Stein auf Stein [Vergonzo]

[Matteo]

Anno Domini 989, Januar

An einen jener Orte die Vergonzo Faro ihm als Möglichkeit genannt hatte, würde dieser eine Nachricht von Matteo finden. Der Toreador wusste nicht ob der Baumeister das Lesen beherrschte, immerhin auch unter den Kainiten nicht selbstverständlich, aber falls nicht würde Vergonzo schon jemanden finden der ihm vorlas.

"Werter Vergonzo Faro, Baumeister und Neugeborener der Verborgenen,

Angesichts des angestrebten, ehrgeizigen Bauvorhabens für ihre höchstverehrte Majestät, aber auch für weitere Gestaltungsmöglichkeiten des Stadtbildes, wäre es mir ein Anliegen euch baldestmöglich zu treffen. Mein Vorschlag für eben jenes Treffen und die Lokalität wäre das Elysium San Donato.
Bitte teilt mir mit ob dies eure Zustimmung findet oder ihr einen anderen Treffpunkt präferiert.

In Erwartung eurer Antwort verbleibend,

Matteo Floravante di Ventura, Kind der Lukrezia Neroni und Neugeborener im Blut Arikels, Senator und Liktor ihrer höchstverehrten Majestät.

Vergonzo wusste ja wo die Villa Ventura in Mascharana zu finden war

[Vergonzo Faro]

Vergonzo erhielt mit Freuden die Nachricht aus dem Hause di Ventura. Den Inhalt zu lesen dauerte etwas aber mit der Vermutung worum es dabei ging, erschloss dieser sich recht schnell.
Beim Gedanken an die vorgeschlagene Lokation rümpfte er jedoch leicht die verbogene Nase.

Albano schickte er tagsüber zur Villa di Ventura um sich kurzfristig für kommende Nacht ankündigen zu lassen.
Vermutlich hatte Matteo bereits Planunterlagen, Ideen oder sonstige Dokumente die bei diesem Gespräch eventuell von Bedeutung sein könnten, was einen Treffpunkt in der Villa vieleicht geeigneter machte. Ansonsten käme auch ein Spaziergang innerhalb oder außerhalb der Stadtmauer in Frage,...für Vergonzo allemal privater als das Elysium.

[Matteo]

Albano wurde gebeten seinem Herren auszurichten, dass es dem Herren Ventura derzeit nicht möglich sei nächtliche Gäste in der Villa zu empfangen. Pläne existierten bisher wohl eher in der Phantasie des Toreador als auf Papier und so ließ dieser die Porta Soprana als Treffpunkt vorschlagen, so dass man bei einem gemeinsamen Spaziergang miteinander reden könne.

Dort würde Matteo schließlich auch warten, in dunkle Gewänder wie üblich gehüllt und mit den Waffen des Adels, Schwert und Dolch, angetan. Begleitung oder Leibwachen jedoch waren nicht zu sehen.

[Vergonzo Faro]

Selbstverständlich und dankend nahm Albano die Nachricht entgegen und leitete sie weiter an seinen Herren.

Den neuen Treffpunkt empfand der Bucklige als äusserst gut gewählt. Und so traf er dort verdunkelt ein und beobachtete einige wenige Minuten den in dunklen Gewändern gekleideten Adligen Matteo di Ventura. Dies war weder auf Grund von Misstrauen noch aus Scheu seine Handhabe, es war lediglich um ausreichend Zeit zu haben sich auf die Situation einzustellen, um den Herren di Ventura gerecht zu werden.

In einiger Entfernung trat er heimlich aus der Verdunklung und hinkte eilig zum wartenden Matteo hinüber, die Kaputze des stets dunkelgrünen schweren Gewandes weit ins Gesicht gezogen und ein freundliches Lächeln auf den unförmigen Lippen. Gemäß der Ettikette verneigte er sich als dieser in sah.

[Matteo]

Matteo neigte, ebenfalls der Etikette entsprechend, sein Haupt, nickte Vergonzo respektvoll zu und lächelte erfreut. Eine Reaktion über dessen deformierte Gestalt blieb aus, vermutlich fand der Toreador sie zwar nicht ansprechend, beurteilte aber niemanden nur aufgrund seiner Erscheinung.

"Seid mir gegrüßt werter Baumeister Faro, es freut mich dass ihr es einrichten konntet. Nicht nur der Bau einer Kathedrale zu ehren der höchstverehrten Aurore liegt in unserem Interesse... ich könnte mir vorstellen, dass ihr auch anderen Teilen der Stadt euere Aufmerksamkeit schenken möchtet. Eurer Passion nachgehen möchtet?"

Mehr eine als Frage formulierte Feststellung, Matteo hatte schon des öfteren mit Handwerkern und Schaffenden zu tun gehabt und die meisten waren in diesem Punkt ähnlich gestrickt.

[Vergonzo Faro]

Er begrüßte Matteos Art sich nicht auf das Aussehen zu reagieren,nicht mal ein bischen. Entweder war er gut in Schauspiel oder es interessierte ihn wirklich nicht. Auch wenn er sich jedes mal über solche Reaktionen freute, war es dennoch ungewohnt entspannend, wenn diese nicht eintraten.

"Verehrter Herr di Ventura, eine Freude eingeladen worden zu sein. Bitte verzeiht das ich euren ersten Vorschlag, das Elysium, leider ablehnen musste. So ganz traue ich der augenscheinlichen Intimität solcher Orte nicht. Und ja, in der Tat bin ich sehr darauf erpicht meinen Teil zur Erneuerung des Ansehens und Ruhms Genuas beizutragen."

Er lächelte freundlich und ehrlich:"Mit Euch als Partner, wenn ich das so formulieren darf, sehe ich immenses Potential für Genuas Zukunft."

[Matteo]

Matteo ließ die Formulierungen des anderen so stehen, weder die kainitische Etikette beziehungsweise Vergonzos Schmeichelei noch die Bezeichnung Partnerschaft kommentierte er. Mal sehen wie sich alles entwickelte.

"Habt ihr eurerseits den schon Pläne oder konkrete Bauvorhaben? Abseits der Kathedrale meine ich. Für die wir beizeiten Wege der Finanzierung finden müssen, vielleicht über Spenden? Und wir müssen Wege finden den Bau eines solchen Gotteshauses bei den mächtigen des Klerus anzuregen."

Das hatte alles noch Zeit, selbst Matteo als Laien war klar wie schwierig und langwierig dieses Vorhaben werden könnte.

[Vergonzo Faro]

Vergonzo musterte Kurz Matteos fast undurchdringliche Mimik und musste feststellen, das sein Gesprächspartner einen äusserst gefassten und kultivierten Eindruck machte. Innerlich hoffte er, wie er es immer tat, das auch Matteo vieleicht hier und da mal Anzeichen zeigen würde, etwas aufzutauen.
Es störte den Buckligen nicht, immerhin kam es so zu sehr lösungsorientierten Ergebnissen.

"Mit etwas Glück bekommen wir vieleicht etwas Unterstützung unserer Herrscherin, aber so oder so sollte man den Spendentopf bei den Gläubigen des niederen wie auch des höher gestellten Volkes umher gehen lassen. Leider hege ich nicht besonders viele Kontakte zur Kirche, aber ich bin mir sicher auch dahin Wege zu finden, die helfen werden." er klang überzeugt und sicher. Dann füllten sich seine Lungen etwas rasselnd erneut mit Luft.

"Ob ich weitere Aufträge habe? Nun ich kann mich wahrlich nicht beklagen. Ich habe darüber nachgedacht eine Art Vertrag zwischen euch und mir aufsetzen zu lassen. Etwas das beiden Seiten eine gewisse Sicherheit bietet. Wenn es bei mir so weiter läuft wie es derzeit begonnen hat, habe ich wohl mehr zu tun als 3 menschliche Leben zusammen. Daher könnte man eine Vereinbarung treffen, über eine langfristig gesetzte Zeit, mich als Abnehmer bei euch zu sichern, wohin gegen ich für meine Bauten einen guten Preis bei euch bekomme. Glaubt ihr das so etwas etwas wäre,worüber ihr nachdenken würdet?"
freundlich schaute er zu Matteo hoch.

[Matteo]

"Sobald sich in unseren Kreisen herumspricht, dass wir beide den Kathrdralenbau angehen werden sich uns andere behilflich sein wollen. Was kirchlichen Enfluss angeht können wir uns eventuell an den verehrten Seneschall wenden, immerhin residiert er sogar im Bischofskastell... oder aber wir wenden uns an Teile der sogennanten Aufrechten. Ein Sakralbau derartigen Ausmaßes dürfte sie sehr interessieren. Aber darum können wir uns auch später noch kümmern, wenn wir konkrete Pläne haben."

Das von Vergonzo vorgeschlagene Arrangement ließ Matteo einige Augenblicke schweigend, das Kinn auf die Hand gestützt, nachdenken. Dann nickte er.

"Über die Details, wie lieferbare Mengen, Art des Gesteins und den Preis selbst müssen wir uns natürlich noch einig werden, aber euer Vorschlag macht Sinn und ist zu unser beider Vorteil. Darüber hinaus dachte ich daran euch langfristig damit zu beauftragen irgendetwas bleibendes in meinem Auftrag zu bauen. Eine Eitelkeit, ich weiss, aber wenn man wie ich die üblichen Stereotypen hinter sich lässt... nun sagen wir, die Erwartungen der Anderen wollen doch irgendwie erfüllt werden. " Diese letzen Worte wurden von einem fast schon jungenhaft-schelmischen Lächeln begleitet, was nahelegte das hier Eitelkeit und eben die Erwartungen an das Blut der Toreador sich die Wage hielten.

[Vergonzo Faro]

Vergonzo nickte zu Matteos Ausführungen zustimmend.
"Was den Kathedralenbau angeht, bin ich sicher das wir recht schnell Unterstützer haben werden,...bei euren Kontakten in Genua...dahingehend sind meine leider geradezu fast nicht vorhanden. Zumindest nicht die Art Kontakt die wirklich hilfreich wäre."

Dann lächelte er schief:"Es wäre mir eine Freude und Ehre etwas für die Ewigkeit für euch zu planen und natürlich auch zu bauen. Etwas das die Erwartungen übersteigt wäre da wohl angemessen. Habt ihr bereits konkrete Pläne oder Ideen was es werden soll?"