[1087] Im Kreis des Vertrauens [Vergonzo, Carina]

[Vergonzo Faro]

Über den Weg, den einige Kainiten in Genua kannten, hatte der Nosferatu erfahren das ein Blutsgeschwister in Genua angekommen war.
Carina war wohl der Name und er hatte an einer Gasse direkt zwischen dem Hafen und Clavicula für ein Treffen gesorgt, im Schatten eines weniger beliebten Schankhauses.

Es war in dieser Nacht, wie so oft, wenig los in dieser Gegend, lag sie doch eher abseits und zu nahe am Elendsviertel Genuas.
Zwei Krähen hatten sich auf gegenüberliegenden Dächern niedergelassen, eine alte zerzauste mit stechendem Blick und eine unruhige jüngere, welche immer wieder mal auf und ab und hin und her hüpfte.
Der Treffpunkt war ausreichend beschrieben worden, so dass ein Fremdling diesen finden konnte.

[Carina]

Wenn man Carina glaubte, so war sie schon mindestens eine halbe Ewigkeit unterwegs. Die Gässchen hoch, kert wende, wieder hinab. Durch einen Durchgang und schon stand man in ...einem Hinterhof. Zwar waren ihr instrugtionen gegeben worden nur hatte sie sich nicht Wort genau daran gehalten. Oder sie waren Falsch, nein ganz sicher waren diese falsch. Machte sich da einer einen Spaß? Ihr war ohne Zweifel keiner vergönnt. So stapfte Carina weiter.
Ein weiteres mal blieb sie stehen. Rückte die Jute des Mantels zu Recht. Da saßen zwei Krähen auf den Giebeln. DIe eine Alte, die andere junge, etwas zu dünn und zwischen den Hüpfern stekte sie wieder und wieder den Schnabel unter den Flügel. Schön, die beiden waren wenigstens nicht alleine. Ein Kurzer Blick wanderte über das umliegende Straßen Bild. Konnte es sein? Tatsächlich was das der Treffpunkt und zumindest brannte Licht hinter der Tür Gasthauses. Ein kurzer Blick würde sich sicher lohnen. So trat Carina hinüber und beinahe ein. Wenig war los in der Kneipe. Die wenigen Besucher verteilten sich Seepocken gleich an den Drei Langen Tischen. Sicher war unter diesen derjenige, zu dem sie geschickt würde.

[Vergonzo Faro]

Nachdem er sich vergewissert hatte, dass es keine unliebsamen Beobachter gab, machte sich Vergonzo aus dem Dunkel der Gasse bemerkbar.
"So solltest du da nich rein gehen, ...Carina?"
Er war recht sicher wen er da sah. Es würde kaum jemand geben der zum genannten Zeitpunkt hier her kam. Und wenn es sich irrte würde er einfach komplett verschwinden.
Eine der Krähen krächzte beinahe tonlos, wie als wolle sie der Fremden den Weg weisen, direkt in die dunkle Gasse aus der die rasselnde Stimme mit säuselndem Unterton kam.

[Carina]

Ein Überraschtes klappen mit dem Schnabel und dir zweite Krähe hüpfte zwei kleinen Sätzen auf und ab. Ein gutes Gehör hätte das Kratzen der Klauen des schwarzen Vogels wahrgenommen.

Carina fuhr herum. Ihre Schultern zuckten beinahe unmerklich. Gerade noch vertieft in die Betrachtung der Besucher der Trinkenden. Kurz ein Teil deren Leben zu sein und dabei ohne ihr Wissen. "Die bin ich. Und du willst mich also sehen?" Dann trat sie aus dem Eingang heraus"... da hast du wohl recht. Heute hab ich nich meinen Guten Mantel an." Ein Grinsen Durchschnitt ihr Gesicht und zog eine unschöne Fraze. Dabei spürte sie, wie es sich feucht und klebrig über ihre Wangen zog. Dann setzte sie wieder an: "Und wer hat mich eingestellt?"

[Vergonzo Faro]

Carina konnte wohl ein Nicken vernehmen und eine Geste der Hand lud Carina ein ihn in die dunkle Gasse zu folgen.
"Die Brut Genua heißt dich willkommen und du kommst genau zur rechten Zeit."

Dann wandte er sich um und wurde vom dunkel der Gasse hinkend verschlungen.
Würde Carina folgen erkannte sie das die beiden Krähen ebenfalls in der Gasse verschwanden und sich in der Nähe der buckligen kleinen Gestalt niederließen, welche die Gasse mit seiner alten und unscheinbaren Präsenz ausfüllte.
Die verschobenen Gesichtszüge zeigten ihr ein furchtbares Grinsen das wohl nur Nosferatu als freundliche Geste erkannten.
Vergonzo war klein und bullig, auf dem Rücken einen prall gefüllten Buckel und die blassgrüne Haut wirkte ledernd und trocken.
"Ich bin Vergonzo Faro, Erster Baumeister Genuas und Ältester der Nosferatu Genuas. Sei willkommen Carina. Woher kommst du und was führt dich nach Genua?"

[Carina]

Nach dieser Ansprache senkten sich die Schultern Carinas ein kleines bisschen. Mit solch freundlichen Worten hatte sie tatsächlich nicht gerechnet. Dieser Hutzelmännchen lud sie ja formlich in den Schatten ein. So konnte man ihn ja nicht warten lassen, also tat sie, wie ihr gewiesen und trat hinein in die Gasse.
"Vergonzo, also. Zur rechten Zeit, mhm? Na, mein bestes kann ich geben. Wie kann man denn der Brut unter die Arme greifen?" Sie verschrenkte die Arme vor der Brust. Waren die Nosveratu Genuas in Bedrängniss? Wenn sie noch eine Schwester aufnehmen konnten, dann wog ihr Einfluss sicher nicht so, wie es sein sollte.

"Wie auch immer. Das weißt du schon, ich bin Carina und komm aus Syracus, der früheren Haubtstadt von Sizilien. Dazu bin ich Sprößling einer Bäckersfamilie. In der Heimat wär ich gern geblieben, aber da leben genug von unsrer Art. Da musst ich weg." In ihrer Stimme lag eine dumpfe Niedergeschlagenheit. Aus der Kaputze viel ein Tropen Ausfluss in den Staßenstaub. "Mein Vater, Timaios von Tauromenion, hat mich dann nach Genua geschickt. Dem seinen Gruß soll ich den Nosferatu Genuas überbringen. Er hofft, das ich hier meinen Teil zur Gemeinschaft beistäuern kann."

[Vergonzo Faro]

"Richtig. Eine Brut funktioniert nur effektiv wenn wir mehr als ein oder zwei sind. Je mehr wir sind desto effektiver sind wir, desto besser läuft das geschäft mit Informationen und desto mehr erstarken wir." bestätigte er die Aussage zuvor, dass es gut sei das Carina gekommen war.
"Ich hoffe du bleibst. Nicht wie manch Andere zuvor die zerbrochen oder abgezogen sind." er grinste amüsiert.
Nicht jeder konnte mit der Geschwindigkeit und der Verantwortung umgehen, die es brauchte um in einer bedeutsamen aufstrebenden Stadt wie Genua zurecht zu kommen.

"Richte Timaios unsere Grüße zurück aus und natürlich haben einen Platz für dich. Es sind, wie immer Genua, geschäftige Zeiten und wir können jedes Ohr und jedes Auge und jede Fähigkeit gebrauchen. Wir werden uns als Brut blad zusammen finden. Dort machen wir uns näher bekannt und besprechen was es aktuell zu tun gibt. Am Ende unseres Gespräches zeige ich dir den Weg dahin." er verschränkte die Arme hinter den Rücken und sah Carina nun einmal in Gänze unverhohlen an.

"Derzeit sind wir eine Handvoll Geschwister was uns ermöglicht das Netzwerk und das Geschäft wieder ordentlich in Fahrt zu bringen. Es gibt politische, gestalterische, wirtschaftliche und intrigante Themen die es zu bearbeiten gibt. Du siehst, viele Baustellen wo wir viele Hände brauchen. Wir helfen uns gegenseitig, so dass wir alle mehr Zeit für die Brut aufwenden können. Bedeutet wir können wir bei deiner Unterkunft helfen und den Aufgaben die der Herold dir gegeben hat oder geben wird. Wir sind Famile, echte Familie!" betonte er einige Punkte vorab. Genaueres würde sie wohl beim Bruttreffen erfahren.

"Ich bin vor sehr,...sehr vielen Jahrzehnten nach Genua gekommen, habe viele kommen und gehen gesehen, verschwinden und untergehen erlebt. Es ist nicht einfach hier, es ist gefährlich aber du bist nicht so alleine, wie all die anderen Clans. Aber du musst dich auch beweisen und deinen Wert bestätigen, aber dann haben wir und auch Genua Belohnungen für dich. Es lohnt sich alle mal." er lächelte breit.

[Carina]

"Gebrochen, das hätt ich schon einiges und abziehen das könnt ich. Mit dem Geschäft kann ich nich groß helfen. Soll nicht heißen, ich schöpf für die Sippe nich aus den Vollen. Und mit dieser Gefahr werdn wir schon fertig." Es wirkte fast wie ein Schwur den sie hier in der Gasse ablegte.
Nach dem direkten Blick in die kleinen Äuglein des Mannes vor ihr setzte sie erneut an: "Vielen Dank Vergonzo, der Baumeister von Genua" Die dünne Krähe kam näher an die alte heran und schmiegte sich an die bucklige.

"Eine Ehre wärs an dem Treffen teilzunehmen. Und wenn ich den Weg schonmal gegangen wär, dauerts auch nicht so." Ein verschlagenes Grinsen huschte über die Wangen. "Hilfe wär sicher gut. Nur nich beim Unterschlupf, dafür hat Timaios gesorgt. Durch Kontakte zum Hafen, hat er mich untegebracht. Aber mit dem Herold hat ich noch keinen Kontakt. Da würd ich mich darüber freun."

Nach ein paar Augenblicken setzte sie wieder an: "Familie..." jeden Laut kostete sie aus. "das sind wir. Der kann ich sicher Wert bei bringen. Wie es die Familie verlang"

[Vergonzo Faro]

Er nickte.
"Das Geschäft wird anlaufen, jetzt wo wir viele sind. Daher wirst auch du deinen Teil dabei leisten können. Es liegt in unserem machtvollen Blut und diesen Ruf wollen wir ja nicht beschämen." er kicherte glucksend.

"Nun gut, dann folge mir. Ich bringe dich dorthin wo wir bald zusammen kommen. Auch wenn es anfangs unmöglich erscheint, mit etwas Eifer finden unsereins sich hier schnell zurecht."

Er führte Carina also hinkend durch die engen und steilen Gassen des verwachsenen Claviculas bis dahin wo das treffen stattfinden wird, die Krähen verschwanden dabei am Nachthimmel und man merkte das Vergonzo die Gassen vermutlich blind im schlaf abgehen konnte.
Auf dem Weg erzählte er ihr ein paar Dinge, bot an für sie eine Unterkunft zu haben, sollte diese gebraucht werden.
Er wies ebenfalls den Weg zum Herold Gabriel Ducas vom Clan Brujah, Vasall der Princeps von Genua, wo Carina sich melden konnte und das sie sich vorher schriftlich dort ankündigen sollte, bot aber auch hier an, ein Treffen zwischen Carina und dem Herold zu organisieren.
"Timaios hat dich am Hafen untergebracht? Vielleicht sprechen wir beim gemeinsamen Treffen genauer darüber, da mich dies durchaus näher interessiert."

[Seresa]

Zusammenfassung:

Carina und Vergonzo lernten sich kennen und vereinbaren sich zu einem späteren Treffen