Als Vergonzo seine Worte an ihn richtete, neigte Elias das Haupt nur leicht.
"Verstanden. Die Regeln sind klar, die Ordnung wirkt durchdacht. Ich habe lediglich einige Fragen, sofern ihr gestattet:
Ist Lydiadas zur Stunde Trägerin der Herrschaft, oder ist der Titel des Prinzen vakant?
Ihr sprecht von 3 Ghulen, die einem Nachfahren des Salubri zustehen. Sollte ich weniger besitzen – ist es mir gestattet, weitere zu binden, solange ich die Grenze wahre?
Und: Die Liktoren – ich bin mit der Funktion nicht vertraut. Dient ihr Amt ausschließlich der Aufsicht über Ghule, oder beinhaltet es noch mehr Aufgaben und Verantwortung?"
Elias verharrte kurz, eine bewusste Kunstpause eine geübten Redners, welcher zum Hauptteil seiner Ansprache überging:
"Was meine Aufgabe betrifft:
Ich bin Richter. Kein ernannter, kein weltlicher – sondern geformt aus Pflicht, Glaube und Blut.
Wo Ordnung ins Wanken gerät, wo Gesetze geschändet oder unausgesprochen unterlaufen werden – dort ist mein Ort.
Ich höre, was nicht gesagt wird. Ich sehe, was verborgen bleiben soll. Und ich spreche das Urteil, wenn es verlangt ist.
Schafft dem Geringen und der Waise Recht, dem Elenden und Bedürftigen lasst Gerechtigkeit widerfahren. Errettet den Geringen und Armen und entreißt ihn der Hand des Frevlers.* Es sind nicht meine Worte - doch sie leiten mein Handeln.
Ich maße mir nicht an, mir selbst ein Werk zu wählen, wenn mir eines angetragen werden kann.
Wenn ihr eine Bürde zu vergeben habt – legt sie mir auf. Ich werde sie tragen."
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