Fast schien es als würde die Lasombra applaudieren wollen, ob der Vorstellung , die Gabriel dort ablieferte, wie das Kind, welches er darstellte - ein Kind dem man seine Spielzeuge klaute. Die Mühe mit der sich der Brujah wieder aufrichtete, während er das Biest in sich neiderrang. schien Drita zu amüsieren und mit einer erfrischenden Jugend zu erfüllen.
Aber eben nur fast, denn der Eindruck lag gerade so wie ein feiner Geruch über ihrem Antlitz, welches erfüllt war von einer Ernsthaftigkeit gegenüber der Via Regalis und ihren Pfaden. Trotzdem zuckte ihr Mundwinkel fast schon spöttisch in Gabriels Richtung, als dieser sich dem Blick von Taranis beugte. Vergonzo hatte getroffen - wenngleich die Art und Weise nicht die der Könige war und er sicher bei dem ein oder anderen für Ärger gesorgt hatte. Trotzdem saß die Schmach. Und mit Dritas Blick folgte die Gewissheit, dass die Ancilla die Wahrheit bezüglich der Anschuldigung herausfinden würde. Der gemeinsame Weg war kein Schild - nicht gegen die Anschuldigung des Wortbruches.
[1093] Concilium Regum I. [SL, offen]
Re: [1093] Concilium Regum I. [SL, offen]
Feuer und Sturm, Erdbeben mögen meine Waren zerstören.
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Re: [1093] Concilium Regum I. [SL, offen]
Sara hatte dem gewährten Versuch der erneuten Vorstellung des Nosferatu schweigsam zugehört, den Kopf dabei leicht zur Seite neigend und letztlich mehr noch zu Seite kippend, ob dem als was er vorgab heute Nacht vor dem Konzil zu stehen. Ihre Augenbrauen zogen sich nachdenklich zusammen, als sie ihn musterte, bevor sie nach oben gingen und sie die Augen kurzschloss. Ein flüchtiger Ausdruck fand über ihre ernste Miene, bevor sie einen Gedanken aus dem Kopf schüttelte und diesen wieder aufrichtete.
Ihre brauen Augen folgten den Worten gen Drita und nahmen deren Reaktion darauf auf, bevor sie gesenkt in Richtung der Salubri zuckten, als der Nosferatu diese mit werten bezeichnete. Instinktiv war sie einen halben Schritt zurückgewichen gen Wand, als Vergonzo dem Blutvogt wenig später direkt in die Augen gesehen hatte. Respektvoll oder nicht löste es offenkundig einen Gefahreninstinkt in ihrem Körper aus, denn sie führte ihre Hände schützend gerade nach unten hängend vor dem Körper zusammen und strich dabei mit ihrer rechten über ihren linken Unterarm, diesen letztlich gänzlich umklammernd, als der Nosferatu den Brujah derart provozierte.
Irgendwann schien die Banu Haqim bei Vergonzos Aufforderung und Fingern, wohl den Zusammenhang oder auch Überblick verloren zu haben, denn sie schüttelte leicht den Kopf, als hätte sie nicht ganz verstanden, bei was genau sich Gabriel in Vergonzos Augen nun schuldig gemacht haben soll, bevor geschah was Niemand von ihnen allen wohl hatte kommen sehen mögen*, und was die Banu Haqim mit geöffnetem Mund starr zurückgelassen hatte, nachdem der körperliche Angriff auf den Brujah stattgefunden hatte. Erst das Räuspern der Schwertbundführerin riss Sara aus dieser, als ihre braunen Augen auf die Brujah fanden.
Ihre Nase kräuselte sich, ob der Vorstellung einer Klärung des Disputs im Duell. Auch ihre Lippen wurden schmal, als die Ancilla dem Nosferatu jene Ehre erwies. Doch sie sagte nichts hierzu, sondern senkte nur den Blick ab, als sie ihn über die anderen Aschepriester wandern ließ, auf der Suche nach Reaktionen dieser, was sie von der Entscheidung der Normannin halten mochten. Erneut erstarrend auf Sinead zurückfindend bei den Äußerungen Vergonzos, bevor das Knirschen Sara durch Mark und Bein ging, und sie ihren Blick ehrfürchtig gesenkt in Richtung des Ahnen finden ließ. Die Banu Haqim sah derweil dem Nosferatu nicht nach, als dieser sich anschickte zu gehen. Stattdessen blieben ihre Augen gesenkt auf dem Konzil, und deren Sprecherin, welches entschieden hatte, und dessen Entscheidung, ob sie diese nun begrüßen mochte oder nicht, dennoch mit einer respektvollen Verneigung bekräftigte.
---
*Wahrnehmungsprobe gegen Pokerface nicht geschafft
Ihre brauen Augen folgten den Worten gen Drita und nahmen deren Reaktion darauf auf, bevor sie gesenkt in Richtung der Salubri zuckten, als der Nosferatu diese mit werten bezeichnete. Instinktiv war sie einen halben Schritt zurückgewichen gen Wand, als Vergonzo dem Blutvogt wenig später direkt in die Augen gesehen hatte. Respektvoll oder nicht löste es offenkundig einen Gefahreninstinkt in ihrem Körper aus, denn sie führte ihre Hände schützend gerade nach unten hängend vor dem Körper zusammen und strich dabei mit ihrer rechten über ihren linken Unterarm, diesen letztlich gänzlich umklammernd, als der Nosferatu den Brujah derart provozierte.
Irgendwann schien die Banu Haqim bei Vergonzos Aufforderung und Fingern, wohl den Zusammenhang oder auch Überblick verloren zu haben, denn sie schüttelte leicht den Kopf, als hätte sie nicht ganz verstanden, bei was genau sich Gabriel in Vergonzos Augen nun schuldig gemacht haben soll, bevor geschah was Niemand von ihnen allen wohl hatte kommen sehen mögen*, und was die Banu Haqim mit geöffnetem Mund starr zurückgelassen hatte, nachdem der körperliche Angriff auf den Brujah stattgefunden hatte. Erst das Räuspern der Schwertbundführerin riss Sara aus dieser, als ihre braunen Augen auf die Brujah fanden.
Ihre Nase kräuselte sich, ob der Vorstellung einer Klärung des Disputs im Duell. Auch ihre Lippen wurden schmal, als die Ancilla dem Nosferatu jene Ehre erwies. Doch sie sagte nichts hierzu, sondern senkte nur den Blick ab, als sie ihn über die anderen Aschepriester wandern ließ, auf der Suche nach Reaktionen dieser, was sie von der Entscheidung der Normannin halten mochten. Erneut erstarrend auf Sinead zurückfindend bei den Äußerungen Vergonzos, bevor das Knirschen Sara durch Mark und Bein ging, und sie ihren Blick ehrfürchtig gesenkt in Richtung des Ahnen finden ließ. Die Banu Haqim sah derweil dem Nosferatu nicht nach, als dieser sich anschickte zu gehen. Stattdessen blieben ihre Augen gesenkt auf dem Konzil, und deren Sprecherin, welches entschieden hatte, und dessen Entscheidung, ob sie diese nun begrüßen mochte oder nicht, dennoch mit einer respektvollen Verneigung bekräftigte.
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*Wahrnehmungsprobe gegen Pokerface nicht geschafft
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Re: [1093] Concilium Regum I. [SL, offen]
Der Nosferatu hatte die Reaktion des Ahnen der Gelehrten vernommen, er und das Tier waren extrem aufmerksam und alle Sinne liefen auf Hochtouren. Auch die Worte Sineads hatte er entgegen genommen und mit einem schnaubigen Nasehochziehen das Konzil dann verlassen.
Dennoch war es vor allem den Älteren und Alten wohl klar, dass ihre Worte und Auffassung von körperlicher Auseinandersetzung nicht mit denen des Nosferatu übereinstimmten.
Dies war einer der Unterschiede in den Wegen der Nacht. Wo die der Via Regalis eine physischen Auseinandersetzung wahrnahmen und dies direkt sensibel als Angriff mit Duell folge ansahen, war eine derartige kleine Rempelei für den Nosferatu noch lange kein Grund sich gegenseitig auseinander zunehmen. Jeder entschied für sich welche dieser Ansichten die zivilisierte war.
Er hatte als Mitglied der Via Peccati die heilige Aufgabe des Konzils respektiert. Er hatte ihnen den Respekt entgegen gebracht der ihnen zustand und trotz mehrfachen Versuchen ihrer Mitglieder den Nosferatu aus der Reserve zu locken, wiederstand er ihnen und hatte sich vorbildlich Verhalten und ihnen dennoch vor Augen geführt, dass es mehr als nur Das in der Nacht gab, was sie erwartet hatten.
Da niemand ihm beim verlassen etwas mitteilte, würde er den Ort mit Hilfe seiner Verdunkelungskräfte verlassen und den verborgenen Dingen seiner Existenmz nachgehen.
Dennoch war es vor allem den Älteren und Alten wohl klar, dass ihre Worte und Auffassung von körperlicher Auseinandersetzung nicht mit denen des Nosferatu übereinstimmten.
Dies war einer der Unterschiede in den Wegen der Nacht. Wo die der Via Regalis eine physischen Auseinandersetzung wahrnahmen und dies direkt sensibel als Angriff mit Duell folge ansahen, war eine derartige kleine Rempelei für den Nosferatu noch lange kein Grund sich gegenseitig auseinander zunehmen. Jeder entschied für sich welche dieser Ansichten die zivilisierte war.
Er hatte als Mitglied der Via Peccati die heilige Aufgabe des Konzils respektiert. Er hatte ihnen den Respekt entgegen gebracht der ihnen zustand und trotz mehrfachen Versuchen ihrer Mitglieder den Nosferatu aus der Reserve zu locken, wiederstand er ihnen und hatte sich vorbildlich Verhalten und ihnen dennoch vor Augen geführt, dass es mehr als nur Das in der Nacht gab, was sie erwartet hatten.
Da niemand ihm beim verlassen etwas mitteilte, würde er den Ort mit Hilfe seiner Verdunkelungskräfte verlassen und den verborgenen Dingen seiner Existenmz nachgehen.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Re: [1093] Concilium Regum I. [SL, offen]
Eine Weile war da nur tiefes Schweigen nachdem der Nosferatu das Konzil verlassen hatte. Es war schließlich Duoda, Aschepriesterin der via consuasor, die in die Mitte des Konzils trat und sich der Aufmerksamkeit aller versicherte. Ihre Stimme klang herb, ließ jene Lieblichkeit vermissen die an den Höfen manchmal Edelfrauen angedichtet wurde. Nein, diese hier war hatte andere Qualitäten, war als Sterbliche definitiv einer anderen Schicht entsprungen.
"Der werte Vergonzo, ungeachtet allen Fehls und aller Ambition, hat eine schwere Anschuldigung erhoben. Doch es wird weder die letzte noch die schwerwiegendste sein die dieses Konzil hören wird."
Aus den Tiefen ihres weiten Gewandes holte die Salubri unter Rascheln eine kleines Pergament hervor und entrollte es zur Verlesung. Die Rolle war alt, der Optik, den Geräuschen und sogar dem Geruch nach den sie in der Nähe verströmte. Vielleicht war das Pergament sogar älter als manch anwesender Ancilla.
Mit Bedacht rollte Duoda das Pergament wieder zusammen, waren es doch Worte die eine jahrhunderalte Ahnin anklagten, einen Prinzen. Schwer lagen die von ihr vorgetragenen Worte eines anderen Alten in der Luft, schwängerten sie mit der Erwartung dessen was noch kommen mochte. Der Blick der Salubri wanderte über die anderen Aschepriester und dann über die anwesenden Genuesen, beobachtete deren Reaktion.
"Möchte sich jemand dazu äußern oder kann Zeugen jener Vorkommnisse benennen?"
"Der werte Vergonzo, ungeachtet allen Fehls und aller Ambition, hat eine schwere Anschuldigung erhoben. Doch es wird weder die letzte noch die schwerwiegendste sein die dieses Konzil hören wird."
Aus den Tiefen ihres weiten Gewandes holte die Salubri unter Rascheln eine kleines Pergament hervor und entrollte es zur Verlesung. Die Rolle war alt, der Optik, den Geräuschen und sogar dem Geruch nach den sie in der Nähe verströmte. Vielleicht war das Pergament sogar älter als manch anwesender Ancilla.
"Dies sind die Worte Matthias von Bath, Ahn vom Blute Saulots, Hüter der geheimen Geschichte, Kind von Generys, Ahn vom Blute Saulots, niedergeschrieben von eigener Hand, vorgetragen vor dem Heiligen Konzil der Könige, tagend in der Nacht zu Genua.
Ich klage an den leichtfertigen, einseitigen Umgang mit dem Vasalleneid bis hin zum Bruch seitens der höchstverehrten Aurore von Genua, Ahn vom Blut der Könige, Kind des Geoffrey le Croise, Ahn vom Blut der Könige, Kind des Alexandre de Paris, Ahnherr vom Blut der Könige, Kind des Ventrue, erster seines Blutes, Kind des Enoch, des Weisen, Kind des Kain, des Vaters, zu Schaden und Vernichtung ihres geschworenen Getreuen Gaius Marcellus Palatino, Neugeborener vom Blut Saulots, Kind des Matthias von Bath, Ahn vom Blute Saulots, Hüter der geheimen Geschichte, Kind von Generys, Ahn vom Blute Saulots.
Als der, der ihn in die Nacht holte fordere ich umfassende Aufklärung und Buße! Die Scharade seiner Vernichtung von eigener Hand muss gelüftet und die Schuld getilgt werden. Die höchstverehrte Weiße Prinzessin schützte ihn nicht, löste ihn weder aus der Gefangenschaft in Mailand aus, noch bewahrte sie ihn bei Hofe vor seinem Ende. Der Verpflichtung ihres Lehnseides wurde nicht oder nur unvollständig nachgekommen. Dies klage ich, Matthias von Bath, an. Möge das Konzil in seiner Mitte jene anhören, die in der Nacht von Gaius Marcellus Vernichtung anwesend waren und solche die Kenntnis haben von den Verwicklungen um seine Gefangenschaft.
Finis coronat opus.
post scriptum: Man mag den sehr verehrten Lydiadas, nunmehr Seneschall Genuas, erinnern, dass die Vernichtung eines Ahnenkindes nie ohne Folgen bleibt."
Mit Bedacht rollte Duoda das Pergament wieder zusammen, waren es doch Worte die eine jahrhunderalte Ahnin anklagten, einen Prinzen. Schwer lagen die von ihr vorgetragenen Worte eines anderen Alten in der Luft, schwängerten sie mit der Erwartung dessen was noch kommen mochte. Der Blick der Salubri wanderte über die anderen Aschepriester und dann über die anwesenden Genuesen, beobachtete deren Reaktion.
"Möchte sich jemand dazu äußern oder kann Zeugen jener Vorkommnisse benennen?"
Re: [1093] Concilium Regum I. [SL, offen]
Drita schaute Vergonzo nach, nachdenklich, aber doch auf eine gewisse Art zufrieden. Dann versank auch sie in dem Schweigen dieses Kreises und senkte die Augen.
Sie hob den Blick erst wieder, als die Salubri sprach. So wichtig auch die Anklage von Vergonzo war, diese war Teil der gesamten Anklage gegen Aurore. Gespannt verfolgte sie die Worte und glich sie mit dem ab, was Drita über jene Nacht erfahren hatte. Wiedersprüche waren zu finden, aber welche Geschichte nun die wahre war, konnte sie nicht beurteilen.
Stattdessen schaute sie zu Ilario. Er war der Einzige der noch Anwesenden, die damals dabei waren. So ließ sie ihm den Vortritt, bevor sie Worte des Hörensagens ein bringen wollte. Dennoch machte sie Duoda mit einem Kopfnicken gen Ausgang klar, dass eine Quelle an Informationen gerade des Saals verwiesen wurde.
Sie hob den Blick erst wieder, als die Salubri sprach. So wichtig auch die Anklage von Vergonzo war, diese war Teil der gesamten Anklage gegen Aurore. Gespannt verfolgte sie die Worte und glich sie mit dem ab, was Drita über jene Nacht erfahren hatte. Wiedersprüche waren zu finden, aber welche Geschichte nun die wahre war, konnte sie nicht beurteilen.
Stattdessen schaute sie zu Ilario. Er war der Einzige der noch Anwesenden, die damals dabei waren. So ließ sie ihm den Vortritt, bevor sie Worte des Hörensagens ein bringen wollte. Dennoch machte sie Duoda mit einem Kopfnicken gen Ausgang klar, dass eine Quelle an Informationen gerade des Saals verwiesen wurde.
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Re: [1093] Concilium Regum I. [SL, offen]
"Ich war dabei, war Zeuge der Vernichtung des Gaius Marcellus, habe Kenntnisse... wie er in Gefangenschaft geriet und auch darüber welche Anstrengungen unternommen wurden um ihn auszulösen. Man kann meiner höchstverehrten Lehensherrin nicht nachsagen es nicht versucht zu haben. Es wurde ein Preis gezahlt oder angeboten durch Genua, die Antwort Mailands blieb verborgen im Schatten... Bis der sehr verehrte Lydiadas Gaius Marcellus zu jenem Hoftag brachte, dem die Nächte der versuchten Usurpation folgten. Sicherlich überbot er die höchstverehrte Aurore von Genua."
Schmerzlich verzog der Ancilla das Gesicht, diese Nächte waren grausam gewesen und hatten im Dinge und Entscheidungen abverlangt, welche er zutiefst bedauerte. Der Schmerz, das Bedauern, waren jenseits dessen was menschliche Gefühlsebenen oder ein Gewissen einem Wesen zufügen mochten. Nein, sie entstammten dem kalten, monströsen Weltbild von Ehre und Macht, Eiden und gegebenen Worten. Nur hier, unter seinesgleichen, würde man dies auch nur entfernt verstehen können.
"Mir wurde vergeben, doch kann ich Gaius vergeben auch in diese Lage gebracht zu haben? Eine Lage die schließlich seiner höchstverehrten Herrin schadete? Vielleicht muss ich das, er hat den höchsten Preis gezahlt.
Dennoch, es waren die inzwischen vernichteten Ancillae Acacia della Velanera und Brimir Böggvisson die Gaius Naivität nutzten und ihn in die Falle lockten. Wir drei waren damals Verbündete, damals... bevor Acacia sich dem sehr verehrten Lydiadas zuwandte und die Via Regalis verließ."
Bedauern mischte sich mit Kälte in Ilarios Stimme. Er hatte die beiden gemocht, bedauerlicherweise hatte Benjamin Brimir erwischt bevor dieser die richtigen Kontakte geknüpft hatte bei seiner Wiederkehr. Mit diesen Schlächtern vom Clan der Jagd würde Ilario so wenig wie möglich zu tun haben wollen. Im Umgang mit ihnen war absolute Vorsicht angebracht, wenn selbst jemand wie Brimir so einfach fallen konnte. Acacia hatte er sogar ein wenig mehr gemocht, so sehr sogar, dass er froh war... dass Feruccio sie damals erledigt hatte. Sonst hätte Ilario es vermutlich selbst tun müssen, strebten die beiden Lasombra doch nach demselben Ziel...
Sich aus den Gedanken lang vergangener Nächte reißend, blickte Ilario auf, sah zu jedem einzelnen Aschepriester des Konzils.
"Gaius wurde vom nunmehrigen sehr verehrten Seneschall damals mitgebracht. Der Salubri war ganz sicher nicht Herr seiner selbst, als er den nachtschwarzen Dolch den er trug in sein kaltes Herz trieb und seine eigene Lehensherrin des Verrats anklagte. Ich sah die Anzeichen und kann dies beschwören. Indes vermag ich nicht die Quelle seiner Worte, seiner Tat, sicher zu benennen."
Die Indizien, vor allem der schwarze Dolch, deuteten in eine gewisse Richtung. Doch dies brauchte Ilario nicht zu betonen. Ebensowenig, dass all dies wesentlich vielschichtiger sein könnte, aber nicht musste. Er war sich ziemlich sicher, dass Lydiadas verantwortlich war und hoffte, dass dieser Umstand Aurore ein wenig entlasten würde. Dennoch hatte sie darin versagt Gaius zu schützen. Ilario sah zu Boden und versuchte sich seine Zerknirschtheit nicht anmerken* zu lassen.
* Manipulation & Ausflüchte: <@227889195333451776> I rolled 8d10 for you which resulted in **43**.
Results: 9 6 7 1 4 6 1 9.
Schmerzlich verzog der Ancilla das Gesicht, diese Nächte waren grausam gewesen und hatten im Dinge und Entscheidungen abverlangt, welche er zutiefst bedauerte. Der Schmerz, das Bedauern, waren jenseits dessen was menschliche Gefühlsebenen oder ein Gewissen einem Wesen zufügen mochten. Nein, sie entstammten dem kalten, monströsen Weltbild von Ehre und Macht, Eiden und gegebenen Worten. Nur hier, unter seinesgleichen, würde man dies auch nur entfernt verstehen können.
"Mir wurde vergeben, doch kann ich Gaius vergeben auch in diese Lage gebracht zu haben? Eine Lage die schließlich seiner höchstverehrten Herrin schadete? Vielleicht muss ich das, er hat den höchsten Preis gezahlt.
Dennoch, es waren die inzwischen vernichteten Ancillae Acacia della Velanera und Brimir Böggvisson die Gaius Naivität nutzten und ihn in die Falle lockten. Wir drei waren damals Verbündete, damals... bevor Acacia sich dem sehr verehrten Lydiadas zuwandte und die Via Regalis verließ."
Bedauern mischte sich mit Kälte in Ilarios Stimme. Er hatte die beiden gemocht, bedauerlicherweise hatte Benjamin Brimir erwischt bevor dieser die richtigen Kontakte geknüpft hatte bei seiner Wiederkehr. Mit diesen Schlächtern vom Clan der Jagd würde Ilario so wenig wie möglich zu tun haben wollen. Im Umgang mit ihnen war absolute Vorsicht angebracht, wenn selbst jemand wie Brimir so einfach fallen konnte. Acacia hatte er sogar ein wenig mehr gemocht, so sehr sogar, dass er froh war... dass Feruccio sie damals erledigt hatte. Sonst hätte Ilario es vermutlich selbst tun müssen, strebten die beiden Lasombra doch nach demselben Ziel...
Sich aus den Gedanken lang vergangener Nächte reißend, blickte Ilario auf, sah zu jedem einzelnen Aschepriester des Konzils.
"Gaius wurde vom nunmehrigen sehr verehrten Seneschall damals mitgebracht. Der Salubri war ganz sicher nicht Herr seiner selbst, als er den nachtschwarzen Dolch den er trug in sein kaltes Herz trieb und seine eigene Lehensherrin des Verrats anklagte. Ich sah die Anzeichen und kann dies beschwören. Indes vermag ich nicht die Quelle seiner Worte, seiner Tat, sicher zu benennen."
Die Indizien, vor allem der schwarze Dolch, deuteten in eine gewisse Richtung. Doch dies brauchte Ilario nicht zu betonen. Ebensowenig, dass all dies wesentlich vielschichtiger sein könnte, aber nicht musste. Er war sich ziemlich sicher, dass Lydiadas verantwortlich war und hoffte, dass dieser Umstand Aurore ein wenig entlasten würde. Dennoch hatte sie darin versagt Gaius zu schützen. Ilario sah zu Boden und versuchte sich seine Zerknirschtheit nicht anmerken* zu lassen.
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Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
- persisches Sprichwort
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Re: [1093] Concilium Regum I. [SL, offen]
Franka Adamello, eine der beiden Ältesten des Konzils, zog die Aufmerksamkeit aller auf sich. Mit dem schlichten, langsamen heben einer Hand brachte die alte Ventrue alles eventuelle Geraune, oder auch nur die Geräusche unbewusster Bewegungen, zum verstummen. Sich gegen diese natürliche Ausstrahlung von Macht und gebotener Achtung aufzulegen erschiene, im Umfeld dieses Konzils, als ein Akt der Barbarei.
"Es gibt keinen Zweifel an der Lauterkeit eurer Worte verehrter Ilario Contarini. Sie sind wohlgesetzt und geben uns einigen Aufschluss über die Causa Gaius Marcellus. Als Nachkomme des sehr verehrten Lucius Valerius Galba ist davon auszugehen, dass ihr gut darin geschult wurdet eure Worte zu setzen. Ebenso ist dem Konzil bewusst, dass ihr euren Eid ehrt und dementsprechend als Schild und Schutz der höchst verehrten Aurore von Genua dient." Frankas strahlend blaue Augen schienen den Lasombra zu durchdringen, blickten tiefer. Mit einem Hauch Anerkennung nickte sie langsam. "Das ist gut. Doch wenn dieses heilige Konzil das nächste Mal zusammenkommt, wird euch geholfen werden diese Verstocktheit abzulegen. Euch, und allen anderen."
Die Aschepriesterin aus dem Norden sah nun zu jedem einzelnen genuesischen Vasallen oder Gast und lächelte schmal. "Alle Wandler auf unserem heiligen Weg seien angehalten Erkenntnisse, oder besser noch andere Augenzeugen, für Gefangenschaft und den Abend der Vernichtung des Gaius Marcellus aufzutun. Wir blicken wohlwollend auf jeden der mehr Licht in dieses Zwielicht bringt.
Einerlei, der endgültige Tod eines Neugeborenen und möglicherweise berechtigte Zweifel am Schutz des Vasallen durch seinen Lehensherren hätten diese Zusammenkunft nicht notwendig werden lassen. Bei aller Bedeutung die wir dem Vasallentum und nicht zuletzt dem sehr verehrten Erzeuger des Gaius, Matthias von Bath, zollen. Es gibt Anschuldigungen die weit schwerer wiegen!" Sie deutete einladend zu einem der anderen Aschepriester, Tuchus, und jener den man den Wahrer des Eidsteins von Ferrara nannte erhob seine Stimme. Unverkennbar folgte die dem Rhythmus eines geübten Predigers.
"Der höchstverehrte Totila, Prinz der Domäne Mailand, Ahn des Clans der Schatten aus der Linie des Boukephos, Herr der Lombardei und Gafaúrd des Zirkels der bitteren Erinnerung wünscht vor dem Konzil zu sprechen. Er wird, unter entsprechenden Vorkehrungen, anreisen und unserer nächsten Zusammenkunft beiwohnen. Es ist das Anliegen seiner höchstverehrten Majestät seine einstige Vasallin, die höchstverehrte Aurore von Genua, vor dieses Konzil zu bringen, auf dass es über den offenen Bruch ihres heiligen Vasalleneides befinde."
Damit schloss Tuchus vom Clan Lasombra. Es war eine Ankündigung die keiner Antwort bedurfte und auch keine erwartete. Der Fürst Mailands würde kommen.
Kaum waren die Worte des Schattens verhallt, da regte sich ein anderer: Hinter der Maske des Gabriel erklang ein gutturaler Laut, ehe seine Stimme klar, hart und wohlgesetzt den Raum einforderte.
"Ich, Baldassare, Divinitator tyrannus zu Arezzo, Neugeborener vom Clans des Tiers, habe ebenfalls die Ehre einen Ahnen unseres Weges anzukündigen. Manche mögen von ihm gehört haben, manche sich seiner sogar als den Grafen der Gosse erinnern... er kommt zurück. Der sehr verehrte Godeoc, Ahn der Verborgenen zu Genua, kommt und wird vor dem Konzil sprechen." Dabei führte Baldassare seine Hand vor die Brust und ballte sie zur Faust. Seine Freude, wenngleich hinter der Maske verborgen, über den Besuch dieser alten, vor allem für Grausamkeit und Stärke bekannten Kreatur die so lange im Schatten geblieben war, war greifbar.
"Es gibt keinen Zweifel an der Lauterkeit eurer Worte verehrter Ilario Contarini. Sie sind wohlgesetzt und geben uns einigen Aufschluss über die Causa Gaius Marcellus. Als Nachkomme des sehr verehrten Lucius Valerius Galba ist davon auszugehen, dass ihr gut darin geschult wurdet eure Worte zu setzen. Ebenso ist dem Konzil bewusst, dass ihr euren Eid ehrt und dementsprechend als Schild und Schutz der höchst verehrten Aurore von Genua dient." Frankas strahlend blaue Augen schienen den Lasombra zu durchdringen, blickten tiefer. Mit einem Hauch Anerkennung nickte sie langsam. "Das ist gut. Doch wenn dieses heilige Konzil das nächste Mal zusammenkommt, wird euch geholfen werden diese Verstocktheit abzulegen. Euch, und allen anderen."
Die Aschepriesterin aus dem Norden sah nun zu jedem einzelnen genuesischen Vasallen oder Gast und lächelte schmal. "Alle Wandler auf unserem heiligen Weg seien angehalten Erkenntnisse, oder besser noch andere Augenzeugen, für Gefangenschaft und den Abend der Vernichtung des Gaius Marcellus aufzutun. Wir blicken wohlwollend auf jeden der mehr Licht in dieses Zwielicht bringt.
Einerlei, der endgültige Tod eines Neugeborenen und möglicherweise berechtigte Zweifel am Schutz des Vasallen durch seinen Lehensherren hätten diese Zusammenkunft nicht notwendig werden lassen. Bei aller Bedeutung die wir dem Vasallentum und nicht zuletzt dem sehr verehrten Erzeuger des Gaius, Matthias von Bath, zollen. Es gibt Anschuldigungen die weit schwerer wiegen!" Sie deutete einladend zu einem der anderen Aschepriester, Tuchus, und jener den man den Wahrer des Eidsteins von Ferrara nannte erhob seine Stimme. Unverkennbar folgte die dem Rhythmus eines geübten Predigers.
"Der höchstverehrte Totila, Prinz der Domäne Mailand, Ahn des Clans der Schatten aus der Linie des Boukephos, Herr der Lombardei und Gafaúrd des Zirkels der bitteren Erinnerung wünscht vor dem Konzil zu sprechen. Er wird, unter entsprechenden Vorkehrungen, anreisen und unserer nächsten Zusammenkunft beiwohnen. Es ist das Anliegen seiner höchstverehrten Majestät seine einstige Vasallin, die höchstverehrte Aurore von Genua, vor dieses Konzil zu bringen, auf dass es über den offenen Bruch ihres heiligen Vasalleneides befinde."
Damit schloss Tuchus vom Clan Lasombra. Es war eine Ankündigung die keiner Antwort bedurfte und auch keine erwartete. Der Fürst Mailands würde kommen.
Kaum waren die Worte des Schattens verhallt, da regte sich ein anderer: Hinter der Maske des Gabriel erklang ein gutturaler Laut, ehe seine Stimme klar, hart und wohlgesetzt den Raum einforderte.
"Ich, Baldassare, Divinitator tyrannus zu Arezzo, Neugeborener vom Clans des Tiers, habe ebenfalls die Ehre einen Ahnen unseres Weges anzukündigen. Manche mögen von ihm gehört haben, manche sich seiner sogar als den Grafen der Gosse erinnern... er kommt zurück. Der sehr verehrte Godeoc, Ahn der Verborgenen zu Genua, kommt und wird vor dem Konzil sprechen." Dabei führte Baldassare seine Hand vor die Brust und ballte sie zur Faust. Seine Freude, wenngleich hinter der Maske verborgen, über den Besuch dieser alten, vor allem für Grausamkeit und Stärke bekannten Kreatur die so lange im Schatten geblieben war, war greifbar.
- I Tarocchi
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- Registriert: Sa 7. Mai 2022, 13:28
Re: [1093] Concilium Regum I. [SL, offen]
Große Namen klangen durch den Raum, der zu eng für sie, ohnehin zu eng für die bereits versammelten Jahrhunderte war. Doch er würde noch enger werden.
Von der Tür her gab es Lärm, dann wurde diese aufgestoßen. Dort stand ein Mann, bleich, mit kurzem Haar und gestutztem Bart. Er trug einen verzierten Bänderpanzer, Arm- und Beinschienen nach archaisch anmutender Machart, die ihn zugleich wie einen Krieger wirken ließen und wie aus einer anderen Zeit getreten. Der Pelzmantel, der seine Schultern breiter und seine Haltung herrschaftlicher wirken ließ, ließ ihn jedoch wie einen Noblen erscheinen, ebenso wie das Schwert an seiner Seite.
Es war vor allem die Art, wie er eintrat, die ihn nicht nur als einen Noblen unter Menschen sondern auch als einen unter Kainiten zeigte. Dieser Mann fürchtete keinen der Anwesenden. Er wusste und zeigte in natürlichster Klarheit, dass sein Stand, sein Alter und seine Bedeutung die Übrigen hier übertrafen. Er zeigte kein Zögern, schritt mit natürlichem Herrschaftsanspruch über all die Linien hinweg, welche die Etikette zog.
Wenn er Baldassares letzte Ankündigung gehört hatte, dann war diese es vielleicht, die ein hungriges Funkeln in seinen Blick getrieben hatte. Das konnte jedoch die natürliche, vielleicht gottgegebene Arroganz seines Lächelns nicht schmälern.
Einige wenige der versammelten Kainiten kannten diesen Mann und diese sah er zuerst an, bevor er seinen Blick auf die übrigen richtete, als er sich in ihrer Mitte aufstellte.
“Ich bin Authari”, sagte er. “Ahn der Ventrue, aus der Linie Mithras’, des Herrn der Sonne.”
Über die Ventrue spottete man manchmal hinter vorgehaltener Hand, dass sie ihre Ahnenlinien in die Länge zogen und sich mit all den Namen, Beinamen und Titeln schmückten. Doch dieser Ventrue tat das Gegenteil. Diese Vorstellung war kurz und doch konnte kaum etwas mehr die Prägnanz und Macht, die in dieser Kürze lagen, übertreffen.
Authari legte eine Hand auf seine Brust, wo ein in Metall geschlagenes Christenkreuz seinen Brustpanzer verzierte, gemeinsam mit dem Symbol einer flammenden Sonne, die das Kreuz wie ein Heiligenschein umrahmte.
“Ich rufe das Konzil an, Zeuge für das Begleichen einer Schuld zu sein.” Keine Floskeln, keine Ausschweifungen der Höflichkeit wegen. Aufrecht und unangetastet stand der Mann da. Franka Adamello und Taranis hatten sich mittlerweile langsam erhoben und die übrigen Aschepriester taten es ihnen gleich.
“Ich werde das Schwert der Christenheit zwischen die Heiden, die Ungläubigen, die alten Feinde tragen”, sagte Authari. “Es heißt, dass dies ein Pilgerzug des Pöbels ist, in welchem kein königsgekröntes Haupt die Geschicke lenkt. Ich verändere das.”
In einer knappen Geste berührte er seine Stirn, auf der keine Krone glänzte und doch widersprach kein Einziger in der Halle.
“Wer aber mit dem Schwert in der Hand die Geschicke dieser Welt zu bestimmen sucht, darf nicht die alte Welt vergessen, die er zurücklässt. Der Weg des Schwertes ist ewig ungewiss. Ich stehe bei einem in dieser Runde in einer Lebensschuld.”
Der Mann wandte sich damit Ilario Contarini zu. “Als Ahn des Ersten Blutes unter Gleichen halte ich das Recht, die Schuld zu vergelten wann es mir geboten scheint. Als König unter Sterblichen und unter Unsterblichen trage ich die Pflicht, dass der Preis solcher Schuld wahrhaft königlich ist.”
Authari fasste Ilario in seinen Blick und zog sein Schwert. “Bist du bereit, deinen Preis zu erhalten, Ilario Contarini, Blutvogt und Hüter der genuesischen Elysien, Zeichner der Wege, Wandler auf der Via Regalis, Ancilla im Blut der Schatten, Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn der Schatten zu Venedig, Kind des Magnus Sertorius Mamercus, Ahn im Blut der Schatten, Kind des Eremiten, Ahn im Blut der Schatten?”
Authari sprach und die alten Namen der alten Schatten erhielten Klang und Glanz. Es war das Gewicht dieser letzten Schuld, welches den König warten ließ, welche Antwort Ilario finden würde.
Von der Tür her gab es Lärm, dann wurde diese aufgestoßen. Dort stand ein Mann, bleich, mit kurzem Haar und gestutztem Bart. Er trug einen verzierten Bänderpanzer, Arm- und Beinschienen nach archaisch anmutender Machart, die ihn zugleich wie einen Krieger wirken ließen und wie aus einer anderen Zeit getreten. Der Pelzmantel, der seine Schultern breiter und seine Haltung herrschaftlicher wirken ließ, ließ ihn jedoch wie einen Noblen erscheinen, ebenso wie das Schwert an seiner Seite.
Es war vor allem die Art, wie er eintrat, die ihn nicht nur als einen Noblen unter Menschen sondern auch als einen unter Kainiten zeigte. Dieser Mann fürchtete keinen der Anwesenden. Er wusste und zeigte in natürlichster Klarheit, dass sein Stand, sein Alter und seine Bedeutung die Übrigen hier übertrafen. Er zeigte kein Zögern, schritt mit natürlichem Herrschaftsanspruch über all die Linien hinweg, welche die Etikette zog.
Wenn er Baldassares letzte Ankündigung gehört hatte, dann war diese es vielleicht, die ein hungriges Funkeln in seinen Blick getrieben hatte. Das konnte jedoch die natürliche, vielleicht gottgegebene Arroganz seines Lächelns nicht schmälern.
Einige wenige der versammelten Kainiten kannten diesen Mann und diese sah er zuerst an, bevor er seinen Blick auf die übrigen richtete, als er sich in ihrer Mitte aufstellte.
“Ich bin Authari”, sagte er. “Ahn der Ventrue, aus der Linie Mithras’, des Herrn der Sonne.”
Über die Ventrue spottete man manchmal hinter vorgehaltener Hand, dass sie ihre Ahnenlinien in die Länge zogen und sich mit all den Namen, Beinamen und Titeln schmückten. Doch dieser Ventrue tat das Gegenteil. Diese Vorstellung war kurz und doch konnte kaum etwas mehr die Prägnanz und Macht, die in dieser Kürze lagen, übertreffen.
Authari legte eine Hand auf seine Brust, wo ein in Metall geschlagenes Christenkreuz seinen Brustpanzer verzierte, gemeinsam mit dem Symbol einer flammenden Sonne, die das Kreuz wie ein Heiligenschein umrahmte.
“Ich rufe das Konzil an, Zeuge für das Begleichen einer Schuld zu sein.” Keine Floskeln, keine Ausschweifungen der Höflichkeit wegen. Aufrecht und unangetastet stand der Mann da. Franka Adamello und Taranis hatten sich mittlerweile langsam erhoben und die übrigen Aschepriester taten es ihnen gleich.
“Ich werde das Schwert der Christenheit zwischen die Heiden, die Ungläubigen, die alten Feinde tragen”, sagte Authari. “Es heißt, dass dies ein Pilgerzug des Pöbels ist, in welchem kein königsgekröntes Haupt die Geschicke lenkt. Ich verändere das.”
In einer knappen Geste berührte er seine Stirn, auf der keine Krone glänzte und doch widersprach kein Einziger in der Halle.
“Wer aber mit dem Schwert in der Hand die Geschicke dieser Welt zu bestimmen sucht, darf nicht die alte Welt vergessen, die er zurücklässt. Der Weg des Schwertes ist ewig ungewiss. Ich stehe bei einem in dieser Runde in einer Lebensschuld.”
Der Mann wandte sich damit Ilario Contarini zu. “Als Ahn des Ersten Blutes unter Gleichen halte ich das Recht, die Schuld zu vergelten wann es mir geboten scheint. Als König unter Sterblichen und unter Unsterblichen trage ich die Pflicht, dass der Preis solcher Schuld wahrhaft königlich ist.”
Authari fasste Ilario in seinen Blick und zog sein Schwert. “Bist du bereit, deinen Preis zu erhalten, Ilario Contarini, Blutvogt und Hüter der genuesischen Elysien, Zeichner der Wege, Wandler auf der Via Regalis, Ancilla im Blut der Schatten, Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn der Schatten zu Venedig, Kind des Magnus Sertorius Mamercus, Ahn im Blut der Schatten, Kind des Eremiten, Ahn im Blut der Schatten?”
Authari sprach und die alten Namen der alten Schatten erhielten Klang und Glanz. Es war das Gewicht dieser letzten Schuld, welches den König warten ließ, welche Antwort Ilario finden würde.
Re: [1093] Concilium Regum I. [SL, offen]
Ilario verneigte sich tief vor jenem Kainiten den er einst, vor vielen Dekaden, wieder in diese Welt geholt hatte. Authari war nicht vom Blut der Schatten, aber Ilario kannte dessen Macht und Macht war es, vor allem anderen, was ihrer aller Weg auszeichnete. Macht war anzuerkennen, zu achten und zu ehren. Anbetracht seines ihm eigenen Pfades wäre es Ilario natürlich lieber gewesen diese Schuld des Ventrueahnen bestehen zu lassen, in der Hinterhand zu behalten. Doch der alte König forderte die Begleichung ein und sowohl Art wie Ort ließen Ilario keine Wahl, selbst wenn er es überhaupt gewagt hätte dem Ahnen dies zu verweigern. Also nickt er ergeben und feierlich.
"Jedwede Art, jedweden Preis, den ihr, hoch verehrter Authari, Ahn der Ventrue, aus der Linie Mithras’, des Herrn der Sonne, als würdig erachtet um die Schuld zu begleichen, erkenne ich in aller Demut an."
Durch den Weggang des verborgenen Königs änderte sich einiges, eher im Hintergrund aber dennoch war Ilario besorgt und erfreut gleichermaßen. Mit gesenktem Haupt erwartete er, was auch immer Authari verkünden mochte.
"Jedwede Art, jedweden Preis, den ihr, hoch verehrter Authari, Ahn der Ventrue, aus der Linie Mithras’, des Herrn der Sonne, als würdig erachtet um die Schuld zu begleichen, erkenne ich in aller Demut an."
Durch den Weggang des verborgenen Königs änderte sich einiges, eher im Hintergrund aber dennoch war Ilario besorgt und erfreut gleichermaßen. Mit gesenktem Haupt erwartete er, was auch immer Authari verkünden mochte.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
- persisches Sprichwort
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