[1087] Mare ignotum, mare magnum, mare aperire: omnia maria magna sunt. [Gabriel, Alarice]

[Alarice de Clermont]

Alarice beobachtete Gabriel beim Mosaikspiel, das er zu spielen schien, um eine gewisse innere Ruhe auszustrahlen. Ihr eigener Drang zur Unruhe kämpfte gegen diese Gelassenheit an. Dennoch zwang sie sich zur Ruhe und lauschte aufmerksam. Besonders die Etikette-Regel sollte sie sich einprägen, um denselben Fehler nicht wieder zu begehen.

"Dank für eure Einblicke in die Etikette. Als Gegenleistung könnte ich euch meine Dienste im Schwertkampf anbieten oder für euch Wild erlegen. Die wenigen Informationen über die Domäne in Frankreich erscheinen mir als recht dürftiger Ausgleich."

Sie hörte weiterhin Gabriels Worten aufmerksam zu. Als Gast der Domäne sollte sie innerhalb der nächsten fünf Jahre Fürsprecher finden – das würde interessant werden, dachte sie für sich. "Vielen Dank für das Willkommen in der Domäne. Entschuldigt bitte die Frage, aber was ist der See der Schatten und wo finde ich die zugehörigen Kainiten?" Alarice stellte die Frage, die ihr am drängendsten erschien. Eine weitere Unklarheit tauchte auf: "Wie genau gestaltet sich eine Aufgabe zum Wohle der Domäne?"

Sie nickte zustimmend, als Gabriel die Traditionen und Gesetze ansprach. "Das werde ich natürlich befolgen, wohlwerter Herr Ducas. Wo kann ich die beiden Liktoren antreffen? Ich werde sie aufsuchen, um dieser Verpflichtung umgehend nachzukommen."

[Gabriel Ducas]

Einen kurzen Augenblick huschte ein zufriedenes, aber auch anerkennendes Lächeln über Gabriels Gesicht und er nickte ihr auf die Verwendung der korrekten Anrede respektvoll zu. „Die Liktoren erreicht ihr per Nachricht über das Elysium. Zu eurer Frage was die See der Schatten ist.“ sein Oberkörper richtete sich auf und ließ einen vollständigen Blick auf das gebildete Mosaik zu. „Die Domäne Genua ist ein Teil der See der Schatten. Zu dieser gehören weitere Domänen. Unter anderem in Iberien, Sardinien, Sizilien aber auch Nordafrika.“ die Hände des Gelehrten wiesen auf dem gelegten Mosaik in verschiedene Richtungen. „Es handelt sich, wenn ihr so möchtet, um eine politische Verbindung. Ähnlich dem etruskischen Bund oder…“ nun sah er ihr unumwunden direkt in die Augen. „..den Höfen der Liebe.“

Nur einen kurzem Moment schwieg der Gelehrte, ehe er mit geduldiger Stimme fortfuhr. „Was euren Ausgleich anbelangt, so habe ich eure eigene Einschätzung vernommen und werde darüber nachdenken. Sind dies die Fähigkeiten, in denen ihr versiert seid? Kampf und Jagd?“ erneut fanden einige Steine ihren Platz an dem kleinen Mosaik. „Oder möchtet ihr weitere hinzufügen?“ Gabriel hob den Kopf sah wartend und fragend zu ihr, während er ergänzte. „Seht die Aufgabe als einen Ausgleich für das, von ihrer höchst verehrten Majestät, gewährte Gastrecht…“ mit einem sanften Nicken unterstrich er die Worte, ganz so als wollte er sagen Ja. Die Aufgabe wird somit von ihr vergeben. „…diese Aufgabe wird ein Teil von euch werden, um euch also getreu euren Fertigkeiten und Neigungen einzusetzen, erzählt mir doch ein wenig von euch.“

[Alarice de Clermont]

Alarice empfand innerlich Freude über das leichte Lächeln von Herrn Ducas. Offenbar hatte sie seine Erklärungen erfolgreich umgesetzt, was sie zufriedenstellte. Ihre Haltung blieb unverändert, und sie verharrte aufrecht. Ein Nicken folgte, als Herr Ducas erwähnte, dass sie die Liktoren über eine Nachricht im Elysium erreichen konnte. Das schien machbar zu sein. "Danke für diese Auskunft.

Jedoch geriet Alarice ein wenig ins Straucheln, als die Rede auf den See der Schatten kam und neue Verbündete, die ihr unbekannt waren, ins Spiel kamen. Daher formulierte sie ihre Verwirrung in einer Frage: "Um sicherzugehen: Benötige ich im Grunde nur zwei Fürsprecher aus dieser Domäne? Alle dienen schließlich Ihrer höchst verehrten Majestät. Oder habe ich hier etwas falsch verstanden?"

Ihr Blick richtete sich fragend an Herrn Ducas. Als er nach weiteren relevanten Fähigkeiten fragte, zuckte Alarice mit den Schultern und sagte: "Ich könnte euch etwas vorführen oder eine Geschichte erzählen, ansonsten fällt mir nicht viel mehr ein." Sie zeigte sich bescheiden in Bezug auf ihre Fähigkeiten.

Als Herr Ducas sie darum bat, mehr über sich zu erzählen, zuckte Alarice leicht zusammen, interpretierte es aber nicht weiter. Nach einem kurzen Moment der Abschweifung erzählte sie zögerlich von ihrer Ausbildung als Ritter und den Fähigkeiten, die sie durch diese erworben hatte. Sie betonte, dass sie noch einen weiten Weg bis zur Perfektion vor sich hätte und verstummte dann, abwartend auf Herrn Ducas' Reaktion.

[Gabriel Ducas]

Ob der Herold sich freute, war schwer auszumachen, hatte er seinen Blick doch wieder dem Mosaik zugewandt und schien hier und da ein paar der Steine zu korrigieren. Ein kurzes zucken durchfuhr den Körper jedoch als Alarice ihre Vermutung äußerte und sodann legte sich der Blick dieser traurigen Augen wieder auf die Gangrel. „Nicht jeder in der Domäne, dient ihrer höchst verehrten Majestät als Vasall. Einige haben den Schwur seit Jahrzehnten vermieden, andere sind Vasallen anderer Domänen.“ während er so sprach, bastelten die Finger weiter an dem Bild vor ihm und erst mit dem letzten Wort legte er die Fingerspitzen auf dem Rand ab und sah wieder direkt zu der neuangekommenen. „Weiterhin solltet ihr bedenken, dass die gewählten Fürsprecher auch einiges über euch aussagen. Es liegt also an euch, mit den anderen Kainiten der Domäne ins Gespräch zu kommen und daraus einen Fürsprecher zu wählen.“ nun hob der Gelehrte die Hände und machte eine wegwischende Handbewegung. „Was eure Gegenleistung anbelangt, ich denke wir belassen es dabei. Seht es als einen Rat. Ein Entgegenkommen. Ihr schuldet mir dafür nichts.“ nun schwieg der Brujah kurz, überlegte und kreuzte dabei die Arme vor dem Bauch, während seine Augen über die Karte wanderten. „Ritterin…“ murmelte er nachdenklich. „…Geschichten….“

[Alarice de Clermont]

Alarice beobachtete weiterhin das Spiel mit den Steinen vor sich, wie er sie korrigierte und umsortierte. Als er zu sprechen begann, hob er den Blick mit traurigen Augen. Offensichtlich verbargen sich hinter diesen Handlungen Geschichten, die ihn betrübten. Die Entwicklung der Domäne schien nicht seinen Wünschen oder Vorstellungen zu entsprechen.

Ein leiser Seufzer entwich Alarice, als er sie warnte, vorsichtig bei der Auswahl ihrer Fürsprecher zu sein. Das versprach, eine Herausforderung zu werden. "Ich werde mein Bestes tun, um die geeigneten Fürsprecher für mich zu finden, wohlwerter Herr Ducas", erklärte sie, innerlich genervt, aber gewillt, sich den Umständen zu fügen, wenn sie in dieser Domäne bleiben wollte.

Als er keine Gegenleistung von ihr verlangte, kostete es Alarice einige Mühe, nicht wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen. Äußerlich neigte sie den Kopf und bedankte sich: "Vielen Dank für diesen großzügigen Rat, wohlwerter Herr Ducas. Ich werde dies nicht vergessen."

Alarice sprang regelrecht auf das Wort "Ritterin" an. "Ich durfte nie unter den Rittern offenbaren, dass ich eine Frau war. Daher bleibt in dieser Hinsicht nur von Ritter zu sprechen. Ritter pflegen untereinander Geschichten auszutauschen, besonders während der Wache. So konnten wir uns gegenseitig wachhalten."

[Gabriel Ducas]

„Die Nacht ist Dunkel und voller Abgründe.“ sprach Gabriel ohne aufzusehen nach ihrem Seufzer. Mit geschickten Fingern legte er zwei kleinere Steine an das kleine Mosaik an, welches nun auch ein Schwert zu enthalten schien, und sah dann wieder zu ihr. „Es ist schön zu hören, dass ihr gegebenes nicht vergessen werdet. Wenn ihr davon sprecht Ritterin zu sein, ist euch dies offenbar eine gewisse Richtschnur? Oder geht es nur um den Kampf?“ fragte er offen und direkt nur um nachzusetzen.

„Denn wenn es euch ein Anliegen ist Ritter zu sein. So hätte ich da eine Aufgabe, die euren Fähigkeiten und Werten entsprechen könnte.“ mit einer beiläufigen Geste der Hand ergänzte er. „Auch wenn ich diese bereits vergeben habe, kann es nicht schaden, wenn sich mehrere Personen darum kümmern.“ offenbar waren es nicht nur ihre Fertigkeiten, sondern auch ihr moralisches Gerüst, welches der Gelehrte, für die zu vergebende Aufgabe, in Betracht zog.

[Gabriel Ducas]

Zusammenfassung: Die Gangrel Alarice stellt sich dem Herold Gabriel vor.