[Fluff] Jäger, Beute oder Opfer [Catarina]

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Caterina
Toreador
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[Fluff] Jäger, Beute oder Opfer [Catarina]

Beitrag von Caterina »

Das Gejammer, welches in Schreien unterging drang für die geschärften Sinne schon fast zu laut an ihre Ohren. Caterina musste sich noch stärker konzentrieren. Die bevorstehende Jagd besänftigte das Tier nicht nur, es schien in gespannter Haltung seine Wirtin zu unterstützen. So schaffte es die Toreador nach einigen Schritten weg vom Schankraum sich auf die andere Umgebung zu konzentrieren.
Die üblichen Geräusche Broglios drangen bis an Caterinas Ohren. Nichts deutete auf die Nonnen hin. Unmöglich, das war schier unmöglich. Die Mailänderin hatte Zeit verloren, aber so viel Vorsprung konnten die Frauen noch nicht haben. Es musste noch Spuren geben.

In logischer Reihenfolge kam der zweitschärfste Sinn zum Einsatz. Mit tiefen Atemzügen sog die Frau die Nachtluft ein und bereute es ad hoc. Der Gestank von Unrat, Ausscheidungen und weiteren unappetitlichen Dingen war noch übermächtiger als der Lärm vorher.
Die Mailänderin torkelte ein paar Schritte und riss die Augen auf. Ärgerlich über sich selbst, schalt sich Caterina. Was hatte sie erwartet in diesem Drecksviertel?
Noch einmal wurden die Augen geschlossen, dieses Mal wappnete sich die Frau vorab und sog erneut die Luft ein. Sie ignorierte möglichst den Gestank der broglier Gosse und konzentrierte sich auf Gerüche, die hier nicht her gehörte.
Erbrochenes, Hundekot, Menschenexkremente… Zur Hölle, gabs denn hier nur Abscheuliches?
Je länger sich Caterina konzentrierte, desto mehr verzog sich ihre Miene.

Da, doch! Dieser feine Geruch von Erde, Moos und Schweiß mit einer unbekannten, würzigen Note….
Es war nicht die süße Nonne, aber kam ihr sehr nahe.
Schnuppernd ging die Mailänderin ein paar Schritte und der Geruch wurde schwächer. Das war wohl die falsche Richtung.
Noch einmal drehte sich Caterina und ging im Rechten Winkel zu vorhin weiter. Dieses Mal blieb ihr die Würze in der Nase.
Mit einem Grinsen auf den Lippen folgte die Frau dem Geruch und lief fast gegen eine Mauer.
Irritiert blieb die Mailänderin stehen und sah sich um. Ging ein paar Schritte nach rechts, dann nach links, wobei die Spur immer schwächer wurde, egal welche Richtung.
Das konnte ja wohl nicht sein, sollten sich die Mariae in Luft aufgelöst haben? Diese Nacht wurde immer schräger.

Nein, es musste eine logischere Erklärung geben und die Lösung musste schnell her, die Jägerinnen brachten sicher immer mehr Abstand zwischen sich und den Ort des… Vorfalls.
Mit gerunzelter Stirn schritt Caterina an die grobe Mauer heran, betrachtete sie ganz genau, tastete feinfühlig ab.
Konnte das sein? Immer wieder kleine Vertiefungen. Nicht groß, aber zu regelmäßig, als dass es Zufall gewesen wäre und sie führten nach oben.
Himmel!, mit einem Raunen griff sich die Toreador an die Stirn. Eigentlich hatte sie sich nie Gedanken gemacht, wie die Mariae so schnell auf die Dächer kamen, sie hätte da wohl nachfragen sollen.
Noch einmal begutachtete Caterina die Vertiefungen. Sie waren wirklich klein, ihre Füße würden kaum genug Halt haben, aber wirklich übrig blieb ihr auch nichts.
So holte die Toreador erneut das Blut zur Hilfe und hangelte sich eher schlecht als recht hoch aufs Dach.

Ein Blick nach unten um sich zu vergewissern, dass niemand sie gesehen hatte, dann schnupperte die Frau erneut.
Nichts, sie musste die Sinne wieder schärfen, doch dieses Mal ging die ganze Prozedur schon schneller- der Jagdinstinkt war geweckt.
Ein leises Pochen in den Schläfen wurde ignoriert, jetzt war etwas anderes wichtig, als solch dumme Schwächen.
Erneut wurde die Nase mit Luft gefüllt und der Geruch wieder aufgenommen. Sehr viel schwächer dieses Mal, aber er war vorhanden.
Weiter ging das Spiel…
"...Sendest noch sterbend Düfte uns zu
Rose, du Holde!
Leben und sterben will ich wie du..."
JZitatschnipsel, Johann Jakob Ihle
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Caterina
Toreador
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Würmer sind Mistviecher

Beitrag von Caterina »

Es war eine erfolgreiche, aber anstrengende Nacht.
Hungrig, erschöpft und dadurch noch gereizter stand die Frau vor 'ihrem' Reich. Der Hühne sah sie seltsam an. Was auch immer Sandro da drinnen trieb, niemand von den Beiden wollte es wissen. Michael hatte den Wurm immerhin schon einmal in einer ähnlichen Situation erlebt.
Heute kam das Biest jedoch zurück und sie würde garantiert nicht so kühl wie damals der Matteo reagieren. Der Kämpfer hoffte inständig, dass Sandro sich zusammengerissen hatte. Ansonsten würde es in einem Blutbad enden und er hatte so überhaupt keine Lust auf die rasende Peinigerin...

Ein paar tiefe Atemzüge waren notwendig um sich zu fassen. Michaels Verhalten gefiel der Toreador gar nicht, doch er hatte sie vorgewarnt, als sie ihre Befehle gab.
Wie viele Nerven würde der Wurm noch kosten? Cazzato²...
"Nimm dir morgen frei. Die anderen auch.", kam der Befehl, während sich die rosige Hand auf die Tür legte.
"Gute Nacht.", kam noch mit einem seltsamen Unterton gen Hühnen. Michael nickte nur und verschwand. So aggressiv das Biest durch diese Lasombra wurde, sie wurde auch umsichtiger... irgendwie. Womöglich gab es doch Hoffnung...

Sobald der eine Ghoul gegangen war, öffnete Caterina die Tür und kam ins Chaos des anderen.
"Cazzo!³", entrang es sich der schockierten Frau.
Das Zimmer war völlig auf den Kopf gestellt worden. Ihre Kleider lagen über den Boden verstreut, die Pergamentseiten waren achtlos durchwühlt worden.
Was zur Hölle hatte Sandro gemacht?

"Porco cane!²³", schrie die Kainitin den Mailänder mit grollender Stimme an. Das Tier war wieder hellwach und kämpfte mit Freuden gegen die dünnen Fesseln an.
Doch es würde alles zunichte machen. Nein, das durfte nicht sein.
So gruben sich die Fingernägel in die Daumenballen beider Hände, während die Augen geschlossen waren. Sie fraßen sich regelrecht in das rosige Fleisch und lösten einen wohligen Schmerz aus. Nicht viel, aber genug um sich daran fest zu halten, sich darauf zu konzentrieren und dem Tier seine Energie wieder zu nehmen.
Und tatsächlich... es funktionierte viel besser, als das letzte Mal.

Langsam öffneten sich die Hände wieder, ebenso wie die Augen. Der verdutzte Sandro saß inmitten des Chaos und verstand die Welt nicht mehr: "Was?..."
Mit einem musternden Blick betrachtete er seine Geliebte und blieb schließlich an den blutigen Händen kleben. Erschrocken hüpfte die schlacksige Gestalt auf und huschte zur Herrin.
Liebevoll nahm er ihre Hände in die seinen und sah ihr hilflos ins Gesicht: "Was machst du denn?"

Cretino! Sandro war ein solcher Idiot! Nur mit Mühe unterdrückte die Toreador das Knurren, welches der Wurm verdient hatte und ein gequältes Lächeln kam hervor, bevor sie sich demonstrativ im Raum umsah und antwortete: "Was ich mache? Was machst DU hier?"
"Ich muss doch seinen Einfluss vernichten", gestand der Mann ohne Reue. Ein ungläubiger Blick war die Antwort. Caterina brauchte einige Momente um die Aussage halbwegs verstehen zu können- wenn das überhaupt möglich war.
Sanft legte die Kainitin ihrem Ghoul die Hand auf das zerschundene Gesicht und strich über die Wange. Schmerz flackerte in ihren auf, als sie den Mailänder zu beruhigen versuchte: "Das machen wir morgen. Nur wir zwei. Dann gebe ich dir alles über und von ihm, okay?"

Freudig nickte Sandro und Genugtuung zeichnete sich in seinem geschwollenem Gesicht ab: "Auch die Kiste?"
"Nein mein Schatz, und das weißt du auch. Das Kästchen wird noch wichtig.", gern wäre die Frau den Wurm angefallen, DIESES Thema konnte sie gerade gar nicht verkraften.
Doch Sandro hatte heute seine Rolle gespielt.
Michael und Gherado hatten sich wirklich ausgetobt an ihm, jetzt musste der Plan in die nächste Phase gehen. Hoffentlich war die Kontrolle nicht notwendig...

Kurz wurde der Kopf geschüttelt. Die Toreador durfte jetzt gedanklich nicht abschweifen. Aber der Depp durfte auch nicht weiter in dieser Wunde rühren, nicht mehr heute Nacht.
"Du warst heute sehr Tapfer, mein Liebster. Das hast du gut gemacht. Darum gehört morgen meine Zeit nur dir.", gurrte Caterina ihrem Ghoul zu, der sich über beide Ohren freute.
Nur er und seine Geliebte. Das war eine grandiose Nachricht. Seine Schönheit bekam endlich eine klare Sicht! Er hatte es endlich geschafft...

Erleichtert und übermäßig glücklich grinste Sandro sein schiefes Lächeln.
Als der Ghoul dann erfuhr, dass er seine Caterina über Tag auch bewachen und bei ihr bleiben durfte, war die Welt für ihn geschehen.
Glücklich trank er etwas Blut von seiner Geliebten, damit die Wunden heilten und er morgen schon wieder besser für sie aussah.



² sinnlose Aktion
³ wtf
²³ Verdammter Schweinehund!
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Caterina
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Re: Jäger, Beute oder Opfer

Beitrag von Caterina »

"Du musst ihr genau zuhören. Es ist wichtig.", trichterte die Kainitin ihrem Ghoul ein, bevor Acacia dem Mailänder tief in die Augen sah.
Die Hexe hatte sich bereit erklärt, Sandros Gedächtnis zu manipulieren um ihn sinnbringend einzusetzen.
Nun beobachtete Caterina den Vorgang und runzelte die Stirn. Man sah dabei gar nichts Großartiges. Würde man die beiden auf der Straße passieren, käme einem nicht in den Sinn, dass hier gerade Übernatürliches ablief. Verdammt! Es gab eindeutig weitere Fragen zu klären... verflixte Lasombra...

Schließlich nickte Acacia und die Toreador schritt an den Mann heran. Mit einem warmen Lächeln, nahm sie das magere Kinn in die Hände.
"Wer bist du?- Ich weiß es nicht."
"Was war dein Auftrag?- Der Tod der Senatoren."
"Wer gab dir den Befehl?- Ich...Sein Name"

Schon traf Sandro eine Ohrfeige, ohne, dass er wusste warum.
"Salame²! Du hast ihr nicht ordentlich zugehört!", brauste die Frau auf.
Die schlacksige, unsichere Gestalt versuchte sich zu verteidigen: "Natürlich, meine Geliebte. Ich habe nur diesen seltsamen Namen vergessen.

Himmelhergott! Der Wurm war sogar zum Beherrscht werden zu dumm. So konnte er di Mare nicht zum Fraß vorgeworfen werden.
Figlio di puttana³... Zum Glück war das nicht zwingend notwendig. Blieb die Arbeit doch wieder an ihr hängen.
Ärgerlich atmete Caterina durch. Ihr Blick glitt vom Ghoul zur Hexe, deren Augen sich förmlich in den Geist der Toreador brannten. Ja verdammt! Ich habe mich zu wenig unter Kontrolle- du hattest volkommen Recht!
Die Augen des Kindes sprühten förmlich vor Biestigkeit, doch immerhin beruhigte sie sich anstatt sich in diesem aufkeimenden Zorn hochzuschaukeln.

Mit zusammengepressten Kiefern und angestrengtem Blick knickste das Mündel, während der Kopf so tief als möglich gesenkt wurde: "Verzeiht diesen Ausbruch. Ich würde mich gern zurück ziehen und darüber reflektieren."
Sandro blieb wie ein Bauerntrottel daneben stehen, als hätte er es darauf abgesehen, seine Herrin weiter zu reizen.
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