[1090] Leder, Öl und Rose im Vogtland [Ilario, Isabelle]

Wenn die Sonne hinter das Appenningebirge sinkt, kriechen die Verdammten aus ihren Löchern. Dies sind ihre Geschichten.
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Isabelle de Claire
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[1090] Leder, Öl und Rose im Vogtland [Ilario, Isabelle]

Beitrag von Isabelle de Claire »

Es war Winter geworden in Genua und obwohl kein Schnee fiel waren die Nächte deutlich kälter geworden. In einer dieser kalten dunklen Nächte erschien Isabelle erneut im Elysium. Diesmal hinterließ sie eine Nachricht bei Mariam, für deren Herren.
Verehrter Ilario Contarini, Hüter der genuesischen Elysien, Blutvogt Genuas, Zeichner der Wege, Wandler auf der Via Regalis,
Ancilla im Blut der Schatten,
Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn der Schatten zu Venedig,
Kind des Magnus Sertorius Mamercus, Ahn im Blut der Schatten,
Kind des Eremiten, Ahn im Blut der Schatten,

hiermit möchte ich gerne eine Audienz bei euch erbitten. Zum einen um mich euch selbst vorzustellen, aber auch meine beiden Blutsdiener, mit denen ich eingereist bin euch vorzustellen. Solltet ihr mir dieses Treffen gewähren, bitte ich euch einen Ort und eine Zeit zu wählen und mir diese mitzuteilen. Gerne werde ich dann zu der gewünschten Zeit, am gewünschten Ort erscheinen. Derzeit bin ich über das A Tarda Ora zu erreichen.

Mögen eure Nächte ruhig und sicher sein.

hochachtungsvoll, gez.

Isabelle de Claire, Neugeborene vom Clan der Rose,
Kind von Lucien Roux, Ancilla vom Clan der Rose,
Nachkomme von Gaston de Beauchamp, Ahn vom Blut der Rose, Hüter der Elysien Clermonts,
aus der Linie und vom Blut Arikels.
Im Anschluss verließ die Rose das Elysium wieder.
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Ilario
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Re: [1090] Leder, Öl und Rose im Vogtland [Ilario, Isabelle]

Beitrag von Ilario »

Eine gute Woche, eher zehn Tage später erreichte eine Nachricht das A Tarda Ora. Der Bote, eine junge Frau, würde diese Botschaft nur Isabelle persönlich überreichen. Auf neuwertigem Pergament, erstmalig beschrieben, stand dort in akkuraten, wohlgesetzten Lettern ohne jede Schnörkel in dunkler Tinte geschrieben:

"Werte Isabelle de Claire, Neugeborene vom Clan der Rose,
Kind von Lucien Roux, Ancilla vom Clan der Rose,
Nachkomme von Gaston de Beauchamp, Ahn vom Blut der Rose, Hüter der Elysien Clermonts,
aus der Linie und vom Blut Arikels,

es freut mich, dass eine Kainitin eurer erlesenen Herkunft ihren Weg nach Genua gefunden hat. Eure Bitte um Audienz sei euch gewährt, kommt in der ersten Nacht des November in das Elysium. Ich werde euch dort um Mitternacht auf der Terrasse erwarten.

Pax noctis,

Ilario Contarini, Hüter der genuesischen Elysien, Blutvogt Genuas, Zeichner der Wege, Wandler auf der Via Regalis,
Ancilla im Blut der Schatten,
Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn der Schatten zu Venedig,
Kind des Magnus Sertorius Mamercus, Ahn im Blut der Schatten,
Kind des Eremiten, Ahn im Blut der Schatten"
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Isabelle de Claire
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Re: [1090] Leder, Öl und Rose im Vogtland [Ilario, Isabelle]

Beitrag von Isabelle de Claire »

Es war kurz vor Mitternacht, als die Rose die Grenze des Gartens und somit des Elysiums betrat. Ihre beiden Ghule hatte sie mitgebracht, diese blieben allerdings am Eingang zurück und betraten den geheiligten Ort nicht. Sollte dies nötig sein, könnte sie sie immer noch schnell rufen lassen. Allerdings wollte sie diese auf keinen Fall ohne Erlaubnis des Hüters mit ins Elysium bringen.

In der Kühle der Nacht trug sie ein mitternachtsblaues, hochgeschlossenes Gewand, welches ein Einteiler zu sein schien. Nur Hände und Gesicht erschienen frei. Unter der hauchdünnen Seite, verbarg sich eine weitere Lage Stoff, der sehr wohl ebenso hochwertig erschien und an den Ärmeln und Säumen mit silbernen Stickereien veredelt war. Die Füße stecken in fein gearbeiteten Sandalen und sicher hätte man mehr gesehen, wenn nicht das Gewand bodenlang und geschlossen gewesen wäre. Das haselnussbraune Haar trug sie heute an ausgewählten stellen mit silbernadeln hochgesteckt, um die Fülle etwas mehr zur Geltung kommen zu lassen. Über ihren Schultern lag außerdem noch ein weicher, grauer Fellumhang. Von welchem Tier dieser herrührte war nicht unbedingt mehr zu erkennen. Ein Kenner konnte aber von Fuchs, oder Hermelin ausgehen. Ein edles Stück in jedem Fall.

Gemäßigten Schrittes und ohne Eile näherte sie sich der Terrasse und verneigte sich elegant vor dem wartenden Blutvogt und Hüter Genuas, Ilario Contarini. Ab diesem Augenblick wartete sie darauf, dass er sie ansprach.
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Ilario
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Re: [1090] Leder, Öl und Rose im Vogtland [Ilario, Isabelle]

Beitrag von Ilario »

Höflich neigte Ilario ein wenig sein Haupt und deutete der Toreador näherzutreten. Seine Stimme war weder leise noch laut, er sprach weder besonders schnell noch langsam aber dennoch sehr förmlich.

"Werte Isabelle de Claire, Kind des Lucien Roux, Ancilla vom Clan der Rose, Nachkomme von Gaston de Beauchamp, Ahn vom Blut der Rose, Hüter der Elysien Clermonts, aus der Linie und vom Blut Arikels, seid willkommen auf dem elysiären Grund Genuas. Euer Weg nach Genua war sicherlich voller Strapazen, von den Gefahren des nächtlichen Reisens für unsereins ganz zu schweigen. Solltet ihr irgendetwas brauchen um eure Ankunft und euren Aufenthalt hier in Genua angenehmer zu gestalten, zögert nicht danach zu fragen." Die Begrüßung samt bekannter Ahnenlinie garnierte der Ancilla hier mit einer Offerte die sowohl einfache Höflichkeit, als auch handfestes Angebot sein könnte.
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Isabelle de Claire
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Re: [1090] Leder, Öl und Rose im Vogtland [Ilario, Isabelle]

Beitrag von Isabelle de Claire »

Als der Ancilla geendet hatte, hob Isabelle ihren Kopf wieder an und nickte Ilario noch einmal zu. "Ich danke euch für euer Willkommensgrüße, verehrter Ilario Contarini, Hüter der genuesischen Elysien, Blutvogt Genuas, Zeichner der Wege, Wandler auf der Via Regalis, Ancilla im Blut der Schatten, Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn der Schatten zu Venedig, Kind des Magnus Sertorius Mamercus, Ahn im Blut der Schatten, Kind des Eremiten, Ahn im Blut der Schatten"" Auch die Neugeborene erwiderte die Begrüßung mit der vollständigen Rezitierung der Ahnenlinie, des Ancillas. So er ihre Linie ehrte, indem er sie noch einmal aussprach, so wollte auch sie dies ihm gleichtun. Zumal sie beweisen konnte, dass die korrekte Nennung, nciht nur auf dem Papoer etwas war, dass sie tun konnte. "Die Reise war beengt und Anstrengend. Aber glücklicherweise hatte ich den Komfort den Großteil der Reise per Schiff bewältigen zu können." Innerlich dachte sie an den armen Gris, der durch die Alpen und den ganzen Weg über Land zurück gelegt hatte. Auch, wenn er dafür hervorragende Begleitung in Form von Allarice gehabt hatte.

Sie zog den Pelzmantel etwas enger um die Schultern, die Kälte machte ihr zwar eigentlich nichts mehr aus. Aber sie hatte es sich nun mal angewöhnt sich weiter wie ein Mensch zu verhalten. Solche Gesten machten die Scharrade doch noch einmal eine Spur glaubwürdiger. "Euer Angebot ehrt mich. Ich werde mich gerne an euch wenden, sollte ich etwas benötigen. Derzeit bin ich noch auf der Suche nach einer dauerhaften Bleibe in der Stadt, bis ich die Aufgabe des Herolds sinnvoll angehen kann, werden vermutlich noch ein oder zwei Sommer ins Land gehen." sie zuckte mit den Schultern. Die Rose hatte offenbar nicht so richtig die Eile. Schließlich faltete sie Hände vor ihrem Körper zusammen. "Vielleicht gibt es da aber tatsächlich etwas, auch wenn es vermessen klingt." sie schlug einmal kurz die Augen nieder, nur um dann wieder den Blick des Hüters zu erwidern. "Ich bin nun erst seit kurzem hier, aber ich würde gerne um die Möglichkeit eurer Fürsprache bitten." Sie hob eine Hand, um einem Widerspruch zuvor zu kommen. "Natürlich ist mir bewusst, dass es bisher keinen Grund für euch gibt, mir euer Vertrauen auszusprechen, weswegen ich interessiert daran bin zu erfahren, ob es nicht etwas gibt, wobei ich euch behilflich sein kann. Sicher sind meine Wurzeln und Verbindungen in Genua noch sehr flach, ich denke aber trotzdem könnte eine Zusammenarbeit zu unser Beider Zufriedenheit erfolgen und fruchtbar für beide Seiten sein."
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Ilario
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Re: [1090] Leder, Öl und Rose im Vogtland [Ilario, Isabelle]

Beitrag von Ilario »

Einen Moment lang nahm der Ancilla sich Zeit, ob gespielt oder nicht, um sich das Anliegen Isabelles durch den Kopf gehen zu lassen. "Nun, ich bin geneigt es in Erwägung zu ziehen. Doch erzählt mir zunächst ein wenig von euch, was euch hierher verschlagen hat und was ihr vorhabt. Wo seht ihr euch innerhalb der Domäne, sagen wir in einer oder zwei Dekaden?"
Er fragte nicht noch den hintersinnigen Plänen die ihre Altvorderen vielleicht im Sinn hatten als sie die Toreador gen Genua entsandten und auch nicht danach welche Agenda die Höfe wohl verfolgen mochten, nun nachdem mehrere fränkische Kainiten in Genua angekommen waren. Solche Fragen würde Isabelle entweder nciht beantworten können oder wollen. "Wenn ich für euch spreche, dann wäre dies von Bedeutung. Als Ancilla und Blutvogt würde meine Fürsprache schwerer wiegen als die der meisten Genuesen, und wie ihr sagt, seid ihr kaum angekommen. Daher würde ich, gesetzt den Fall ich spreche für euch, dafür eine Gefallenschuld erwarten. Diese löse ich ein, wenn eure Wurzeln in Genua weiter und tiefer reichen."
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Isabelle de Claire
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Re: [1090] Leder, Öl und Rose im Vogtland [Ilario, Isabelle]

Beitrag von Isabelle de Claire »

Sie nickte ergeben. "Natürlich habt ihr das Recht mehr über mich unbeschriebenes Blatt zu erfahren." Dabei richtete sich die Rose stolz auf und drückte den Rücken noch etwas mehr durch. Sie war durchaus eine echte Schönheit, die mit Mariam konkurrieren konnte. "Ich bin hergekommen, weil ich eine Herausforderung gesucht habe. Der "wilde" Süden scheint mir da das richtige Territorium. Genua im besonderen, stammt der höchstverehrte Prinz doch von einem der angesehensten Kainiten in den Höfen der Liebe ab. Welchen besseren Ort könnte es also für mich geben? Sicher kann ich meine Hand hier dafür nutzen die Etikette noch eine Spur mehr zu kultivieren und so es vielleicht den verehrten Ancilla hier leichter machen, die Aufgabe der Harpyie wahrzunehmen, bis dieser Posten erneut gefüllt wird." Ihr Blick glitt einmal durch den Garten in Richtung des Meeres, bevor sie sich wieder dem Blutvogt zuwandte. "Versteht mich bitte nicht falsch. Mir liegt das Amt der Harpyie fern, denn damit würde ich implizieren, dass ich besser über die Etikette zu urteilen in der Lage bin, als die Ancilla dieser Domäne. Das stünde mir nicht zu." fuhr sie dann in ruhigem Ton weiter vor. "Mir kam aber auch zu Ohren, dass die Tedesci sich hier in Italien anschicken Domänen zu übernehmen. Das tun sie auch jenseits der Alten und meine Ahnen sind darüber überhaupt nicht glücklich, wie ihr euch sicher ebenfalls denken könnt. Das ist auch der Grund weshalb ich hier her geschickt wurde. Die Situation mit den Tedesci auf dieser Seite der Alpen im Auge zu behalten."

Kurz pausierte sie. Sie hatte viel gesagt und wollte dem Blutvogt natürlich die Chance lassen diese Informationen zu verarbeiten. Wenige waren es ja nun nicht gerade gewesen. Außerdem war dem Ancilla sicher klar, dass sie nicht alles gesagt hatte. Niemand legte alle Fakten direkt auf den Tisch. Außer man war ein unerfahrener Welpe. Seine zweite Frage lies sie sich allerdings trotzdem auf die Lippen tippen, während sie nachdachte. "Nun in ein oder zwei Dekaden sollte ich natürlich die Aufgabe des wohlwerten Herolds zu seiner Zufriedenheit begonnen haben und eine gute Übersicht über die Machtverhältnisse und politischen Verwicklungen Genuas haben." sie machte eine Handbewegung, dass dies noch nicht alles war und die Liste noch weiter fortgeführt werden könnte, aber dies sicher eher langweilig wäre. "Selbstverständlich würde ich euch einen Gefallen für diese Fürsprache schulden. Das ist nur fair. Schließlich kann eine zukünftige Zusammenarbeit nur fruchten, wenn beide Seiten von etwas davon haben." sie nickte. Lies dem Blutvogt Zeit, damit er seine Ohren kühlen konnte.

Natürlich hatte sie weitere Ziele. Teils persönliche, teils politische. Aber das war dem Schatten sicher ebenso klar.
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