Freundschaftsbesuch [Matteo]
Freundschaftsbesuch [Matteo]
Es war das Jahr des Herrn 990.
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Seltener Besuch in Mascharana. Ein gewisser Fabrizio Begado, seines Zeichens selbsternannter Triarch des Freibeuterschiffes Magdalena, flanierte mit seinen eigenwillig maskierten drei Leibwächtern durch die sauberen verwaisten Straßen des Viertels.
Er flanierte gezielt. Denn die Gruppe bewegte sich in direkter Weise vom Hafen hin zur stattlichen Stadtvilla der Ventura.
Fabrizio musterte das Gebäude erst skeptisch von außen. Hatte die Zuflucht seines Freundes sich wohl verändert?
Dann hieß er einen seiner Männer anzuklopfen.
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Seltener Besuch in Mascharana. Ein gewisser Fabrizio Begado, seines Zeichens selbsternannter Triarch des Freibeuterschiffes Magdalena, flanierte mit seinen eigenwillig maskierten drei Leibwächtern durch die sauberen verwaisten Straßen des Viertels.
Er flanierte gezielt. Denn die Gruppe bewegte sich in direkter Weise vom Hafen hin zur stattlichen Stadtvilla der Ventura.
Fabrizio musterte das Gebäude erst skeptisch von außen. Hatte die Zuflucht seines Freundes sich wohl verändert?
Dann hieß er einen seiner Männer anzuklopfen.
Re: Freundschaftsbesuch [Matteo]
Tatsächlich hatte das Gebäude selbst sich kaum verändert, es war in tadlelosem Zustand, nur die Obstbäume im Innenhof waren deutlich gewachsen. Ihre Wipfel ragten nun bis zum Dach, zumindest einige.
Nachdem Fabrizios Mann geklopft hatte öffnete noch einigen Momenten eine Frau in den Zwanzigern und geleitete die Gruppe nach einem Augenblick des Überlegens in den Garten. Dort hatte Matteo sich allem Anschein nach mit der Lektüre einiger Schriften die Zeit vertrieben und erwartete nun seinen Amici und Botschafter einer feindlichen Macht.
"Ah Fabrizio, es freut mich dich in meinem Haus als Gast begrüßen zu dürfen. Nimm doch Platz."
Matteo deutete auf einige Kissen, die Zusammen mit einer Decke eine gemütliche, wenn auch wenig abendländische Möglichkeit boten unter den Obstbäumen zu sitzen.
Nachdem Fabrizios Mann geklopft hatte öffnete noch einigen Momenten eine Frau in den Zwanzigern und geleitete die Gruppe nach einem Augenblick des Überlegens in den Garten. Dort hatte Matteo sich allem Anschein nach mit der Lektüre einiger Schriften die Zeit vertrieben und erwartete nun seinen Amici und Botschafter einer feindlichen Macht.
"Ah Fabrizio, es freut mich dich in meinem Haus als Gast begrüßen zu dürfen. Nimm doch Platz."
Matteo deutete auf einige Kissen, die Zusammen mit einer Decke eine gemütliche, wenn auch wenig abendländische Möglichkeit boten unter den Obstbäumen zu sitzen.
"Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt." - Khalil Gibran
Re: Freundschaftsbesuch [Matteo]
Fabrizio stutzte einen Moment. Der Amici hatte in das vertraute Du gewechselt. Der skeptische Kainit witterte eine Falle, aber setzte dann direkt ein ebenso höfliches Lächeln auf.
"Matteo, danke dass du mich direkt empfängst, wir haben uns lange nicht gesehen."
Daraufhin nahm der Botschafter Siziliens sehr elegant auf den Kissen platz. Nichts fremdartiges für ihn. Inzwischen war er in dieser Welt ebenso beheimatet wie in jener.
Die Maskierten indess hatten ganz diskret eben wieder eine Aufstellung am Rand des Innenhofes und in den Schatten der Wände eingenommen.
Aufmerksam blickte Fabrizio sich um. Ließ seinen Blick schweben über die Decken, die Schriften, die Baumwipfel.
"Hier würde sich bestimmt ein Zitrusbaum gut machen. Sie riechen so herrlich! - Wenn du magst bringe ich dir Setzlinge mit aus Sizilien." Eröffnete der Lasombra dabei bewusst belanglos das Gespräch.
"Matteo, danke dass du mich direkt empfängst, wir haben uns lange nicht gesehen."
Daraufhin nahm der Botschafter Siziliens sehr elegant auf den Kissen platz. Nichts fremdartiges für ihn. Inzwischen war er in dieser Welt ebenso beheimatet wie in jener.
Die Maskierten indess hatten ganz diskret eben wieder eine Aufstellung am Rand des Innenhofes und in den Schatten der Wände eingenommen.
Aufmerksam blickte Fabrizio sich um. Ließ seinen Blick schweben über die Decken, die Schriften, die Baumwipfel.
"Hier würde sich bestimmt ein Zitrusbaum gut machen. Sie riechen so herrlich! - Wenn du magst bringe ich dir Setzlinge mit aus Sizilien." Eröffnete der Lasombra dabei bewusst belanglos das Gespräch.
Re: Freundschaftsbesuch [Matteo]
"Ein Angebot das ich gern annehme, falls es keine größeren Umstände bereitet. Ich wüsste sogar schon eine geeignet Stelle um die sauren sizilianischen Früchte zu pflanzen."
Ging Matteo auf die Belanglosigkeit ein die vielleicht gar nicht so belanglos war. Über einen Zitronenbaum würde er sich in der Tat freuen.
"Nun mein Freund es ist einige Zeit vergangen seit wir uns das letzte Mal sprachen. Ich hoffe doch das Handwerksfest hat einiges an Münzen und Treibgut in die Therme gespült?
Du hadertest ein wenig mit dem gewählten Weg durch die Nacht, gelang es dir dein Gleichgewicht wieder zu finden?"
Streifte nun auch Matteo nicht ganz unbedeutende Themen, dennoch gespannt auf den eigentlichen Grund des Besuchs.
Ging Matteo auf die Belanglosigkeit ein die vielleicht gar nicht so belanglos war. Über einen Zitronenbaum würde er sich in der Tat freuen.
"Nun mein Freund es ist einige Zeit vergangen seit wir uns das letzte Mal sprachen. Ich hoffe doch das Handwerksfest hat einiges an Münzen und Treibgut in die Therme gespült?
Du hadertest ein wenig mit dem gewählten Weg durch die Nacht, gelang es dir dein Gleichgewicht wieder zu finden?"
Streifte nun auch Matteo nicht ganz unbedeutende Themen, dennoch gespannt auf den eigentlichen Grund des Besuchs.
"Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt." - Khalil Gibran
Re: Freundschaftsbesuch [Matteo]
Fabrizio nickte erfreut über die gärtnerischen Ambitionen.
"Ich werde dir welche der robusteren Pflanzen besorgen, um sicher zu gehen dass ihre sonnenverwöhnten Triebe hier im Norden auch gut wurzeln und gedeihen."
Dann zeigte sich ein diskretes Schmunzeln auf seinen Zügen.
"Man kann nicht klagen, die Stadt ist weiter und weiter im Aufwind. Wenn auch weiterhin alle ihren Teil der Gewinne abbekommen wird keiner über Bord gehen. - Aber du sagst es, Münzen sind nicht alles. Zum Glück ist mein Gleichgewicht noch gut genug, feste Planken und die weite See geben mir halt."
Kurz blieb sein Blick erneut auf den Schriften haften.
"Was ist mit dir? Konntest du deinen Frieden machen?"
Die Frage war mit deutlicher Neugier gestellt und hatte wohl durchaus noch einen mehrdeutigen Hintersinn.
"Ich werde dir welche der robusteren Pflanzen besorgen, um sicher zu gehen dass ihre sonnenverwöhnten Triebe hier im Norden auch gut wurzeln und gedeihen."
Dann zeigte sich ein diskretes Schmunzeln auf seinen Zügen.
"Man kann nicht klagen, die Stadt ist weiter und weiter im Aufwind. Wenn auch weiterhin alle ihren Teil der Gewinne abbekommen wird keiner über Bord gehen. - Aber du sagst es, Münzen sind nicht alles. Zum Glück ist mein Gleichgewicht noch gut genug, feste Planken und die weite See geben mir halt."
Kurz blieb sein Blick erneut auf den Schriften haften.
"Was ist mit dir? Konntest du deinen Frieden machen?"
Die Frage war mit deutlicher Neugier gestellt und hatte wohl durchaus noch einen mehrdeutigen Hintersinn.
Re: Freundschaftsbesuch [Matteo]
"Hier werde ich sie pflanzen. Es musste Platz geschaffen werden und ich trug mich schon mit dem Gedanken etwas Neues säen zu lassen, doch Zitronen wären weit besser."
Matteo deutete auf eine Stelle an der die Gräser etwas kürzer waren, als ob hier vor nicht allzu langer Zeit etwas verändert worden war und das Grün erst wieder hatte keimen müssen. Ein Lächeln von seltsam ironischen Witz schimmerte im Antlitz des Toreador.
"Ein Stück weit konnte ich mein Gleichgewicht wiederfinden, auch wenn ich weit dafür segeln musste. Doch es hat sich gelohnt. Manchmal findet sich Weisheit erst in fernen Gestaden, mittlerweile finde ich fremde Kulturen durchaus faszinierend. Wenn ich bedenke wieviel weiter deine Reisen dich schon geführt haben müssen...
Was meinen Frieden mit anderen angeht, so werde ich ihn in den kommenden Jahren wohl auf die ein oder andere Weise machen. Obwohl dauerhafter Frieden wohl eher eine Illusion ist."
Matteo deutete auf eine Stelle an der die Gräser etwas kürzer waren, als ob hier vor nicht allzu langer Zeit etwas verändert worden war und das Grün erst wieder hatte keimen müssen. Ein Lächeln von seltsam ironischen Witz schimmerte im Antlitz des Toreador.
"Ein Stück weit konnte ich mein Gleichgewicht wiederfinden, auch wenn ich weit dafür segeln musste. Doch es hat sich gelohnt. Manchmal findet sich Weisheit erst in fernen Gestaden, mittlerweile finde ich fremde Kulturen durchaus faszinierend. Wenn ich bedenke wieviel weiter deine Reisen dich schon geführt haben müssen...
Was meinen Frieden mit anderen angeht, so werde ich ihn in den kommenden Jahren wohl auf die ein oder andere Weise machen. Obwohl dauerhafter Frieden wohl eher eine Illusion ist."
"Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt." - Khalil Gibran
Re: Freundschaftsbesuch [Matteo]
Fabrizio stutzte erst etwas schwer von Begriff, dann allerdings spiegelte er das ironische Lächeln zurück.
"Ja, ein wahrhaft schöner Platz. Besonders für Zitronen."
Ganz sicher war er sich nicht, aber ganz abwegig war es auch wieder nicht... Dennoch würde er nicht direkter werden können ohne aufdringlich zu werden und damit falsche Signale zu senden.
"Als alter Seemann bin ich natürlich sehr neugierig darauf, alles zu erfahren von deiner Reise. Wirst du sie mit mir teilen? - Aber was rede ich. Du ahnst sicher, dass ich nicht nur hier bin um ein paar wilde Abenteuergeschichten auszutauschen. Ich habe Informationen aus Sizilien, Informationen die dich interessieren könnten."
Er legte eine zögerliche Pause ein und versuchte seinm Gegenüber wohl abzuschätzen.
"Und ich wollte zuerst mit dir darüber sprechen, bevor andere es gegen dich benutzen könnten. - Jedenfalls wenn du interesse daran hast zu erfahren, welche Informationen Lydiadas über deinen Fall für die Liktoren vorgesehen hat."
Fabrizio wurde jetzt leicht nervös als er den Namen des Ahnen erwähnte. Matteos Reaktion hingegen schien dann seine ganze Aufmerksamkeit auf sich zu vereinen.
"Ja, ein wahrhaft schöner Platz. Besonders für Zitronen."
Ganz sicher war er sich nicht, aber ganz abwegig war es auch wieder nicht... Dennoch würde er nicht direkter werden können ohne aufdringlich zu werden und damit falsche Signale zu senden.
"Als alter Seemann bin ich natürlich sehr neugierig darauf, alles zu erfahren von deiner Reise. Wirst du sie mit mir teilen? - Aber was rede ich. Du ahnst sicher, dass ich nicht nur hier bin um ein paar wilde Abenteuergeschichten auszutauschen. Ich habe Informationen aus Sizilien, Informationen die dich interessieren könnten."
Er legte eine zögerliche Pause ein und versuchte seinm Gegenüber wohl abzuschätzen.
"Und ich wollte zuerst mit dir darüber sprechen, bevor andere es gegen dich benutzen könnten. - Jedenfalls wenn du interesse daran hast zu erfahren, welche Informationen Lydiadas über deinen Fall für die Liktoren vorgesehen hat."
Fabrizio wurde jetzt leicht nervös als er den Namen des Ahnen erwähnte. Matteos Reaktion hingegen schien dann seine ganze Aufmerksamkeit auf sich zu vereinen.
Re: Freundschaftsbesuch [Matteo]
Kurz vertiefte sich der Blick der Toreador, bekam etwas Lauerndes. Nicht bedrohlich gegenüber seinen Gast, vielmehr begierig die Informationen zu erfahren. Die Wahrheit kannte Matteo, dennoch war er auf das Lügengespinst des Lydiadas gespannt.
"Meine Reise barg ungeahnte Einsichten, doch davon bei anderer Gelegenheit. Was sind denn das für Informationen? Ich bin sehr gespannt, schließlich und eigentlich wurde mir von eurem hochverehrten Ahnen und Dienstherrn lediglich vorgeworfen in Mantua gesucht zu werden, nicht mehr."
"Meine Reise barg ungeahnte Einsichten, doch davon bei anderer Gelegenheit. Was sind denn das für Informationen? Ich bin sehr gespannt, schließlich und eigentlich wurde mir von eurem hochverehrten Ahnen und Dienstherrn lediglich vorgeworfen in Mantua gesucht zu werden, nicht mehr."
"Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt." - Khalil Gibran
Re: Freundschaftsbesuch [Matteo]
Der Lasombra richtete sich möglichst gerade, soweit dies ging auf dem orientalischen Kissen auf welchem er sich niedergelassen hatte.
Seine Stimme wurde lebhafter, wie die eines Erzählers am Lagerfeuer. Lebendige Gesten untermalten seine kräftige italienische Klangfarbe.
Sehr aufmerksam beobachtete er dabei allerdings die Züge Matteos. Nicht dass er dabei irgendwie besonders auf ihn eingehen würde, denn sonderlich emphatisch schien Fabrizio hier nicht. Vielmehr zeigte er das Interesse eines neugierigen Beobachters, beinahe eines Forschenden.
"Der Prinz Mantuas will dir den Prozess machen."
Hart und bedeutungsschwer ließ er diese überschriftartige Feststellung im Raum stehen.
Keine große überraschung, da ja bereits bekannt war, dass der Blutvogt Matteo suchen lasse. Und doch, ganz bewusst nocheinmal eine andere Nuance.
"Es wurde Die Fünfte Tradition Kains gebrochen. Das Kind hat sich erhoben gegen seinen Erzeuger. Das junge Blut hat das Alte genommnen. Eines der schlimmsten Sakrilege unserer Gesellschaft."
Einen Moment verklang diese Anklage im stillen Dunkel der Nacht.
"Lucrezia Neroni wurde vernichtet. Vernichtet von ihrem eigenen geliebten Kinde. - Wie konnte es dazu kommen?" Das folgende Seufzen gehörte offenbar zur Geschichte.
"Am Anfang stand ein Streit. - Das alte Blut forderte was sein war. Forderte all jenes, was sein Kind, sein Blut, geschaffen hatte in seinen frühen Jahren vor der Freisprechung und seiner Eigenständigkeit. Niemand weiß, warum sie dies tat."
Ein weiterer schwer hängender düsterer Moment, als spräche Fabrizio vom ersten Brudermord ihres Schöpfers.
"Es ging nicht um irgendetwas, nicht nur um Geld und Einfluss, denn sicher hätte Matteo dies ertragen. - Es ging um sein vergangenes Leben, es ging um seine sterbliche Familie. Nichts weniger als diese Menschen forderte Lucrezia."
Klang da soetwas wie Verständnis und Trauer mit? Wahrscheinlich nur ein Teil der Geschichte.
"Matteo kämpfte um seine Familie, wollte dies nicht zulassen. - Doch Niemand sollte denn also diese Menschen bekommen, so entschied Lucrezia. Und sie löschte die Familie aus. Sie nahm das Blut eines jeden seiner lieben Menschen, wie sie seins genommen hatte. Alles war zerstört... nur, wie durch ein Wunder, überlebte eine seiner Verwandten. Sie bat Matteo um Hilfe!"
Diesesmal nur tragende Stille ohne Gefühl.
"Das Kind stürmte zornentbrannt in die Zuflucht Lucrezias. Dort hat er sie erschlagen. - Es gab nur einen Ort, an den Matteo nun fliehen konnte, nachdem er sich der Konsequenzen bewusst wurde: Genua, die Stadt der Verstoßenen und Exilanten."
Eine letzte kurze Pause.
"Eine wirklich tragische Geschichte."
Fabrizios Stimme war wieder im Hier und Jetzt.
Seine Stimme wurde lebhafter, wie die eines Erzählers am Lagerfeuer. Lebendige Gesten untermalten seine kräftige italienische Klangfarbe.
Sehr aufmerksam beobachtete er dabei allerdings die Züge Matteos. Nicht dass er dabei irgendwie besonders auf ihn eingehen würde, denn sonderlich emphatisch schien Fabrizio hier nicht. Vielmehr zeigte er das Interesse eines neugierigen Beobachters, beinahe eines Forschenden.
"Der Prinz Mantuas will dir den Prozess machen."
Hart und bedeutungsschwer ließ er diese überschriftartige Feststellung im Raum stehen.
Keine große überraschung, da ja bereits bekannt war, dass der Blutvogt Matteo suchen lasse. Und doch, ganz bewusst nocheinmal eine andere Nuance.
"Es wurde Die Fünfte Tradition Kains gebrochen. Das Kind hat sich erhoben gegen seinen Erzeuger. Das junge Blut hat das Alte genommnen. Eines der schlimmsten Sakrilege unserer Gesellschaft."
Einen Moment verklang diese Anklage im stillen Dunkel der Nacht.
"Lucrezia Neroni wurde vernichtet. Vernichtet von ihrem eigenen geliebten Kinde. - Wie konnte es dazu kommen?" Das folgende Seufzen gehörte offenbar zur Geschichte.
"Am Anfang stand ein Streit. - Das alte Blut forderte was sein war. Forderte all jenes, was sein Kind, sein Blut, geschaffen hatte in seinen frühen Jahren vor der Freisprechung und seiner Eigenständigkeit. Niemand weiß, warum sie dies tat."
Ein weiterer schwer hängender düsterer Moment, als spräche Fabrizio vom ersten Brudermord ihres Schöpfers.
"Es ging nicht um irgendetwas, nicht nur um Geld und Einfluss, denn sicher hätte Matteo dies ertragen. - Es ging um sein vergangenes Leben, es ging um seine sterbliche Familie. Nichts weniger als diese Menschen forderte Lucrezia."
Klang da soetwas wie Verständnis und Trauer mit? Wahrscheinlich nur ein Teil der Geschichte.
"Matteo kämpfte um seine Familie, wollte dies nicht zulassen. - Doch Niemand sollte denn also diese Menschen bekommen, so entschied Lucrezia. Und sie löschte die Familie aus. Sie nahm das Blut eines jeden seiner lieben Menschen, wie sie seins genommen hatte. Alles war zerstört... nur, wie durch ein Wunder, überlebte eine seiner Verwandten. Sie bat Matteo um Hilfe!"
Diesesmal nur tragende Stille ohne Gefühl.
"Das Kind stürmte zornentbrannt in die Zuflucht Lucrezias. Dort hat er sie erschlagen. - Es gab nur einen Ort, an den Matteo nun fliehen konnte, nachdem er sich der Konsequenzen bewusst wurde: Genua, die Stadt der Verstoßenen und Exilanten."
Eine letzte kurze Pause.
"Eine wirklich tragische Geschichte."
Fabrizios Stimme war wieder im Hier und Jetzt.
Re: Freundschaftsbesuch [Matteo]
"Eine tragische Geschichte in der Tat. Eine die mir nicht unbekannt ist, meine Kontakte in Matua berichteten mir davon. Dennoch danke ich dir, dass du sie mir in diesem Wortlaut berichtest Fabrizio.
Ich werde ihm, das Grinsen aus dem Gesicht wischen, die Lügen hinfortjagen und meinen Ruf wiederherstellen in Mantua. Und dann, wenn jeder seiner Lügen, Täuschungen und Verbrechen gewahr ist, werde ich da sein und meine Rache auskosten. Fregosi wird bezahlen."
Matteo sprach eigentlich ruhig und gelassen, doch Fabrizio konnte unmöglich den Hass überhören der zwischen den Worten klang. Innerlich von Rachdurst zerfressen, war Fregosi das Ziel.
Ich werde ihm, das Grinsen aus dem Gesicht wischen, die Lügen hinfortjagen und meinen Ruf wiederherstellen in Mantua. Und dann, wenn jeder seiner Lügen, Täuschungen und Verbrechen gewahr ist, werde ich da sein und meine Rache auskosten. Fregosi wird bezahlen."
Matteo sprach eigentlich ruhig und gelassen, doch Fabrizio konnte unmöglich den Hass überhören der zwischen den Worten klang. Innerlich von Rachdurst zerfressen, war Fregosi das Ziel.
"Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt." - Khalil Gibran