Habichtartige Greifvögel [Sousanna] [Caterina] [Francesca]

[Februar '17]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Melissa
Tzimisce
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Habichtartige Greifvögel [Sousanna] [Caterina] [Francesca]

Beitrag von Melissa »

Ein Flüstern war durch den Osten Genuas geschlichen. Es hatte sich durch die Wirtshäuser gesucht, auf der Suche nach einer 'trockenen Sou', hatte ein gewisses Mädchen von außerhalb in Ravecca eerreicht und sogar bis nach Mascharana in das Haus einer gewissen florentinischen Witwe war es gedrungen. Kleine, fleißige Münder hatten an die richtigen Türen geklopft, in die richtigen Ohren gemurmelt und die richtigen Namen genannt.

Der Inhalt des Geflüsters war in allen Fällen der gleiche gewesen.
Man hätte sich auf der Hochzeit des Lucca Fieschi – allen Umständen zum Trotz – überragend amüsiert. Nach allzu langer Zeit des tristen Schweigens sei es endlich einmal an der Zeit, wieder einen erfreulichen Abend miteinander zu verbringen. Und auch mit einigen anderen Mitgliedern der ehrenwerten Gesellschaft, die sich als angenehme Gesprächspartner erwiesen hatten. Man sei daher eingeladen zu Spiel, Spaß und ein wenig unverfänglicher Plauderei in kleiner Runde.
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- Giovanni Faldella
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Sousanna
Ravnos
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Re: Habichtartige Greifvögel [Sousanna] [Caterina] [Francesca]

Beitrag von Sousanna »

Wer die trockene Sousanna rief, der konnte sicher sein, dass sie dieses Rufen auch bemerkte. Und wenn dieses Rufen auch noch Spiel, Spaß und weitere Vergnügungen versprach, dann war es lediglich eine Frage der Zeit, bis eine gewisse Ravnos an dem Ursprungsort des Rufens auftauchte und höflich an den Türen klopfte, um Einlass zu erbitten.

Für diese spezielle Angelegenheit hatte sie sich einmal mehr in schlichte und dennoch ansprechende Kleider gehüllt, ein ruhiges Lächeln aufgesetzt und trug nun jene sanfte Freundlichkeit zur Schau, die sie in derart besonderer Gesellschaft so gerne gewissermaßen als Schmuck trug.
Eine gespannte, wenn auch freudige Stimmung hatte die Byzantinerin erfasst und die Wangen noch ein wenig mehr mit der lebendigen Farbe der Menschlichkeit gerötet. Etwas ließ sie vermuten, dass diese Nacht einen bedeutungsvolleren Anlass haben würde, als das reine Amüsement.
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
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Caterina
Toreador
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Re: Habichtartige Greifvögel [Sousanna] [Caterina] [Francesca]

Beitrag von Caterina »

Mit einem Schmunzeln hörte sich Caterina die wiedergegebenen Worte an. Es war einiges an Zeit vergangen seit dem Hochzeitsfest. Im Nachhinein, musste die Mailänderin gestehen, war es auch eine glatte Erfolgsstory, wenn auch mit Umwegen.

Auch wenn die Warnungen des Vormunds ihr eigenes Gefühl unterstrichen, war es wohl wieder an der Zeit.
Das Kind hatte wieder viel gelernt seit der letzten Begegnung mit dem menschlichen Drachen und sie selbst hatte sich irgendwann Melissa als Prüfung auferlegt. Immerhin musste die Toreador bald selbst mit diesem ganzen Mist zurecht kommen.

In der Höhle des Drachen würde sich Caterina ein Bild machen können, wie weit dieses ‚bald‘ noch entfernt war.
So brachte ein Bote einige Zeit nach Melissas Aussendung ein schlichtes Pergament, gerollt und mit einem Band zusammengehalten.
In geschwungener, fast künstlerischer Art war geschrieben, dass sich die Rose auf eine geistreiche Unterhaltung freue. Man hatte sich zu lange schon nicht mehr gesehen.

So traf einige Zeit nach Sousanna auch die Toreador ein.
Das Unbehagen, die leichte Nervosität hinunterschluckend, begab sich Caterina mit einer festen Überzeugung in das Nest.
Sie war gespannt, was der Hintergrund dieses Treffens sein würde.
"...Sendest noch sterbend Düfte uns zu
Rose, du Holde!
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Melissa
Tzimisce
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Re: Habichtartige Greifvögel [Sousanna] [Caterina] [Francesca]

Beitrag von Melissa »

Wie gewohnt war das gut zwei Meter breite Tor zum Nest um diese Uhrzeit fest verschlossen und von zwei kräftigen Kerls mit einem Hund bewacht. Die Männer nickten den Damen jewils zu - scheinbar hatten sie mit ihnen gerechnet - ließen sie aber nicht sogleich ein. Es folgte das kurze Wachprotokoll, bei dem einer der Männer mit kräftigen Schlägen dagegen schlug und die Ankunft von Gästen durch den Spion bekannt gab.

Dafür traf die Tzimisce an diesem Abend Sorge, ihre Gäste persönlich am Tor abzuholen, als dieses sich auf ihren Wink hin öffnete. Ein schlichtes, dunkelgelbes Kleid verbarg ihren Leib, ihre Haare waren in losen Zöpfen nach hinten gebunden. Nicht zu streng, aber auch nicht zu kindisch.
Sie begrüßt ihre Gäste zuvorkommend und freundlich, allerdings weniger überschwänglich als sonst vielleicht. Auch wählte sie eine recht antiquiert wirkende Formel der Begrüßung, die ihre Gäste 'tausendfach Willkommen' im Nest des Drachen hieß und sie dazu einlud, 'auf drei Tage und Nächte', die Stille und den Frieden zu genießen,
Melissa achtete sorgsam darauf, sie beide darüber hinaus mit Respekt zu behandeln - selbst Caterina wurde begrüßt, als ob es sich bei ihr um einen vollwerten Neugeborenen handelte.

Da Sousanna als erstes eingetroffen war, hatte sie nur kurz Gelegenheit gehabt mit dieser zu plaudern und sie über ihre Erlebnisse der letzten Zeit zu befragen, ehe Caterinas Ankunft ihr mitgeteilt worden war. Ein Gerüsteter, der auf der Galerie gestanden und mit drei Kumpanen den Innenhof von verschiedenen Orten aus beobachtet hatte, war auf ein Handzeichen einer der Torwachen hinein geschlichen und hatte seiner Herrin die junge Dame gemeldet.
Melissa hatte sich für einen Augenblick entschuldigt und war hinaus geeilt, um die Toreador zu begrüße und ebenfalls in den Saal zu führen.

Als Räumlichkeit für dieses Treffen war der Ratsaal bereit gestellt worden, in dem Sou vor Jahren zum ersten Mal auf den Gangrel getroffen war. Ein passender Ort, auf mehr als eine Weise.
Die Einrichtung war allerdings seitdem dezent verändert worden. Einerseits lagen natürlich keine Spiele mehr für die Gäste aus und auch Zielscheiben und anderer Unsinn war fortgeschafft worden. Zwar war ein unterhaltsamer Abend geplant, aber dessen Spiele sollten mit Worten geführt werden, nicht mit Würfeln.
Gravierender war das Mobiliar, das anders war als beim letzten Mal. Die Tafel wirkte länger, ein Stückchen breiter, und war bereits lange genug dort in Benutzung, dass das Holz nachgedunkelt und glatt poliert war. Sechs Stühle standen an drei Seiten der Tafel, sich alle recht ähnlich: Einfache, aber wuchtige Dinger aus Kirschholz, die von vielen Sitzungen poliert worden waren. Es schien aber, als würden nicht alle davon heute Nacht gebraucht werden, denn nur vor jedem zweiten stand ein Gedeck aus silbernem Teller, Besteck und Kelch.
Alles war so angeordnet, dass sich die Plätze in nichts voneinander unterschieden - außer dass der Gastgeberin wohl der siebte Stuhl zukam:
Ein massiges Ding, dessen Sitzfläche, Armlehnen, Rückenlehne und Beine genau so schlicht waren, wie die anderen Stühle. Es überragte Melissa aber, wenn diese darin Platz nahm, um gut zwanzig Zentimeter vermittels eines Kopfteils. In dieses waren schlicht zwei geflügelte Schlangen oder eine Schlange und einen Lindwurm geschnitzt worden, die im Begriff waren, sich gegenseitig vom Schwanz her zu fressen und dabei einen Kreis bildeten.
Keine meisterliche Arbeit, aber eine eindeutige.

Melissa hatte, nachdem Caterina sich gesetzt hatte, ebenfalls wieder Platz genommen. Sie lächelte, ein wenig unsicher noch und schien einen Augenblick zwischen den beiden hin und her zu blicken. Als müsste sie erst wieder warm werden mit Gesellschaft. Es schien fast, als müsste sie überlegen, welches weitere Vorgehen das richtige wäre.
Schließlich, als erwache sie aus einem kleinen Schlaf, klatschte sie in die Hände und befand die gegenseitige Vorstellung der Bekannten für unnötig. Die Anstandsdame fehlte ohnehin noch und etwas laxere Grenzen - wie Matteo formuliert hatte- wären wohl durchaus angebracht.
"Sousanna, Caterina - wie schön! Ich freue mich sehr, dass ihr meine Einladung angenommen habt. Wir sind noch nicht ganz vollständig, denn ich habe ebenso auch Francesca di Leonardi eingeladen - eine Base des Seneschalls - aber ich bin sicher, sie wird jeden Moment erscheinen.
Kann ich euch solange etwas anbieten? Wein oder Brot? Fabrizio hat mir ein außerordentliches Tröpfchen aus Sizilien zukommen lassen von seiner jüngsten Reise. Natürlich hat er sich trotzdem teuer genug bezahlen lassen, aber man hat mir versichert, es wäre den Preis völlig wert."

Nichts an ihrer Betonung oder ihrem Verhalten ließ darauf schließen, als würde sie von irgendetwas anderem als gewöhnlicher Nahrung sprechen - obwohl natürlich zumindest Sousanna wusste, dass sie durchaus einmal versucht hatte, das Ambrosia der Kainskinder anzubieten.
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Caterina
Toreador
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Re: Habichtartige Greifvögel [Sousanna] [Caterina] [Francesca]

Beitrag von Caterina »

Mit einem freundlichem Lächeln bedankte sich die Toreador: „Verehrte Melissa, wie könnte man solch reizenden Worten widerstehen? Habt Dank für eure Einladung. Ich bin schon sehr gespannt auf diese illustre Runde.“

Vor allem deren Sinn, aber das würde hoffentlich folgen, sobald sich die Ventrue zeigte.
Mit einem entschuldigendem Lächeln lehnte Caterina das Angebot jedoch ab: „Wenn euch genehm, würde ich das Angebot gern ausschlagen. Nicht, dass mich exotische Köstlichkeiten nicht interssieren würden, doch will meine Konstitution da nicht so wie ich.“

„Ihr habt noch einiges seit dem Fest geschaffen, wie ich sehe. Euer Heim wird immer prächtiger, meinen Respekt.“
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Sousanna
Ravnos
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Re: Habichtartige Greifvögel [Sousanna] [Caterina] [Francesca]

Beitrag von Sousanna »

Sousanna hatte dankbar den Kopf geneigt. "Es ist mir eine Freude euch hier besuchen zu dürfen.", erwiderte sie schließlich mit einem charmanten Lächeln. Sie war sehr gespannt, was das hier werden würde. Vor allem, wenn man auch die Venture eingeladen hatte, denn sie vermutete nicht, dass Melissa wirklich nur Interesse an einer netten Frauenrunde hatte. Auch wenn Sousanna nichts gegen ein wenig angenehmen Plausch hatte.

Auf das Angebot seufzte die Ravnos jedoch bedauernd. "Ich habe Wein stets sehr geschätzt. Nur leider fürchte ich, dass ein solch edler Tropfen an mich verschwendet wäre." Zwar wusste sie oder meinte zumindest zu wissen, dass damit auch das Angebot zu trinken verbunden wäre, doch was half es, wenn sie die betroffene Magd nun einmal nicht beißen konnte?
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Francesca
Ventrue
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Re: Habichtartige Greifvögel [Sousanna] [Caterina] [Francesca]

Beitrag von Francesca »

Und wie von Melissa angekündigt kam auch schlussendlich Francesca zum treffen. Nicht eben unpünktlich aber eben als letzte. Wie üblich im weißen Kleid mit all dem Tand behangen und erhobenen Hauptes stand sie vor dem Eingang zu Melissas Anwesen. Jedoch war sie nicht allein zwei Diener schienen sie zu begleiten zwei Diener und ein Pferd. Nicht irgendein Pferd nein ein italienisches Kaltblut. Ein Hengst um genauer zur sein. Das Fell schwarz die Flanken glänzend gestriegelt, große Nüstern, muskulöser Körperbau. Ein Prachttier ein kleines Vermögen wohl wert. Würden die beiden Wachen sie einlassen so würden die Diener mit dem Pferd draußen warten, sie hingegen würde sie sich zu den anderen Gesellen. Ein jede von ihnen entsprechend der Etikette begrüßend. Höfliche Floskeln folgten den Gesten:

"Wohlwerte Melissa, welche Ehre euch wieder zu sehen. Oh und werte Sousanna wie immer eine Freude ich hoffe es ist euch gut ergangen seit unserem letzten Treffen?"

Eine Kurze Pause dann fügte sie hinzu:

"Caterina, schön auch euch wiederzusehen. Wie ist es euch ergangen seit unserer letzten Verabredung?"

Wenn sich die Gastgeberin setzen würde so würde Francesca ihr das gleich tun falls nicht blieb sie stehen wie es sich gehörte. Sorgsam die Hände im Schoß gefaltet dann setzte sie ein freundliches Gesicht auf als sie hinzufügte:

"Schön habt ihr es hier, wirklich ein prächtiges Anwesen. Verzeiht das ich es leider nicht zu eurem Ball geschafft habe. Ich bin untröstlich deswegen. Bitte erlaubt mir euch trotzdem noch ein bescheidenes Geschenk zu überreichen. Es wartet direkt draußen in eurem Hof."

Lächelnd fixierten die smaragdgrünen Seelenspiegel Melissa, abwartend.
Mein ist beides, Rat und Tat; ich habe Verstand und Macht.
Durch mich regieren die Könige und setzen die Ratsherren das Recht.
Durch mich herrschen die Fürsten und alle Regenten auf Erden.
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Melissa
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Re: Habichtartige Greifvögel [Sousanna] [Caterina] [Francesca]

Beitrag von Melissa »

Zweifellos hatte Melissa das Pferd bemerkt, als sie nach unten gegangen war, um Francesca persönlich in Empfang zu nehmen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie sich aber noch großartig darum gekümmert, sondern allein die Ventrue 'tausendfach willkommen' geheißen und sie in den Ratsaal geführt, um 'drei Tage und Nächte' Stille und Frieden zu genießen.
Erst dort schien sie wert darauf zu legen, ihre Freude auch vor den anderen beiden Damen kundzutun.
Es schien, als überspränge ihre Stimme eine Oktave, als sie durch die noch offene Tür zur Galerie eilte und den Wachen im Hof befahl, den Dienern ihrer Freundin eine Mahlzeit zu geben.

Als sie zurück kam strahlte die Tzimisce wie ein reiches Adelsmädchen, dem vom Vater das erste Pferd geschenkt worden war.
"Ein fabelhaftes Geschenk, meine Werteste, ich danke euch vielmals", sagte sie und schien mit Mühe nur dem Drang zu widerstehen ihr ungebührlich nahe zu kommen.
"Ich habe noch nie ein Pferd besessen, erst recht kein so prächtiges, so wunderschönes und edles. Ich werde für den besten und gebildetesten Pfleger sorgen und den größten Stall und das beste Futter und das schönste Saumzeug..."
Melissa unterbrach sich in ihrem Redeschwall. Sie räusperte sich einen Augenblick und versuchte wieder, in das vorherige Thema hinein zu finden. Sie forderte die Ventrue auf, sich zu setzen, und tat es ebenfalls.

"Habt Dank. Auch, dass ihr erschienen seit. Ich war gerade dabei, Caterina und Sousanna etwas anzubieten - Fabrizio hat mir einen ausgezeichneten Wein zukommen lassen und ich könnte mir kaum eine bessere Gelegenheit dafür denken, als heute."
Da die Ventrue wahrscheinlich ebenfalls ablehnen würde, fuhr sie nach kurzer Zeit fort und gab sich bei all dem Lob ihrer Zuflucht bescheiden.
"Ach was, eine Kleinigkeit. Welchen Sinn hat Schönheit, wenn sie nicht gesehen, Erfolg, wenn er nicht geteilt wird? Mein Haus ist nicht mehr als ein Ausdruck dessen, was meine kleine Gemeinschaft erreicht hat. Und eine Gemeinschaft, so finde ich, öffnet ihre Arme und heißt auch Andere in ihrer Mitte willkommen, um das Glück und die Freude mit ihnen zu teilen."

Die Tzimisce lächelte zurückhaltend, ohne die Zähne zu zeigen.
"Ich gestehe aber, dass ich das nicht ganz aus eigenem Antrieb tue. Der verehrte Seneschall hat mich einst damit beauftragt, für Unterhaltung in der Domäne zu sorgen, alle Kinder Kains zusammen zu bringen und eine Reihe von Salons und Bällen auszurichten, damit man sich auch öffentlich trifft und nicht nur im stillen Kämmerlein - ein Auftrag, der meinen Vorlieben sehr entgegen kommt, wie ich zugebe."
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Caterina
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Re: Habichtartige Greifvögel [Sousanna] [Caterina] [Francesca]

Beitrag von Caterina »

Die Begrüßung wurde freundlich aber distanziert beobachtet. Als Francesca sich schließlich in Richtung des Tisches begab, stand Caterina auf und knickste elegant, während die ordentlichen Begrüßungsfloskeln wie Wasser flossen.

Schließlich saßen alle und die Toreador schmunzelte bei den bescheidenen Worten Melissas.
„Ehre, wem Ehre gebührt, verehrte Drachin.“, kam die knappe Antwort mit eine Lächeln.
Als die Gastgeberin endlich anfing, davon zu sprechen, was das Ganze hier überhaupt sollte, hörte Caterina interessiert zu.
Doch vorerst ergab das Ganze noch keinen Sinn. Sie würde warten, ob jemand anderes die entscheidende Frage stellte oder Melissa selbst noch darauf zu sprechen kam, was diese seltsame Zusammenwürflung mit Festen zu tun haben sollte.
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Sousanna
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Re: Habichtartige Greifvögel [Sousanna] [Caterina] [Francesca]

Beitrag von Sousanna »

Freundlich und dem Kind des höheren Clans in keiner Weise an Höflichkeit nachstehend begrüßte die Byzantinerin den Neuankömmling ebenfalls. Nur dass in ihren Augen ein sanftes Funkeln lag. Eines, das erahnen ließ, dass sie gerade ein für sie recht amüsantes Spiel war, das sie zwar zu spielen vermochte, doch in mancher Hinsicht für nicht mehr Wert hielt, als die Spielerein von Kindern.

Als Sousanna wieder Platz genommen hatte, war das Funkeln wieder verschwunden und ein aufmerksamer Ausdruck hatte seine Stelle eingenommen. Sie würde jedes Wort in sich aufnehmen, das die Drachin sprach. In jedem Fall würde diese Unterhaltung sehr aufschlussreich werden - und sie wollte keinen Augenblick davon verschwenden.
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