[1092] Würdenträger [Gabriel, Elodie]

[Elodie]

"Ich verstehe". Meinte Elodie bevor sie nachdenklich die Augen niederschlug und nachdenklich auf den Mosaiktisch blickte. Ihre Gedanken verknüpften was sie gehört hatte und sponnen ihr eigenes Bild. Es würde interessant werden was von wem auf dem Konzil vorgebracht werden würde. So einfach war es nicht wie es schien.

"Godeoc war der Prinz der Domäne und ist verschollen? Seit wann?" das verwunderte Elodie sehr, hatte sie doch anderes vernommen. Sie sah Gabriel irritiert an.
"Und wer ist oder war Brimir? "

[Gabriel Ducas]

„Der Ahn der Verborgenen soll auf der Via Regalis wandern und der verehrte Hüter und Blutvogt Ilario Contarini sprach 1065 davon das Godeoc verschwunden ist. Brimir hingegen…“ nachdenklich sah Gabriel auf ein Symbol das wohl ein Tier und eine Axt darstellte. „Brimir Böggvisson, Ancilla des Clans des Tieres, ehemaliger Blutvogt von Genua. Die Blutjagd auf ihn wurde mit dem Pakt von San Donato ausgerufen, er floh und wurde Blutvogt von Savona – einer Domäne der Tedesci, kontrolliert von einem Ventrue aus der Linie von Alexandre de Paris – der Gangrel fand wohl kürzlich sein Ende.“ von dem Muster mit dem Tier und der Axt führten feine Linien aus Staub zu weiteren Symbolen. „Angeblich stand er bis zu deren Vernichtung unter der Kontrolle von Acacia della Velanera, Ancilla der Schatten…“ ein kleinerer dunkler Punkt, angelehnt an den von Lydiadas. „Sie wandelte einst auf der Via Regalis, ehe sie von Lydiadas auf den Weg der Nacht geholt wurde. Im Mitternachtsprozess verteidigte sie Brimir und starb während des Bürgerkries 1034.“

[Elodie]

"Ihr spracht selbst davon, dass der sehr verehrte Godeoc ein Teil der Domäne ist, doch nun sprecht ihr davon, dass er schon so lange verschollen sei. Ich verstehe, dass die Verborgenen gern verborgen sind, aber ein Ahn, der bereits einmal Prinz der Domäne war?" Da war doch einiges im Busche. Elodie war gespannt ob dieser Godeoc auftauchen würde.

"Acacia della Velanera und dieser Brimir waren also Konsorten von Lydiadas, bevor sie ihr Ende fanden? Was könnt ihr mir zu dem sehr verehrten Ahn der Schatten sagen und wie die...naja Zusammenarbeit mit dem Prinzen sich gestaltet?" Es war ja nun kein Geheimnis, dass Aurore nicht freiwillig sich der See angeschlossen hatte. Wie war das wohl einen Seneschall zu haben, den man verachtete und der einen vom Thron stoßen wollte und das sicher immer noch wollte?

[Gabriel Ducas]

„Der genaue Zeitpunkt wann beide von Lydiadas rekrutiert wurden ist mir noch nicht klar. Soweit mir bekannt vernichtete der hoch verehrte Seneschall den Erzeuger Acacia della Velanera und diese wechselte von der Via Regalis auf die Via Noctis. Da Brimir unter dem Einfluss Acacias Stand, ist unklar inwiefern es bei diesem freier Wille war.“ dann ging der Finger wieder zu den beiden größeren Mustern. „Was die Zusammenarbeit angeht so ist der Konflikt der beiden unterschwellig zu bemerken wird jedoch nur subtil öffentlich ausgetragen. So wurden auf dem letzten Hoftag Nachfahren Acacias öffentlich hingerichtet und Neugeborene werden mehr oder weniger subtil darauf hingewiesen das man in Genua eine Seite wählen sollte.“ nun flog der Finger über einige der kleineren Muster ohne jedoch auf einem zu verweilen. „Doch wer sich wem angeschlossen hat…“ Gabriel zuckte mit den Schultern und zog den Finger zurück. „…ist ein Geheimnis.“ hier machte er eine längere Pause und sah Elodie dabei mit seinen müden traurigen Augen an.

„Ihr seid alt genug um eure eigenen Schritte zu gehen und auch eigene Ziele und Pläne zu verfolgen. Doch wenn ich euch dennoch einen Rat geben darf…“ sein Finger glitt zu einem der Muster am Rand, dessen Namen er bereits vorher genannt hatte. „…viele werden euch erklären sie stünden außerhalb des Konflikts. Das sie euch freundlich gesinnt sind um euer Vertrauen zu gewinnen. Doch nirgends ist dies mehr gelogen als hier.“ mit ernstem Blick tippte Gabriel auf das Symbol und er machte keinen Hehl daraus dass es da offensichtlich Erfahrungswerte gab. „Sucht euch Alternativen. Doch keinesfalls verlasst euch darauf was man euch hier sagt, man wird versuchen euch gewogen zu stimmen aber im Endeffekt ist der Verrat bereits beschlossen. Ob nun an einen Ahnen oder Ancilla der Domäne, die Tedesci, die Etrusker, Mailand oder die Höfe der Liebe spielt dabei keine Rolle. Wenn ihr Ambitionen habt und Verbündete sucht, seid ihr hier falsch.“ ein letztes Mal deutete der Finger auf das Muster und anschließend zog er diesen zurück, richtete sich wieder auf und fuhr fort.

„Ich werde euch nichts vormachen. Ich war zunächst Vasall des höchst verehrten Josef Szőkyel, Ancilla der Gelehrten und Prinz der genuesisch-sardischen Territorien bevor ich den Vasalleneid zu ihrer höchst verehrten Majestät Aurore schwor. Ich bin aus Catania, der vormaligen Domäne des hoch verehrten Seneschalls und nannte als Fürsprecher die hoch verehrte Tarratia von Utica, Ahn der Gelehrten und Meisterin der Protokolle zu Marsala.“ erklärte Gabriel ernst und machte somit klar das mindestens drei Ahnen und ein Ancilla an ihm zerrten, bevor er ergänzte. „Ich bin somit nicht nur ein Kind der See, sondern auch ein Vasall einer Domäne der See.“ etwas selbstmitleidig lächelte er nun als er mit den Worten endete. „Ich stehe also mitten in dem Konflikt!“

[Elodie]

"Eine Seite wählen...hm..." In einer Domäne sollte niemand eine Seite wählen. Alle sollten dem Prinzen folgen. Doch Genua war auch keine normale Domäne. Sie war eine vom Krieg gebeutelte. Mit unsicheren Verhältnissen, geboren aus den Konsequenzen dieses alten Disputs. Die See hatte sich genommen, was sie begehrte und Elodie sah kein Unrecht darin. Das war die Welt, wie sie existierte. Verstand sie die Bitternis der Opfer? Oh sicherlich. War doch ihre eigene Heimat geschliffen worden, doch gerade deshalb sah sie, dass die Stärkeren entschieden, dass die Stärkeren regierten.

Musste sie nun als ein Kind der See sich Lydiadas anschließen? Die ehemalige Geißel Catanias, die es nicht geschafft hatte sich den Thron von Genua zu holen? Deren Verbündete und Untertanen fielen?
Und wie war es bei Aurore? Prinz der Domäne, und das immer noch. Das zeugte von Stärke. Ein Kind der Höfe...doch verstoßen nun oder nicht?

Und Gabriel. Ein Kind der See, als Vasall des Prinzen von Genua. Banden und Stricke zu so vielen Alten...und hatte keine Seite gewählt.

"Ihr habt also keine Seite gewählt?" Oder eure eigene? Und wie lange würde das gut gehen...

"Habt Dank für die Warnung bezüglich des Kainskindes. Ich werde daran denken."

[Gabriel Ducas]

Mit einem seufzen antwortete Gabriel auf die Frage bezüglich der Seite. „Ich war und bin ein naiver Neugeborener.“ gab Gabriel ehrlich und umunwunden zu. „Ich denke verstrickt trifft meine Situation am besten.“ ergänzte er mit einem selbstmitleidigem Lächeln. Erneut seufzte der Herold. „Hab ich eine Seite gewählt?“ kurz zuckte er mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Vielleicht hab ich versucht keine zu wählen und nun habe ich mehr als mir lieb ist?“ offenbar hatte er seine Situation bereits durchdacht. Nur eine Lösung fiel ihm nicht ein. „Habt ihr weitere Fragen? Andernfalls können wir eure Vorstellung beenden. Ich werde den verehrten Blutvogt, den hoch verehrten Seneschall und die höchst verehrte Majestät über eure Ankunft und eure Aufgabe informieren. Chronist, Geißel, Hofgelehrter und die Liktoren erhalten lediglich euren Namen. Bedenkt dies bei Geschäften.“ mit einem verschmitzten und geschäftigem Lächeln zwinkerte er ihr bei diesem kleinen Hinweis zu und endete mit den Worten. „Meine Tür steht euch jederzeit offen Schwester.“

[Elodie]

Elodie nahm es hin, dass Gabriel nicht genauer darauf eingehen wollte ob und wenn ja, welche Seite er nun gewählt hatte. Bei einem Grabenkampf war sowas ja auch schließlich heikel. Vielleicht würden sie später, wenn sie sich besser kannten näher darauf eingehen können.
Noch hatte hier niemand einen Grund dem anderen zu vertrauen.

Sie nickte dankbar auf seinen Rat hin bezüglich der Geschäfte

"Ich möchte nur fragen, ob es genehm wäre, wenn ich heute den Tag hier verbringen könnte und auch diverse andere in der Zukunft, bis ich eine sichere Zuflucht etabliert habe?"

[Gabriel Ducas]

Der Herold nickte kurz „Ihr könnt heute und für die nächsten 5 Jahre bei Gelegenheit hier übertagen, sofern Räumlichkeiten zur Verfügung stehen.“ bestätigte Gabriel, schränkte allerdings ein. „Jedoch haben die Aschepriester einen gewissen Vorrang.“ etwas das sie sicher verstehen konnte.

„So ihr Unterstützung bei der Etablierung benötigt kann ich euch sicher hier und da behilflich sein.“ bot er noch einmal an, bevor er sich erhob und sich die beiden Brujah verabschiedeten.



Zusammenfassung: Die Brujah Elodie stellt sich in Genua dem Herold Gabriel vor und man spricht ein wenig über das anstehende Konzil der Könige aber auch die Vergangenheit der Gelehrten in Genua. Elodie erhält einen Überblick über die Gesetze, Regeln und Amtsträger und die Aufgabe die Wache der Stadt zu stärken.