Goldumwobner Sommerabend [Sirius]

[Sousanna]

Das Lächeln, das ihre Züge nun leuchten ließ, glich einer Blume, deren Knospe sich an einem rosigen Morgen langsam öffnete. Sogar ihre Wangen röteten sich leicht dabei. Offensichtlich war Sousanna sehr anfällig für derartigen Trost und kleinere, charmante Schmeicheleien.

Leicht lächelnd schlug sie die Augen nieder und ihre Finger liebkosten sanft den Rand des Bechers, als wäre er es gewesen, der ihr ein Kompliment gemacht hatte. Währenddessen gab sie zu: "Ach wisst ihr, dort ist alles so würdig, so fein geschliffen, so auf Prunk aus..." Leicht seufzte sie und schenkte Sirius ein verspieltes Lächeln. "Manchmal wünsche ich mir, etwas echteres. Wirkliche Leute ohne die verblendeten Masken der Stadtgesellschaft..."

[Sirius]

Das Lächeln auf dem Gesicht des Holzfällers wurde breiter und er nickte dazu.. "Das war wohl auch ein Grund warum ich mich hier aufhalte, ich meine ein Jedermann kennt mich hier, aber es ist anders.. lockerer.. befreiter"

Er dachte darüber nach wie angespannt ihm die Stimmung in der Stadt vorkam, jedes mal aufs neue. Sirius konnte Sousanna verstehen, er fühlte sich hier draußen auch viel wohler.

"Ich denke jeder kommt mal in die Situation eine Maske zu tragen um nicht weiter aufzufallen oder um nicht als Sünder dar zu stehen. Und trotzdem gibt es eben auch diese, welche die Maske der Verschleierung bewusst tragen, Immun gegen Nähe und fernab von Wohlbefinden. Wir dürfen nicht die Schwachen verurteilen, welche sich anpassen um zu überleben, sondern die Feiglinge die der Gastgeber des Maskenball´s sind..."

Sirius beugte sich wieder etwas vor und sprach mit einem liebevollen Ton.. "Mag auch das Böse sich noch so sehr vervielfachen, niemals vermag es das Gute ganz aufzuzehren."
Darauf lächelte er und nahm einen weiteren Schluck vom Wein. Er wusste was der jungen Dame gut tun könnte, doch es war noch nicht an der Zeit ihr eben dieses zu zeigen. Die Gefahr währe zu groß, sollte sie sich als Mensch bekennen.

[Sousanna]

Die Ravnos erwiderte dieses breitere Lächeln ebenfalls offener, anscheinend erleichtert jemanden gefunden zu haben, der ihre Art nachfühlen könnte. In einer anmutigen Geste strich sie sich eine Strähne des dunklen braunen Haars aus der Stirn.
"Es ist gut, dass ihr versteht, was ich meine. Viele meinen ein Mensch, eine Frau, die so aussieht wie ich, dürfe sich nur auf Bällen herumtreiben und in Ziergärten wandeln.", erklärte sie schließlich und auch wenn sie zunächst kokett und scherzend geklungen hatte, so drang am Ende echter Unwillen und ein Sehnen nach wilder Freiheit in ihre angenehme Stimme. "Aber ich bin auch kein hübsches Schmuckstück, das sich schön drapiert in einer Ecke des Ballsaals glücklich fühlt. Ich brauche den Wind und den Regen, den Mond und die Sterne... Ich will das Echte, Natürliche. Ich will Leben." Während Sousanna sprach schien sie geradezu überzuborden vor Begeisterung und überschwänglicher Freude. Ihre Brust hob und senkte sich rascher und die Wangen waren in der Aufregung der Gedanken gerötet. Für einen Moment schien sie vergessen zu haben, wo sie war und dass sie mit einem Fremden sprach. Schließlich schien sie sich wieder zu entsinnen und musste ehrlich lachen.
"Verzeiht mir Sirius, ich scheine heute Abend tatsächlich sehr viel höfliches und damenhaftes Benehmen vergessen zu haben.", schmunzelte sie den Holzfäller schief an. "An einem anderen Ort würde ich dafür des Saales verwiesen ... Vermutlich mag ich Orte wie diesen hier deswegen so gerne."

Kurz streckte sich ihre Hand und berührte seinen Arm. Nur rasch, wie im Affekt, als spräche sie mit einem alten Freund. Warm und sanft. "Aber ihr habt Recht. Das Gute und Menschliche wird nie vollends vergehen. Und durch solche Abende, solche Orte, wird es gestärkt."

[Sirius]

Die Berührung vermerkte Sirius, sie war wohl wirklich auf der Suche nach einem Stück Freiheit. Nach Normalität.. nach einem Moment der Unbekanntheit...

"Entschuldigt mich Sousanna.." sagte Sirius und stand auf um einen muskulösen Krieger aufzusuchen, der an einem Tisch direkt an der Tür saß. Kurz darauf verließ dieser die Räumlichkeiten und der Holzfäller schritt zurück zu Sousanna. Er musterte sie genau und stand letztlich direkt neben ihr, er streckte seine rechte Hand aus und verweilte in dieser Position, darauf wartend ob sie mit ihm kommen würde.

"Habt ihr Lust auf einen Spaziergang? Ich zeige euch wie frei und unbekannt jeder einer hier sein kann." sprach der Holzfäller herausfordernd und funkelte die junge Dame dabei an.
"Außerdem ist es in dieser Jahreszeit viel zu schön dort draußen, als uns in diesen Räumlichkeiten gefangen zu halten."

[Sousanna]

Kurz schien Sousanna tatsächlich irritiert. Offensichtlich war sie es nicht unbedingt gewohnt, einfach so sitzen gelassen zu werden, um mit einem Krieger zu sprechen.
So sah sie auf das Angebot einen kurzen Moment irritiert aus, dann aber lächelte sie ebenso herausfordernd zu ihm hoch und ergriff seine Hand, um sich aufhelfen zu lassen.

"Wie könnte ich so ein Angebot abschlagen?", fragte sie dabei schmunzelnd und fügte dann verschwörerisch hinzu: "Auch wenn ich hoffe, dass eurer Freund, den ihr so dringend sprechen musstet, uns nicht unbedingt den ganzen Weg begleitet."

[Sirius]

Sein grinsen breitete sich wieder aus, Ihr Mut erinnerte ihn an eine Person..

"Habt keine Bedenken, er kümmert sich nur um eine Angelegenheit. Wir werden ungestört sein."

Er schritt zu Tür und hielt sie der jungen Dame auf, erst wenn diese hindurch glitt, würde er es ihr gleich tun.
Vor der Türe bot er seinen Arm an, damit sich Sousanna von ihm leiten lassen könne. Stolz stand der Gangrel im Schein des Mondes am klaren Sternenhimmel. Seine Däne-Axt hatte er nicht dabei, er wusste sich auch ohne solche zu verteidigen.

[Sousanna]

Bei diesen Worten lächelte die Händlerin breit und wieder funkelten die dunklen Augen warm und voller Vorfreude. Sie hatte es gewusst. Dies würde eine gute Nacht werden...
Natürlich nahm Sousanna den Arm an, den er ihr anbot und genoss kurz diesen Moment, in dem das Mondlicht sie beide in ihrer vollen Schönheit erstrahlen ließ.
Leicht wandte sie den Blick zu ihm auf und lächelte wieder ihr schelmisch, herausforderndes Lächeln. "Zeigt mir den Weg und ich folge euch.", schmunzelte sie.

[Sirius]

Sie schritten eine Weile gen Milano und er unterhielt sie auf dem Weg mit Volklore aus Luccoli, bis sie an einer großen Feldfläsche ankamen, an dessen Ende ein Waldstück grenzte. Er kannte diese Gegend hier zu gut und die Erinnerungen sorgten für ein breites Grinsen auf seinem Gesicht.
Das Gebiet war sicher, in der Taverne schickte er Damiano los um dies sicher zu stellen. Der Holzfäller sah sich noch einmal kurz um und hebelte seinen Arm um die Taille Sousanna´s, zog diese an sich ran und umschloß sie schließlich mit beiden Armen um sie fest im Griff zu haben.

"Wenn ihr mir zeigt was Ihr wirklich seid, dann zeig ich euch die Freiheit. Schreit um euer Leben, dann zeig ich euch den Tod."

Er öffnete den Mund und seine Reisszähne funkelten im Mondlicht, um zu sehen ob sie eine von Ihnen war, was er schon in der Taverne vermutete. Oder um seinen Durst zu Stillen, sollte sie keine von Ihnen sein.

[Sousanna]

Nein! Nein, das durfte nicht wahr sein. Was zur Hölle hatte sie verbrochen, um in die Fänge eines Blutsaugers zu geraten? Der Abend hätte so schön werden können. Es hätte so glorreich enden können. Er hatte doch trinken können und war ebenso rosig und warm gewesen wie sie.

Blanke Panik erschien auf den sonst so schönen Zügen. Entsetzten und Enttäuschung. Alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. Ängstlich huschten die Blicke umher, suchten nach einer Möglichkeit, zu entkommen.
Es gab nichts, was sie hätte zeigen können. Keine Zähne, keine Blässe...
"Bitte nicht", war das Einzige, was sie hervorbrachte. "Bitte... es wäre..."
Was es war, würde sie nicht erklären können. Sousanna wusste es doch selbst nicht.

[Sirius]

Sirius ließ sie los und ging einen Schritt zurück, als hätten sich soeben alle Naturgesetze verabschiedet. Dann fing er an zu lachen, ein Lachen welches herzhaft und amüsiert zu gleich klang.

"Nicht euer Ernst... hahaha... bei den Göttern... mir wurden soviele Geschichten von den Ravnos erzählt... Mörder... Diebe... Verbrecher... und was steht nun vor mir? Die flehende wehrlose Sousanna... Ich frage mich gerade ob Niccollo genauso um Gnade gewinselt hatte.. Und ich frage mich ob Ihr mir etwas vorspielt... seid ihr Ravnos doch trickreich wie niemand sonst."

Der Holzfäller pfiff mit einer Hand und eben dieser Pfiff schallte über das Feld... Von links und von rechts gaben sich jeweils ein Krieger zu bekennen..

"Darf ich vorstellen? Mario.." er zeigte zu dem Krieger auf der linken Seite.. "Amando.." er zeigte zu dem Krieger auf der rechten Seite.. Beide waren mindestens 50 Fuß entfernt... Dann trommelte Sirius auf seine Oberschenkel, als würde er den Hauptgewinn bekannt geben.. "Diesen Krieger kennt Ihr schon aus der Taverne.. Damianoooooo.." Er zeigte zu dem Mann der gerade aus dem Waldrand, vor ihnen, zum vorschein kam. Mit dabei hatte er einen sportlichen Mann, der ganz klar als Futter diente.

Dann zog sich Sirius seine Tunika aus und stand mit freiem Oberkörper im Mondlicht, gestählt bis ins kleinste Detail.. Er breitete herausfordernd seine Arme aus, als wäre er ein Adler, dann sprach er..

"Also... Sousanna vom Klane der Ravnos.. wollt ihr euch bekennen und mit mir diese arme Seele dort hinten Jagen... oder wollt ihr die gejagdte werden? Denn ein einfacher Mensch dürfte mit diesem Wissen, diese Felder hier nicht verlassen."