[Fluff] Ein Tisch aus Sand

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Gabriel Ducas
Brujah
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Registriert: Mi 24. Nov 2021, 10:56

[Fluff] Ein Tisch aus Sand

Beitrag von Gabriel Ducas »

Die Nacht legte sich wie ein schwerer Mantel über die Stadt Genua, und Gabriel saß in seinem Arbeitszimmer in der prächtigen Villa Fiori, umgeben von den schummrigen Schatten, die sich in den Winkeln des Raumes versteckten. Das sanfte Licht einer antiken Laterne tauchte den Raum in ein warmes, flackerndes Glühen, das die Konturen seines Mosaiktisches sanft beleuchtete. Jedes Stück Glas, jeder winzige Splitter schien im gedämpften Licht zu funkeln, als ob sie ein eigenes Leben hätten.

Seine Finger glitten sanft über das Mosaik, während er jede Linie, jeden Farbton sorgfältig platzierte. Das sanfte Rascheln des Sandes unter seinen Fingern und das leise Knistern der Laterne waren die einzigen Geräusche in der stillen Nacht. Für Gabriel war diese nächtliche Routine mehr als nur eine künstlerische Übung – es war eine Meditation, eine Verschmelzung von Kunst und Geist.

Die Suche nach Unregelmäßigkeiten war zu einem Teil seiner nächtlichen Rituale geworden, eine unaufhörliche Jagd nach Anomalien, die in den feinen Details seines Mosaiks verborgen waren. Jede Perle, jeder Splitter erzählte eine Geschichte, eine Facette von Gabriel selbst, die er in seiner Kunst verewigte. Doch es war mehr als nur eine akribische Analyse von Linien und Farben; es war eine Vorbereitung auf die Herausforderungen der nächtlichen Gesellschaft, in der er sich bewegte.

Am Rand des Mosaiks fanden sich kleinere Mosaike, die miteinander verbunden waren. Ein komplexes Netzwerk von Linien durchzog das Mosaik, das eine Karte von Genua und ihrer Umgebung umrahmte. Jedes kleine Mosaik war ein eigenes kleines Kunstwerk, ein Teil des größeren Ganzen und doch mit seiner eigenen einzigartigen Schönheit.

Gabriel wusste, dass die Welt der Unsterblichen voller Intrigen und Gefahren war, ein Labyrinth aus Machtspielen und Verrat. Doch seine Kunst war nicht nur eine Flucht vor dieser Realität; sie war auch ein Werkzeug, um sich innerlich zu stärken und zu festigen. Jedes Mosaik war ein Spiegel seiner eigenen Seele, ein Weg, um die Täuschungen seines eigenen Verstands zu erkennen und zu überwinden.

In diesem stillen Refugium seines Arbeitszimmers, umgeben von den Schatten der Nacht und dem sanften Flackern der Laterne, fand Gabriel Trost und Hoffnung. Hier, in der Stille seiner eigenen Gedanken, konnte er die Geheimnisse der Unsterblichkeit entschlüsseln und sich auf die Prüfungen vorbereiten, die ihn erwarteten. Und so setzte er seine nächtliche Routine fort, in der stillen Einsamkeit seines Arbeitszimmers, auf der Suche nach Erkenntnis und innerer Stärke.
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

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