[1090] Fragen, Antworten [Gabriel, Harl]

[Harl]

"Wie oft sie ihm Blut gab", begann Harl. Er kam ein wenig näher heran, atmete schnell und flach. Roch er die Luft? Oder Gabriel selbst? Hughs Körpergeruch? "Was einmal im Monat ist. Was er für sie machen muss - was... nh." Harl rieb sich einmal das Kinn und sah ein wenig abschätzend zu Gabriel und dachte an irgend etwas eine Weile herum. "Unmh.. Er ist einer der Söldnerführer. Was schwierig ist... wegen der Maskerade. Aber das sind Liktorenfragen. Aber.. sie hat ihn auch für.. nh. Lust?" Harl zuckte mit den Schultern und schien auch nicht so recht zu wissen, was genau da wohl vor sich ging.
"Ich denke, er weiß, dass er ..nh.. es ist wie Menschen, die sich einen Sklaven kaufen für Sex? Aber der Sklave ist wenigstens noch Herr oder Herrin im eigenen Kopf und Herzen. Ein Ghul hat nicht mal die Freiheit." Der Jäger versuchte, seine Stimme gleichmäßig zu halten, aber etwas dunkleres, zornigeres lag unter den Worten. Hielt er "Freiheit" für so wichtig, dass er ausgerechnet deswegen zornig wurde? Er schnaubte einmal, nur um dann wieder witternd die Luft einzuziehen.
"Ich hab' ihn nicht gefragt, was für Sex. Blut oder Fleisch, eins von beidem. Oder beides."

"Er liebt sie, wegen des Blutes. Aber das Blut liebt er noch mehr", meinte er dann abschließend. Harl schien darin recht sicher und erklärte dann auch, weshalb: "Ich habe ihn wählen lassen. Zwischen ihr und Vitae. War eine einfache Entscheidung für ihn." Harl wiegte den Kopf und klopfte sich einmal mit zwei Fingern auf den Unterarm, wo dicke Blutbahnen relativ dicht unter der Haut entlangliefen.

"Ich will wissen, wie alt er ist. Wie lange er das schon macht. Ob er glaubt, er hat seine Seele dabei verloren. Ob er sie wirklich verloren hat oder ob sie nur... umhn... verdorben wurde. Oder gar nichts davon. Ich will wissen, ob er für sie sterben würde. Oder für das Blut. Ob er für sie oder das Blut ein Leben aufgegeben hat und ein neues anfing."

"Ich will wissen, ob er Blutskraft in seinem Blut hat. Und wenn ja, welche. Solches Zeug werde ich ...nh... prüfen, fragen. 'ch werd' ihn nicht umbringen, wenn ich nicht muss. Wenn Ihr denkt, ich muss, dann sagt es." Harl sah Gabriel prüfend an.
"Habt Ihr gedacht, ich fange keines der Ziele, die Ihr genannt habt? Oder habt Ihr auf wen anders gehofft? Und wenn, warum habt Ihr's nicht so gesagt?"

Er verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich hab' Euch alles gebracht, was wir ausgemacht haben. Eure Hinweise gegen Euren Feind. Einen Ghul, der nicht blutsjung ist. Ich arbeite auch an weiterem. An Sachen, die für die Liktoren sind. An Spuren der Geißel von Savona, die sich in Votori umtut. Und ich mag Euch, aber ich mach's auch für Eure Unterstützung, denn ich will in Genua bleiben. Ist das weiterhin so oder ...nh. Oder jetzt, wo Ihr seht, was ein Jäger Euch alles an Beute bringen kann, wollt Ihr umdenken?"
Es war keine zornige Frage, es war eine offene und sehr direkte. Es klang so als wäre es nicht das erste Mal, dass irgendwer die Fähigkeiten des Malkavianers unterschätzt hatte. Harl witterte unverhohlen in Gabriels Richtung als wollte er dessen Zweifel oder Angst oder aber Sicherheit und Gewissheit wortwörtlich riechen.

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Spoiler!

Seelenschau (Geruch, ggf. reflexiv unterstützt durch Geschärfte Sinne, um das zu ermöglichen), SG 8: 4 7 8 8 4 4 4 7
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[Gabriel Ducas]

Etwas irritiert reagierte Gabriel schon auf die letzten Worte des Malkavianers. „Ich habe euch die Wahl gelassen, welches Ziel ihr euch sucht. Zugegeben mit einer Ausnahme. Warum sollte ich also umdenken? Ich gab euch mein Wort und das Gedenke ich zu halten. Liktor. Wie vereinbart.“ etwas enttäuscht verschränkte er die Arme vor der Brust. Da war keine Angst. Ja der Brujah hatte mit Erfolg gerechnet, die Frage jedoch verärgerte ihn. „Ich bin niemand, den man an seine Abmachungen erinnern muss. Und ich habe nichts davon euch auf eine Jagd zu schicken, die ihr nicht gewinnen könnt…“ das Schnüffeln ließ er geschehen. Harl war nun einmal ein nächtlicher Geselle mit Eigenheiten. Zumindest trug er Hosen. „…das ruiniert euch die Laune, mir das Geschäft und damit auch die Laune.“ etwas missmutig verzog Gabriel das Gesicht und schüttelte den Kopf. Wer wollte schon einen übellaunigen Brujah?

Alsdann wandte er den Blick wieder zu dem Söldner. „Nun sie ist alt. Er könnte demnach ein Menschenleben längst überschritten haben. Was sagt er dazu? Oder schweigt er sich aus zu diesen Dingen?“ der Brujah machte einen Schritt näher heran und fragte die Person „Wie bist du in ihre Dienste geraten?“ die Stimme war flüsternd, streichelnd. Beinahe ein Versprechen an den Verletzten das nun alles wieder gut werden könnte. Doch Gabriel achtete nicht einmal auf den Menschen und sah noch zu Harl „Gedenkst du die Liktorenfragen gegen sie zu nutzen?“

[Harl]

“Kann nicht schaden, sie zu fragen und die Antworten zu kennen”, schätzte Harl. “Nh. Aber stellen? Liktoren stellen Liktorenfragen. Gäste? Könnten Liktoren was erzählen.” Er zuckte mit den Schultern. “Wenn’s sich überhaupt lohnt. Vielleicht war sie vorsichtig genug und es gibt keinen Grund für Liktoren.”

Er lugte zu Gabriel und dem Mann herüber. “Wegen dem anderen? Nichts für ungut. Wollte nur sichergehen. Ihr klangt als hätt’ sie Euch mit irgendwas gekriegt. Mit diesem Gerede übers Sehen? Wissen? Und Ihr habt recht: sie ist alt. Also hat sie wahrscheinlich ein paar Tricks.”

[Gabriel Ducas]

„Ihr kennt die jüngere Geschichte der Autarkie Angelique?“ fragte Gabriel nach und sah nun wieder zu dem Mann zwischen ihnen. Wo fing man an? Und vor allem wie? kurz huschten die Augen zu Harl. Hatte er mehr Erfahrung im Verhör? Gabriel war Handwerker und ein Verhör war nicht sein Handwerk. Du könntest ihn schlagen und Fragen stellen? Machte man das so? Stellte man so Fragen? Aber wie kam man damit an die Antworten die Harl und er suchten.

„Habt ihr bei der Jagd nun herausgefunden, wie man Blutsdiener entdeckt?“ immerhin war das ein Ziel dieser ganzen Aktion gewesen. Auch der Brujah zog nun die Luft ein.* Aber mehr als Blut und Schweiß war vermutlich nicht auszumachen. Ob man sie riechen kann? Würde zumindest das Schnüffeln des Malkavianers erklären.

*

Spoiler!

Wahrnehmung: Gabriel (Karsten) Request: [6d10] Roll: [9, 9, 7, 6, 4, 3]

[Harl]

"Ja.. nh. Eine Spur wenigstens", meinte Harl und kratzte sich etwas an der Seite. "...solche wie wir, das kann man erkennen, eh? Oberflächlich einfach, kein Puls, keine Wärme, kein Atmen, kein Blinzeln, hundert andere Sachen nicht. Wir können's simulieren, denke ich. Ist anstrengend für die meisten. Ein paar kriegen's irgendwie einfach so hin. Andere nie. 'ch glaube, das hängt damit zusammen wie... ugh... wie nah der Einzelne dem Tod ist. Oder dem Leben. Nicht.. seinem Leben. Mehr.. ugh.. allgemein."
Harl gestikulierte vage und merkte dann selbst, dass er abgeschweift war. Er kratzte sich wieder, lauschte dem Geräusch nach und auch den Geräuschen des Hauses, von Gabriel, von Hugh. "Ghule sind.. lebendig. Also nicht wie wir. Aber sie haben eine Prise... von uns in sich. Trinken sie mit dem Blut. Das ist, was ihr Altern anhält. Macht ihren Körper ..besser? Macht vielleicht ihre Seele ...schlechter? Sie werden nicht einfach krank wie Menschen. Sind stärker. Kommen auch mit weniger aus, denke ich. Weniger Essen, Schlaf, sowas. Ihre Wunden heilen besser. Nh... müsste man alles ausprobieren, hu? Jedenfalls... 's kommt darauf an, diese Prise zu finden. Und ich denke, dafür habe ich 'ne Spur." Er nickte langsam mit dieser Antwort für Gabriels Frage.

"'ch weiß ein wenig über Angelique", meinte er dann zu der anderen Frage. Auch das war schwer zu erklären. Er zuckte mit den Schultern. "Aber nicht, wer sie hier war, in der Domäne. Oder jetzt ist. Sie wurde verstoßen, weil sie Geheimnisse ihres Blutes ausgeplaudert hat. Wofür ich ihr die Zunge und das Herz herausgeschnitten hätte, wenn ich wüsste, welche das sein sollen. heh. Ab'r ich bin nicht wie sie. Orakel, all das. Vielleicht ist mein Blut.. mhn. Dünner? Schlechter? Was weiß ich. Jedenfalls: keine Ahnung. Aber wenn sie Geheimnisse über mich ausgeplaudert hätte, die mich und alle von meinem Blut verwundbar machen, dann wäre ich dafür gewesen, ihr Blut zurück zu fordern."

Er blinzelte einmal und sah dann Gabriel an, mit dem bleichen Auge ebenso wie mit dem guten. "Was würdet Ihr machen, wenn Ihr hier nen Clansbruder hättet... jemanden wie den wohl...? ...werten Liktor Salvador oder auch nen Kind-Kainiten, der nie ganz erwachsen werden kann. So wen. Und der würde Sachen über Euer Blut ausplaudern. Über Dinge, die Ihr vielleicht selbst noch nicht ganz versteht, aber sie werden ausgebreitet vor Fremden. Als wär's Ramsch und Trödel, der billig zu verscheuern ist. Als wär dieser Clansbruder selbst sich nichts wert." Harls Worte hatte ein kehliges Grollen bekommen, einen dunklen Anklang von Ärger und von Trauer gleichermaßen.

"'ch denke, eines Nachts werde ich zu Angeliques Ältesten gehen, die sie verstoßen haben. Und dann werde ich fragen, ob sie mir eine Jagd geben. Eine auf diejenigen, vor denen Angelique geplaudert hat. Wenn sie so ein Urteil gemacht haben, dann wissen sie das vielleicht. Und vielleicht ist das der Grund, warum ich hierher, nach Genua gespült worden bin." Sein Blick war wieder abgewandert. Er sah Gabriel ohnehin selten direkt an und der kurze Moment war vorbei.
"Was wisst Ihr darüber? Über sie? Und über ihr ...Plaudern?"

[Gabriel Ducas]

Etwas zweifelnd ging der Blick des Brujah über den mitgebrachten Söldner und dessen sicher bemitleidenswerten Zustand als Harl davon sprach, dass das Blut dessen Körper besser und stärker mache und auch die Wundheilung verbessere. Mit einer geübten Bewegung glitt die Hand Gabriels in dessen Umhängetasche und er fühlte einen Moment darin, bis er sie wieder herausnahm. Es schien klein zu sein, denn er legte nur Finger an die Haut des Söldners. „Hat er getrunken?“ fragte er und ohne jedoch eine Antwort abzuwarten, wischte er mit einer beiläufigen Geste der Hand an der Stirn des Mannes vorbei und dort wo seine Hand vorbeifuhr trat Blut aus der Haut des Söldners. Dann trat er einen Schritt zurück, verschränkte die Arme und beobachtete.

Ohne den Malkavianer direkt anzusehen, sprach er dann über Angelique. „Welche Geheimnisse sie verraten hat, vermag ich nicht zu sagen. Ich bin mir nicht sicher, ob sie lediglich verstoßen wurde, weil sie die Geheimnisse der euren ausgeplaudert hat oder auch weil sie die Geheimnisse anderer gestohlen hat. Ähnlich wie man es anderen in der Domäne nachsagt und die sicher Jagdziele wären, die andere reich belohnen würden.“ seine Schilderung zu Salvador hörte er sich mit unbewegter Miene an, um schließlich hinzuzufügen. „Eure Ältesten haben bereits reagiert. Sie würden eure Jagd sicher insgeheim gutheißen. Doch offiziell machen?“ der Brujah schüttelte mit dem Kopf. „Wieviele Konflikte würden eure Ältesten wohl riskieren, wenn jemand wie ihr, andere, im Namen von ihnen zur Strecke bringt, nur weil eine die die euren längst verstoßen haben, ihren Mund nicht halten konnte? Ist es das Problem des Zuhörers oder dessen der plaudert?“ nun wandte er sich von dem Söldner ab und Harl zu. „Wieviele Löcher eines Schiffes denkt ihr, könnt ihr schließen, während jemand weiter Löcher in den Rumpf schlägt?“

[Harl]

"Ja, hat er." Harl beobachtete, was Gabriel mit Hugh tat. Wie der Mann zurück zuckte und die Faust ballte.

"Sie haben entschieden, was Angelique angeht. Löcher oder nicht. Sie haben nicht entschieden, was alle übrigen angeht", meinte er dann. Letztlich aber zuckte er mit den Schultern. "Ich kenne sie nicht, diese Ältesten. Wenn es an der Zeit ist, werde ich's wissen und dann gehe ich und frage. Es ist gut, bei einer Jagd frei von ...nh.. all dem anderen zu sein. Von Zielen, die darüber hinausgehen. Wünschen. Wollen. Hoffnung. Vorlieben. Abneigungen. Sünden. Hass. Liebe. All das Zeug. Je leichter das eigene Gepäck, desto leichter der eigene Zug ...nh. Oder Schritt. An Land sind es Schritte."

Hughs Verletzung, wie Gabriel sie ihm zugefügt hatte, hatte sich nicht geschlossen. Auch die anderen Blessuren, die er davongetragen hatte, sahen eben aus wie man es von älteren Blessuren erwarten konnte.

"Ich will auch wissen, ob sie noch mehr vom Blut bekommen", meinte Harl. "Ghule, meine ich. Ob sie... auch etwas von den gefährlicheren, dunklen Seiten vom Blut bekommen. Aber ich weiß zu wenig darüber. Nur, dass alles Blut sie hat. Außer Kain. Weil er alles Blut hat." Er überlegte. "Bei den Nosferatu scheint's klar. Wie in dieser alten Geschichte von dem Schönling am Teich. Und die Feen haben ihn verflucht. Oder Gott. Oder vielleicht das Blut, eh? Heh."

[Gabriel Ducas]

Der Brujah beobachtete und schüttelte enttäuscht den Kopf. „Heil die Verletzung und du bekommst Blut.“ sprach er beiläufig in Richtung Hugh während er sich weiterhin Harl widmete und mit den Schultern zuckte. „Sie hat mir nichts verraten. Weil ihre Ältesten sie gestraft haben. So ihr also jagen wollt müsst ihr vor die Zeit.“ gemächlich verschränkte er die Arme vor der Brust. „Nicht viele sind noch hier und noch viel weniger die für sie in Frage gekommen wären. Vielleicht hat sie es auch nicht freiwillig gegeben? Ein Schicksal das wohl einigen Neugeborenen in der Domäne beschienen war…“ erneut zuckte er mit den Schultern und sah kurz zu Hugh ob dessen Wunde sich verschlossen hatte.

„Was meint ihr mit, das alles Blut sie hat? Angelique? Höchst gewagt den dunklen Vater mit ihr in eine Waagschale zu werfen.“ nun ging Gabriel wieder an den Rand in Richtung Tür und lehnte sich dort an. „Aber erzählt mir von dem Schönling am Teich. Wo habt ihr die Geschichte gehört? Vielleicht ist er…“ mit dem Kinn deutete er in die Richtung des verletzten Söldners. „…in der Zwischenzeit etwas kooperativer.“

[Harl]

Harl kniff die Augen etwas zusammen und rieb die Finger seiner rechten Hand etwas aneinander als wollte er etwas dazwischen fühlen.
"Nhh.. ich sagte: 'außer Kain'." Er verzog sein Gesicht etwas und suchte nach den richtigen Worten.
"Alles Blut hat sie. Die dunklen Seiten. Außer Kain", versuchte er dann, seine eigenen Worte zu wiederholen so dass Gabriel verstand. "Nosferatu, Gangrel. Klar zu erkennen. Andere? Schwieriger. Aber 's ist da, eine Dunkelheit. Ein Fluch?"

[Gabriel Ducas]

„Ist er nun an euch gebunden?“ fragte der Herold, während er Hugh noch einmal umrundete. „Verrät er nun alles über sie? Oder verschweigt er diese Dinge noch immer? Hat es lange gedauert?“ Gabriel hielt sich grüblerisch das Kinn und musterte den Gefangenen. Hatte dieser die Wunde schon geheilt? Brauchte er hierfür mehr Blut? Neues Blut? Oder musste der Befehl von Harl kommen? „In welchem Jahr wurdest du geboren?“ fragte Gabriel schließlich, als er sich dem Ohr des Ghuls genähert hatte.

„Schwitzen? Ist das, woran ihr ihn erkannt habt?“ Der Brujah sog selbst die Luft ein. Das Gemisch aus Blut, Angst, verheilenden Wunden und Schweiß war unverkennbar.