei, die Sousanna hielten, zerren sie weiter.
Der Stolperer rappelt sich auf und rannte seinen beiden Kumpanen hinterher (oder vor dem Kampfgeschehen weg), um sie wieder einzuholen.
Toma zog ihre Klauen erneut durch die geschundene Gestalt, durch den Brustkorb und der Zombie brach zusammen. Der Mönch hatte seinen Kampfstab schon zuvor verloren, doch nun wurde auch das Bündel, das er getragen hatte, aufgerissen. Das Blut und der Inhalt jenes Bündels färben den Sand dunkel - doch was kümmerte Toma so etwas, abseits von der Vergeudung von rotem Blut?!
Der Mönch mit dem Kreuz, der die Lampe hatte näherkommen sehen, rief panisch: "Benijo! Der Plan! Der Plan!"

Oben auf der Straße sah man weitere Gestalten sich bewegen, Lichter, die lange Schatten werfen. Die drei Mönche fanden sich wieder zusammen und eilten weiter, mit Sousanna zwischen sich.
Vergonzo sah sie kommen und sah sich nach einer Möglichkeiten um, die Mönche stolpern zu lassen. Er legte sich auf die Lauer und wartete.
Toma bekam derweil den letzten Mönch bei sich zu fassen, den er bereits zum ersten Mal angegriffen, aber knapp verfehlt hatte.
Toma packte den Mönch wie ein Päcken links und rechts der Arme und drückte diese dabei zusammen, dabei konnten sie ihn mit ihren längeren Armen weit genug von sich fern halten, dass er auch nicht zutreten konnte.
Benedetto hatte bei der Nennung des "Plans" aufgehört, Toma auszulachen und verzog sich stattdessen zu “Sousanna”.
Der Mönch mit Lampe kam angerannt und sah seinen Kumpanen am Boden und seinen anderen Kumpanen in den Klauen des Monsters. Er rief Gott und San Siro um Hilfe an und warf seine Tasche nach Toma. Diese traf Toma mit einem Knirschen. Etwas zerbrach und etwas floß über sie und in den Sand.
Der Mönch mit Knüppel hatte den Knüppel verloren, als er gepackt wurde. Er schrie und wand sich in den Klauen des Monsters. Er versuchte sich zu befreien, schaffte es aber nicht.
Toma biss nach dem Hals des sich windenden Mannes, aber schnappte knapp etwas zu weit daneben zu, als dieser sich bewegte. Sie hatten Hunger und sie brauchten Blut für mehr Kraft. Neben der Wut grollte die Bestie auch vor Hunger.

Die Mönche bei “Sousanna” hatten nun einige Probleme mit ihr. Sie packten neu an, hatten aber so richtig ihren Rhythmus nicht gefunden.
Der Mönch mit Lampe schlug mit der Lampe nach Toma oder seinem Kumpan. Einfach ein wilder Schwinger und traf damit. Funken sprühten. Etwas flackern auf!
Toma zischte überrascht auf, aber hielt mutig weiter an seiner Beute fest. Sie durften die nun nicht gehen lassen. Sie mussten ihn fressen.
Benedetto stierte auf “Sousanna” herunter. "Genug", herrscht er sie an. "Folge mir."
Doch sie reagiert nicht. Kreischt weiter zappelnd im Griff der Mönche.

Die Mönche griffen sie neu und bereiteten sich vor, dass es weiter ging. Sie duckten sich auch, wohl verängstigt oder eingeschüchtert von Benedetto.
Der Mönch ohne Knüppel versuchte sich derweil aus Tomas Griff zu befreien, aber hing nur wie ein gefangener Fisch in Tomas Klauen.
Toma versuchte erneut sein Opfer zu beißen, aber verfehlte diesen wieder, obschon er doch in ihren Händen war! Ein ungehaltenes Grollen entstieg ihrer Kehle.

Der andere Mönch neben ihnen warf seine Lampe erneut gegen Toma und diesmal schossen Flammen an ihnen hervor und setzen sich in Tomas Fell fest.
Panisch ließ der Tzimsice sein Opfer los und rannte schreiend instinktiv zum Meer. Alles nur. um das Brennen zu beenden. Der versengende Tod!

Benedetto derweil hatte das Problem wohl irgendwie verstanden, dass “Sousanna” ihn nicht hören konnte diesmal oder vermutet es wohl, jedenfalls gestikulierte er herrisch, dass sie jetzt verdammt nochmal folgen sollte!
...und “Sousanna” folgte.

Oder wollte. Die Mönche hatten das eben nicht alles so verstanden und hielten sie weiter fest. Zur Sicherheit. Sie hatte ja auch Fangzähne... .
Der Mönch, der so viel Glück gehabt hatte bei Toma, fiel auf die Knie und bekreuzigte sich. Er hatte Tränen in den Augen. Sein Kumpane mit der Lampe auch. Die beiden glaubten nun, dem Teufel persönlich entronnen zu sein. Vielleicht war das auch wahr... .

Das Feuer in Tomas Fell löste sich bereits nach mehreren dutzend Meter auf und die Panik erlosch wie die kleinen Flammen. Doch der Schmerz blieb. Das kleine Ungetüm der Sonne hatte ihre Haut versenkt und es roch nach verschmorten Fleisch und Haaren. Widerlich.
Sie hatten jedoch kaum Zeit sich darum zu grämen. Sie mussten wieder zurück. Verdammt! Sie mussten doch Filip einfangen!
Warum hatten sie sich so von ihrer Wut vereinnahmen lassen, dass sie ihn aus den Augen verloren hatten?

Doch sie konnten sie sehen, die Mönche, wie sie den Weg herauf schritten.

Mit aller Geschwindigkeit, die sie aufbringen konnten rannten sie zurück und wieder direkt auf “Sousanna” zu.
Die Claviculaner wandten sich nun zu der Mönchsprozession um, die ihnen wohl nicht entgangen war, aber rannten von Dannen als sie das Monster sahen.
Die zwei Mönche, die im Sand Gott für ihr Überleben gedankt hatten riefen ihren Freunden Warnungen zu als sie das Monster an ihnen vorbeischnellen sahen.

Benedetto befahl den Mönchen: “Haltet es auf! Wie schon eben!” Er bedeutete “Sousanna” weiter ihm zu folgen. Eiliger als zuvor nun.
Die Mönche wenden sich um. Toma bekam einen von ihnen zu packen.
Einer der zwei verbleibenden Mönche zog einen Tonkrug aus seiner Tasche und der andere lief los eine Lampe holen.

Der Mann in Tomas Klauen schrie panisch um Hilfe und wehrte sich mit Händen und Fußen und schaffte es sogar sich aus Tomas Griff zu winden. War dann jedoch zu langsam, davon zu eilen und wurde von Toma direkt wieder eingefangen.

Derweil waren Benedetto und Sousanna bereits an der ersten Häuserreihe des Dorfes Burgus angelangt.

Der zweite Mönch mit dem Tonkrug warf diesen auf Toma und traf vor dessen Füße. Der Dritte warf sein Feuer dazu und erneut schossen Flammen vor Toma herauf und versenkten seine Beine.
Diesmal nicht in rote Panik verfallend, ließen sie den Mönch in ihrem Griff dennoch fallen, denn die Gefahr war nun zu groß, dass sie noch weiter Feuer fingen.

Eilig rannten sie den Weg hinauf zur Böschung. Sie würden hier kein Blut mehr bekommen. Sie konnten ihren Hunger nicht stillen, ihre Kraft nicht mehren. So mussten sie es so probieren. Es hatte schon alles zu lange gedauert. Das Dorf war zu nah. Andere Menschen waren zu nah.
Sie mussten Filip wieder bekommen. Unbedingt! Was war dieser aber auch so nutzlos. Ließ sich von Mönchen wegtragen.

Mit weiten Schritten eilten sie die Straße entlang.
Die Schmerzen zerrten an ihnen, die Erschöpfung, die Übelkeit, die Schwäche. Sie wollten nach Hause, sie wollten, dass diese Nacht endete, obschon sie kaum eine halbe Stunde alt war, seit sie am Strand angelegt hatten. Doch sie mussten nun noch einmal alles geben.

Toma überholte unbewusst den verdunkelten Vergonzo und fand Benedetto mit “Sousanna” auf einem kleinen Brunnenplatz bei einer Gruppe hagererer Mönche.

Geistesgegenwärtig genug, nicht wieder in Benedettos Erstarre-Falle zu laufen, drückten sie sich ebenfalls mit Fleischformen die Ohren zu und schlossen die Geräusche der Welt aus.
Der Blutverlust wirft sie in die rote Gier, doch ihr Fokus richtet diese auf “Sousanna”, auf Filip. Auf ihr eigenes Kind. Doch was bedeutete das ihnen schon. Sie hatten es geschaffen, sie konnten es wiede rnehmen und sie mussten es. Ihre Geheimnisse durften nicht wieder in diese fremden Finger fallen. Filip wusste zuviel.

Und dieser. Dieser wusste nicht, was mit ihm geschehen sollte. Noch immer herrschte der Hunger in ihm und doch konnte er nicht mal diesem nachgehen, immer noch klang der Befehl in ihm: Folge. Folge. Folge.

Geradezu überrascht, wandte er sich um, als er bemerkte, dass riesige Pranken nach ihm greifen wollten und Toma nur Zentimeter an ihm vorbei sprang.
Für einen Moment trafen sich ihre Augen und Filip spürte instintkiv die Gier darin. Die Tragik, die sein Schicksal war. Sie wollten ihn nicht retten, oder?
Benedetto deutete auf Toma und sagte etwas, doch das konnte Toma nicht hören.
Jedoch spürten sie wie die Eiseskälte von zuvor erneut in ihre Glieder stieg, stärker diesmal noch als zuvor. Jede Bewegung wurde plötzlich zum Kraftakt, als wären sie Jahrhunderte gealtert.
Dennoch versuchten sie erneut Filip zu schnappen. Doch dieser wehrte sich. Er wehrte sich und wich ihnen aus. Warum? Fassungslos betrachteten sie ihn und mussten doch erkennen, dass sie keine Kraft hatten mit ihm zu kämpfen. Benedetto hatte ihnen alles genommen.
Blut, Kraft, Wille…ihr Kind und es würde nicht dabei bleiben.

Doch schon eilten die Menschen heran, die Benedetto rief und es blieb Toma nichts anderes übrig als zu fliehen, wenn sie nicht selbst hier sterben wollten. Sicher, sie würden nicht wirklich sterben, aber sie würden wieder in der Dunkelheit leben und vielleicht würden sie diesmal nicht aus dieser erwachen. Ohne Filip würde es schwer werden.

Von sich selbst enttäuscht, aufgebracht, wütend auf Benedetto und verdammt hungrig, humpelten sie zurück in die Richtung aus der sie gekommen ware. Da sahen sie die anderen Mönche mit Fackeln ihnen entgegen kommen. Kein Feuer! Bloß kein Feuer! SIe brauchten ein einfaches Opfer. Sie brauchten Blut.

Sie versteckten sich noch rechtzeitig zwischen zwei Häuserwänden, als die Mönche an ihnen vorrüberzogen.

Auch Vergonzo hatte es nun zu ihnen geschafft, hatte dem Feuer-Intermezzo von zuvor widerstanden, dessen er ebenso gewahr geworden war und beobachtete nun, wie Benedetto die Männer dazu brachte “Sousanna” zu pflocken und forttragen zu lassen, bevor er selbst verschwand. Sich einfach in Luft auflöste. Die Männer trugen den Körper Richtung San Marcellino.

Anschließend suchte Vergonzo Toma und fand dessen Spuren zu einem Stall aus dem grässliche tierische Schreie und ein Würgen klangen.

Toma hatte den Stall der Ziegen überfallen, doch als er die erste bereits leer getrunken hatte, hatte ihr Körper rebeliert, die Übelkeit, die sie die letzten Minuten gefühlt hatten, hatte sich verstärkt und Schwall um Schwall spien sie das kostbare Blut wieder heraus.

Toma blickte auf die fallen gelassene sterbende Ziege in einer Lache ihres eigenen Blutes, dass sie gerade wieder herausgewürgt hatten und waren völlig verdattert. Das letzte mal, dass sie sich übergeben mussten war als Mensch gewesen…das Gefühl war furchtbar und das war Blut! Blut! Das sollte nicht passieren. Und nun waren sie immer noch hungrig. So hungrig! Da klebte es überall…vergeudet. Wohlriechend war es immer noch. Das Tier raste in ihnen aufgebracht und gierig. Sie stürzten sich auf die zweite Ziege und saugten aus dieser was sie konnten. Diesmal zwangen sie es in sich zu behalten, auch wenn ihr Magen es erneut erbrechen wollte.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Vergonzo Faro
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Re: [1089] Was das Meer an- und fortspült [Toma, Gabriel, Vergonzo, (SL)]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Was für eine Nacht...voller Optionen, Varianten und Wegen die sich eröffneten.
Am Ende war er froh nicht doch eingegriffen zu haben auch wenn dadurch hier und da sicher das ein oder andere Blatt sich hätte wenden können.
Und das Verhalten anderer bedachte er dabei eher mit Gewissheit als mit Fragen, vielleicht Vorahnung.

Er hatte das meiste verfolgen können. Visuell und Körperlich und so war er am Ende nicht mehr Benedetto gefolgt, der sich aufgelöst hatte, sondern Toma.
Die Spuren waren dann am Ende doch unüberseh- und unüberhörbar.
Der Stall.
Bevor weitere Menschen aufmerksam wurden und hier her gelangten suchte sich der Nosferatu einen dunklen Schatten um von dort aus der Bestie Toma etwas zuzuflüstern.*
"Taucht unter. Lange. Diese Nacht zwingt mich und andere zu gefährlichen Taten."

*
Spoiler!
4 Erfolge gegen 7 zum Flüstern und Aufrechthalten der Verdunkelung
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1089] Was das Meer an- und fortspült [Toma, Gabriel, Vergonzo, (SL)]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma schien in keinsterweise auf das Gesagte zu regieren, stattdessen verließen sie den Stall wieder, nachdem die zweite Ziege das Zeitliche gesegnet hatte und suchten einen Weg zurück zum Wasser, ohne dabei Mönchen in die Arme zu laufen. Dass sie nun keine Schritte oder Rufe mehr hören konnten war ärgerlich, aber es rückgängig zu machen hätte nur das kostspielige Blut gekostet, das sie sich gerade zwanghaft einverleiben mussten.
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