Übermut tut selten gut... der zweite Akt [Sousanna]

[Februar '17]
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Caterina
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Re: Übermut tut selten gut... der zweite Akt [Sousanna]

Beitrag von Caterina »

"Ja, das wollte ich. Doch es ist nun Schall und Rauch.", gab die Toreador zurück und zog Sousanna dicht an sich.
Sobald der duftende Frauenkörper nahe genug war, legte sich die zweite Hand um die Schultern der Ravnos. Sanft aber fordernd näherte sich Caterina ihrem Stern.
"Du bist mein.", schnurrte die gebannte Rose, bevor sie begann, Sousanna zu küssen.
"...Sendest noch sterbend Düfte uns zu
Rose, du Holde!
Leben und sterben will ich wie du..."
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Sousanna
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Re: Übermut tut selten gut... der zweite Akt [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Oh bei allen Heiligen, die ihr gerade einfielen. Das konnte doch nicht wahr sein...
Wären ihre Lippen nicht mit denen der Rose verschlossen, hätte Sousanna schwer geseufzt. Warum war sie eigentlich immer wieder so dumm, sich auf solche Dinge einzulassen? Warum brachte sie ihr Schicksal immer wieder in diese Lagen?
Nicht, dass es schlimm war, Caterina zu küssen. Gut, sie hatte schon einmal besser ausgesehen und es gab passendere Momente...
Doch was Sousanna wirklich beunruhigte, war die Tatsache, dass Caterina ihr irgendetwas Wichtiges hatte sagen wollen, was nun unterging. Und dass sie nicht wusste, wie lange die Toreador in diesem Wahn bleiben würde. Bisher hatte es sich immer weiter gesteigert. Welche Formen würde das Ganze noch annehmen?!

So bog die byzantinische Schönheit in einem letzten Versuch, irgendetwas zu retten, den Kopf zurück und sah fest in die verzückten Augen ihrer Freundin. "Ich bin dein", erklärte sie fest. "Aber du musst mir sagen, was du wolltest. Wenn es wichtig war, dann bringt mich ein Nichtwissen vielleicht in Gefahr - und könnte dazu führen, dass der Tod mich dir entreißt. Willst du das? Willst du, dass ich dir vom Tod entrissen werde?"
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
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Caterina
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Re: Übermut tut selten gut... der zweite Akt [Sousanna]

Beitrag von Caterina »

"Du bist längst tot, mein Stern", mit sanften Bewegungen streichelte die Toreador Sousannas Haare.
Gedankenverloren und mit glücklichem Gesichtsausdruck begann Caterina die Ravnos zu liebkosen.

"Schließlich begann die Mailänderin dann doch zu erzählen: "Weißt du, ich wollte das eigentlich unterbinden."
Noch immer glitt die Hand über die seidigen Haare, hununter zur Halsbeuge und über die Wangen zrück zu den Haaren.
"Aber jetzt erscheint diese Idee so sinnfrei. Du bist mein."
Kur schlossen sich die dunklen Augen und der verführerische Duft der bzyantinischen Schönheit wurde eingesogen, dann schnurrte Caterina erneut: "Mein, ganz allein mein."
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Sousanna
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Re: Übermut tut selten gut... der zweite Akt [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Es war zu spät. Caterina war bereits so sehr diesem verfluchten Bann verfallen, dass ihre Angebetete sich wohl nur mit Gewalt hätte befreien können - und wer wusste schon, welche Kräfte eine Rose entwickeln konnte, die in diesem Zauber gefangen war?

So seufzte sie leise, schloss die Augen und legte dann die Hand an die Wange der einst so schönen Mailänderin. Es war seltsam, sie so tierisch zu sehen. Auch wenn es auf irritierende Weise gut passte. Sanft streichelte sie die eingefallene Wange. "Dann bleib heute Nacht.", murmelte sie leise. Vielleicht wurde der Wahn ja nach einem Tag weniger oder aber ein vernüftiger Teil gewann im Geist ihrer Freundin wieder die Oberhand. "Bleib und vergiss für ein paar Stunden deine Pein."
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Caterina
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Re: Übermut tut selten gut... der zweite Akt [Sousanna]

Beitrag von Caterina »

"In deiner Gegenwart quält mich nur die Pein, dein Antlitz zu besudeln.", gab die Toreador mit einer gewissen Ehrfurcht zurück.
Doch Sousanna hatte schon längst diese Schranken mit ihren Berührungen und den Worten eingerissen, so wurden die Hände fordernder und begannen erneut den Körper zu erforschen.
Für das Kind Arikels gab es nur mehr die Schönheit und das Verlangen nach ihr...

---

Die nächste Nacht war schon weit fortgeschritten, als sich Caterina regte.
Wie immer lauschte die Toreador zuerst, bevor die Augen aufgeschlagen und die Glieder schließlich bewegt wurden.

"Buonanotte, süßer Stern", ein freundliches Lächeln umspielte die Lippen, während sich die Mailänderin räkelte.
Caterina schien wieder bei vollem Bewusstsein.
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Sousanna
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Re: Übermut tut selten gut... der zweite Akt [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Sie hatte es über sich ergehen lassen und schließlich sogar Gefallen an der Seltsamkeit dieser Situation gefunden. Es hatte etwas Kribbelndes und Aufregendes.

---

Sousanna hatte schon eine Weile an ihrem Tisch vor sich hingearbeitet und irgendeinen kleinen, funkelnden Gegenstand untersucht. Nun blickte sie zu der Toreador hinüber und hob leicht eine Augenbraue. Ihr Lächeln hielt sie offensichtlich etwas zurück, vielleicht aus Sorge wieder einen solchen Zustand zu verursachen. "Guten Abend, Caterina.", begrüßte sie sanft. "Geht es dir heute ein wenig besser?"
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Caterina
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Re: Übermut tut selten gut... der zweite Akt [Sousanna]

Beitrag von Caterina »

Selbstbeherrschung gegen Clansfluch
@Caterina (Isa): 4d10 >=4 f1 = (1 9 9 5, 2 successes) = 2

Erst als Caterina durchgeatmet und ihre Konzentration gefunden hatte, sah sie Sousanna an.
"Das darf nicht mehr passieren.", mit fester, doch trauriger Stimme antwortete die Mailänderin indirekt.
Schon jetzt war der Toreador ihr Verhalten zuwider, es würde noch schlimmer werden, wenn sie sich alles noch einmal ins Gedächtnis gerufen hatte.

Dann kam ein bitters Lächeln über die Lippen, was dem ganzen Gesicht eine noch gruseligere Ausstrahlung verlieh: "Wie du vielleicht bemerkt hast, bringst nicht nur du dich in Schwierigkeiten."
Kurz wurde es still, bevor die Toreador erneut ansetzte: "Es ist das Tier in mir, es weckt die Gier nach"
Apprupt brach die Erklärung ab und Caterina sah an sich hinunter.
Als sie bemerkte, dass sie noch angezogen war, stand die Mailänderin auf und ging zu Sousanna hinüber: "Ich kann den Weg der Sünde nicht mehr gehen. Du wirst immer mein süßer Stern bleiben. Aber nur im Verborgenen."
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Sousanna
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Re: Übermut tut selten gut... der zweite Akt [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Traurig hatte Sousanna genickt. Es war wirklich nicht gut, wenn so etwas noch einmal geschah.

Dann trat ein überraschter Ausdruck in das Gesicht der Sünderin, der immer mehr ins Entsetzen überging. Das Unleben ohne Sünde zu bestreiten, konnte sie sich nicht einmal wirklich vorstellen. "Was genau meinst du damit?", fragte sie perplex und drehte sich endgültig zu Caterina um.
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Caterina
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Re: Übermut tut selten gut... der zweite Akt [Sousanna]

Beitrag von Caterina »

Gute Frage, Caterina wusste genau, was das heißt. Doch so wie sie es damals nicht verstand würde es die Ravnos ebenso wenig.
Vor dieser Frage hatte sich die Toreador insgeheim gefürchtet, auch wenn ihr klar war, dass sie ihr nicht entkam.

Mit einem warmen Lächeln, das durch die gruselige Fratze nicht herüberkam antwortete die Mailänerin: "Das heißt, dass meinem Tier nun endgültig die Ketten angelegt wurden. Noch sind sie brüchig."
Die Hand deutete auf das einst so wunderhübsche Gesicht, um anzudeuten, dass es mit dieser Änderung einher ging.
"Doch sie werden stärker, Tag für Tag. Bis das Tier sich irgendwann geknebelt und gefesselt nicht mehr rühren kann und ich endlich Herrin meiner Selbst bin."
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Sousanna
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Re: Übermut tut selten gut... der zweite Akt [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Das sonst so schöne, lebendige Gesicht der Ravnos erstarrte. In ihre Augen trat ein unlesbarer Ausdruck und die vollen Lippen wurden zu einem dünnen, sehr blassen Strich. Kurz schienen sich die schlanken Finger auf der Suche nach Halt in ihren Rock zu krallen. Dann nickte sie. Doch es schien knapp und mechanisch.

"Du weißt gewiss, was du tust.", erwiderte Sousanna. Es klang hölzern und schal. Dann wandte sie sich wieder ihrer Arbeit zu und begann den Kettenanhänger weiter zu untersuchen. So fiel auf, dass ihre Schultern eine ungewöhnlich steife, verkrampfte Haltung angenommen hatten. "Dann halte ich dich nicht weiter von diesem Kampf ab.", fügte sie noch hinzu und eine leichte Spur von Bitterkeit war aus ihrer Stimne herauszuhören.
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Friedrich Hölderlin
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