[1112] Brief an Vergonzo Faro [Elias, Vergonzo]

Wenn die Sonne hinter das Appenningebirge sinkt, kriechen die Verdammten aus ihren Löchern. Dies sind ihre Geschichten.
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Elias Paterno
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Re: [1112] Brief an Vergonzo Faro [Elias, Vergonzo]

Beitrag von Elias Paterno »

Während des flüssigen Vortrags, der in gewisser Weise einstudiert wirkte, blieb Elias reglos. Kein Zucken in der Miene, kein sichtbares Zeichen von Unruhe.
Als Vergonzo seine Worte an ihn richtete, neigte Elias das Haupt nur leicht.

"Verstanden. Die Regeln sind klar, die Ordnung wirkt durchdacht. Ich habe lediglich einige Fragen, sofern ihr gestattet:

Ist Lydiadas zur Stunde Trägerin der Herrschaft, oder ist der Titel des Prinzen vakant?
Ihr sprecht von 3 Ghulen, die einem Nachfahren des Salubri zustehen. Sollte ich weniger besitzen – ist es mir gestattet, weitere zu binden, solange ich die Grenze wahre?
Und: Die Liktoren – ich bin mit der Funktion nicht vertraut. Dient ihr Amt ausschließlich der Aufsicht über Ghule, oder beinhaltet es noch mehr Aufgaben und Verantwortung?"

Elias verharrte kurz, eine bewusste Kunstpause eine geübten Redners, welcher zum Hauptteil seiner Ansprache überging:

"Was meine Aufgabe betrifft:

Ich bin Richter. Kein ernannter, kein weltlicher – sondern geformt aus Pflicht, Glaube und Blut.
Wo Ordnung ins Wanken gerät, wo Gesetze geschändet oder unausgesprochen unterlaufen werden – dort ist mein Ort.
Ich höre, was nicht gesagt wird. Ich sehe, was verborgen bleiben soll. Und ich spreche das Urteil, wenn es verlangt ist.

Schafft dem Geringen und der Waise Recht, dem Elenden und Bedürftigen lasst Gerechtigkeit widerfahren. Errettet den Geringen und Armen und entreißt ihn der Hand des Frevlers.* Es sind nicht meine Worte - doch sie leiten mein Handeln.

Ich maße mir nicht an, mir selbst ein Werk zu wählen, wenn mir eines angetragen werden kann.
Wenn ihr eine Bürde zu vergeben habt – legt sie mir auf. Ich werde sie tragen."

*
Spoiler!
Worte Asafs, Nachfahre Levi, Sohn von Jakob [Bibel, Altes Testament]
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Vergonzo Faro
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Re: [1112] Brief an Vergonzo Faro [Elias, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo stimmte den Nachfragen zu.
"Die Thronfolge ist derzeit noch nicht geklärt. Genua ist Teil der See der Schatten und die Lehnsherrin ist die höchstverehrte Teja, Ahnin des Clan Lasombra, Decano del Lago delle Ombre, Vescovo della notte, Gesicht des Ätna. Für die Aufrechterhaltung der Regelungen und Gesetze sind derzeit die Ancillae verantwortlich. Der Seneschall und Seelord ist derzeit nicht in Genua selbst.
Bezüglich der Anzahl von Ghulen so stehen euch drei zu, solltet ihr weniger haben, steht es euch frei sie aufzustocken."


Er machte eine kurze Pause ehe er weitersprach, begann zu lächeln.
"Das Amt des Liktors kann von mehreren Kainiten gleichzeitig bekleidet werden. Sie sorgen für die Geheimhaltung unserer Art und müssen sich um Traditionsbrüche kümmern. Sie haben also ein recht abwechslungsreiches Aufgabengebiet und in gewissem Rahmen auch eine Handlungsbefugnis.
Sie unterstehen dem Blutvogt. Dieser entscheidet auch darüber wer dieses Amt erhält."

Dann schenkte er Elias einen vielsagenden Blick.
"Vielleicht wäre es ein geeignetes Amt für euch. Genua kann sicher noch Liktoren wie euch gebrauchen." stellte er dann fest.
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Elias Paterno
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Re: [1112] Brief an Vergonzo Faro [Elias, Vergonzo]

Beitrag von Elias Paterno »

Elias hatte den Ausführungen Vergonzos gelauscht, bei der Erwähnung des Amtes des Liktors war ein leicht kritischer Blick in sein Gesicht getreten:

"Die Aufgabe eines Liktors scheint eine ehrenwerte, doch Ihr sagtet dass dieser Posten bereits doppelt besetzt ist? Salvador und Elodie aus dem Clane Brujah sind also die Liktoren Genuas. Ist es üblich dass dieser Posten mehrfach besetzt wird, oder hat dies vielleicht einen tieferen Grund?" Bei diesen Worten hob er besorgt die Augenbrauen.
In beiden Fällen erlaubt mir, dass ich ein oder zwei Worte mit ihnen wechsle, bevor ich dieses Amt anstrebe oder nicht. Es wäre mir unangenehm ihnen auf die Füße zu treten indem ich ohne ihr Einverständnis dieses Amt zu ergreifen gedenke. Zumal sie sicher einige Einblicke geben können welche sich als Hilfreich erweisen können. Aber das ist villeicht eher ein Thema welches ich bei einer Audienz beim sehr verehrten Blutvogt besprechen sollte."

Ein strengerer, prüfender Blick glitt über Vergonzo, es war keine Abneigung, eher eine gewisse Ernsthaftigkeit, welche sicher den einen oder anderen Schwächeren bereits zu einem Geständnis gebracht hätte. Es galt nicht Vergonzo direkt, aber die Frage war Elias offensichtlich wichtig:

"Wie steht es mit der Kirche in Genua? Gibt es bereits ein Amt, welches die Kirche unterstützt und die Gläubigen anleitet? Die Herde in Genua ist groß und sollte nicht ohne Schutz da stehen. Gerade in einer Zeit des spirituellen Umbruchs."

Er zögerte einige Augenblicke, als sei er sich nicht sicher ob er die folgende Frage stellen könne:

"Und, wenn ihr es mir erlaubt, wie steht ihr selbst zu Religion?"
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Vergonzo Faro
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Re: [1112] Brief an Vergonzo Faro [Elias, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

"Gewehrt." sprach der Ancilla nickend zur Bitte mit den Liktoren und dem Blutvogt zuvor sprechen zu wollen.
"Das Amt des Liktors kann und war in der Vergangenheit stehts von mehreren Kainiten besetzt. Nicht jeder ist dafür geeignet, für wahr. Wir haben in Genua auf menschlicher Seite beinahe für jeden Stadtteil eine Gruppe von Wachmännern. Allerdings auf kainitischer Seite nur zwei, wie ihr hörtet. Es wäre gut mehr als zwei Liktoren zu haben. für unsere Sicherheit wie auch für die der Menschen. Für die Größe der Domäne, welche seid dem stark gewachsen ist, wäre genau dieser Umstand, das wir hier unterbesetzt sind, ein Punkt den man als Schwäche bezeichnen können. Aber nicht viele bringen die nötigen Fähigkeiten dafür mit." erklärte er recht ausführlich und schien Elias als Fähig anzusehen.

"Was die Kirche angeht, nun das ist ebenfalls ein Punkt den ihr mit dem verehrten Blutvogt besser besprechen könnt. Es gibt ein paar wenige Kainiten die sich auch um diesen Bereich bemühen. Der verehrten Ferrucio vom Clan des Mondes trug das Amt des Hofgelehrten, ist ein zutiefst gläubiger Kainit und war sehr stark in diesem Bereich tätig. Er ist auf den Kreuzzügen. Allerdings könnt ihr euch zwar um solch ein Amt bemühen aber es wird nur vom Prinz verliehen. Bis dahin wäre das Amt des Liktors keine schlechte Ausgangsposition um sich zuvor bewiesen zu haben." denn jede Stufe nach oben, sei es in Richtung Macht oder dem persönlichen Ziel, half.

Über die letzte Frage schmunzelte er.
"Ich weiß das der Glaube vielen hilft und stärkt, ich weiß das der Glaube auch viele verdirbt, ich kenne niemanden der an gar nichts glaubt. Die Beziehung zu etwas Übergeordnetem, oft etwas Größerem, umfasst Glaube, Rituale und Praktiken, die vielen als Orientierungshilfe und Sinnsuche dienen, um heraus zu finden wer man ist. Es wäre keine schöne Welt wenn es keine Religion gäbe, auch wenn ich ihre dunklen Seiten gesehen und erlebt habe. Zieht man die wörtliche Übersetzung, Gottesfurcht, heran, gibt es vielen die Kraft sich durch Furcht, selbst zu zügeln um so zu einem funktionierenden und hilfreichen Teil der Gesellschaft zu werden. Sie ist also notwendig für fast alle." gab er ein paar Gedanken zu preis.
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Elias Paterno
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Re: [1112] Brief an Vergonzo Faro [Elias, Vergonzo]

Beitrag von Elias Paterno »

Elias nickte dankend ob der wohlwollenden Worte Vergonzos:

"Eure Worte ehren mich, Verehrtester, und ich werde sie mit Bedacht in mir tragen, wenn die Entscheidung zu fällen ist.
Ich vermute, es ist dem sehr verehrten Ilario vorbehalten, jene zu erkennen, die das Amt eines Liktors würdig vertreten können – oder liegt auch Euch die Befugnis inne, eine solche Empfehlung auszusprechen?"


Seine Stimme wurde etwas leiser:

"Was Eure Gedanken zum Glauben betrifft… es schmerzt mich, dass Ihr offenbar ebenso viele dunkle wie tröstliche Erfahrungen damit gemacht habt. Und doch scheint mir, dass Ihr, bei allem Abstand, die Bedeutung und Kraft anerkennt, die er jenen geben kann, die ihn aufrichtig suchen."

Waren die Worte zuvor noch voller Eifer und einem Anliegen druchdrungen, so waren die Folgenden von Ehrfurcht und einer Ahnung geprägt:
"Ich maße mir nicht an, Euch über das Licht zu belehren, Meister Faro – Ihr habt zweifellos mehr gesehen und erfahren, als ein sterblicher Geist je zu fassen vermag. Doch möge der Glaube, wie auch immer Ihr ihn betrachtet, Euch in dunklen Nächten nicht ferne sein."
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Vergonzo Faro
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Re: [1112] Brief an Vergonzo Faro [Elias, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Für jeden Neugeborenen der nach Genua kam, gab es einen Platz und Chancen hier Fuß zu fassen und sich etwas aufzubauen. Vielleicht hatte der Ancilla seinem Gesprächspartner eine Richtung gewiesen, in welcher Elias für sich eine vorstellbare Zukunft oder zumindest einen ersten Schritt sehen konnte. Und vielleicht war dieser Weg der einfachste, auch wenn es nicht leicht werden würde, aber leichter als andere Wege.

Doch Vergonzo schien interessiert daran kurz beim Thema Glauben zu bleiben. Denn die furchtbar klingende Stimme des Nosferatu schien überrascht zu sein als er darauf einging.
"Ich muss sagen es ist eine angenehme Abwechslung mit jemandem zu sprechen, der mit viel bedacht versucht jeden, der ihm verloren erscheint, ins so genannte Licht zu führen. Lasst uns einen Moment dabei bleiben und noch einige Gedanken dazu aussprechen, denn eure Gedanken dazu sind erfrischend."
Er dachte kurz nach ehe er dann weitersprach.
"Wenn wir hier von Glauben sprechen, dem Glauben der sich auf Gott bezieht, so ist dies ein spannendes Thema wie ich finde. Es heißt Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild. Auch wenn dies eine weite und tiefgehende Bedeutung, geradezu BedeutungEN hat, bleiben wir erst mal bei der simpelsten Bedeutung. Denn fragt ihr die Menschen ob sie Glauben, schwören sie bei ihrem Leben das sie den Glauben fest in sich tragen. Aber sie glauben auch zu wissen das es Gott gibt, denn er erschuf sie nach seinem Ebenbild um in seinem Leben nach Gott und dessen Ebenbild zu streben. Dies beschreibt den Menschen als eine Art Sonderstellung in der Schöpfung, welche besonders wertvoll und einzigartig ist und mit Würde behandelt werden sollte. Ich glaube nicht das ich weiß das Gott existiert. Ich weiß das ich weiß das es Gott gibt, denn vor allem ich und mein Blut sind der lebende und wandelnde Beweis dafür. Auch ihr seid es. Und das wir zwei grade existieren und hier stehen und darüber reden...mehr Beweis kann es wohl kaum geben. Ich glaube nicht an Gott, ich weiß das er existiert. Doch ich denke, das ist nicht worauf ihr hindeuten wolltet." er lächelte sanft.
"Ich bin mir sicher das wir verschiedene Vorstellungen davon haben, was es bedeutet ein Kainit zu sein. Das streben danach wie Gott zu sein, das sind Maßstäbe für die Menschen. Unsereins kann daher nicht die selbe Aufgabe bekommen haben. Wir sind keine Menschen. Gott hat die unsrigen nicht erschaffen um wie die Menschen zu sein, sonst wären wir welche geblieben."
Hier endete er um Elias Gedanken dazu zu hören.
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Re: [1112] Brief an Vergonzo Faro [Elias, Vergonzo]

Beitrag von Elias Paterno »

Elias hatte den Ausführungen Vergonzo Faros aufmerksam gelauscht. Es war ein interessantes Gespräch, und durch das gemeinsame Interesse am Thema baute sich die Anspannung langsam ab.
"Ihr habt recht, wenn ihr sagt, dass unsere Vorstellungen davon, was ein Kainit ist, auseinandergehen. Doch so verschieden sind wir auch nicht. Gott hat Kain für die größte Sünde verflucht, die es gab – wohlwissend, was damit in Verbindung steht. Das ist jedoch kein Grund, ein gottgefälliges Leben abzulehnen. Ein Kainit nimmt die Bürde Kains auf sich und damit die Verpflichtung, sie zu tragen, und er bringt die Welt durch Wiedergutmachung dem Himmel näher. Gott hat Kain und alle seine Nachkommen bestraft, aber er hat ihnen auch die Möglichkeit der Sühne gegeben. Etwas, das uns mit den Menschen verbindet.

Ihr sollt einander vergeben, denn wer seinem Bruder dessen Verfehlungen nicht vergibt, der steht schuldig vor dem Herrn, denn auf ihm verbleibt die größere Sünde. Ich, der Herr, vergebe, wem ich vergeben will; von euch jedoch wird verlangt, dass ihr allen Menschen vergebt.

Man muss ihnen zumindest die Chance geben, zu Gott zu finden. Nur wer Gott verleumdet und Böses gegen ihn spricht, wird gerichtet und soll auf ewig in der Verdammnis büßen.
"Wir sind keine Menschen", sagt ihr. Das ist unumstritten, doch auch uns ist das Himmelreich nicht auf ewig verschlossen. Gott hat uns einen gesonderten Platz in seinem allumfassenden Plan vorgesehen. Es ist ein schmaler Grat, den es zu halten gilt. Wir stehen an der Grenze zur Verdammnis, doch gerade unsere Situation befähigt uns, Großes zu vollbringen: Wir können den Menschen helfen, sie anleiten und zu Gott führen. Ich weiß, dass Gott einen Plan im Sinn hatte, als er mich zu meinem Erzeuger brachte und mich aus den Flammen errettete. Und das Gleiche gilt für euch, davon bin ich ebenfalls überzeugt. Vielleicht ist es meine Aufgabe, wieder etwas mehr Licht nach Genua zu tragen und Hoffnung unter den Gläubigen – Kainiten wie Menschen – zu säen.
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Vergonzo Faro
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Re: [1112] Brief an Vergonzo Faro [Elias, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Der Nosferatu schmunzelte leicht. Eine seltsam groteske Verziehung seine Mundwinkel, was sein bereits schwerfassbares Äußeres weiter verschob.
Elias hatte soeben bestätigt das sie unterschiedliche Ansichten haben. Vergonzo verzichtete auf eine Antwort, vielleicht weil er es ablehnte sich zu wiederholen, denn all das was dort zitiert und worauf Bezug genommen wurde, kam von Maßstäben, welche den Menschen zugedacht worden waren. Ebenfalls vermied er es Elias darauf anzusprechen, dass das Nähren von Menschen, was diese schwächt, oft tötet und Schaden zufügt, wohl kaum Elias Vorstellung von einem gottesfürchtigen Leben sein konnte. Oder den Menschen einen Teil seines Lebens zu stehlen vermeintlich Gute Taten zu rechtfertigen.

"Wir können vieles, ihr könnt vieles. Euch steht es frei euch an Dingen, Gedanken und Glauben zu hängen und zu versuchen diesen zu folgen." dann verengten sich seine Augen ein wenig, als hätte er eine schlimme Vorahnung.
"Ich toleriere, akzeptiere und respektiere eure Ansichten, so wie ich es auch bei denen die vor euch kamen getan habe," schließlich gestand er jedem die Chance zu ihre Fehler selbst zu machen,"selbst wenn diese mir dies nicht entgegenbrachten, doch ich möchte euch auch einen Rat geben. Versteift euch nicht allzu sehr in eurem Bestreben den Glauben der Menschen oder Kainiten zu stärken, achtet genau darauf wie intensiv eure Gefühle in dieser Sache heranwachsen so dass ihr nicht dem Fanatismus anheimfallt." er machte eine kurze Pause.

"Die Vergangenheit zeigte das dies weder der Domäne, noch den Kainiten, noch der Stadt, noch den Menschen gut tat. Es brachte Genua und all den guten Menschen hier etwas das sie nicht verdient hatten." und seine Worte waren weder anklagend noch unfreundlich. Es war diese Hoffnung in der Stimme, die jemand hatte, der die Hölle kannte und Genua vor eben dieser schützen wollte.
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Re: [1112] Brief an Vergonzo Faro [Elias, Vergonzo]

Beitrag von Elias Paterno »

Elias hob milde überrascht eine Augenbraue, lehnte sich dann interessiert nach vorne und sagte:
"Dies ist nicht das erste Mal, dass ich von dieser ominösen Vergangenheit Genuas im Zusammenhang mit der Kirche höre. Wärt ihr so freundlich, mir diese Vergangenheit näher zu erläutern oder mir die entsprechenden Schriften zu nennen, in denen ich sie nachlesen kann?
Ich respektiere und begrüße eure Haltung und Toleranz gegenüber anderen Glaubensrichtungen, doch möchte ich euch auch warnen. Nicht alle Glaubensrichtungen sehen Nächstenliebe als Tugend. Je weiter ihr vom Glauben abfallt, desto tiefer werden die Abgründe, denen man in der Gesellschaft begegnen kann. Ich weiß nicht, wie viel Erfahrung ihr tatsächlich gemacht habt, und verzeiht, dass ich einen Rat ausspreche, der mir angesichts unserer verschiedenen Lebensspannen vermutlich nicht zusteht, doch selbst ich bin immer wieder aufs Neue überrascht, wozu der Mensch alles fähig ist." Er schien diese Worte mit größtmöglichem Respekt auszusprechen und wählte sie langsam, um sich nicht im Ton zu vergreifen – doch sie schienen auf eigenen Erfahrungen zu basieren.
"Zu viel Toleranz gibt dem Bösen Raum zur Entfaltung" Von der Formulierung her war es eine Warnung, doch die Intention war eine andere: mehr ein vorsichtiger Ratschlag, eine konstruktive Kritik denn eine Belehrung.
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