Re: Gebrochene Herzen [offen]
Verfasst: Mi 1. Mär 2017, 20:24
"Ich verachte ihn nicht, weil er mir seine Hilfe verweigert hat", stellte die Tzimisce klar, wobei sie sich weigerte, den Salubri anzusehen. Ihr Blick ging weiter in Richtung Broglio, jenseits der Strata Romana.
"Ich verachte ihn, weil er mich erst in die Situation gebracht hat, dass ich seiner Hilfe bedürftig wurde - und sie mir dennoch verweigert hat, weil ich mir meine Hilflosigkeit selbst zuzuschreiben hätte. Weil er wie der Säufer spricht, der sich an einer anderen Frau vergeht und vor Gericht behauptet, sie hätte ihm zuerst zwischen die Schenkel gelangt.
Ich hatte keinen Streit mit den Königen oder mit Brimir über dessen Pflichtvergessenheit hinaus. Ein Streit, der - wie ich auf dem Hoftag selbst gesagt und seither wie auch zuvor mit Acacia erneut bekräftigt habe - mit dem Urteil ihrer Majestät beigelegt ist.
Ich habe ihn erst, seit Titus und Benedetto mich mit Lügen dazu gebracht haben, ihre eigenen umstürzerischen Geschäfte zu unterstützen, ihnen Geld und Männer zu senden, die sie achtlos in den Tod schickten."
Melissa verzog das Gesicht, wandte den Blick von jenem fernen Ort, auf den sie geblickt hatte, ab und sah Gaius wieder in die Augen. Sie schimmerten rötlich.
"Ich bat ihn, sich mit mir im Mercato alla Piazza di Sant'Andra zu treffen, da es um wichtige Entscheidungen des Klüngels gehe. Ich verlangte eine Antwort von ihm, warum er seiner Genossin öffentlich die Unterstützung verweigerte, mich insgeheim aber zu Gewalt anhielt, zu Mord, Raub und Totschlag an denen, die er insgeheim seine Feinde, öffentlich aber seine Freunde nannte.
Er verweigerte mir jedes Wort. Sein Weg sei der rechte, Gott hätte es befohlen und ich müsste folgen oder untergehen. Ich sagte ihm, ich würde diesen Klüngel angeblich aufrechter Vampire verlassen, wenn dies seine Antwort sei. Wenn er mir keine andre Begründung für meinen Schmerz geben könnte, als dass er in seinen Träume Visionen hätte. Dass ich keinen Wert auf die Assoziation mit solchen Leuten lege, die mich in Elend stürzen und mir ihre Hilfe verweigern, die noch ihre Christenpflicht vergessen gegenüber Bundesgenossen. Dass er schlimmer sei als die Könige, gegen die er zu kämpfen vorgibt, denn Acacia della Vela Nera und selbst der Tyrann von Clavicula haben sich noch an jeden ihrer Schwüre gehalten - was ich von seinesgleichen nicht behaupten kann.
Ich sagte ihm, dass wenn er gehen würde, ohne mir zu antworten, ich meine Männer, mein Geld, meinen Einfluß und alles, woran er uns der fette Sack in Burgus sich bislang so reichlich bedienten, zurück ziehen und mich öffentlich von dieser Bande an Heuchlern, die sich 'Die Aufrechten' nennen, abwenden würde."
Ihre Worte lagen schwer in der Luft. Wie Rauch oder der Geruch von Asche. Bitter irgendwie, wie die Gefühle, die aus ihr heraus strömten und die sie nicht wieder zurück zu stopfen vermochte. Es vielleicht auch gar nicht wollte, denn einmal geöffnet drang alles aus der alten Wunde hervor. Ihre Stimme brach beinahe, als sie weiter sprach.
"Er schimpfte mich eine gottlose Hexe, eine Verräterin, die er bestrafen müsste - und versuchte noch an Ort und Stelle, mich zu vernichten. Drei meiner Männer verloren ihr Leben, als sie sich zwischen mich und den irre gewordenen Kappadozianer warfen. Echion hat er fast in zwei Teile gehackt. Pelor den Schädel zertreten, als er schon am Boden lag und ausblutete wie Vieh. Chtonios hat er vor meinen Augen zerrissen und sein Blut getrunken, ehe er auch mir sein Schwert..."
Die Tzimisce brach ihre Worte ab. Tränen hatten sich in ihren Augenwinkeln gebildet, als sie von ihren drei Gefährten gesprochen hatte. Tränen, die sie mit ihren blutigen Händen wegwischte, um ihr Existenz unter dem Blut von Schweinen und Kühen zu verbergen. Um ihr Trauer zu verstecken.
Sie sah wieder zu der Gasse, in der ihr Hund verschwunden war, eine Hand kam auf ihrer Seite zu ruhen, etwa dort wo sich die Leber befand.
Ihre Stimme war belegt, als sie weitersprach.
"Ich denke ihr solltet gehen. Kometes wird jeden Augenblick zurück sein und ich wünsche, die Spuren meiner Fütterung fortzuwischen."
"Ich verachte ihn, weil er mich erst in die Situation gebracht hat, dass ich seiner Hilfe bedürftig wurde - und sie mir dennoch verweigert hat, weil ich mir meine Hilflosigkeit selbst zuzuschreiben hätte. Weil er wie der Säufer spricht, der sich an einer anderen Frau vergeht und vor Gericht behauptet, sie hätte ihm zuerst zwischen die Schenkel gelangt.
Ich hatte keinen Streit mit den Königen oder mit Brimir über dessen Pflichtvergessenheit hinaus. Ein Streit, der - wie ich auf dem Hoftag selbst gesagt und seither wie auch zuvor mit Acacia erneut bekräftigt habe - mit dem Urteil ihrer Majestät beigelegt ist.
Ich habe ihn erst, seit Titus und Benedetto mich mit Lügen dazu gebracht haben, ihre eigenen umstürzerischen Geschäfte zu unterstützen, ihnen Geld und Männer zu senden, die sie achtlos in den Tod schickten."
Melissa verzog das Gesicht, wandte den Blick von jenem fernen Ort, auf den sie geblickt hatte, ab und sah Gaius wieder in die Augen. Sie schimmerten rötlich.
"Ich bat ihn, sich mit mir im Mercato alla Piazza di Sant'Andra zu treffen, da es um wichtige Entscheidungen des Klüngels gehe. Ich verlangte eine Antwort von ihm, warum er seiner Genossin öffentlich die Unterstützung verweigerte, mich insgeheim aber zu Gewalt anhielt, zu Mord, Raub und Totschlag an denen, die er insgeheim seine Feinde, öffentlich aber seine Freunde nannte.
Er verweigerte mir jedes Wort. Sein Weg sei der rechte, Gott hätte es befohlen und ich müsste folgen oder untergehen. Ich sagte ihm, ich würde diesen Klüngel angeblich aufrechter Vampire verlassen, wenn dies seine Antwort sei. Wenn er mir keine andre Begründung für meinen Schmerz geben könnte, als dass er in seinen Träume Visionen hätte. Dass ich keinen Wert auf die Assoziation mit solchen Leuten lege, die mich in Elend stürzen und mir ihre Hilfe verweigern, die noch ihre Christenpflicht vergessen gegenüber Bundesgenossen. Dass er schlimmer sei als die Könige, gegen die er zu kämpfen vorgibt, denn Acacia della Vela Nera und selbst der Tyrann von Clavicula haben sich noch an jeden ihrer Schwüre gehalten - was ich von seinesgleichen nicht behaupten kann.
Ich sagte ihm, dass wenn er gehen würde, ohne mir zu antworten, ich meine Männer, mein Geld, meinen Einfluß und alles, woran er uns der fette Sack in Burgus sich bislang so reichlich bedienten, zurück ziehen und mich öffentlich von dieser Bande an Heuchlern, die sich 'Die Aufrechten' nennen, abwenden würde."
Ihre Worte lagen schwer in der Luft. Wie Rauch oder der Geruch von Asche. Bitter irgendwie, wie die Gefühle, die aus ihr heraus strömten und die sie nicht wieder zurück zu stopfen vermochte. Es vielleicht auch gar nicht wollte, denn einmal geöffnet drang alles aus der alten Wunde hervor. Ihre Stimme brach beinahe, als sie weiter sprach.
"Er schimpfte mich eine gottlose Hexe, eine Verräterin, die er bestrafen müsste - und versuchte noch an Ort und Stelle, mich zu vernichten. Drei meiner Männer verloren ihr Leben, als sie sich zwischen mich und den irre gewordenen Kappadozianer warfen. Echion hat er fast in zwei Teile gehackt. Pelor den Schädel zertreten, als er schon am Boden lag und ausblutete wie Vieh. Chtonios hat er vor meinen Augen zerrissen und sein Blut getrunken, ehe er auch mir sein Schwert..."
Die Tzimisce brach ihre Worte ab. Tränen hatten sich in ihren Augenwinkeln gebildet, als sie von ihren drei Gefährten gesprochen hatte. Tränen, die sie mit ihren blutigen Händen wegwischte, um ihr Existenz unter dem Blut von Schweinen und Kühen zu verbergen. Um ihr Trauer zu verstecken.
Sie sah wieder zu der Gasse, in der ihr Hund verschwunden war, eine Hand kam auf ihrer Seite zu ruhen, etwa dort wo sich die Leber befand.
Ihre Stimme war belegt, als sie weitersprach.
"Ich denke ihr solltet gehen. Kometes wird jeden Augenblick zurück sein und ich wünsche, die Spuren meiner Fütterung fortzuwischen."